Sacra.Wiki Stift Ranshofen

Stift Ranshofen

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Stift Ranshofen, Kupferstich (1779) von Franz Ferdinand von Schrötter, Topographie oder kurze Beschreibung desjenigen Distrikts der bayerischen Lande, welchen das durchlauchtigste Erzhaus von Oesterreich kraft der mit Kuhrpfalz zu Teschen geschlossenen Konvention in Besitz genommen hat. Mit XXI Kupferstichen und einer Karte versehen. Wien 1779; entnommen von: Wienbibliothek im Rathaus, online unter: https://www.digital.wienbibliothek.at/Drucke/content/pageview/2877291

Geschichte

Vorgeschichte

Die Errichtung des Augustiner-Chorherrenstiftes Ranshofen kurz vor oder im Jahr 1125 knüpfte an Voraussetzungen an, die durch eine damals schon Jahrhunderte währende Geschichte gegeben waren.

Ranshofen war zunächst ein Hof der bayerischen Agilolfingerherzöge, deren letzter, der unglückliche Tassilo III., im gleichen Jahr durch Karl den Großen seine Herrscherwürde einbüßte, in dem Ranshofen – als "Rantesdorf" – erstmals im Licht einer geschichtlichen Nachricht erscheint. Unter den Nachfolgern Karls des Großen wurde Ranshofen eine königliche Pfalz, ein Ort, der dem Herrscher als Aufenthalt und Verwaltungsstützpunkt diente. Kaiser Arnulf, einer der letzten ostfränkischen Karolinger, ließ hier zwischen 896 und 898 eine dem hl. Pankraz geweihte Kapelle erbauen und stattete sie mit Besitzungen, liturgischen Geräten, kostbaren Glasfenstern und Tapisserien sehr großzügig aus. Ein Priester Ellimprecht – wohl ein Mitglied der kaiserlichen Hofkapelle – erhielt die neu errichtete Pfalzkapelle zunächst als Lehen übertragen. Mit einer Urkunde vom 17. Oktober 898 wandelte Kaiser Arnulf dieses Lehen dann in ein freies Eigentum des Priesters Ellimprecht um. Nach dessen Tod sollte alles dem von Arnulfs Vater in Alt-Ötting gegründeten Säkularkanonikerstift zufallen.

Wenige Monate später fertigte Arnulf dann zugunsten der Ranshofener Pankrazkapelle eine weitere Urkunde aus, die allerdings nur in mittelalterlichen Abschriften überliefert wird. An ihrem Text fällt auf, dass vom Priester Ellimprecht nun keine Rede mehr ist. Als Empfänger der gegebenen Güter erscheinen vielmehr "die Kleriker, die dort den Gottesdienst verrichten". Aus dieser Formulierung hat man auf die nachträgliche Gründung eines Säkularkanonikerstifts in Ranshofen schließen wollen, über dessen Bestand sonst jedoch keine Nachrichten existieren.

Das weitere Schicksal der Pfalz mit der dazugehörigen Pankrazkapelle ist dann nämlich über Jahrzehnte hinweg völlig ungewiss. Wir wissen nicht, ob schon Herzog Arnulf aus dem Geschlecht der Luitpoldinger, der nach dem Tod von König Ludwig ("dem Kind") 911 die Herrschaft über Bayern an sich gerissen hatte, im Zuge seiner Enteignungen von Kirchengütern die ursprünglich vorgesehene Schenkung der Ranshofener Kapelle an das Stift Alt-Ötting wieder rückgängig gemacht hat oder ob das Abhängigkeitsverhältnis erst später gelöst wurde. Auch über die Auswirkungen der Ungarneinfälle auf das Gebiet schweigen die Quellen. Erst gegen Ende des 10. Jahrhunderts finden wir hier unter Herzog Heinrich dem Zänker einen bayerischen Landtag versammelt, der die sogenannten "Ranshofener Landgesetze" beschließt. Dessen Sohn, der 1002 zum König gewählte und später zum Kaiser gekrönte Heinrich II. ("der Heilige") ließ am Weihnachtstag des Jahres 996 – noch als bayerischer Herzog – in der Pfalzkapelle den Mönch Gotthart von Niederaltaich zum Abt dieses Klosters weihen. Heinrichs Gemahlin Kunigunde schließlich verfügte 1025 über die Ranshofener Pfalz wie über familiären Privatbesitz, indem sie diese zusammen mit anderen Königshöfen gegen Güter des Bistums Freising abtauschen wollte. Der Nachfolger Heinrichs II., König Konrad II., scheint diesen Tausch aber nicht anerkannt zu haben. Jedenfalls gehörte das "praedium Ranteshoven" – so der neue Name der Siedlung seit dem ausgehenden 10. Jahrhundert – mit der dazugehörigen Kapelle weiterhin zum Reichsgut.

Auf die Gründung – oder Wiederbelebung – eines Kanonikerstiftes verweisen erst wieder zwei Urkunden, die Kaiser Heinrich III. im Jahr 1040 für Ranshofen ausgestellt haben soll. Auch sie sind nur in Abschriften überliefert und gelten der Urkundenforschung in ihrer vorliegenden Gestalt als Fälschungen. Man hat allerdings den Versuch unternommen, in beiden authentische Abschnitte von späteren Zusätzen zu trennen. Dabei begegnet im vermutlich echten Text die Angabe über eine Schenkung von Zehenten zugunsten der in Ranshofen "weilenden Priester ..., damit der Gottesdienst dort täglich gefeiert werde."

Deutet man dies als Hinweis auf eine Klerikergemeinschaft, so dürfte diese in den Wirren der Zeit des Investiturstreits wieder zerfallen sein. Jedenfalls begegnen in den ältesten Schenkungsnotizen des Ranshofener Traditionskodex, deren Textüberlieferung vor 1070 einsetzt, zunächst nur einzelne Priester der Pankrazkirche, die mehrfach auch als Pfarrer bezeichnet werden.

Gründungsgeschichte

Erste Anzeichen für die erneute Einrichtung einer Kanonikergemeinschaft kann man am Text der Ranshofener Traditionen seit etwa 1120 beobachten. Die hier aufgezeichneten Schenkungen erfolgen jetzt nämlich zugunsten der an der Pankrazkirche "für Gott streitenden Brüder (fratres Deo militantes)", eine Formulierung, die im Zusammenhang mit Regularkanonikern auch andernorts immer wieder begegnet, vereinzelt freilich auch für Angehörige eines weltlichen Kanonikerstiftes gebraucht wird.

Sicheren Boden gewinnen wir somit erst mit der Schenkungsurkunde des Bayernherzogs Heinrich IX. des Schwarzen (1120–1126) vom 30. Juli 1125, in welcher dieser zusammen mit seiner Gemahlin Wulfhilde in der Ranshofener Pfalz den "an der Pankrazkirche nach der Regel des hl. Augustinus Christus dienenden Brüdern Zehent im Gau" Ranshofen sowie verschiedene Güter übergibt. Auf dieser Urkunde basiert dann auch die Darstellung des bayerischen Historikers Aventin, der in seinem um 1520 geschriebenen "Chronikon Ranshofense" annimmt, Herzog Heinrich IX. habe hier im Jahr 1125 auf "Geheiß und Rat" des Salzburger Erzbischofs Konrad I. ein Augustiner-Chorherrenstift gegründet.

Aventins Annahme ist freilich nur mit gewissen Vorbehalten zu übernehmen, denn eine zu diesem Zeitpunkt erst beschlossene Neugründung eines Klosters wird im Urkundentext ebensowenig erwähnt wie ein Zusammenwirken oder Zusammentreffen mit dem Salzburger Erzbischof. Ein Regularkanonikerkloster wird vielmehr als bereits bestehend vorausgesetzt.

So ist die Einführung von Augustiner-Chorherren in Ranshofen vielleicht schon zwischen 1120 und 1125 erfolgt. Der weitere Ausbau des Stiftes zu einem Kloster für Chorherren, Chorfrauen und Konversen dürfte sich allerdings noch über die Zeit Heinrichs IX. hinaus bis in die Jahre der Herrschaft seines Sohnes Heinrich X. des Stolzen (1126–1139) erstreckt haben.

