Sacra.Wiki Stift St. Florian

Stift St. Florian

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Patrozinien

Die Stiftskirche bzw. ihre Vorgängerbauten bezeichneten jenen Ort, an dem sich der Legende nach die Begräbnisstätte des hl. Florian befand. So war auch der hl. Florian von Anbeginn Kirchenpatron. Anlässlich der Einführung der Augustinerregel und der Fertigstellung der romanischen Kirche weihte Bischof Altmann von Passau zwischen 1071 und 1090 fünf Altäre. Bei dieser Gelegenheit veränderte man auch das Patrozinium der Stiftskirche, die der Himmelfahrt Mariens geweiht wurde, während der hl. Florian zweiter Patron blieb. Seit 1971 werden der hl. Florian und seine Gefährten als Patrone der Diözese Linz verehrt.

Geschichtlicher und wirtschaftlicher Überblick

Die Gründung

Der hl. Florian, dem Stift und Markt den Namen verdanken, war Amtsvorsteher des römischen Statthalters in Lorch, also höchster Zivilbeamter in Ufernorikum gewesen. Er wurde im Jahre 304 unter Kaiser Diokletian auf Befehl des Statthalters mit einem Stein um den Hals in die Enns gestürzt. Das Martyrium ist gut bezeugt durch das Marterbuch, das nach dem hl. Hieronymus benannt ist, und durch die älteste Legende, die in Handschriften des 9. und 10. Jahrhunderts erhalten ist. Für das Begräbnis des hl. Florian gibt es keine historischen Nachrichten, sondern nur Legenden aus der Karolingerzeit.

Der Mangel an schriftlichen Quellen wird reichlich ersetzt durch das Ergebnis der Ausgrabungen, die 1952/53 in der Gruft der Stiftskirche durchgeführt wurden. Sie förderten nicht bloß eine Mauer aus der Römerzeit und eine große Menge von römischen flachen und runden Dachziegeln zu Tage, sondern auch Mauerreste und Estrichunterlagen, die in die Zeit vor dem Bau der romanischen Kirche (1071) fallen. Auch im Rahmen der Restaurierung von Stiftskirche und Krypta (1992 bis 1996) wurden alte Fundamente offengelegt (eine Dokumentation ist erst im Entstehen). Mit diesen Funden ist bewiesen, dass zur Römerzeit hier schon Gebäude vorhanden waren und dass die bauliche Tradition bis in die Römerzeit ununterbrochen fortdauert.

Nach den Stürmen der Völkerwanderung begannen noch im 8. Jahrhundert auch die Bayern über die Traungrenze nach Osten vorzustoßen und das Gebiet zwischen Traun und Enns zu besiedeln. Sie nannten unseren Ort nach seiner natürlichen Beschaffenheit "ze Puche". Durch das Zusammentreffen mit den vorhandenen Romanen wurden sie mit dem hl. Blutzeugen Florian bekannt, machten ihn zum Schutzheiligen der Ennsgrenze und gründeten zu seiner Ehre ein Heiligtum an der Stelle seines Grabes.

Reliquien des Heiligen sind hier nicht mehr vorhanden. Im 8. Jahrhundert erfuhr die Florianslegende folgende Erweiterung: Der Leichnam des Heiligen wurde ans Ufer geschwemmt, von einem Adler bewacht und von der Witwe Valeria auf einem Wagen mit Zugtieren hierher übergeführt und begraben. Zur Tränkung der Tiere entsprangen Quellen, die heute noch zu sehen sind. Der Adler war das Feldzeichen der römischen Legionen, an dessen Stelle Konstantin das christliche Kreuz setzte. Aus diesen beiden Zeichen ist auch das Wappen des Stiftes entstanden, das so die Erinnerungen an römisches Heidentum und erstes Christentum bewahrt. Der Gründer des Stiftes ist nicht bekannt. Es bleibt nur die Annahme übrig, dass sich am Begräbnisplatz des hl. Florian eine Priestergemeinschaft angesiedelt hat, die wohl ab dem 8. Jahrhundert mit Gütern und Stiftungen belehnt wurde. Dieses während der Ungarneinfälle von 900 bis 955 zerstörte Kloster wurde zwar von den Passauer Bischöfen wieder errichtet, verlor aber seine rechtliche Unabhängigkeit und wurde ein Eigenkloster von Passau.

Die Besiedlung durch die Augustiner-Chorherren

Eine neue Periode in der Geschichte des Stiftes beginnt mit der Einführung der Augustinerregel durch Bischof Altmann im Jahre 1071. Vorher war St. Florian ein Stift weltlicher Chorherren nach der Aachener Regel, die zum ersten Mal in einer Urkunde zur Zeit des Bischofs Richard von Passau (899–903), in der Graf Gunther dem Weltpriesterverbande in St. Florian eine Schenkung machte, erwähnt werden. Diese Tatsache wird dadurch erhärtet, dass Cod. XI 722 vom Beginn des 11. Jahrhunderts als älteste Statuten des Stiftes noch die Aachener Regel überliefert, während Cod. XI 249 vom Ende dieses Jahrhunderts schon die Regel des hl. Augustinus und die Aachener Regel ohne die Kapitel 6 bis 8, die dem Gelübde der Armut widersprechen, enthält.

Die Einführung der Augustinerregel machte die Chorherren zu Ordensleuten und legte ihnen die Ordensgelübde auf. Da aber auch die weltlichen Chorherren ein gemeinsames Leben unter einem Oberen und in Ehelosigkeit führten, fiel besonders der Verzicht auf Privatbesitz im Gelübde der Armut als hauptsächlicher Unterschied in die Augen. Freilich wurde infolge der Geldverteilungen anlässlich der Chorfunktionen das Armutsideal nie vollkommen erreicht. Aber die Reform, die vom Geist Clunys getragen war, führte zu einem großen Aufschwung des geistlichen und religiösen Lebens. Die Klosterkirche wurde wiederhergestellt. Im Laufe von zwanzig Jahren (1071 bis 1090) weihte Bischof Altmann fünf Altäre in der neuen romanischen Kirche. Von nun an erfüllte der Chorherrenorden seine großen Aufgaben, feierlichen Gottesdienst zu halten, nach Vollkommenheit zu streben und Seelsorge zu üben. Deshalb erwarb der Orden sogleich die Pfarrrechte an der Stiftskirche und allmählich auch andere Pfarreien, die mit Chorherren besetzt werden konnten: 1109 Niederwaldkirchen, St. Peter und St. Johann mit Filialen, 1111 Münzbach und Wartberg, 1122 Ried in der Riedmark, 1125 Lasberg und Katsdorf, 1143 Feldkirchen an der Donau, 1151 St. Marienkirchen und Wallern, 1159 Vöcklabruck, 1162 St. Michael in der Wachau. So hatten die Chorherren schon bald nach ihrer Einführung in St. Florian die großen Landstriche des Mühlviertels zwischen Mühl und Rodel und zwischen Gusen und Aist von der Donau bis zum Nordwald, ferner die Umgebung des Stiftes, Teile der Wachau, die Gegend von Vöcklabruck und Wallern seelsorglich zu betreuen.

Im Lauf der Zeit wurden Pfarrgebiete getauscht, in jüngster Zeit Großpfarren im Linzer Gebiet geteilt; die Mehrzahl der 30 Pfarren gehört aber seit dem Mittelalter zum Stift. Daneben wuchs auch der zeitliche Besitz des Stiftes durch bedeutende Schenkungen der Adeligen und Freunde des Stiftes, von denen nur Eppo von Windberg genannt werden soll, der dem Stift die Pfarren Niederwaldkirchen, St. Peter und St. Johann mitsamt ihren Filialen und all seinem Besitz vom Ebersbach am Einberg bei Feldkirchen bis zur Grenze von Böhmen übergab. In den vielen Schenkungen und der liebevollen Sorge der Bischöfe von Passau liegt ein ehrenvolles Zeugnis für die Achtung, die sich die Chorherren durch Zucht, Eifer und Frömmigkeit erworben haben. Allmählich gewann das Stift eine größere Unabhängigkeit von Passau und die Befreiung von den weltlichen Vögten, so dass es bis zum Aussterben der Babenberger freie Verfügung über seinen Besitz, freie Abtwahl, die Befreiung aus dem weltlichen Gericht und von den Vögten erlangte. Die Herzöge waren nur mehr Schirmvögte des Klosters. Aus dem 12. Jahrhundert sind auch in Cod. XI 250 Statuten überliefert, die genaue Vorschriften für das Leben im Kloster, das Streben nach Vollkommenheit, den Gottesdienst und die Arbeit geben. Darin wird den Chorherren neben Studium und Abschreiben von Büchern auch Handarbeit aufgetragen. So scheint ein Ordensbruder sogar den Glockenguss geleitet zu haben, bei dem in St. Florian die erste Glocke für das Stift gegossen wurde. Aus dieser Zeit sind schöne, in der Schreibstube von St. Florian entstandene Handschriften mit ausgezeichneten Miniaturen erhalten.

Die erste Blütezeit

Obwohl die politischen Verhältnisse nicht günstig waren und viel Unglück über das Stift hereinbrach, hat doch St. Florian gerade im 13. und beginnenden 14. Jahrhundert ganz außergewöhnliche Leistungen zu verzeichnen. Das ist die Zeit der ersten großen Bautätigkeit.

1235 wurden Kirche und Kloster ein Raub der Flammen, aber Propst Bernhard (1224–1240) ging sofort daran, die Kirche wieder aufzubauen und zu vergrößern. Als die Chorherren den Chor über der Krypta vollendet hatten, stürzte im Jahre 1250 das Gewölbe ein. Reste dieser Kirche im Übergangsstil sind in der Krypta unter dem Hochaltar noch zu sehen. Innere Zerwürfnisse, eine strittige Prälatenwahl steigerten die Mutlosigkeit der Chorherren. Diese allgemeine Niedergeschlagenheit teilte nur die in einer an die Stiftskirche angebauten Zelle lebende Klausnerin Wilbirg nicht, obwohl nach dem Aussterben der Babenberger unsichere Zeiten angebrochen waren. Die friedliche Herrschaft Ottokars von Böhmen endete mit einem Krieg, der auch in diese Gegend wieder Kriegsheere brachte, dass selbst Wilbirg ihre Klause verlassen und in die feste Ennsburg flüchten musste.