Mit der Einrichtung eines Augustiner-Chorherrenstiftes erfasste eine wichtige religiöse Erneuerungsbewegung des Mittelalters Ranshofen. Eine Schlüsselfigur ihrer weiteren Ausbreitung war zweifelsohne der Salzburger Erzbischof Konrad I. (1109–1147). Er gilt als Gründer oder Erneuerer einer großen Zahl von Chorherrenstiften innerhalb und außerhalb seines engeren Diözesanbereiches. So ist seine Einflussnahme bei der Errichtung eines Chorherrenklosters in Ranshofen nicht auszuschließen. Quellenmäßig greifbar wird ein Zusammenhang mit ihm freilich erst um 1138/39. Damals nahm Konrad I. zusammen mit Bischof Roman von Gurk in Ranshofen eine Schenkung von Besitzungen der Ministerialen von Rohr im Kremstal für das Kloster entgegen.

Entwicklung im Hoch-und Spätmittelalter

Neben der Gestaltung der Liturgie in der Messfeier und beim Chorgebet war die Seelsorge ein wichtiges Anliegen des neuen Ordens. Da der Ranshofener Seelsorgesprengel sehr umfangreich war, wurden schon damals im weiten Umkreis Kirchen dafür neu gebaut oder vorhandene Kapellen übernommen.

In Ranshofen selbst baute man neben der Stiftskirche eine dem hl. Michael geweihte Pfarrkirche. Andere Aufgaben waren die Krankenpflege, die schulische Unterweisung und die wissenschaftlichen Studien. Für letztere benötigte man ebenso wie für den Gottesdienst Handschriften, die zu einem großen Teil in der Schreibstube des Klosters, dem "scriptorium", von den Chorherren selbst in mühevoller Arbeit hergestellt wurden. Aus Urkunden und Traditionsnotizen kennen wir einige Namen von Pröpsten des 12. und beginnenden 13. Jahrhunderts. Genannt werden ein Manegold, der mit dem Magistertitel ausgezeichnet erscheint, nach ihm Meginhard, Altmann und Adelhard, unter dem 1178 das berühmte Evangeliar angekauft wurde, danach Liutold – wohl identisch mit dem im Evangelienbuch bezeugten Schatzmeister gleichen Namens –, dann nochmals ein Adelhard, der mit dem ersten Propst dieses Namens eine Person sein könnte, schließlich noch Etticho und Wichard. In verschiedenen Totenbüchern der Salzburger Diözese wird außerdem ein Propst Liutfrid von Ranshofen verzeichnet, der nur schwer einzuordnen ist. Vielleicht gehört er an den Anfang der Reihe gestellt, anstelle des von Aventin aus der Urkunde Heinrichs IX. von 1125 übernommenen Raffold. (Letzterer war vermutlich kein geistlicher Propst, sondern einer der Verwalter des Pfalzgutes.)

Um 1140 kam es zu einer Kontroverse mit dem Passauer Bischof Reginbert um die Seelsorgerechte und die daraus erwachsenden Zehentforderungen. Im Zusammenhang damit hat der Passauer Ordinarius den Kanonikern einen ungenannten jugendlichen Propst aufgezwungen, gegen den sie sich mit Erfolg aufgelehnt haben. Freiheit der Propstwahl ist dann auch eines der wichtigsten Rechte, das Ranshofen immer wieder urkundlich zugesichert wird, zum ersten Mal in dem großen Schutzprivileg des Papstes Eugen III. von 1147.

Mit dem zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts – inzwischen hatten die Wittelsbacher den durch Kaiser Friedrich Barbarossa abgesetzten Heinrich den Löwen in der Herrschaft über Bayern abgelöst – begann für Ranshofen einer der unruhigsten Abschnitte seiner Geschichte. 1233 plünderten Truppen des Babenbergerherzogs Friedrich des Streitbaren bei Kämpfen mit Herzog Otto II. von Bayern Neukirchen an der Enknach, wobei die dortige Filialkirche zu schwerem Schaden kam.

Einige Jahre danach, wahrscheinlich 1242, überfielen von der Burg Obernberg kommende Leute des Passauer Bischofs Ranshofen selbst und verbrannten zusammen mit der herzoglichen Pfalz auch die beiden Kirchen. 1250 drohten neue Gefahren. Bischof Rüdiger von Passau war durch den päpstlichen Legaten Albert Beham abgesetzt worden, und Berthold, ein gebürtiger Graf von Sigmaringen, sollte seine Stelle einnehmen. Doch Rüdiger leistete Widerstand und wurde dabei durch den bayerischen Herzog unterstützt. So durchzogen Soldaten des Gegenbischofs im November 1250 neuerlich plündernd den angrenzenden Weilhartsforst und verwüsteten das Land. Die Stiftskirche soll anschließend wieder aufgebaut und 1255 neu eingeweiht worden sein. Doch bald danach wurde das Gebiet um den unteren Inn im Zusammenhang mit Kämpfen zwischen Herzog Heinrich von Niederbayern – das Herzogtum war inzwischen nach dem Tod Ottos II. unter seinen Söhnen geteilt worden – und König Ottokar von Böhmen neuerlich Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen.

Ranshofen wurde 1266 ein zweites Mal niedergebrannt und dabei fast zur Gänze zerstört. So klagte Propst Sifrid (1255–1277) in einer Bittschrift an Papst Klemens IV. darüber, dass im Kloster nur mehr drei Leute Unterhalt fänden, während davor 14 Priester und 50 weitere Stiftsangehörige mühelos versorgt werden konnten.

Nach der Resignation Sifrids erlebte Ranshofen aber dann unter seinem Nachfolger Konrad I. (1277–1311) eine Zeit des Wiederaufschwungs. Neben den nun wieder günstigeren äußeren Verhältnissen ist diese Blüte vor allem in der Tatkraft und Zielstrebigkeit jenes Prälaten begründet. Bereits im Jahr seiner Erwählung begann er mit der Anlage eines Privilegienbuches, in das die Urkunden des Klosters in übersichtlicher Form eingetragen werden sollten. In dem angeschlossenen Urbar wurden die Stiftsgüter verzeichnet. Beide Teile hat Propst Konrad I. später in etwas abgewandelter Form nochmals redigiert.

Der schon unter seinem Vorgänger begonnene Neubau der Stiftskirche wurde 1283 abgeschlossen und in Gegenwart des bayerischen Herzogs durch den Bischof von Regensburg eingeweiht. Auch das Kanonissenstift wurde erneuert und Einrichtungen für die Krankenpflege geschaffen. Schon mit Konrads gleichnamigem Nachfolger Konrad II. (1311–1332) setzte allerdings neuerlich eine Zeit des Niedergangs ein. Später besserten sich die Verhältnisse wieder.

Das Stift wurde im 14. und 15. Jahrhundert vielfach durch Privilegien der Herzöge von Bayern und von Österreich ausgezeichnet. Auch Kaiser Ludwig der Bayer und später Maximilian I. reihten sich unter die Förderer ein. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts mehrten sich ganz allgemein die Versuche, dem damals drohenden Verfall der Klöster entgegenzuwirken. Erste Ansätze einer solchen Reform in Ranshofen unter den Pröpsten Erasmus Ridmund (1435–1444), Friedrich Gunderstorfer (1444–1448) und Thomas Wittel (1451–1462) zeigten jedoch keinen nachhaltigen Erfolg. Erst der aus dem niederösterreichischen Chorherrenstift Dürnstein berufene Propst Wolfgang konnte das Kloster im Sinne einer vom böhmischen Stift Raudnitz ausgehenden Reformbewegung erneuern.

Neuzeit

Nachdem Ranshofen im bayerischen Erbfolgekrieg trotz bedrohlicher Nähe des Kriegsgeschehens glimpflich davongekommen war, begann 1508 Propst Kaspar Türndl (1504—1529) mit dem Neubau der Stiftskirche. Gleichzeitig kam es zu einer Blütezeit humanistischen Geistes, die sich in den erhaltenen Handschriften und Frühdrucken aus der Klosterbibliothek spiegelt. Aber auch erste Anzeichen für eine beginnende Auseinandersetzung mit den Lehren Martin Luthers lassen sich von 1520 an beobachten. Eine Steigerung dieser Tendenzen ergab sich unter Propst Augustin I. Münich (1529—1560). Zeitgenossen rühmten ihn als Freund der Studien und Wissenschaften. Die Stiftsschule war unter seiner Herrschaft eine der größten Unterrichtsanstalten von ganz Bayern. Aus dem Protokoll einer Passauer Kirchenvisitation von 1559/60, der wichtigsten Quelle unserer Kenntnis über die Ausbreitung der Reformation im Innviertel, erfahren wir jedoch, dass die an dieser Schule wirkenden Schulmeister eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der protestantischen Glaubenslehren gespielt haben. Vielleicht steht die bald nach der Visitation erfolgte Resignation des Propstes im Zusammenhang mit seiner toleranten Einstellung gegenüber den Anhängern des neuen Glaubens. Unter seinem Nachfolger Adam Gensleitner (1560—1587) wurde jedenfalls sehr rasch die Gegenreformation voll zur Geltung gebracht, sodass der römische Kurienkardinal Commendone, der Ranshofen 1569 visitiert hat, den Zustand von Kirche, Kloster und Schule bereits als zufriedenstellend beurteilte.

Nach Jahren neuerlichen Verfalls an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert begann nach 1620 eine der glanzvollsten Perioden der Geschichte Ranshofens. Der klostereigenen Geschichtsschreibung gilt sie als das Werk von vier aufeinanderfolgenden Prälaten. Trotz wachsender Bedrohung durch den Dreißigjährigen Krieg erneuerte Propst Philipp Vetterl (1620—1634) nicht nur die schwer darniederliegende Disziplin des Gemeinschaftslebens, sondern begann auch einen frühbarocken Neubau der Klosteranlage. 1628 erhielt der Propst durch Papst Urban VIII. für sich und seine Nachfolger das Recht des Gebrauchs der Pontifikalien.

1634 kam der bayerische Kurfürst Maximilian I. mit seiner Familie und seinem Hofstaat auf der Flucht vor den schwedischen Truppen, die München besetzt hatten, nach Ranshofen und blieb hier bis zum Frühjahr 1635. Während des Aufenthalts im Kloster starb die Kurfürstin Elisabeth am 4. Jänner 1635.

Der in Gegenwart des Kurfürsten gewählte Propst Simon Meier (1635—1665) kümmerte sich besonders um die Neuordnung der Bibliothek und um die wissenschaftlichen Studien der Stiftsangehörigen. Propst Benno Meier (1665—1687) – ein Neffe seines Vorgängers – ließ im Schloss Neukirchen eine theologische Studienanstalt einrichten. Besondere Sorgfalt widmete er dem Stiftsarchiv mit den alten Urkunden. Seinem Ordnungssinn ist es zu verdanken, dass wir für die Zeit seiner Regierung genaue Aufzeichnungen über die vorhandenen Kirchengeräte und einen Katalog der erworbenen Bücher besitzen.

Propst Ivo Kurzbauer (1687—1715) erneuerte schließlich Kirche und Kloster für ein 1699 gefeiertes "Acht-tägiges hochfeierliches Jubel-Fest" zum Gedächtnis der achthundertjährigen Geschichte der Pankrazkirche und krönte damit die Bestrebungen seiner Vorgänger, eine Entwicklung, die Augustin II. Pariser (1715—1741) zwar weiterführen, aber nicht mehr steigern konnte. Die barocke Glanzzeit des Stiftes hatte damit ihren Höhepunkt bereits überschritten.

Das Bild, das Ranshofen dann von der Mitte des 18. Jahrhunderts an bietet, ist eher uneinheitlich. Man kann es nur verstehen, wenn man die Erscheinungen von zwei Seiten her eingrenzt: vom Weiterführen überkommener Lebensformen des Barock einerseits und von der damals auch in Bayern bereits einsetzenden Aufklärungsbewegung andererseits. Mit dem Frieden von Teschen (1779) fiel das lnnviertel an Österreich. Dadurch wurden die vom Geist jener Zeit geprägten Reformen Kaiser Josephs II. alsbald auch in Ranshofen wirksam. Im Zusammenhang mit der Neuorganisation des Pfarrnetzes wurden verschiedene Filialkirchen in Pfarrkirchen umgewandelt, die Formen des Gottesdienstes reformiert, die Ranshofener Pfarrkirche St. Michael gesperrt und später abgetragen.

Die Abtrennung der Diözese Linz vom Bistum Passau löste altgewohnte Bindungen. Vor allem die Franzosenkriege brachten dann neuerlich große Unruhe in das Kloster. Das Stift wurde einmal von diesen und einmal von jenen Truppen als Militärspital beansprucht. Es kam zu Gewalttaten und Plünderungen. Aber auch die Klostergemeinde selbst war vom Geist der Aufklärung angekränkelt. Vor allem der letzte, 1784 gewählte Propst Johann Nepomuk Kierl gilt als schwach und verschwenderisch. Nach seinem Tod im Jahr 1809 kommt es innerhalb der zerfallenen und in sich gespaltenen Gemeinschaft zu keiner Neuwahl mehr. So findet die von der "Rieder Regierung" während der französischen Besatzung 1810 angekündigte Aufhebung Ranshofen bereits im Zustand der Krise. Der Übertritt in den Weltpriesterstand kommt den damals noch hier lebenden Chorherren eher gelegen. Vor der endgültigen Aufhebung am 28. Oktober 1811 brachte man die als wertvoll angesehenen Archivalien in das Hauptstaatsarchiv nach München und einen großen Teil der Bibliotheksbestände in die jetzige Bayerische Staatsbibliothek. Anderes wurde in der ganzen Welt verstreut.

Zusammen mit dem, was in Ranshofen selbst heute noch sichtbar ist, legen diese Dokumente ein beredtes Zeugnis ab von der Pflege von Religion, Wissenschaft und Kunst im Chorherrenstift Ranshofen im Verlauf seiner Jahrhunderte währenden Geschichte. Indirekt kann man aus ihnen aber auch ahnen, wie bedeutungsvoll dieses Wirken der Chorherren für jene Menschen gewesen sein muss, die im Umkreis des Klosters gelebt haben.

Nachgeschichte

Nach der Aufhebung erwarb der bayerische General Graf von Montjoie-Frohberg die Stiftsgebäude und den ausgedehnten Grundbesitz und wandelte einen Teil der ehemaligen Klosteranlage zum "Schloss Ranshofen" um. Anderes wurde abgetragen. Die frühere Stiftskirche blieb als Pfarrkirche erhalten.

Erster Pfarrer wurde der seinerzeitige Stiftsdechant Pankraz Hauser. Der Pfarrer war damals einige Jahrzehnte hindurch auch Repräsentant der weltlichen Verwaltung. Erst im Zuge der Reformen bekam Ranshofen im Jahr 1848 eine eigene Gemeindeverwaltung. Auch erhielten die bis dahin unfreien Bauern die Möglichkeit, den Grund und Boden, den sie vorher als Untertanen bewirtschaftet hatten, gegen ein geringes Entgelt als Eigentum zu erwerben. Im Jahr 1851 kaufte dann Ferdinand Wertheimer, der später als Abgeordneter dem oberösterreichischen Landtag angehörte, die "Herrschaft Ranshofen" und wandelte im Lauf der Jahre den immer noch beachtlichen Großgrundbesitz in einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb um. Nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland im März 1938 wurde der Wertheimersche Familienbesitz jedoch vom Deutschen Reich "abgelöst". Im Oktober des gleichen Jahres wurde die vorher selbständige Gemeinde Ranshofen der Stadt Braunau einverleibt und ein Jahr später begann man bereits auf den Wertheimer-Gründen mit dem Bau eines Aluminiumwerkes.

Heute ist man bemüht, das noch Vorhandene zu erhalten und zu pflegen, wobei der Komplex von Kirche und ehemaligem Stift besitzmäßig auf die Diözese Linz, die Stadt Braunau und private Eigentümer verteilt ist. Die Kirche und der Bibliothekssaal im ehemaligen Konventgebäude werden – abgesehen von der liturgischen Verwendung des Gotteshauses – auch für kulturelle Veranstaltungen genützt.

Wirtschaftliche, rechtliche und soziale Verhältnisse

Wirtschaftliche Verhältnisse

Will man sich ein Bild von den wirtschaftlichen Verhältnissen des Chorherrenstiftes Ranshofen im Mittelalter machen, wird man zunächst von der Urkunde Herzog Heinrichs IX. von Bayern aus dem Jahr 1125 ausgehen müssen. Sie gilt in der Literatur ja als "Stiftbrief" des Klosters. Als geschenktes Gut werden darin Güter in Handenberg, Braunau und einem – nicht mehr bestimmbaren – Dürrnberg nördlich der Donau sowie verschiedene kleinere Liegenschaften angeführt. Letztere wurden den Regularkanonikern teils als Eigenbesitz, teils als Lehen überlassen. Dazu kamen die herzoglichen Zehenten "im Gau" Ranshofen und die Kirche Enknach ("Enkinacha") – vermutlich am Ort oder in der Nähe des heutigen Neukirchen an der Enknach gelegen – mit dem dazugehörigen Besitz.