1274 begann man mit dem Neubau der Kirche. Es fanden sich viele Wohltäter, die Bischöfe von Passau verliehen den Gläubigen, die hilfreiche Hände zum Kirchenbau boten, Ablässe, es wurde mit großem Eifer gebaut. So konnte Wilbirg vor ihrem Tode noch die Entstehung der neuen Kirche sehen und seit 1279 auch wieder dem Gottesdienst im Chore von ihrer Zelle aus beiwohnen. Am 11. Dezember 1289 beschloss sie ihr frommes, opferreiches Leben. Zunächst war sie bei einem Seitenaltar in der Kirche bestattet; erst viel später wurde der Sarg Wilbirgs aus der Stiftskirche in die Krypta überführt. Am 15. Juni 1291 wurde die neue Kirche von Bischof Wernhard von Passau feierlich geweiht. Eine ungeheure Volksmenge wohnte dem Feste bei. Bei dieser Gelegenheit empfingen mehrere Kleriker die Priesterweihe und einige Frauen aus der Hand des Bischofs den Schleier. Es lebten damals 24 Priester, drei Diakone, mehrere Professkleriker und Laienbrüder und einige Mitglieder des Frauenordens des hl. Augustinus im Stifte.

Der Glasmaler Wolfhart (gest. 1330) war ein Zögling der Klosterschule, die sich damals eines ausgezeichneten Rufes erfreute und viele bedeutende Männer hervorbrachte; auch Schriftsteller und Dichter. Aus dem späten 13. Jahrhundert und dem zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts stammen auch die zwei bedeutenden Holzstatuen des hl. Florian, die jetzt noch die Zierde der Plastikensammlung bilden. Schließlich soll noch der Geheimsekretär der Pröpste Einwik und Heinrich, Albert von Gmunden, erwähnt werden. Er stiftete im Jahre 1318 die noch erhaltene Florianiglocke, reiste im Auftrage des Stiftes zweimal nach Krakau und brachte 1324 von dort Reliquien des hl. Florian und des hl. Stanislaus. Im nächsten Jahre reiste er zum Papst nach Avignon. 1318 und 1319 wurden je zwei Glocken gegossen, die bis heute erhalten geblieben sind, und 1323 der Turm der neuen Kirche vollendet. Daneben erfolgte der Neubau und 1285 die Weihe der Kirche des hl. Johannes im Markte, deren erste Weihe aus 1116 überliefert ist.

Die große Beanspruchung des Spitals vor den Toren des Stiftes zur Beherbergung der Fremden veranlasste Propst Heinrich Piber (1330–1350), es zu vergrößern. Dabei erhöhte er die Zahl der Pfründner von acht auf 32. Für diese umfangreiche Bautätigkeit und für die gewissenhafte Erfüllung der Ordenspflichten erntete das Haus reiches Lob der Bischöfe.[1] Dabei geriet das Stift aber in Schulden, Besitzungen wurden ihm von Laien entzogen. Zur Sicherung des Besitzes wurde 1378 das erste Urbar angelegt. Die Bischöfe suchten der Not abzuhelfen, indem sie dem Stifte die Jahreseinkünfte erledigter Pfarren zuteilten, Bischof Albrecht ordnete 1327 sogar eine Sammlung an, um es von der Last der Schulden zu befreien. Er gab allen einen Ablass, die nach Ablegung der Beichte der Not des Klosters zu Hilfe kamen.

Die Reformation

Die politische Lage in Deutschland während des 15. Jahrhunderts ist durch Rechtsunsicherheit, dauernde Fehden und Kriege gekennzeichnet. Wiederholt zogen feindliche Heere von Böhmen und Ungarn auch durch das heutige Österreich und plünderten die Untertanen. Dem Stift wurden hohe Brandschatzungen und andere Abgaben auferlegt. Die Hussiten fielen in Oberösterreich ein und verwüsteten die Pfarren des Mühlviertels bis in die Riedmark. Auch die österreichischen Heere, die in der Nähe lagerten, richteten großen Schaden an, indem sie die ganze Gegend plünderten. Zweimal mussten die Herren aus dem Stift flüchten.

1482 befahl der Kaiser, das Stift zu befestigen, was wieder große Kosten verursachte. Auf kirchlichem Gebiet wirkten sich die Reformkonzilien günstig aus. 1419, 1432, 1451 kamen Reformkommissionen nach St. Florian, die nützliche Vorschriften für das Kloster hinterließen. Ihre Untersuchungen deckten keine großen Übelstände auf. Im Gegenteil, St. Florian hatte sogar die Ehre, 1432 und 1451 in dem Chorherrn Wolfgang Kerspeck ein Mitglied der dreiköpfigen Reformkommission zur Visitation zu stellen. Mit der Visitation war der Kardinal Nikolaus von Cues betraut. Als seine Stellvertreter für die Chorherren der Salzburger Kirchenprovinz bestimmte er die Pröpste von St. Dorothea in Wien und Rohr in Bayern sowie den genannten Kerspeck von St. Florian.

Auch in diesem Jahrhundert stand die Klosterschule in großem Ansehen, hatte guten Besuch und brachte bedeutende Leute hervor. 1458 erwirkte Herzog Albrecht bei Papst Pius II. den Pröpsten von St. Florian den Gebrauch der Pontifikalien (Infel und Stab), 1493 wurde das Dorf St. Florian von Kaiser Friedrich III. zum Markt erhoben, für den Propst Peter 1521 eine umfangreiche Marktordnung erließ. Als gegen Ende des Jahrhunderts ruhigere Zeiten kamen, erfolgten große Leistungen für Kirche und Kunst. Auf den Pfarreien begann eine rege Bautätigkeit. Der Großteil der noch bestehenden Kirchen stammt aus dieser Zeit. 1518 ließ Propst Peter Maurer (1508–1545) den berühmten Sebastiansaltar von Albrecht Altdorfer malen, der heute die größte Sehenswürdigkeit der Stiftsgalerie ist. So hatte das Stift nochmals einen Wohlstand erworben und geistige Kräfte gesammelt, um gewappnet in die neue Zeit einzutreten.

Denn es kamen zwei große Gefahren über Land und Klöster. Von Osten drangen die Türken vor. Bald standen sie vor den Toren Wiens, und Streifscharen drangen selbst über die Enns, um hier zu brennen und zu plündern. Vom Westen drang der Geist der lutherischen Reformation in Österreich ein, und die Bauernerhebungen griffen von Deutschland auf Österreich über. Die Türkenkriege erforderten namentlich nach der unglücklichen Schlacht bei Mohacs große Opfer. Die Kirchen und Klöster mussten, außer den gewöhnlichen Steuern, 1527 die Hälfte des Kirchenschatzes und ein Drittel der Jahreseinkünfte, 1528 drei Viertel der Jahreseinkünfte, 1529 zuerst die Hälfte der Einkünfte, später den vierten Teil ihres Besitztums abliefern. 1531 sollten sie zur Bestreitung der Befestigungskosten Wiens alle goldenen und silbernen Kelche ausfolgen, doch wurde ihnen erlaubt, die noch nicht eingeschmolzenen gegen Geld abzulösen. St. Florian kam seiner vaterländischen Pflicht allzeit nach Vermögen nach.

In den Jahren 1535 und 1541 war es sogar gezwungen, viele Besitzungen zu veräußern oder zu verpfänden, um die geforderten Auflagen entrichten zu können. Eine solche wirtschaftliche Bedrängnis ist geeignet, der religiösen Neuerung den Eingang in die Klöster zu öffnen. Unter Propst Peter konnte zwar der Protestantismus in St. Florian nicht Wurzel fassen. Jedoch war die Bevölkerung den Geistlichen so feindselig gesinnt, dass der Propst 1534 vom päpstlichen Nuntius für seine Priester die Erlaubnis erwirken musste, außerhalb des Klosters weltliche Kleidung tragen zu dürfen. Spuren des neuen Geistes traten zum ersten Mal unter Florian Muth (1545–1553) in St. Florian auf. Wohl hielt die ältere Generation am Glauben fest. Als sich aber das Stift mit jüngeren Leuten füllte, die in der Zeit der Verwirrung herangewachsen waren, wurde es anders. Propst Sigmund Pfaffenhofer (1553–1572) war den neuen Grundsätzen stark zugeneigt und schickte sogar zwei Theologiestudenten nach Wittenberg. Die kaiserliche Klosterkommission stellte 1561 verschiedene Mängel fest. Insbesondere war ein Konventuale im Stift beweibt , mehrere dagegen auf den Pfarren; der Schulmeister war protestantisch. Der Propst versprach, die Anordnungen der Kommission zu erfüllen, im Kloster kein Konkubinat zu dulden und die hl. Kommunion unter einer Gestalt zu spenden. Auf den Pfarren könne er den Kelch und das Konkubinat nicht ändern, erklärte er. Von den acht inkorporierten Pfarren waren sechs mit Chorherren besetzt. 1563 befanden sich im Stift und in den Pfarren 17 Konventualen, von denen noch fünf beweibt waren.

Die päpstliche Visitation durch Kardinal Commendone 1569 besichtigte nur das Stift und stellte unter anderem fest, dass die neun Kanoniker nicht lateinisch sprechen konnten. Der Visitator ordnete die Lektüre katholischer Bücher, das Erlernen der lateinischen Sprache und den Gebrauch von Purifikatorien an. Propst Sigmund erbaute ein neues Spital bei der St.-Johannes-Kirche im Markt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden den Klöstern große Lasten in den Antizipationen aufgelegt. Sie mussten nämlich für Darlehen des Kaisers Pfand leisten und die Zinsen abdienen, zuweilen auch das Kapital zurückzahlen. Gegen Ende des Jahrhunderts kam es noch einmal zu einem Bauernaufstand, der auch Untertanen des Stiftes besonders im Mühlviertel erfasste. Im Großen und Ganzen hielt sich das Stift wirtschaftlich gut, war nie entvölkert und wahrte trotz der Durchdringung mit protestantischen Anschauungen das katholische Gesicht. Auf den Pfarreien gestaltete sich die Rückkehr zum katholischen Leben viel schwieriger, weil die Pfleger der örtlichen Schlösser und Burgen und selbst die Bewohnerinnen und Bewohner lange vom katholischen Gottesdienst nichts wissen wollten und oft die katholischen Pfarrer wieder vertrieben und evangelische Prediger einsetzten. Allmählich jedoch überwog auch auf dem Land wieder der katholische Glauben.