Offensichtlich erst nach Ausfertigung der Urkunde wurde an einer bestimmten Stelle nachträglich noch ein Hinweis eingefügt, dass jene Hörigen, die vorher in der Hand des Herzogs oder des Kämmerers bzw. des – herzoglichen – Propstes gewesen seien, nun auch dem Kloster unterstellt würden. So reichhaltig diese Schenkung gewesen ist, so wird damit keineswegs der gesamte wirtschaftliche Besitz Ranshofens zur Zeit der Gründung des Chorherrenstiftes umschrieben. Die Einrichtung des mittelalterlichen Klosters erfolgte ja nicht in der Einöde eines unerschlossenen Gebietes, sondern knüpfte an eine Jahrhunderte währende Vorgeschichte an. Schon Kaiser Arnulf hatte ja die von ihm erbaute Pfalzkapelle reich mit Gütern ausgestattet.

Den umfangreichsten Einblick in die Ranshofener Besitzverhältnisse im hohen Mittelalter gewähren jedoch die Notizen des Traditionskodex, deren Inhalte den Zeitraum von etwa 1070 bis 1250 umspannen, also auch schon vor 1125 einsetzen. Die Texte bezeugen die Übergabe von Gütern im näheren und weiteren Umkreis von Ranshofen, darüber hinaus die Schenkung von 5-Pfennig-Zensualen, sowie von Knechten und Mägden. Wie in anderen Klöstern machen auch in Ranshofen die Selbstübergaben von ehemals freien Personen, in der Absicht, sich unter dem Schutz des Stiftes gegen Übergriffe von Mächtigeren abzusichern, einen beträchtlichen Teil der Zensualenschenkungen aus.

Eine weitere wichtige Quelle zur mittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte Ranshofens ist dann das "Registrum" des Propstes Konrad I.. Die Handschrift enthält neben zwei Kopialbüchern zwei Urbare, welche 1277 beziehungsweise 1303 angelegt wurden. Da im älteren Urbar die erste Lage der Handschrift verlorengegangen ist, kann man nur aus dem jüngeren erkennen, dass der Grundbesitz sich damals auf acht Urbarämter verteilte, die im Innviertel (Haselbach, Überackern, Neukirchen/Enknach, Nonsbach und Ranshofen), im oberösterreichischen Kremstal (Rohr) und in den jetzigen bayerischen Landkreisen Rottal-Inn und Alt-Ötting gelegen waren (Kollbach und "Trans Enum"). Dazu kamen noch Weingärten in der Wachau. Im Abgabenverzeichnis über die im Dorf Ranshofen ausgegebenen Lehen werden auch zwei Schuster, ein Schneider, ein Fleischer, ein Koch und ein Bader angeführt.

Die Einkünfte Ranshofens stiegen in der Folgezeit dann noch durch die Stiftung von Jahrtagen in Form von "Seelgeräten", das sind Schenkungen zugunsten von jährlich, manchmal sogar wöchentlich zu lesenden Messen für das Seelenheil von Verstorbenen. Ähnliche Stiftungen begegnen auch in den Filialkirchen des Klosters, unter denen die Braunauer Stephanskirche durch die Befestigung der Siedlung und die Stadterhebung im Jahr 1260 bald eine Sonderstellung einnehmen sollte. Kaiser Ludwig der Bayer (1314–1347) stiftete 1345 eine täglich zu lesende Messe für sich und seine Vorfahren und Nachkommen. Gleichzeitig schenkte er dem Kloster jene Güter im Dorf Ranshofen, die bis dahin noch herzoglicher Besitz gewesen waren.

Für den Schiffstransport des Klosterweins aus den Weingärten in der Wachau auf Donau und Inn erhielt das Chorherrenstift verschiedentlich Privilegien über die Mautfreiheit, so 1287 vom österreichischen Herzog Albrecht I., die er 1295 und sein Sohn Friedrich der Schöne 1314 nochmals bekräftigten. Eine Bestätigung dieser Privilegien durch Kaiser Maximilian I. erbaten der Propst und das Kapitel von Ranshofen schließlich noch 1498. In einzelnen Fällen hat das Kloster aber auch ältere Besitzungen, die schwer zu bewirtschaften waren oder den erwarteten Ertrag nicht erbrachten, wieder abgestoßen. Ein wertvolles Dokument solcher wirtschaftlicher Veränderungen ist eine von Propst Benno Meier 1670 verfasste "Relation von den Ranshoverischen in Österreich gelegenen Höf und Weingärten". Darin verzeichnete der Prälat zunächst alles, was er aufgrund der ihm zur Verfügung stehenden Unterlagen über die niederösterreichischen Besitzungen Ranshofens in Erfahrung bringen konnte. Es handelte sich um Höfe und Weingärten in Schwallenbach, Spitz, Loiben, Stein, Krems und Gobelsburg in der Wachau und um Weingärten in Kritzendorf bei Klosterneuburg. Zu seiner Zeit waren davon fast nur mehr die Weingärten in Unterloiben – ihre Riednamen sind vielfach bis heute in Gebrauch – dem Stift verblieben. Ihr Zentrum war ein großer Lesehof in Unterloiben nahe der Kirche, der als der heutige "Loibnerhof" identifiziert werden kann. Weil die Kosten-Nutzen-Rechnung des Propstes auch darüber negativ ausfiel, verkaufte er ein Jahr später den ganzen Komplex an das Kloster Tegernsee.

Einen guten Überblick über den Stiftsbesitz und die Untertanen im Bereich von Ranshofen selbst in der Zeit des beginnenden 18. Jahrhunderts gibt ein im Auftrag des Propstes Ivo (1687–1715) durch den bayerischen Geometer Matthäus Paur im Jahr 1714 angelegtes Mappenwerk ("Gruntrys mit angehengter Beschreibung", in der Literatur im allgemeinen als "Grundriss-Libell" bezeichnet). Der davon erhaltene Teil besteht aus Plandarstellungen aller Besitzungen im Bereich der sogenannten "Hofmark" Ranshofen mit darauf bezogenen Erläuterungen. Diese umfasste damals 81 Häuser, von denen die meisten vom Stift auf Erb- oder Leibrechtsbasis verliehen waren. Etwa die Hälfte davon wurde landwirtschaftlich genutzt. Der Rest war an Gewerbetreibende vergeben, unter denen sich auch ein Saitenmacher, ein Sattler, ein Bierbrauer und ein Metzger aus Braunau finden.

In der Folge der Abtrennung des Innviertels von Bayern durch den Frieden von Teschen ergaben sich während der letzten Jahrzehnte des Bestandes des Klosters Probleme mit der Verwaltung der bei Bayern verbliebenen Besitzungen jenseits des Inn. So wurden etwa im Verlauf der napoleonischen Kriege – Bayern kämpfte damals auf der Seite der Franzosen gegen Österreich – die Erträgnisse von Grundherrschaften, die auf bayerischem Gebiet gelegen waren, für das Stift gesperrt. 1810 schließlich begann man im Zuge der Auflösung die beweglichen Güter und die Wertsachen zu versteigern. Die Einnahmen betrugen 13.000 Gulden, die nach Salzburg, von wo aus kurzzeitig auch das Innviertel verwaltet wurde, abgeliefert werden mussten. Das 400 Joch große Stiftsgut, bestehend aus Äckern, Wiesen, Auen, Gärten und anderem, kaufte am 17. August 1812 der bayerische General und königliche Adjutant Graf Montjoie-Frohberg um 54.000 Gulden. Nur den unteren Teil des Lachforstes und ein Haus in Dietfurt (unterhalb von Braunau) behielt der bayerische Staat für sich zurück.