Das Zeitalter der Gegenreformation und die großen Bauherren des Barock

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts hatte St. Florian einen ausgezeichneten Prälaten in der Person Leopold Zehetners (1612–1646). Er war 31-jährig gewählt worden und besaß die besten Fähigkeiten, auch in diesen schweren Zeiten das Stift umsichtig zu leiten. Denn die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges, der Bauernaufstand 1626, die Durchführung der katholischen Reformation verlangten nach einem Mann von außergewöhnlicher Begabung. Propst Leopold zeigte sich diesen Anforderungen gewachsen. Er wurde der erste Landrat aus dem Prälatenstande; diese Stelle war bis dahin dem Herren- und Ritterstande reserviert gewesen. Durch sein Verdienst erlitt St. Florian im Bauernkriege keinen Schaden. Die Bauern verlangten ihn sogar als Partner zu ihren Verhandlungen. Bei vielen wichtigen Anlässen war er Verordneter der Stände. Daneben gestaltete sich seine Wirtschaftsführung so gut, dass er dem Staate öfter große Schulden erlassen konnte. Er hat auch für das Kloster und die Ausbildung der Chorherren treu gesorgt, die Bibliothek von 486 auf 3.946 Bände vermehrt und die gotische Kirche barockisiert. Er baute jenen Trakt des Stiftsgebäudes an der Südseite des Kreuzganges neu, der heute noch die Nordseite des großen Hofes bildet und durch seine Maße für den Neubau des Stiftes bestimmend wurde.

Damit war der Anfang der Bautätigkeit gemacht, die am Ende des Jahrhunderts das ganze Stift erneuern sollte. Mit einer Großzügigkeit wie sonst nirgends in Österreich wurden Kirche und Kloster zu einem einheitlichen Bau umgestaltet. St. Florian ist das letzte Kloster, das so umfassend umgestaltet wurde. Das geschah in der größten Periode der österreichischen Barockkunst. Hier ist alles barock, von den mächtigen Fronten bis zu den Einrichtungsgegenständen. Man arbeitete fast 70 Jahre an Bau und Inneneinrichtung, und das Gesamtwerk wurde so zu einem lebendigen Bild künstlerischer Entwicklung. Propst David Fuhrmann (1667–1689) hatte bald nach seinem Regierungsantritt die Finanzen so weit geordnet, dass er 1676 an den Neubau des Meierhofes gehen konnte. Der mächtige Meierhof ergänzt harmonisch die Gesamtansicht des Stiftes. Der Vierkanter umschließt den einstigen Wirtschaftsbereich, wie er in einem alten Kloster als Grundherrschaft betrieben werden musste.

Die im 19. Jahrhundert einsetzende völlige Veränderung der Wirtschaftsstrukturen brachte das Ende seiner historischen Funktion. Es drohte der Verfall zur Ruine. Nach jahrzehntelanger Diskussion über einen möglichen neuen Verwendungszweck wurde mit der Widmung als Feuerwehrmuseum (eröffnet 1984 als "Historisches Feuerwehrzeughaus St. Florian") ein glücklicher Schlusspunkt gesetzt. 1677 vegrößerte Propst Fuhrmann das Spital bei der St-Johannes-Kirche, die 1681 barockisiert wurde. Im gleichen Jahr schuf der Mailänder Carlo Carlone im Gartenpavillon des Stiftsgartens den ersten kunstvollen Barockbau. Während dieser Bautätigkeit hat das Stift im Jahre 1679 die Verbindung mit den Chorherren am Lateran in Rom, die es schon 1290 geknüpft hatte, wieder aufgenommen. Seither heißen die Florianer Chorherren auch "Lateranenser Chorherren", tragen die Pröpste den Titel "Lateranenser Abt" und steht St. Florian im Genusse der Privilegien der Lateranenser Kongregation.

Der Sieg über die Türken, besonders die Befreiung Wiens 1683, gab der Bautätigkeit neuen Aufschwung. Am 15. August 1686 wurde der Grundstein zur Kirche gelegt und damit der Neubau der Kirche und des Stiftes begonnen. Als Baumeister berief Fuhrmann Carlo Carlone, der den Plan entwarf und bis 1708 den Bau leitete. Er hatte zuerst eine einfachere Lösung vorgeschlagen, die den Marmorsaal außerhalb der Stiftsfront plante. Später aber hat man ihn in den Hof hineingesetzt und so die Regelmäßigkeit und Einheitlichkeit des Bauwerkes erzielt, die noch heute so bewundert wird. Die bauliche Anlage war durch die örtlichen Gegebenheiten bedingt. Denn die neue Kirche wurde auf den Grundfesten der alten, gotischen erbaut. Dadurch ist die Kirche nicht der Mittelpunkt der klösterlichen Anlage geworden, sondern steht an der Nordfront des ganzen Baues, wo vor 1.000 Jahren schon die erste Kirche errichtet war. Große Erdbewegungen und mächtige Unterbauten waren notwendig, um an dieser Stelle den Platz für das Klostergebäude zu gewinnen. Die weiteren Bauherren waren die Pröpste Matthäus von Weißenberg (1689–1700), Franz Claudius Kröll (1700–1716), Johann Baptist Födermayr (1716–1732) und Johann Georg Wiesmayr (1732–1755).

Nach dem Tod Carlones 1708 wurde der berühmte österreichische Baumeister Jakob Prandtauer als Bauführer berufen; aber auch ihm war die Vollendung des Werkes nicht gegönnt; denn er starb schon 1726. Ab 1725 leitete der Florianer Baupolier Jakob Steinhuber nach den vorhandenen Plänen den Bau. 1744 wurde der Bau der Bibliothek noch dem Steyrer Baumeister Gotthard Hayberger anvertraut. Der großzügigste Bauherr war Johann B. Födermayr, ein Bauernsohn aus Hohenbrunn bei St. Florian. Trotz kaiserlichen Verbotes, die Bautätigkeit fortzusetzen, verstand er es, die hervorragendsten Werke der Barockkunst in St. Florian zu schaffen: den Marmorsaal, das Sommerrefektorium und das Schloss Hohenbrunn an der Stelle, wo sein Vaterhaus gestanden hatte. Er starb gerade in dem Jahre, in dem seine großen Schöpfungen vollendet waren. Seinem Nachfolger Johann Georg Wiesmayr blieb noch die Aufgabe, mit der Ostfront und der Bibliothek den Bau zu vollenden (1751).

Johann Georg Wiesmayr, der Sohn eines Bürgers und Gastwirts im Markt St. Florian, sorgte als treuer Verwalter des ihm anvertrauten Hauses für eine gediegene Ausbildung des Nachwuchses. Das Ansehen des Stiftes war damals so groß, dass sich unter Wiesmayrs Regierung in 23 Jahren 53 Novizen um die Aufnahme bewarben, während unter seinen Vorgängern in 65 Jahren 93 eingetreten waren. Er ordnete durch kluge Statuten das Leben im Hause und auf den Pfarreien, erließ für den Gottesdienst umfangreiche Anweisungen, kaufte zur Verschönerung der Kirche die Wandlungsleuchter und neue Paramente und bestellte die Marmorkanzel aus Lilienfeld. Die Sammlungen vermehrte er durch den Ankauf der Münzensammlung des Hofdichters Karls VI., Apostolo Zeno. Groß sind seine Verdienste für die Ausstattung der Bibliothek. Er war auch im öffentlichen Leben von überragender Bedeutung. Er wurde deshalb von Kaiserin Maria Theresia mehrmals ausgezeichnet und empfing von ihr zwei wertvolle Pektorale als Zeichen ihrer Hochschätzung. Unter seiner Regierung hat das Stift eine zweite Blütezeit auf religiösem und wissenschaftlichem Gebiet erlebt, die ihm auch die innere Kraft gab, die Zeit der Aufklärung gut zu bestehen.

Säkularisation und Aufklärung

Schon zur Zeit Maria Theresias machten sich im Staat kirchenfeindliche Bestrebungen bemerkbar. Unter Joseph II. kamen sie zum vollen Durchbruch. Die Kirche sollte der staatlichen Macht untergeordnet werden. Deshalb maßte sich der Staat auf dem Gebiete der kirchlichen Gesetzgebung Rechte an, die ihm nicht zustanden. Immerhin haben sich im Laufe der Zeit manche Änderungen als nützlich erwiesen, so die Errichtung neuer Bistümer, Pfarreien und Schulen, die Abstellung verschiedener Auswüchse und Missbräuche.

Um die gegründeten Bistümer dotieren und die Pfarren erhalten zu können, zögerte der Kaiser nicht, Klöster aufzuheben. Papst Pius VI., der den Kaiser eigens besuchte, konnte dies nicht abwenden. St. Florian hatte die Ehre, den Papst in der Nacht vom 23. auf den 24. April 1782 zu beherbergen. Auch St. Florian sollte aufgehoben werden. Landrat Eybl wollte den Propst überreden, auf seine Würde zu resignieren. Aber Propst Leopold Trulley (1777–1793) ließ sich nicht beirren.[2] Der Propst hatte durch fünf Jahre nur die administratorische Verwaltung inne. Doch kam am 1. Oktober 1784 an das Stift die Mitteilung, seine Majestät habe angeordnet, dass das Stift nicht aufgehoben werde, sondern dass es den Überschuss an den Religionsfonds abzugeben habe, die Seelsorge weiter leisten müsse und die Kleriker nicht zu entlassen brauche. Es mussten alle Weingärten und die Lesehöfe in Krems, Kritzendorf und Königstetten verkauft werden, alles Stiftssilber (Gerätschaften, Becher etc.) im Gewicht von 711 Pfund (ca. 398 kg), der ganze Kirchenschatz im Werte von 10.142 Gulden abgeliefert werden. Damals sind wertvolle Kunstschätze zugrunde gegangen. 1811 mussten anlässlich der Silberablieferung auch die Gebrauchskelche abgegeben werden und somit Glaskelche zur hl. Messe verwendet werden. Die Filialkirchen in Samesleiten, Rohrbach und Kurzenkirchen verfielen der Aufhebung und mussten abgetragen werden. 1785 wurde das Stiftshaus in Linz beschlagnahmt und erst 1792 zurückgegeben.