Rechtliche Verhältnisse

Die rechtliche Lage der Ranshofener Pfalz war vom ausgehenden 11. bis um die Mitte des 12. Jahrhunderts eine eher wechselhafte. Dies findet auch in der damals beginnenden Geschichte des Chorherrenstiftes seinen Niederschlag. Die Pfalz und die dazugehörende Pankrazkapelle waren ja seit der Karolingerzeit Reichsgut und als solches der Verfügungsgewalt des Königs unterstellt. Den Bayernherzögen war zwischendurch zwar die Nutzung überlassen, sie wurden gegen Ende des 11. Jahrhunderts wegen ihrer reichsfeindlichen Politik im Zusammenhang mit dem Investiturstreit aber wiederholt durch Kaiser Heinrich IV. abgesetzt: zuerst Otto von Nordheim und später Welf I.

So begegnet in einer vermutlich 1074 anzusetzenden Traditionsnotiz Kaiser Heinrich IV. selbst als Eigentümer von Ranshofen ("cuius praedium erat, quod Ranshovin vocatur"). Erst seit 1096 wurden die Welfen wieder mit Bayern belehnt und waren damit innerhalb bestimmter Grenzen über das Land am Inn verfügungsberechtigt. Die schwankende Rechtslage von Ranshofen kommt dann besonders in der "Gründungsurkunde" Herzog Heinrichs IX. von 1125 zum Ausdruck. Ihre Textform und ihre Ausstattung schließen sich in vielem dem Vorbild königlicher Siegelurkunden an. Dem Stil der Herrscherurkunden entspricht wohl auch der Hinweis auf die Mitwirkung und Zustimmung von Heinrichs Gemahlin Wulfhilde. Gerade dies ist allerdings rechtlich höchst fragwürdig, da es sich bei den geschenkten Gütern ja nicht um welfischen Eigenbesitz, sondern um dem Herzog überantwortetes Reichsgut handelte, für dessen Vergabe viel eher die Zustimmung des Königs erforderlich gewesen wäre. (Freilich war im Juli des Jahres 1125 nach dem Tod Kaiser Heinrichs V. Lothar III. noch nicht gewählt.) Die Strafformel, welche eine Bußzahlung von 60 Gulden an die Kammer des Königs bzw. des Kaisers bei Eingriffen in das Schenkungsgut vorsieht, bestätigt diese Auffassung. Dennoch versuchte Herzog Heinrich der Löwe später die Meinung durchzusetzen, Ranshofen sei ein Eigenstift seiner Familie, so vor allem, wenn er die dort dienenden Regularkanoniker als zu seiner Kapelle gehörig bezeichnet und die Gründung insgesamt fälschlicherweise mit seinem Vater Heinrich dem Stolzen in Verbindung bringt.

1139 hatte nach dem Tod Heinrichs des Stolzen zunächst der Babenberger Leopold IV. zusammen mit dem Herzogtum Bayern das Reichsgut um Ranshofen erhalten. Er ist jedoch bereits zwei Jahre später verstorben. Damals behielt König Konrad III. dann für kurze Zeit Bayern selbst in der Hand. In diesen Zeitabschnitt fällt das große Schutzprivileg Konrads von 1142, in dem der König die Besitzungen des Chorherrenstiftes, das er eine Gründung seines Urgroßvaters, des Kaisers Heinrich III., nennt, bestätigt. Eine Erwähnung einer Erneuerung durch die Welfen wurde in der Urkunde – offensichtlich aus politischen Gründen – unterdrückt.

Im folgenden Jahr belehnte der König den Babenberger Heinrich "Jasomirgott" mit Bayern. Das ist wohl jener "Heinricus Dux Bawariae", welcher in einer anderen Tradition das an den Obstgarten der Regularkanoniker angrenzende Land am Altar des hl. Pankraz übergibt. Auch erscheint er in dem großen Privileg des Papstes Eugen III. von 1147 als Fürsprecher des Stiftes. Darin wird unter anderem erwähnt, dass der Vogt ("advocatus") über das Herzogsgut gleichzeitig der Vogt des Klosters Ranshofen sei. Diese Bestimmung wird dann auch im Privileg des Papstes Hadrian IV. von 1158 wiederholt. Diesmal ist jedoch bereits Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, der Schirmherr des Klosters. Friedrich Barbarossa hatte ihn inzwischen 1154 mit dem von ihm zurückgeforderten Bayern belehnt. Schon 1157 hatte Heinrich der Löwe in einer Urkunde verfügt, dass der Vogt nicht nur die herzogliche Pfalz mit deren Untertanen, sondern auch die Stiftsleute an seiner Stelle beschützen und beschirmen sollte. Er habe auch die Klagen der Kanoniker und ihrer Eigenleute anzuhören und ihnen gebührend Recht zu verschaffen. Geld sollte er dafür nicht von ihnen fordern, sondern nur von des Herzogs Kammer nach altem Herkommen seinen Lohn empfangen. Darüber hinaus solle er keine Verfügungsgewalt über das Kloster oder dessen Eigenleute und Besitzungen haben und auch keine Steuern von ihnen eintreiben.

Vögte begegnen bereits mehrfach in den frühen Ranshofener Schenkungsnotizen aus der Zeit um 1100. Sie waren damals wohl vom König eingesetzt und hatten die Aufgabe, die unfreien Untergebenen vor Gericht zu vertreten, konnten aber auch selbst Streitigkeiten schlichten und Strafen verhängen. Bei Schenkungen an die Kirche fungierten sie als wichtige Zeugen. In späteren Traditionsnotizen wird fallweise der Herzog selbst als Vogt des Klosters angesprochen, so nach 1180 der Wittelsbacher Otto I. ("tune temporis dux Bawariae et eiusdem loci advocatus"). Nach dem Zeugnis der beiden angeführten päpstlichen Privilegien ließen sich aber schon zuvor die Herzöge in dieser Funktion durch von ihnen bestellte Untervögte vertreten. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts werden diese dann meistens als Richter ("judex") angesprochen. Ob die Ranshofener Untervögte ihre Stellung – wie etwa in Reichersberg – zur persönlichen Besitzerweiterung und Bereicherung missbraucht haben, ist aus den Quellen nicht mehr zu erkennen.

Im weiteren Verlauf verschiebt sich die rechtliche Verfügungsgewalt mehr und mehr zugunsten des Landesfürsten. Der ehemalige Pfalzbereich wird dem herzoglichen Amt Burghausen zugeordnet. Einen Höhepunkt erreicht diese Entwicklung mit Kaiser Ludwig dem Bayern, der in sich ja Königs- und Herzogsamt vereinigte. Von ihm erhielt der Propst 1345 das Recht der niederen Gerichtsbarkeit über alle Stiftsuntertanen. Vögte des Chorherrenstiftes Ranshofen treten in der Folgezeit nicht mehr in Erscheinung.

Soziale Verhältnisse

Von den Chorherren, die in der frühen Zeit dem Stift Ranshofen angehörten, kennen wir nur einzelne Namen, die außerdem meistens wenig über ihre soziale Herkunft aussagen. Ein im Traditionskodex vor 1120 mehrfach genannter Pfarrer Erenbert wird anlässlich der Schenkung seines Gutes Pfaffing in einer der Notizen als "canonicus s. Pancratii mart." bezeichnet, was ihn als Säkularkanoniker charakterisieren könnte. Ob er später auch noch dem Regularkanonikerkonvent angehört hat, ist ebenso fraglich, wie die – in der Literatur vielfach angenommene – Übernahme der ältesten Augustiner-Chorherren aus dem Salzburger Domstift.

Auch für die ersten Pröpste gibt es vereinzelte Hypothesen ihrer Herkunft, sowohl in genealogischer wie in geistlicher Hinsicht, die freilich einer kritischen Überprüfung kaum standhalten. Einen Ansatzpunkt für die Beantwortung der Frage nach dem sozialen Umfeld der ältesten Ranshofener Regularkanoniker gewinnen wir aus jener Traditionsnotiz von 1138/39, nach welcher der Reichsministeriale Friedrich von Rohr und seine Gemahlin Berta in Anwesenheit des Salzburger Erzbischofs Konrad I. und des Bischofs Roman von Gurk ihr ganzes Gut in Rohr (im oberösterreichischen Kremstal) übergaben, als sie ihren Sohn Richer dem Kloster zur geistlichen Ausbildung anvertrauten. Und in unmittelbarer Nachbarschaft zu dieser Notiz lesen wir im Traditionskodex von der Schenkung eines Eginbert, eines Neffen des Kadelhoch von Rohr, anlässlich seines Eintritts in das Stift ("tradidit semetipsum ad aram s. Pancratii secundum regulam communis vitae ibidem degendum").

Dazu passen auch die spärlichen Angaben, die wir aus einem – nur im "Antiquarium Ranshovianum" des Hieronymus Mayr auszugsweise überlieferten – Ranshofener Nekrolog dieses Zeitabschnitts schöpfen können. Als verstorbene Chorherren wurden darin Konrad von Retenbach, Bernhard von Hut, Hartwig von Sattelbogen, Heinrich von Loitzenkirchen, Heinrich von Braunau, Friedrich von Weilhart, Pabo von Ering und Wilhelm von Mattsee genannt. Es sind vorwiegend Familienangehörige der Ministerialen, die aufgrund ihrer Dienste für den König oder den Herzog unfreie Bauernhöfe, Lehengüter, manchmal auch Eigenbesitz im engeren oder weiteren Umfeld Ranshofens, bewirtschafteten und das Kloster von seinen Anfängen an immer wieder beschenkten. Manche dieser Familien – sie werden in den Urkundentexten einmal als Reichsdienstmannen ("ministeriales regni") und einmal als Herzogsdienstleute ("ministeriales ducis") bezeichnet, was wiederum mit der schwankenden Rechtslage der Ranshofener Pfalz zusammenzusehen sein dürfte – hatten im Kloster auch ihre Grablege.

Das gleiche Bild zeigen die in das Totenbuch eingetragenen Namen der Chorfrauen, aber auch der Laienbrüder und -schwestern, die im Stift Aufnahme gefunden hatten. Aus der – schon oben erwähnten – Supplik des Propstes Sifrid an den Papst Clemens IV. wissen wir, dass vor den kriegerischen Ereignissen, durch die Ranshofen um die Mitte des 13. Jahrhunderts großen Schaden genommen hatte, vierzehn Priester versorgt worden waren, während zu seiner Zeit der Konvent auf drei Angehörige zusammengeschmolzen war. Auch das Chorfrauenstift war den Zerstörungen zum Opfer gefallen. Unter Propst Konrad I. wurde es jedoch erneuert. Es sollten aber nicht mehr als sechs Frauen aufgenommen werden, von denen eine zur Vorsteherin ("magistra") bestellt wurde.

Was die Herkunft der Chorherren anlangt, so begegnen in der Folgezeit weiterhin viele Angehörige von Ministerialenfamilien aus dem Umkreis Ranshofens. Mit dem Ausgang des Mittelalters ändert sich dieses Bild. Zunächst verschwinden die Chorfrauen aus den Quellen. Die überlieferten Namensformen der Chorherren lassen erkennen, dass die in das Stift eingetretenen Personen jetzt mehr und mehr bürgerlicher Herkunft waren und daran änderte sich auch in der Neuzeit nichts. Die Unterlagen, die darüber Auskunft geben, sind vor allem der Visitationsbericht von 1559/60, ferner zwei Namenskataloge der Ranshofener Chorherren von 1665 und 1687 im "Inventarium" des Propstes Benno Meier und schließlich zwei Nekrologaufzeichnungen, die von 1619 bis 1771 reichen (Bayerische Staatsbibliothek München, Clm. 12721, fol. 135-141).

Bei der Aufhebung im Jahr 1811 traten die verbliebenen Chorherren in den Weltpriesterstand über. Der St. Florianer Historiker Franz Xaver Pritz schreibt dazu: Einer der Chorherren weinte über dieses Schicksal, die Anderen verließen das Stift ohne Leid und Freude. Jeder erhielt eine Pension von 600 Gulden Reichs-Währung, die später um 100 Gulden vermindert wurde.

Bibliothek

Der Bücherbestand der Ranshofener Klosterbibliothek wurde durch die Aufhebung des Augustiner-Chorherrenstiftes in alle Winde verstreut. Dies gilt zunächst für die alten Handschriften, von denen der größte Teil 1811 nach München abtransportiert und in der jetzigen Bayerischen Staatsbibliothek untergebracht wurde. Andere Ranshofener Kodizes sind während des 19. Jahrhunderts vorwiegend über den Antiquariatshandel in verschiedene andere Bibliotheken gelangt: drei liegen – nach derzeitigem Wissensstand – in der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin, drei in der Bodleian Library in Oxford, zwei in der russischen Staatsbibliothek in St. Petersburg, um die zwanzig schenkte ein Augsburger Antiquar nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 der Straßburger Universitätsbibliothek, Einzelstücke wurden schließlich noch in Linz (OÖ. Landesbibliothek), in Paris, in Budapest und in New York (Library of Saint Bonaventura College) festgestellt.

Während die Provenienz der Handschriften bei der Katalogisierung soweit wie möglich erfasst wurde, ist es bei den gedruckten Büchern meistens schwieriger, ihre Ranshofener Herkunft nachzuweisen. Eine Reihe von Inkunabeln und Frühdrucken aus dem 16. Jahrhundert kamen bereits 1784 anlässlich der Abtrennung der Diözese Linz vom Passauer Bistum im Zusammenhang mit der Errichtung eines Priesterseminars an die jetzige Bibliothek der Katholisch-theologischen Hochschule in Linz. Nur wenige Einzelstücke verblieben im Raum von Ranshofen und Braunau. Erst mit der breiteren Überlieferung von Ranshofener Handschriften aus dem 12. und 13. Jahrhundert wird eine verhältnismäßig sichere Beantwortung der Fragen nach dem Skriptorium und der Bibliothek des Chorherrenstiftes im hohen Mittelalter möglich.

Ausgangspunkt der diesbezüglichen Überlegungen war dabei zunächst jenes Ranshofener Evangeliar, das die Bodleian Library in Oxford aus dem Nachlass des venezianischen Ex-Jesuiten Luigi Canonici 1817 erworben hat (Canon. Bibi. Lat. 60). Den vier Evangelien sind jeweils ganzseitige Deckfarbenminiaturen der einzelnen Evangelisten vorangestellt; im Zusammenhang mit der Passionsgeschichte begegnet innerhalb des Johannesevangeliums auch eine ganzseitige "Kreuzigung Christi". Zur künstlerischen Ausgestaltung gehören weiters die Kanontafeln und kunstvolle Initialen von verschiedener Form und Größe. Den reichsten Schmuck zeigen hier die zu Zierseiten ausgestalteten Textanfänge. In einer Eintragung am Schluss der Handschrift werden der Propst Adelhard von Ranshofen und der Schatzmeister Liutold im Zusammenhang mit der Bezahlung des 1178 vollendeten Buches erwähnt.

Georg Swarzenski hat als erster die große Stilverwandtschaft der Deckfarbenminiaturen des Ranshofener Kodex mit denen eines Evangeliars, das bei der Aufhebung des Benediktinerstiftes Mondsee in die Österreichische Nationalbibliothek gelangt ist (Cvp. 1244), aufgezeigt. Da nun im Mondseer Evangeliar ein "Liutoldus monachus" von sich sagt, er habe die Handschrift geschrieben und seinem Können gemäß ausgeschmückt, hat Swarzenski erwogen, den Mönch Liutold mit dem Ranshofener Thesaurar gleichen Namens zu identifizieren. Diese These verfestigte sich dann zur Annahme einer Ranshofener Schreib- und Malschule, als deren Mittelpunkt man den von Mondsee nach Ranshofen übergewechselten Liutold ansehen wollte. In den letzten Jahrzehnten setzte sich jedoch mehr und mehr die Meinung durch, das Ranshofener Evangeliar sei mit einem Salzburger Skriptorium (am ehesten im Benediktinerstift St. Peter) in Verbindung zu bringen.

Salzburger Herkunft wird heute auch für eine dreiteilige lateinische Bibelhandschrift angenommen, von der bis vor kurzem nur die beiden ersten Bände mit Texten aus dem Alten Testament, die bei der Aufhebung Ranshofens nach München kamen (Clm. 23039, Clm. 12601), bekannt waren. Erst im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zur Reichersberger Chorherrenausstellung von 1984 fand Kurt Holter heraus, dass sich der dazugehörige dritte Teil mit dem Psalter und den Schriften des Neuen Testaments ebenfalls in Oxford befindet (Canon. Bibi. Lat. 76). Jeder der drei Bände ist mit verschieden gestalteten Federzeichnungs- oder Deckfarbeninitialen ausgeschmückt. Leider wurden einzelne von ihnen durch nachträgliche Übermalungen entstellt.