Mit dem Tode des Kaisers war die Gefahr überwunden. Die kommenden Herrscher bezeigten dem Stift wieder ihr Wohlwollen, Franz I. übergab Propst Leopold die Würde des Erbhofkaplans, die bislang der Abt von Garsten bekleidet hatte. Propst Michael Ziegler (1793–1823) studierte in Rom, war Bibliothekar und Novizenmeister und übte auf seine Schüler einen so nachhaltigen Einfluss aus, dass er sie nicht bloß für Frömmigkeit und Theologie, sondern auch für wissenschaftliche Tätigkeit begeisterte und so die Grundlage für das blühende wissenschaftliche Leben am Beginn des 19. Jahrhunderts in St. Florian schuf. 1809 erhielt er das Ritterkreuz des österreichischen kaiserlichen Leopoldsordens für seine vorzüglichen Verdienste. In den Franzosenkriegen kamen feindliche Heere des öfteren durch St. Florian, im Jahre 1809 wurde im Stifte ein Spital eingerichtet. In allen Räumen außerhalb der Klausur, selbst in den Kaiserzimmern und auf den Gängen, waren Verwundete und Kranke untergebracht, von denen in der Zeit vom 22. Oktober 1809 bis zum 23. April 1810 im ganzen 304 Personen gestorben sind. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegen die wissenschaftlichen Leistungen der Chorherren, vor allem auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft. Die "Historikerschule" von St. Florian wurde begründet. Die fortschrittliche Führung der Landwirtschaft wird von den Besuchern des Stiftes in der damaligen Zeit begeistert gelobt und hat sich für die Bauern in der Umgebung ungemein nützlich ausgewirkt. Josef Schmidberger schrieb Werke von dauernder Bedeutung über Obstbau und Schädlingsbekämpfung.

Die Zeit seit der Grundentlastung

Die letzten 150 Jahre brachten hinsichtlich der Existenzgrundlage des Stiftes wesentliche Änderungen und stellten es auf eine harte Probe. Das Stift war bis dahin in seinen Einnahmen hauptsächlich auf Gefälle der Untertanen und den Zehent angewiesen gewesen. Diese Einnahmen betrugen ungefähr 57.000 Gulden, denen Verwaltungskosten in der Höhe von 17.000 Gulden gegenüberstanden. Durch die Grundentlastung im Jahre 1848 fielen die Gefälle und der Zehent weg, es blieb aber immerhin noch der Ertrag der Grundentlastungsrente von 37.750 Gulden. Die Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg machte auch diese Renteneinnahme völlig zunichte. Das Stift musste dennoch die Lasten für die Seelsorge in den inkorporierten Pfarren tragen, denn auch diese warfen für das Stift nichts ab, sondern waren im Laufe der Zeit durch die staatlichen Gesetze zu einer finanziellen Last geworden. In diesen Jahren war das Stift sogar gezwungen, Kunstschätze zu verkaufen, um seinen dringendsten Aufgaben und Verpflichtungen nachkommen zu können.

Die reichsdeutsche Steuergesetzgebung in den Jahren nach 1938 drohte schließlich dem Hause als Wirtschaftskörper vollends das Ende zu bereiten. Am 21. Jänner 1941 wurde das Stift von der geheimen Staatspolizei beschlagnahmt, die Chorherren mussten das Haus am 19. April verlassen; das Stift wurde samt allen seinen Besitzungen zugunsten des Reichsgaues Oberdonau enteignet. Propst Dr. Vinzenz Hartl wurde "gauverwiesen". Die Chorherren und Kleriker, soweit sie nicht in der Pfarrseelsorge Platz fanden oder zum Wehrdienst eingezogen wurden, erhielten im Meierhof Pulgarn bei Steyregg ein bescheidenes Asyl, wo sie trotz aller Hindernisse das klösterliche Leben fortsetzen konnten. Das Haus selbst geriet durch die Enteignung in die Verwaltung des Reichsgaues Oberdonau. Es sollte zunächst ein Barockmuseum werden. Im Jahre 1942 wurde es jedoch an die Reichsrundfunkgesellschaft verpachtet. Außerdem waren das historische Forschungsinstitut des Reichsgaues Oberdonau und die Weinkellereien des Gaues hier untergebracht. Am Ende des Krieges wurde hier noch ein Sanitätspark der deutschen Wehrmacht aufgerichtet, bis schließlich am 5. Mai 1945 die amerikanischen Truppen einzogen und mit dem Armeekommando im Stifte Quartier nahmen. Propst Dr. Vinzenz Hartl starb am 10. Juni 1944 in der Verbannung.

Am Tage seiner Beerdigung im Priesterfriedhof in St. Florian wurde sein Nachfolger gewählt, Propst Leopold Hager (1944–1968). Ihm war es beschieden, mit einigen Chorherren am 24. Juni 1945 ins Stift zurückzukehren und das Haus wieder in Benützung zu nehmen. Freilich konnten die Stiftsräumlichkeiten erst nach und nach, Zimmer für Zimmer, den Ordenszwecken zurückgegeben werden. Erst durch das gesetzliche Rückstellungsverfahren wurde das Stift samt allen enteigneten Besitzungen mit Bescheid der Finanzlandesdirektion vom 8. September 1949 in das Eigentum der Chorherren zurückgegeben. Nun galt es aber zunächst, dem Stifte nach all den schweren, großen Heimsuchungen eine Existenzgrundlage zu geben und es für seine geistliche und kulturelle Sendung wieder zu etablieren. Die historischen Aufgaben wurden erneut aufgenommen, die Kunstschätze und Sammlungen, die während des Krieges zum Großteil verlagert waren, wieder vereinigt und aufgestellt. Auch die wissenschaftlichen Traditionen des Stiftes werden treu gepflegt. In dieser Zeit des Ringens um die Existenz des Stiftes vollzog sich eine kirchliche und geistliche Erneuerung dank der "Österreichischen Kongregation der regulierten lateranensischen Chorherren", die im Jahre 1907 gegründet worden war und deren neue Konstitutionen am 21. Mai 1940 vom Heiligen Stuhl genehmigt und im Gesamtkapitel am 20. November 1947 von Propst Leopold Hager promulgiert wurden.

Von manchen der nicht unmittelbar beim Stift gelegenen Bauten (und damit auch von der Baulast) hat man sich in den letzten Jahren in der Weise getrennt, dass man diese Gebäude für eine passende und zeitgemäße Verwendung in andere Trägerschaft gab; so wurde z.B. das vom Verfall bedrohte Schloss Hohenbrunn um einen symbolischen Betrag an die oberösterreichische Jägerschaft veräußert, die darin ein Jagd- und Fischereimuseum eingerichtet hat. Das Stiftsspital St. Johann wurde an die oberösterreichische Lebenshilfe für die Betreuung von Behinderten verpachtet. Nachdem unter Propst Leopold Hager die klösterlichen und seelsorglichen Aufgaben wieder geregelt werden konnten, hat sich das Stift unter den Prälaten Johannes Zauner (1968–1977) und Wilhelm Neuwirth (seit 1977) auch wirtschaftlich konsolidiert. Die Landwirtschaft wurde den Anforderungen der Zeit gemäß auf biologisch-dynamischen Landbau umgestellt; der Forstbetrieb und das Säge- und Hobelwerk arbeiten in sinnvoller Kooperation. Die Bemühungen der Verantwortlichen gehen in den letzten Jahren dahin, die Substanz der Stiftsbetriebe zu sanieren und zu erhalten, das Stiftsensemble aber auch für Seelsorge im weiteren Sinn und für kulturelle Belange zu nützen bzw. zur Verfügung zu stellen.

Im Zusammenhang mit drei Landesausstellungen ("Die Kunst der Donauschule" 1965, "Welt des Barock" 1986, "Vom Ruf zum Nachruf - Anton Bruckner" 1996) wurden wesentliche Restaurierungen und Erneuerungen durchgeführt, insbesondere die Gesamtrenovierung der Stiftskirche und der Brucknerorgel (1992 bis 1996); finanziell haben dieses große Vorhaben auch die öffentliche Hand, die Diözese und die spendenfreudige Bevölkerung ermöglicht. Die öffentliche Präsenz von St. Florian ist vor allem durch die Musikpflege gegeben (Sängerknaben, "Oberösterreichische Stiftskonzerte", Internationales Brucknerfest, Kirchenmusik und Orgelkonzerte). Insgesamt kann man sagen, dass das Stift seelsorglich und kulturell als ein attraktives Zentrum (in der Nähe von Linz) etabliert ist. Diese Tatsache bedeutet Chance und Herausforderung. Im Dienst der Seelsorge steht die Kommunität der Chorherren vor schwierigen Aufgaben. Die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Linz hat es mit sich gebracht, dass einige Pfarren geteilt wurden bzw. werden (Kleinmünchen, Ebelsberg). Weil sich der Personalstand in den letzten Jahren drastisch verringert hat, sieht man sich vor die Notwendigkeit einer Aufgabenreduzierung gestellt; die diözesane Frage, wie eine "Seelsorge der Zukunft" ausschauen kann, berührt auch die Chorherren von St. Florian am Nerv des Selbstverständnisses. Der Konvent zählt derzeit (Oktober 1996) 43 Mitglieder; 39 davon sind Priester, drei sind Kleriker mit feierlicher Profess, einer ist Chorfrater.

Wissenschaftliche Errungenschaften und Schulwesen

Eine erste Blütezeit erlebte die Klosterschule an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert. Von den Schriftstellern der Frühzeit sollen die beiden Chorherren Altmann erwähntwerden, von denen der ältere (gest. 1224) die Legende des hl. Florian und das Leben des hl. Blasius in vielen Hexametern besang, der zweite (gest. um 1300) einen metrischen Kommentar zum Hohen Lied, ein umfangreiches Werk über das kirchliche Recht, ein Gedicht über die Bedeutung der Kirchweihe und über die Aufnahme Mariens in den Himmel verfasste. Propst Einwik Weizlan (1295–1313) schrieb das Leben der Klausnerin Wilbirg, eine wertvolle Quelle über die Geschichte und das Leben in jener Zeit, und die Kirchweihchronik, die für die Baugeschichte des Stiftes von größter Bedeutung ist.