Von den zahlreichen übrigen Ranshofener Handschriften des hohen Mittelalters (mit Werken der Kirchenväter Ambrosius, Augustinus, Hieronymus und Gregor dem Großen, ferner Schriften des Kirchenlehrers Isidor von Sevilla, der Symbolisten Rupert von Deutz, Hugo von St. Victor und Bernhard von Clairvaux sowie des der Frühscholastik nahestehenden Honorius Augustodunensis) hat Elisabeth Klemm die der Bayerischen Staatsbibliothek gehörenden eingehend untersucht und genau beschrieben. Für eine Reihe von ihnen nimmt sie mit Sicherheit eine Entstehung in Ranshofen an (Clm. 12608, Clm. 12613-12616, Clm. 12631, Clm. 12633, Clm. 12641 und Clm. 23603), für andere gilt ihr das zumindest als wahrscheinlich. So lässt dies auf den Bestand eines Skriptoriums seit der Einrichtung des Regularkanonikerstiftes schließen, in dem die meisten der weniger anspruchsvollen Gebrauchshandschriften hergestellt worden sein dürften. Nur für besonders repräsentative Kodizes scheint man auf qualitativ leistungsfähigere Werkstätten zurückgegriffen zu haben.

Einen Hinweis auf den frühen Verlust von Büchern erhalten wir aus einem Bericht der "Mattseer Annalen" über einen Überfall von Kriegsleuten des Passauer Bischofs auf Ranshofen, der dort zwar zum Jahr 1250 überliefert wird, höchstwahrscheinlich aber auf das Jahr 1242 anzusetzen ist. Damals sei das Kloster geplündert und die Pfarrkirche St. Michael in Brand gesteckt worden. Missalien und Bücher, welche der schulischen Unterweisung gedient haben, seien dabei zugrunde gegangen.

Einen freilich nur unvollständigen Überblick über den alten Ranshofener Bücherschatz vermittelt ein um die Mitte des 14. Jahrhunderts geschriebenes Fragment eines Bibliothekskatalogs, der nachträglich in einen Kodex mit der "Legenda aurea" des Jacobus de Voragine eingebunden worden ist (Clm. 12643, fol. 356). Die verzeichneten Handschriften sind in zwei Gruppen aufgegliedert. Zuerst wird eine Reihe von 89 Kodizes aufgezählt, von denen es heißt, sie würden oberhalb der Sakristei des Prälaten aufbewahrt, womit ein Hinweis auf die Lage der Bibliothek während des Mittelalters gegeben erscheint. Die zweite Gruppe wird als in einem langen Kasten befindlich beschrieben. Hier bricht die Reihe allerdings mitten im 21. Titel ab. Das folgende Blatt mit der Fortsetzung ist verlorengegangen.

Das bedeutendste Denkmal humanistischen Geistes, welches Ranshofen hervorgebracht hat, war wohl das über Anregung des Propstes Kaspar Türndl bereits 1517 hier begonnene "Chronikon Ranshofense" des bayerischen Historikers Aventin. Aventin selbst kennzeichnet seinen Versuch einer auf die Quellen zurückgehenden Geschichtsdarstellung im Sinne seines Lehrers Konrad Celtis in der Vorrede durch den Hinweis auf sein Studium der alten Urkunden, des Traditionsbuches und der Kodizes der Stiftsbibliothek. Dass seine Ergebnisse einer kritischen Überprüfung nicht immer standhalten, steht außer Frage. Dennoch war seine Arbeit maßgeblich für alle späteren Darstellungen der Geschichte Ranshofens. Eine Handschrift des Werkes gelangte nach der Aufhebung des Klosters in das OÖ. Landesarchiv nach Linz, eine weitere Abschrift als Geschenk des letzten Stiftsdechants Pankraz Hauser nach Reichersberg.

Die humanistische Gesinnung von Propst Augustin I. Münich bezeugt die Widmungsschrift an den Propst zu den in Sophonias Pämingers "Poematum libri duo" von 1557 veröffentlichten Elegien seines Bruders Balthasar Päminger. Den reformatorischen Tendenzen der Zeit entsprechend nimmt es nicht wunder, wenn im Bericht der Passauer Diözesanvisitationskommission von 1559/60 am Büchervorrat Kritik geübt wird. Zwar fand man in der "Liberei" viele "guete katholische Authores"; aber in einem Stüblein wurden neben unverdächtigen Büchern auch elf Schriften mit protestantischem Inhalt entdeckt.

Im Zusammenhang mit dem Neubau des Konventgebäudes unter den Pröpsten Philipp Vetterl und Simon Meier Mitte des 17. Jahrhunderts wurde ein neuer Bibliotheksraum im Südtrakt des Klosters eingerichtet. Der Ranshofener Stiftsdechant Hieronymus Mayr verfasste damals sein "Antiquarium Ranshovianum", ein zweibändiges Geschichtswerk über Ranshofen. Der erste Band ist in vier Teile gegliedert. Enthalten sind Angaben über den hl. Pankraz, über Gründer und Wohltäter von Kirche und Kloster, über die Lebensweise der Chorherren, aber auch Verzeichnisse der Konventsmitglieder aus älterer und jüngerer Zeit. Der abschließende vierte Teil bringt eine nach den Pröpsten geordnete Stiftsgeschichte bis 1634. Die Titelseite zeigt in Form einer Federzeichnung das Aussehen des Klosters nach der Erneuerung. Dieser Band ist heute im Besitz des OÖ. Landesarchivs. Die Fortsetzung dazu über die Jahre von 1635 bis 1665 befindet sich in der Bibliothek des Chorherrenstiftes St. Florian.

Die wichtigste Quelle für unsere Kenntnis der Ranshofener Bibliotheksgeschichte während des ausgehenden 17. Jahrhunderts ist ein "Inventarium der geistlichen Sachen des Stiftes Ranshofen", das Propst Benno Meier anlässlich seiner Resignation 1687 anfertigen ließ. Es enthält neben Inventaraufschreibungen und zwei Namenskatalogen der Ranshofener Chorherren vor allem eine katalogartige Liste sämtlicher unter seiner Herrschaft angekauften Druckwerke ("Libri comparati"). Einige der genannten Bücher befinden sich heute in der Braunauer Studienbibliothek. Ranshofener Herkunft ist wohl auch für den dort ebenfalls vorhandenen Bericht über die Ranshofener 800-Jahr-Feier von 1699 ("Saeculum octavum", Augsburg 1702) vorauszusetzen. Nach der Widmung an Propst Ivo Kurzbauer werden im ersten Teil die Texte der Predigten, die während des "Acht-tägigen hoch-feyerlichen Jubel-Festes" von verschiedenen Kanzelrednern gehalten wurden, abgedruckt.

Bau- und Kunstgeschichte

Baugeschichte

Der älteste Kirchenbau in Ranshofen war die zwischen 896 und 898 durch Kaiser Arnulf errichtete und dem hl. Pankraz geweihte karolingische Pfalzkapelle. Eine in der älteren Forschung diskutierte noch frühere Marienkapelle ist quellenmäßig nicht zu belegen. Diese Pfalzkapelle wurde dann mehr als zwei Jahrhunderte später zur ersten Klosterkirche des Augustiner-Chorherrenstiftes umgewandelt. Bei seiner Einrichtung überließ der damals hier herrschende Bayernherzog den Regularkanonikern seine Kapelle für den Gottesdienst. Als Seelsorgekirche wurde daneben eine dem hl. Michael geweihte Pfarrkirche gebaut. Leider ist von der alten Pfalzkapelle – ebenso wie von der Königs- beziehungsweise Herzogspfalz, zu der sie gehörte – kaum mehr etwas erhalten geblieben.

Grabungen, die der um die Archäologie der Umgebung von Braunau bemühte Maler Hugo von Preen zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Auftrag der k.u.k. Zentralkommission durchführte, blieben ohne nennenswerte Ergebnisse. Nur in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Stiftskirche stieß er auf Reste alter Grundmauern, die man mit der Pfalz in Verbindung bringen konnte. Im Zusammenhang mit einer Nachricht aus den "Mattseer Annalen" über die Zerstörung Ranshofens im Jahr 1242, aus der hervorgeht, dass die Pfalz damals zwischen dem Kloster und der Pfarrkirche St. Michael gestanden war, leitete Schiffmann dann aufgrund dieser Grabungen die Hypothese ab, die Pfalz sei westlich von der Pfalzkapelle, etwa an der Stelle, wo das Hauptschiff und der Turm der heutigen Kirche stehen, gelegen gewesen. Die Pfalzkapelle selbst aber – damals noch nicht größer als das jetzige Presbyterium – habe den Ostabschluss des Pfalzgebäudes gebildet.