Zu Beginn der Gegenreformation verwandelte Propst Zehetner (1612–1646) die Schule, die durch den Einfluss protestantischer Lehrer sehr an Ansehen gelitten hatte, in eine Vorbereitungsschule für die Lateinschulen in Linz oder Steyr. Die Ausbildung genoss der Ordensnachwuchs durch Hausunterricht oder auf den Universitäten in Wien, Graz, Krumau oder Ingolstadt. Propst Wiesmayr (1732–1755) legte mit dem Bau und vor allem mit der Ausstattung der Bibliothek den Grund für die späteren Leistungen der Chorherren auf dem Gebiete der Wissenschaft. Selbst ein eifriger Forscher, hinterließ er 103 handschriftliche Bände, von denen er den größten Teil eigenhändig geschrieben hatte. Während der Säkularisation mussten das Hausstudium aufgelassen und die Kleriker an das Generalseminar nach Wien geschickt werden, dafür wurde dem Stifte aufgetragen, einige wissenschaftliche Fächer besonders zu pflegen. St. Florian wählte Bibelstudium, Profangeschichte und Münzkunde.

1794 wurde unter Mitwirkung von Propst Michael Ziegler (1793–1823) das theologische Studium in Linz wieder eröffnet, zu dem das Stift neben finanziellen Zuschüssen auch bedeutende und berühmte Lehrer stellte. 1807 hat Kaiser Franz I. das Gymnasium in Linz dem Stifte zur Leitung und Besetzung mit Lehrkräften, die es allerdings auch besolden musste, überwiesen. Der Propst wurde zum Direktor bestellt. Sein Nachfolger Propst Michael Arneth war bis 1848 Direktor des Gymnasiums. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte die Wissenschaftspflege den Höhepunkt. In der Theologie sind Franz Freindaller und Franz von Schwinghaimb zu nennen. Freindaller gab schon von 1802 bis 1821 eine "Theologisch-Praktische Monatsschrift zunächst für Seelsorger" heraus, von der 34 Bände erschienen. Aus einem kleinen Dichterkreis ragen Josef Frener, Josef Reiter und Josef Gugger hervor.

Die größte Bedeutung aber erlangte St. Florian auf dem Gebiete der Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung. Mit den Werken des Historikers Franz Kurz ist der Beginn der Geschichtsschreibung in Österreich überhaupt anzusetzen. Er ist nicht bloß als der Begründer der österreichischen Geschichtsforschung zu bezeichnen, sondern verstand es auch, St. Florian zu einer hervorragenden Pflegestätte der Geschichtswissenschaft zu machen. Hier sind besonders zu nennen: Jodok Stülz, Josef Chmel, der als Archivar und Vizedirektor des Haus-, Hof- und Staatsarchives in Wien das Streben des Stiftes auf den fruchtbaren Boden der Reichshauptstadt verpflanzte, Josef Gaisberger und Franz Pritz, der die erste Geschichte des Landes ob der Enns schrieb. Dem Wiedereinzug der Chorherren in St. Florian nach dem Zweiten Weltkrieg folgte die neuerliche Errichtung der philosophisch-theologischen Lehranstalt, die seit 1846 bestanden hatte. 1968 musste sie vorläufig aufgelassen werden.

Verbrüderungen

Konföderationsurkunden mit folgenden Stiften und Orden liegen vor:

  • Vorau, 1444 CanReg
  • Ranshofen, 1446 CanReg
  • Rohr (Bayern), 1452 CanReg
  • St. Michael (Südtirol), 1455 CanReg
  • Dominikanerprovinz, 1460
  • Dominikanerorden, 1463
  • Kremsmünster, 1466 OSB
  • Lambach, 1474 OSB
  • Reichersberg, 1476 CanReg
  • Melk, 1478 OSB
  • Garsten, 1481 OSB
  • Oberndorf (Bayern), 1488 CanReg
  • St. Mang (Regensburg), 1497 CanReg
  • St. Zeno in Reichenhall, 1497 CanReg
  • Gleink, 1501 OSB
  • Fuldau (Diözese Würzburg), 1502 OSB
  • St. Michael in Neunkirchen (Diözese Bamberg), 1506 CanReg
  • Ossiach, 1515 OSB
  • Hohenfurth/Vyšší Brod (Böhmen), 1536 OCist

Heute bestehen noch Gebetsverbrüderungen mit den Augustiner Chorherren von Herzogenburg, Klosterneuburg, Neustift, Reichersberg, Vorau sowie den Augustiner Chorfrauen von Goldenstein, den Zisterziensern von Schlierbach sowie den Benediktinerklöstern von Nonnberg in Salzburg, Göttweig, Lambach, St. Lambrecht, Melk, Michelbeuern, St. Peter in Salzburg, Schotten in Wien, Seitenstetten, Kremsmünster und Altenburg.

Bibliothek und Archiv

Die Bibliothek wurde 1745 bis 1751 erbaut und markiert den Abschluss des barocken Klosterbaues. Der Hauptsaal reicht über zwei Stockwerke, die Einrichtung wurde vom Tischler Johann Christian Jegg in den Jahren 1747 bis 1750 hergestellt. Das Deckengemälde (Architektur von Antonio Tassi, Figuren von Bartolomeo Altomonte) entstand 1747, die Idee hiefür stammt von Propst Johann Georg Wiesmayr selbst, das Konzept von Daniel Gran.

Es sind die Vermählung von Tugend und Wissenschaft und die aus diesem Bunde folgenden Segnungen dargestellt. Im Hauptsaal sind die zwei Disziplinen untergebracht, die in St. Florian am meisten gepflegt werden, Theologie und Geschichte. An den Saal reihen sich noch acht Räume, in denen die Bücher nach den einzelnen Wissensgebieten aufgestellt sind. Im ganzen umfasst die Bibliothek derzeit mehr als 130.000 Bände, etwa 800 Handschriften und gegen 800 Inkunabeln. Der älteste vorhandene Druck ist eine Bibel aus dem Jahre 1473. Die ältesten Handschriften stammen aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Aus der Schreibstube von St. Florian sind eine große Zahl von Handschriften erhalten, darunter mehrere mit herrlichen Miniaturen verziert, von denen wir die Messbücher des Propstes Heinrich von Marbach (1306), Heinrichs von Walihlinge (1320) und Friedrich Toblers (1340) und die berühmte Federzeichnungshandschrift der Biblia pauperum (1310) nennen.

Große Verdienste um die Bibliothek erwarben sich die Pröpste Leopold Zehetner (1612–1646), der die unbedeutende Bibliothek vom Ende des 16. Jahrhunderts in jenen ungünstigen Zeiten zu einer der größten Klosterbibliotheken gestaltete, dann David Fuhrmann (1667–1689) und besonders Johann Georg Wiesmayr (1732–1755), der nicht bloß den Saal erbauen ließ, sondern ihn auch mit den wichtigsten Werken, besonders auf dem Gebiet der Theologie, ausstattete. Im 19. Jahrhundert haben Propst Michael Arneth (1823–1854) und der Bibliothekar Karl Eduard Klein viele profane Werke, besonders griechische und lateinische Klassiker und deutsche Literatur, angeschafft. Große Wohltäter der Bibliothek waren Johann Karl Seyringer, Gerichtsadvokat in Linz 1682, Wolf Baron von Ehrmann, Regierungsrat in Linz 1759, und Bischof Gregorius Thomas Ziegler von Linz (1827–1852). Von den Beständen des Archivs ist das Kopialbuch (um 1276 bis Mitte 14. Jahrhundert) besonders erwähnenswert. Die Aussteller der Urkunden - Päpste, Kaiser, Könige, Herzoge und Bischöfe - sind von fünf Miniatoren bzw. Zeichnern in kleinen Bildchen dargestellt, die die Stilentwicklung der Malerschule von St. Florian zeigen.

Kunst- und Baugeschichte

Laut der Urkunde vom 25. Juni 1071 stellte der Passauer Bischof Altmann die von den Ungarn zerstörten Konventmauern wieder her, weihte fünf Altäre und übergab das Kloster St. Florian den regulierten Chorherren nach der Regel des hl. Augustinus. Nach dem Brand dieser romanischen Kirche im Jahre 1235 wurde hier eine neue Kirche mit Krypta im Übergangsstil erbaut. Dabei wurde das Material der früheren Kirche mitverwendet. 1250 ist die Kirche bei ihrer Vollendung wieder eingestürzt.

Der Baumeister der neuen gotischen Kirche, die 1274 begonnen und bereits 1291 geweiht wurde, hieß Meister Otto. Seine Tochter Gisela heiratete Meister Wolfhart, dem die Kirche die bunten Glasfenster verdankte. Vielleicht stammt die Rundscheibe mit der Mutter Gottes und dem Jesukind in den Sammlungen des Stiftes noch von ihm. Das Bild St. Florians im 14. und 15. Jahrhundert muss man sich ähnlich dem anderer Klosterbauten dieser Zeit vorstellen: als nördlicher Abschluss des Klosterbezirkes die Kirche - dreischiffig, überhöhter Chor und Südturm mit Keildach -, nach Süden der Konvent mit Kreuzgang und den Wirtschaftsgebäuden, der gesamte Bezirk von Wehrmauern umschlossen, die noch Platz für einen reizvollen Garten (hortus collegii) ließen.

Tiefe Frömmigkeit sowie echte Kunstfreude führten unter den Pröpsten Kaspar Vorster (1467–1481), Leonhard Riesenschmied (1483–1508) und Petrus Maurer (1508–1545) zu einer kulturellen Blütezeit. Es wurden neue Chor- und Kirchenstühle angeschafft, ein neues Refektorium gebaut, der Turm erhöht, zwei Orgeln aufgestellt, 1471 eine große Glocke gegossen und alle Altäre der Stiftskirche zwischen 1458 und 1487 erneuert. Von diesen ist noch der Dreifaltigkeitsaltar des Propstes Leonhard Riesenschmied aus 1485 erhalten. Wertvolle Goldschmiedearbeiten ließ Propst Kaspar für die Kirche anfertigen: ein goldenes Bild des Erlösers im Gewicht von 12 Mark 2 Lot (3,36 kg), mit Perlen und Edelsteinen verziert, zum Preise von 1.366 Pfund Pfennig, ein großes Marienbild von 38 Mark (10,64 kg) Silber mit Vergoldung und Perlen, ein Bild der hll. Florian und Augustinus und noch ein kleines Marienbild, ein Beryllkreuz mit wertvollen Edelsteinen, Pektorale, Ringe, Messkännchen und Pastorale, alles aus Silber oder Gold. Daneben entstanden schöne Bauten, Glasfenster und andere Zieraten in der Kirche. Der von Propst Maurer in Auftrag gegebene Sebastiansaltar von Albrecht Altdorfer stand in der alten Stiftskirche einst an einem Pfeiler des nördlichen Seitenschiffes. Es war ein schon in seinen Ausmaßen mächtiger Flügelaltar mit doppeltem Flügelpaar. Eine Weihenotiz für ihn stammt vom 26. April 1509, die erhaltene Urkundenlade für die Ablassbriefe, die zum Altarbau verliehen worden sind, trägt die Jahreszahl 1522. Die geschreinerte Altararchitektur und die geschnitzten Plastiken sind im Laufe der Zeit verlorengegangen. In Stiftsbesitz verblieben zwölf Tafeln und zwei Predellenflügel. Zwei weitere Predellenflügel befinden sich heute im Kunsthistorischen Museum Wien.

Unter dem ersten Barockabt St. Florians Leopold Zehetner (1612–1646) wurde die Stiftskirche im Inneren weitgehend umgestaltet. Sie erhielt neue Altäre und neue Fenster. Für die künftige Bauentwicklung von besonderer Bedeutung war der Neubau der Propstei. Heute noch schließt der damals errichtete "Leopoldinische Trakt" - in ihm befanden sich einst die Prälatur, die Kunstkammer und Gastzimmer - den äußereren Stiftshof nach Norden ab. Allerdings wurde er hundert Jahre später architektonisch der Bauführung des Hochbarocks angeglichen. Der hochbarocken Bauperiode St. Florians ging 1676 bis 1685 der Neubau des Stiftsmeierhofes und 1681 bis 1685 die Errichtung eines Gartenpavillons im damaligen Hofgarten - heute Stiftsgärtnerei - voraus. Der Gartenpavillon ist von reizvoller Eleganz. Der reich stuckierte Saal im Obergeschoss und die Grotte im Erdgeschoss bezeugen die Lust am ornamentalen Spiel in der Barockkunst, sie belegen aber auch die Lebensfreude dieser Zeit. Das Werk der barocken Neugestaltung von St. Florian gelang in einer Bauzeit von 66 Jahren. Die Bauherrschaft trugen fünf Pröpste: David Fuhrmann (1667–1689), Matthäus Weißenberg (1689–1700), Franz Claudius Kröll (1700–1716), Johann Baptist Födermayr (1716–1732) und Johann Georg Wiesmayr (1732–1755).

Propst David ist in die Geschichte als Initiator des großen Vorhabens eingegangen. Er wählte den planenden Architekten aus - den damals im Land ob der Enns bereits bekannten Mailänder Carlo Antonio Carlone - und schloss die ersten namhaften Künstlerverträge ab. Am 15. August 1686 erfolgte die Grundsteinlegung für den Kirchenneubau, der im Chorbereich begonnen wurde. Sein Amtsnachfolger Propst Matthäus Weißenberg beauftragte mit Datum vom 12. Juli 1690 den kurfürstlich-bairischen Kammerdiener und Hofmaler Anton Gumpp sowie dessen Künstlerkollegen Melchior Steidl mit der Ausmalung der Gewölbezonen des Innenraumes der neuen Klosterkirche. Als hervorragende Persönlichkeit ist Propst Franz Claudius Kröll in die Stiftsgeschichte eingegangen. Sein Name ist am Stiftsportal verewigt. Nach dem Tode Carlones ist ihm die Entscheidung zu danken, am 11. Oktober 1708 mit Jacob Prandtauer, "paumeistern zu St. Pölten", einen "contract" über die Fortführung des Baues geschlossen zu haben. Jakob Prandtauer stand damals im Zenit seines Lebens und Schaffens. Ihm gelang eine bis dahin ungeahnte Belebung der Baumassen, ohne sich im Ornament zu verlieren.[3]

Über den schöpferischen Anteil Carlones und Prandtauers an der Baugestalt von St. Florian ist viel geschrieben worden. Die Nahtstelle ihres beiderseitigen Schaffens ist unzweifelhaft in der Mitte der Westfront, im Torgebäude und Stiegenhaus, zu suchen. Bei Carlones Tod war der Kirchenbau weitgehend abgeschlossen, die Bauführung bis zum Stiftsportal gediehen und der Bläserturm begonnen. Prandtauer übernahm ein architektonisches Gesamtkonzept, das Anordnung und Proportion der neuen Klosteranlage in den Grundzügen festlegte. Er musste Begonnenes fortsetzen, konnte aber im Sinne seines Kunstwollens nun auch in St. Florian ganz persönliche Akzente setzen. Die Abänderungen begannen bereits bei der Endausführung des Stiegenhauses, wie Baurechnungen eindeutig belegen. Zu seinem ureigensten künstlerischen Beitrag wurde sodann der Saalbau im Verband des Südtraktes (Marmorsaal), für den er 1718 den erforderlichen "Riss" lieferte, wofür ihm 80 Gulden "Verehrung" zuerkannt wurden. Als sein persönliches Werk ist auch das Sommerrefektorium zu nennen, das durch seine vorragende Anlage die Ostfront des Stiftes dominierend belebt. Als Sonderaufgabe plante er den Bau des Jagdschlosses Hohenbrunn. Keine Verwirklichung fanden seine Entwürfe für ein neues Kirchenportal, das der fertigen Fassade vorgesetzt werden sollte, und für den Bibliotheksbau, der aus Gründen der Sparsamkeit in der späteren Ausführung vereinfacht werden musste.

Gemeinsam mit Prandtauer muss als der Barockbauherr mit höchstem Nachruhm Propst Johann Baptist Födermayr genannt werden. Prandtauers Tod 1726 folgte 1732 der Tod Propst Födermayrs. Die Planung für den Endausbau des Klosters lag damals bereits bis in die Einzelheiten fest. Der neue Stiftsvorsteher Propst Johann Georg Wiesmayr konnte die restlichen Bauaufgaben ruhigen Gewissens Prandtauers Polier Jakob Steinhuber und nach dessen tödlichem Unfall auf der Baustelle 1746 dessen Sohn Johann Michael Steinhuber übertragen. Für die Neufassung des Bauplanes zum Bibliothekstrakt wurde der Steyrer Gotthard Hayberger bestellt. Er wählte eine bescheidenere Proportion und verzichtete auf ornamentale Auszier. Das Jahr 1751 brachte den Abschluss des gigantischen Bauvorhabens. Der prunkvolle Festakt dieser Zeit war allerdings schon am 27. Oktober 1715 vorweggenommen worden, als neuerlich ein Passauer Bischof, Raimund Ferdinand Graf Rabatta, eine Kirchweihe in St. Florian vollzogen hatte. Propst Wiesmayr ist zu verdanken, dass er geistigen Höhenflug mit wirtschaftlichem Denken verband. Wie viel ihm bei aller Sparsamkeit die Gaben des Geistes wert waren, beweisen seine hohen finanziellen Ausgaben für den Ausbau der Stiftsbibliothek und der Kunstkabinette sowie der Ankauf einer wertvollen Münzsammlung. Schließlich sei er noch als Urheber und Mitverfasser der chronikalischen Schrift "Restauratio Ecclesiae S. Floriani martyris ... " mit dem deutschsprachigen Anhang "Vormerkungen und eingeholte Kundschaften über das Stifts- und Kirchengebäu allhier ... " erwähnt.

Eine Baustelle dieses Ausmaßes bewirkte für mehrere Jahrzehnte die Ansiedlung einer zahlreichen Künstlergemeinschaft in St. Florian. Sieben Stuckateure, rund 14 Bildhauer und Altarbauer, rund 26 Maler, weiters die Kunstschmiede und Ofenbauer sind für den Neubau St. Florians anzuführen. Das langgestreckte Rechteck der weitläufigen Klosteranlage wird durch Querbauten in drei Höfe gegliedert. Zwei davon schließen unmittelbar an die Kirche an und bilden auch heute noch - in Fortführung des gotischen Kreuzganggedankens - den inneren klösterlichen Bereich. Der große äußere Stiftshof, umrahmt von Stiegenhaus, Marmorsaal, Bibliothek und Leopoldinischem Trakt, bildete einst den imperialen Ehrenhof. Seine Mitte nimmt der Adlerbrunnen ein, den 1757 Johann Jakob Sattler und Simon Heußler schufen. Er versinnbildlicht die römische Tradition St. Florians. Als man 1686 an den Umbau bzw. an die Barockisierung der Stiftskirche ging, war man getragen von der Idee, dass an der Begräbnisstätte des Patrons "gegen die Gefahren aus dem Osten", des hl. Florian, ein "nationales Heiligtum Österreich" errichtet werden sollte. Die Ausmaße der Kirche blieben dieselben wie die des gotischen Vorgängerbaues; barocke Dimensionen erhielt die Kirche durch die hochgelegenen Fenster und durch die Kuppel. Der mächtige Bau ruht auf zwölf Mauerpfeilern, denen Halbsäulen vorgelagert sind. Über den reich mit vollpastischem Stuck gegliederten weißen Wandflächen schweben die vier Gewölbe der Joche und die Kuppelwölbung, durch Scheinarchitektur und illusionistische Fresken aller Schwere entkleidet, aufgelöst in goldfarbene Malerei.

In den Jahren 1991 bis 1996 wurde die Stiftskirche einer denkmalpflegerisch sorgfältigen Restaurierung unterzogen. Das Stiegenhaus von St. Florian gilt als eines der prominentesten Beispiele österreichischer Barockarchitektur. Es gelang, die Baumassen in unnachahmlicher Eleganz aufzulösen. Die beidseitigen Treppenaufgänge signalisieren die zwei Elemente, die in diesem Stiftsteil dominieren: die eine Stiege ("Prälatenstiege") weist zur Prälatur, die andere ("Kaiserstiege") zu den Kaisergemächern im zweiten Stock. Der Baukörper öffnet sich zum Hof hin zur Gänze in Arkaden. Das gesamte zweite Obergeschoss des Westtraktes wird von den sogenannten Kaiserzimmern eingenommen. Mit der Schirmvogtei des Landesherrn, derer das Stift bedurfte, war die Herbergungspflicht verbunden. Gäste in den Florianer Kaiserzimmern waren 1732 Kaiser Karl VI. mit seiner Gemahlin und 1743 Maria Theresia mit ihrem Gatten Franz von Lothringen. Im Jahre 1782 hielt sich hier Papst Pius VI. auf seiner historischen Reise zu Kaiser Joseph II. eine Nacht auf. Das Ensemble dieser Räume führt uns barocke Wohnkultur vor Augen, die sich fürstlich und theatralisch gab. Der "prunkende Saal" an der Südseite des Stiftes dokumentiert einerseits die Charakterzüge des Bauherren, des baufreudigen Propstes Johann Baptist Födermayr, andererseits einen Lieblingsgedanken des Baumeisters Jakob Prandtauer, nämlich die Gegenüberstellung von Kirche im Norden und Prunksaal im Süden als architektonische Verkörperung von geistlicher und weltlicher Macht.

Überstrahlt wird der "Marmorsaal" (auch "Kaisersaal") von dem malerischen Glanz des Deckenbildes, das den Triumph Kaiser Karls VI. über die Türken und die Segnungen des Friedens zum Thema hat. Der Entwurf stammt von Martino Altomonte, die Ausführung von seinem Sohn Bartolomeo 1723/24. Gedacht war dieser Raum ursprünglich als Speisesaal für kaiserliche Besuche. Bis zum Jahre 1938 feierte hier der Konvent jeweils am 28. August sein Augustinusfest. In der Gegenwart wird er in erster Linie als festlicher Konzertsaal verwendet. 1963 gelang eine durchgreifende Restaurierung, die erste seit der Erbauung . Den Leopoldinischen Trakt setzt nach Osten das Sommerrefektorium fort, das als einzelner Baukörper vorspringt und die Geschlossenheit des riesigen Klosterkomplexes unterbricht. Nach dem ursprünglichen Plan Prandtauers sollte es im Rahmen einer Garten- und Terrassenanlage ein ausgleichendes Gegenstück erhalten.

Im 19. Jahrhundert erfuhren kleinere Teile des Stiftes eine zeittypische Adaptierung (z.B. die Räume der sogenannten Sommerprälatur). Die großen Pläne eines Umbaues, die die Nationalsozialisten während der Zeit der Aufhebung des Stiftes ins Auge gefasst hatten, kamen Gott sei Dank nicht zur Ausführung. Bei den Renovierungsarbeiten in Kirche und Krypta in den letzten Jahren kamen auch Fundamente und aufgehendes Mauerwerk der Vorgängerbauten zum Vorschein. Sie sind in einigen exemplarischen Elementen konserviert. Das Stift bildet aber seit Jahrhunderten ein unverändertes Ensemble, das in seiner Geschlossenheit seinesgleichen sucht.

Die Stiftssammlungen

Die vielfältigen Sammlungsbestände des Stiftes leiden seit langer Zeit an Raummangel. Ein erster Schritt zur Verbesserung der Situation wurde getan, als nach dem Ende der Oberösterreichischen Landesausstellung "Die Kunst der Donauschule 1490–1540" im Jahre 1965 die 14 Tafeln des Albrecht-Altdorfer-Altars nicht mehr in die "neue" Galerie im zweiten Obergeschoss des Osttraktes zurückgebracht wurden, sondern im ersten Obergeschoss des Westtraktes Aufstellung fanden. Damit waren zwar diese weltberühmten Bilder besser zugänglich geworden, die übrigen, ebenfalls bedeutenden Galeriebestände, aber aus dem Bildfeld gerückt.

Im Zuge weiterer Überlegungen gewann unter Propst Johannes Zauner (1968–1977) die Idee eines "Florianiganges" konkrete Gestalt. Im Gangabschnitt zwischen Bibliothek und Südostecke wurde eine Dauerausstellung zu Ehren und zur Verehrungsgeschichte des hl. Florian eingerichtet. Glanzstücke sind die beiden überlebensgroßen Holzplastiken des Heiligen aus dem späten 13. Jahrhundert und dem zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts. Wenig später konnten die aus der Gotik und der Renaissance stammenden Glasfenster nach gründlicher Restaurierung in Wien in den südlichen Gangabschnitt vor dem Marmorsaal versetzt werden. Gegenüber dem ersten Kaiserzimmer im zweiten Obergeschoss des Westtraktes (Faistenbergerzimmer) war in der barocken Zimmerfolge das Landeshauptmannzimmer vorgesehen. Es wurde aber nie in dieser Funktion genützt und diente längere Zeit als Depotraum. 1981 wurde der prächtig stuckierte Raum restauriert. In die Mitte des Saales kam eine Großvitrine mit den schönsten und interessantesten Stücken aus der Glas- und Porzellansammlung des Stiftes.

Parallel mit den Vorarbeiten für die Oberösterreichische Landesausstellung 1986 "Welt des Barock" wurde das Konzept einer Neuen Galerie im ersten Obergeschoss des Westtraktes entwickelt. Zusammen mit dem schon seit 1965 verwendeten Altdorferraum konnten zehn Räume gewonnen werden. Die ersten fünf Räume nördlich der jetzigen Prälatur bildeten seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die nie als solche verwendete Sommerprälatur, dann folgt die Saletta und daran schließen sich die vier Räume der früheren Barockprälatur unter den Pröpsten Klaudius Kröll und Johann Baptist Födermayr. Die für die chronologische Aufstellung vorgesehenen Objekte, Tafelbilder, Gemälde, Plastiken und Gegenstände des Kunstgewerbes, den Zeitraum vom 15. bis zum 19. Jahrhundert umspannend, wurden durch die Werkstätten des Bundesdenkmalamtes Wien restauriert. Die Neue Galerie wurde gemeinsam mit der Landesausstellung im April 1986 eröffnet.

Die bisherigen Galerieräume im zweiten Obergeschoss des Osttraktes werden als Sekundärgalerie gestaltet. Der zuerst als Bildersaal, nach 1750 als Rekreationsraum und seit dem 19. Jahrhundert als Mineralienkabinett verwendete Altomontesaal im Leopoldinischen Trakt steht seit Ende 1986 dem Konvent als interner Festsaal zur Verfügung. Die Mineraliensammlung sowie die übrigen naturwissenschaftlichen Sammlungen werden jetzt laufend aufgearbeitet und zugänglich gemacht. Eine wertvolle Bereicherung der Sammlungen bildet eine Schenkung, die 1993 an das Stift gekommen ist; die Witwe des bekannten Graphikers und Malers Hans Fronius (1903–1988) hat über 20 wertvolle Ölgemälde mit religiösen, besonders biblischen Themen dem Stift anvertraut; im Rahmen der Führungen können auch diese wichtigen Beispiele moderner Malerei besichtigt werden.

Musikgeschichte

Die Kirchenmusik wurde im Kloster immer mit begeisterter Anteilnahme gepflegt. Das Institut der Sängerknaben gibt es bereits seit Jahrhunderten; der bekannteste Sängerknabe war Anton Bruckner. Dieser Chor, der ursprünglich nur für den liturgischen Gesang und die Kirchenmusik (Oberstimmen) konzipiert war, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Knabenchor entwickelt, der durch rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland die Botschaft "St. Florian" nach außen trägt.

Ein anderer großer Bote für St. Florian ist die monumentale Orgel, die 1770 bis 1774 der Orgelbauer Franz Xaver Krismann aus Laibach für die Stiftskirche schuf. Folgende Stiftsangehörige sind als begabte Musiker und Komponisten anzuführen: Franz Joseph Aumann (1728–1797), Franz Kurz (1771–1843), Ignaz Traumihler (1815–1856) und vor allem Franz Xaver Müller (1870–1948). Als geistiger Schüler Bruckners schuf er mehrere Messen, eine Symphonie, das große Oratorium "Augustinus" und vertonte viele liturgische Texte.

Den internationalen Ruf St. Florians als ein Zentrum österreichischer Musik begründete Anton Bruckner, der 1824 in Ansfelden als Sohn eines Schullehrers geboren wurde. 1837 bis 1840 war er Sängerknabe in St. Florian, von wo er bleibende Eindrücke mitnahm. Von 1845 bis 1855 wirkte er hier als Lehrer und 1850 bis 1855 auch als Stiftsorganist. Während seines Linzer Aufenthaltes 1856 bis 1868 wohnte er im Stiftshause in Linz, auch in späteren Jahren kehrte er oft nach St. Florian zurück, bis er endlich 1896 unter der Großen Orgel (seither "Brucknerorgel") in der Gruft seine letzte Ruhestätte fand. Am Ende der Folge der Kaiserzimmer wurde ein Bruckner-Gedenkzimmer mit originalem Mobiliar und verschiedenen Erinnerungsstücken neu eingerichtet. Nach einem Umbau in den Jahren 1945 bis 1951 ist die Brucknerorgel anlässlich des 100. Todestages des Komponisten und der Oberösterreichischen Landesausstellung 1996 ("Vom Ruf zum Nachruf" - Anton Bruckner) erneut einer umfassenden Restaurierung unterzogen worden.

Dass St. Florian auch heute noch einen "klingenden Namen" hat, verdankt es nicht zuletzt einem Mitbruder: Augustinus Franz Kropfreiter; er genießt als Organist und Komponist internationalen Ruf. Mehrere Oratorien, eine Anzahl von Messen, zahlreiche Orgelstücke, aber auch Symphonien, Lieder und vielfältige Kammermusik hat er bisher geschaffen. Wegen seiner unverwechselbaren Improvisationen auf der großen Orgel wird er allseits bewundert.

Literatur

Geschichte

  • Josef Fr. Lohninger: Wilbirgs Grabstätte in der Stiftskirche St. Florian. In: Christliche Kunstblätter 65 (1924), S. 15-17, S. 52-54.
  • Johannes Hollnsteiner: Die Rechtsstellung des Stiftes St. Florian in Österreich bis in die Zeiten Rudolfs von Habsburg. Eine diplomatische und rechtsgeschichtliche Untersuchung. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 40 (1925), S. 37-108.
  • Lothar Eckardt: Die Versuchsgrabung 1953 in der Gruft der Stiftskirche zu St. Florian. In: Oberösterreichische Heimatblätter 8 (1954), S. 187-200.
  • Linninger, Franz: Führer durch das Chorherrenstift St. Florian. St. Florian 1962.
  • Willibrord Neumüller: Der hl. Florian und seine "Passio". In: Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1971, S. 1-35.
  • Othmar Hageneder: Das Kloster St. Florian im Rahmen der spätmittelalterlichen Gerichtsverfassung des Landes ob der Enns. In: Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1971, S. 123-161.
  • Karl Rehberger: Die Verehrung des hl. Florian im Stift St. Florian. In: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs 11 (1974), S. 85-98.
  • Karl Rehberger: Die Stifte Oberösterreichs unter dem Hakenkreuz. In: Das Bistum Linz im Dritten Reich. Hg. von Rudolf Zinnhobler. Linz 1979, S. 244-294 (Linzer philosophisch-theologische Reihe, 11).
  • Josef Etzlstorfer: Wilbirg-Inklusin von St. Florian. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1983.
  • Florian Treuner: Der heilige Florian. Regensburg 1984.
  • Karl Rehberger: Die Stifte und Klöster Oberösterreichs, von der Gründung bis Josef II.; Von Josef II. bis zur Gegenwart. In: Kirche in Oberösterreich (Katholische Oberösterreichische Landesausstellung 1985). Linz 1985, S. 155-170, S. 265-275.
  • Karl Rehberger: Wallfahrt nach St. Florian. In: Oberösterreich 36 (1986), S. 27-34;
  • Karl Rehberger: Welt des Barock. 1986.
  • Hanns Kreczl: Das Bruckner-Stift St. Florian und das Linzer Reichs Bruckner-Orchester (1942-45). Graz 1986.
  • Verrückt geliebt - Wilbirg von St. Florian. Hg. vom Stift St. Florian. St. Florian 1989.
  • Ferdinand Reisinger: "Seelsorge vom Kloster her". In: In Unum Congregati. Mitteilungen der österreichischen Chorherrenkongregation 39, Heft 3/4 (1992), S. 43-53.
  • Karl Rehberger / Christiane u. Johannes Wunschheim: Chronik von St. Florian. St. Florian 1993.
  • Lukas Sainitzer: Die Vita Wilbirgs des Einwik Weizlan. Diss. Univ. Wien. Wien 1995.
  • Wutzel: St. Florian. 1996.
  • Vom Ruf zum Nachruf. 1996.

Wissenschaft

  • Berthold Otto Černík: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905.
  • Engelbert Mühlbacher: Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Innsbruck 1905.
  • Karl Rehberger: Ein Beitrag zur Vorgeschichte der "Historikerschule" des Stiftes St. Florian im 19. Jahrhundert. In: Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1971, S. 210-250.
  • Helmut Kritzinger: Die Vorgeschichte der Wiedereröffnung der Hauslehranstalt im Stift St. Florian im 19. Jahrhundert. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1986.

Verbrüderungen

Conföderationen des Stiftes St. Florian. In: In Unum Congregati. Mitteilungen der österreichischen Chorherrenkongregation 5 (1958), S. 149-150.

Bibliothek und Archiv

  • Albin Czerny: Die Handschriften der Stifts-Bibliothek St. Florian. Linz 1871.
  • Albin Czerny: Die Klosterschule von St. Florian. Entstehung, Verlauf, Ende 1071-1783. Linz 1873.
  • Albin Czerny: Die Bibliothek des Chorherrenstiftes St. Florian. Geschichte und Beschreibung. Ein Beitrag zur Culturgeschichte Oesterreichs. Linz 1874.
  • Anton Julius Walter: Die echten und die gefälschten Privilegien des Stifts St. Florian und ihre Stellung in der Verfassungsgeschichte. In: Archivalische Zeitschrift 8/3 (1932). München, S. 56-105.
  • Franz Linninger: Bibliothek, Archiv und Sammlungen des Stiftes St. Florian 1948. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins 94 (1949), S. 61-99.
  • Kurt Holter: Die romanische Buchmalerei in Oberösterreich. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins 101 (1956), S. 221-250.
  • Gerhard Schmidt: Die Malerschule von St. Florian. Graz 1962.
  • Alois Zauner: Die "Kirchweihchronik" des Stiftes St. Florian. In: Festschrift St. Florian 1971, S. 50-122.
  • Kurt Holter: Mittelalterliche verzierte Bucheinbände des Stiftes St. Florian. In: Festschrift St. Florian 1971, S. 183-209.
  • Karl Rehberger: Ein Beitrag zur Vorgeschichte der "Historikerschule" des Stiftes St. Florian im 19. Jahrhundert. In: Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1971, S. 210-250.
  • Kat. Ausst. Wiener Neustadt 1979. Die Zeit der frühen Habsburger. 367/ Nr. 123.
  • Kurt Holter: Die spätmittelalterliche Buchmalerei im Augustiner Chorherrenstift St. Florian. In: Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte. Festschrift Benno Ulm. Oberösterreichische Heimatblätter 40, H. 3/4 (1986). Linz 1986, S. 301-324.
  • Kurt Holter: Romanische Buchkunst aus der Stiftsbibliothek St. Florian. In: Geschichte und ihre Quellen. Festschrift Friedrich Hausmann. Hg. von R. Härtel. Graz 1987, S. 545-578.
  • Kurt Holter: Bibliothek und Archiv. Handschriften und Inkunabeln. In: Österreichische Kunsthistoriographie XL VIII (1988), S. 29-92.
  • Friedrich Buchmayr: St. Florian. In: Handbuch der historischen Buchbestände in Österreich. Hg. von der Österreichischen Nationalbibliothek 3. Hildesheim 1996, S. 267-272.

Baugeschichte und Sammlungen

  • Alfons Müllner: Die Krypta in St. Florian. Ein Beitrag zur Baugeschichte der Stiftskirche S. Florian im Lande ob der Enns. Linz 1883.
  • Albin Czerny: Kunst und Kunstgewerbe im Stifte St. Florian von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Linz 1886.
  • Josef Fr. Lohnliger: Der Bau der Stiftskirche St. Florian im Zeitalter Wilbirgs (1231–1289). In: Christliche Kunstblätter 64 (1923), S. 24-26, S. 59, S. 91-94, S. 118-120.
  • Erika Doberer: Der Florianer Gartenpavillon und seine Grotte. In: Oberösterreichische Heimatblätter 10 (1956), S. 64-72.
  • Franz Linninger: Chorherrenstift St. Florian. 1962.
  • Erika Doserer: Ein frühbarocker Entwurf der Florianer Gesamtanlage. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 19 (1965), S. 128.
  • Norbert Wunral: St. Florian als Aufgabe der Denkmalpflege. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 19 (1965), S. 78-89.
  • Franz Linninger: Die Kunstsammlungen des Stiftes St. Florian. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 14 (1965).
  • Die Kunst der Donauschule 1490–1540: Kat. Oberöst. Landesausst. St. Florian / Linz 1965, S. 95-102.
  • Georg Grüll: Die Florianer Pläne 1740- 1783. In: Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1971, S. 251-176.
  • Johann Sturm: Die Stiftskirche von St. Florian. In: Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1971, S. 277-345.
  • Franz Windisch-Graetz: Barocke Möbelkunst in Österreich. Überblick und Forschungslage. Die Möbel des Stiftes St. Florian. In: Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1971, S. 346-396.
  • Kürth: St. Florian. 1975.
  • Franz Winzinger: Albrecht Altdorfer. Die Gemälde. München 1975.
  • Günter Brucher: Albrecht Altdorfer. Licht und Farbe im Sebastiansaltar im Stift St. Florian. Graz 1978.
  • Welt des Barock, 1986.
  • Karl Rehberger: Über die Sammlungen des Stiftes. In: Stift St. Florian 1686–1986. 1986.
  • Österreichische Kunsttopographie XL VIII. 1988.
  • Hans Fronius: Die Religiöse Sammlung. Hg. vom Stift St. Florian. St. Florian 1993.
  • Ferdinand Reisinger: Noch immer wollen wir das Leid überdecken. Zur "Religiösen Sammlung - Hans Fronius" im Stift St. Florian. In: Blickpunkte 3/93, S. 12-15.
  • Ferdinand Reisinger / Peter Assmann: Hans Fronius. Existenz und Rückbindung. Zum religiösen Werk. Linz 1995.
  • Wutzel: St. Florian. 1996.
  • Stiftskirche St. Florian. 1996.

Musik

  • Leopold Hager: Die Brucknerorgel im Stifte St. Florian. Kurze Geschichte ihres letzten Umbaus 1945–1951 und Beschreibung ihres inneren Aufbaus. St. Florian 1951.
  • Franz Linninger: Orgeln und Organisten im Stift St. Florian. Ein Beitrag zur Musikgeschichte des Stiftes. In: Oberösterreichische Heimatblätter 9 (1955), S. 171- 186.
  • Leopold Nowak: Der Begriff der "Weite" in Anton Bruckners Musik. In: Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1971, S. 397-412.
  • Josef Mayr-Kern: Franz Xaver Müller und seine Stellung in der österreichischen Kirchenmusik. In: Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1971, S. 413-420.
  • Elfriede Wöhry: Der Musiker Augustinus Franz Kropfreiter. In: Blickpunkte 3/93, S. 22-25.
  • Vom Ruf zum Nachruf, 1996.
  • Elisabeth Maier: Stationen des Lebens Anton Bruckners. Linz 1996.

Einzelnachweise

  1. So nennt Bischof Wernhard 1303 das Stift eine Leuchte des Ordensstandes, ein Vorbild religiösen Lebens, das Fremde erquickt und Einheimische tröstend erfreut, sich aller Wohlwollen erwirbt und im Dienst an den Gästen den Platz der Martha einnimmt.
  2. Mutig antwortete er dem schlauen Unterhändler: "Nie werde ich zum Verräter an meiner braut werden".
  3. Für seine Bauaufsicht in St. Florian erhielt er jährlich ein Honorar von 160 Gulden sambt der kost und unterhalt für sich und sein pferd
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