Ein Neubau des Chorherrenklosters oder eine Erweiterung des vorher ja schon anzunehmenden Säkularkanonikerstiftes nach 1125 ist naheliegend. Höchst fragwürdig erscheint allerdings eine Kirchweihnotiz für das Kloster und den "Pankrazaltar" ("monasterium et altare s. Pancratii") von 1135. Sie nennt nämlich neben dem weihenden Bischof Reginbert von Passau den Kaiser Heinrich II., eine Reihe von Bischöfen und einen Herzog Heinrich von Bayern und Sachsen als Anwesende. Reginbert wurde allerdings erst 1138 Passauer Bischof (sein Vorgänger hieß Reginmar) und der Kaiser und die übrigen Bischöfe scheinen aus der verfälschten Urkunde Kaiser Heinrichs III. von 1040 übernommen zu sein. Nur Herzog Heinrich X. (der Stolze) von Bayern, der allerdings auch erst 1137 zusätzlich mit Sachsen belehnt worden war, käme als "Zeitzeuge" in Betracht.

Nach schweren Schäden, die Kirche und Kloster bei den kriegerischen Überfällen von 1242, 1250 und 1266 erlitten hatten, wurden beide wiederhergestellt und schließlich 1283 durch den Regensburger Bischof Heinrich neu eingeweiht. Die kunstgeschichtliche Forschung vermutet für die Kirche einen Bau im Stil der frühen Gotik. Reste von zwei säulentragenden Steinlöwen und drei Medaillonbilder an der südlichen Außenmauer des Chores, die stilistisch zu dieser Bauperiode gehören, lassen jedenfalls erkennen, dass beim spätgotischen Kirchenbau zu Beginn des 16. Jahrhunderts zumindest ein Teil des Mauerwerks übernommen wurde.

1337 stiftete der Braunauer Bürger Ulrich Schön eine Friedhofskapelle (Karner), die dem Hl. Geist und dem hl. Oswald geweiht wurde. Sie ist als achteckiger Tuffsteinbau mit spitzbogigem Portal und drei Fenstern erhalten geblieben. Im Inneren enden die von verschieden gestalteten Konsolen ausgehenden Rippen in einem Schlussstein mit großer Rose.

Für die Seelsorgekirche wurde 1474 von Propst Wolfgang der Grundstein zu einem gotischen Neubau gelegt. Auf den ältesten erhaltenen Abbildungen ist ihr Turm noch mit einem spitzzulaufenden Helm gedeckt. Als ältestes Element des Um- bzw. Neubaus der Stiftskirche ist die unter Propst Blasius Rosenstingl (1494–1504) neu gestaltete Marienkapelle ("Rosenkranzkapelle") anzusehen, die später – als ostseitiger Abschluss des nördlichen Seitenschiffs – in die Konstruktion der Kirche einbezogen wurde. Von diesem unter Propst Kaspar Türndl (1504–1526) errichteten spätgotischen Bau ist freilich heute kaum mehr etwas zu erkennen, wenn man von der schlichten Außenerscheinung mit den glatt geputzten Wänden, dem Tuffsockel und den dreifach gestuften Stützmauern des Langhauses absieht.

Im Inneren ist die gotische Baukonstruktion fast zur Gänze durch die Umformungen der Barockzeit verdeckt. Nur das einfache Kreuzrippengewölbe des oberen Konventchores oberhalb der Sakristei ist vom Kirchenschiff aus noch sichtbar. Im Hinblick auf die der gleichen Bauperiode angehörenden Bauten der Ranshofener Filialkirchen in Neukirchen/Enknach und Hochburg, vor allem aber der Bürgerspitalskirche in der nahen Stadt Braunau, die als inkorporierte Pfarre ja ebenfalls an das Stift gebunden war, spricht Brucher in seiner Darstellung der "Gotik in Österreich" von einer Innviertler Bautengruppe, die nachhaltig im künstlerischen Ausstrahlungsbereich des Hans von Burghausen stand. Eine Nähe solcher Tendenzen wird man für die Stiftskirche selbst zumindest hypothetisch voraussetzen dürfen, auch wenn der Nachweis dafür nur schwer zu erbringen ist.

Das Bild der baulichen Entwicklung Ranshofens ist in den folgenden Jahren von der Barockisierung geprägt, die in mehreren Phasen vor allem dem Innenraum der Stiftskirche ein völlig neues Aussehen verlieh. Die ersten Ansätze dazu sind schon für die Zeit von Propst Hilarius Steyrer (1610–1620) überliefert. Zu großen Veränderungen kam es unter seinem Nachfolger, Propst Philipp Vetterl (1620–1634). 1621 war der Turm der Stiftskirche eingestürzt. In der Folge ließ der Propst – er wird in der Grabinschrift als "architectus insignis" gerühmt – einen neuen bauen, der allerdings weiter nach Westen verlagert wurde, da man zwischen Turm und Kirchenschiff eine halbrunde Westkonche einschob. Diese diente der Errichtung einer Musikempore, auf der eine damals neu angeschaffte Orgel aufgestellt wurde.

1624 begann Propst Philipp auch noch mit der Erneuerung des Stiftsgebäudes, wofür er aus Italien Maurer berief ("ex Italia murarios conducens"). Im Stadium seines vollen Ausbaus, wie es Ansichten aus der Zeit nach 1700 sichtbar machen, bestand das Kloster mit seinen Nebengebäuden aus drei in Nord-Süd-Richtung aneinander anschließenden Gevierten: dem Konventgebäude mit der Prälatur, der Dekanei und der Bibliothek, einem verbindenden Zwischengebäude und dem Meierhof mit dem Bräuhaus. Nach Osten zu waren verschiedene Gärten angelegt (der Blumengarten, der Konventgarten, der Baumgarten und der sogenannte "Kuchelgarten"). Das Ganze wurde von einer Einfriedungsmauer mit einem Torturm umschlossen.

Um 1650 standen davon nur der unter Propst Philipp erbaute Konventtrakt und der Meierhof, den Propst Philipps Nachfolger, Propst Simon Meier (1634–1665), neu errichten ließ. Als Baumeister hat Martin dafür einen Bartolomeo Viscardi ausfindig gemacht, der sich in einem Kommissionsprotokoll der Jesuitenkirche in Burghausen als "Stift Ranshofenscher Baumeister" bezeichnet. Schon vorher nannte Schiffmann einen Kaspar Regeton, der 1624/25 auch am Stiftsneubau in Reichersberg beteiligt war. Ulm hat ihn als einen Kaspar Righettoni aus Castenada im Misoxtal in Graubünden identifiziert.

Der Verbindungstrakt zwischen Konventgebäude und Meierhof entstand erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts, ebenso ein westlich von der Stiftskirche ausgeführter Gasttrakt. Die umfangreichsten Veränderungen an der Stiftskirche wurden unter Propst Ivo Kurzbauer (1687–1715) im Hinblick auf die 800-Jahr-Feier von 1699 vorgenommen. Abgesehen von der großzügig erneuerten Innenausstattung kam es zu zahlreichen Eingriffen in die Bausubstanz der Kirche, die alle dem Zweck dienen sollten, den Innenraum in Einklang mit dem barocken Gesamtbild zu bringen. Dazu gehörten vor allem eine Erweiterung der Fensterflächen, das Abtragen einiger Pfeiler, die von außen das Kircheninnere verfinsterten, und schließlich im Chor die Konstruktion einer in den Dachraum hineinragenden Kuppel, um so dem neuen Hochaltar eine entsprechende Höhenausdehnung zu ermöglichen. Propst Ivo begann auch noch mit dem Bau eines neuen Turmes mit barockem Helm für die Pfarrkirche St. Michael, der unter seinem Nachfolger, Propst Augustin II., nach 1715 fertiggestellt wurde. 1799 wurde diese Kirche jedoch zur Gänze abgetragen. Das dabei freigewordene Material verwendete man zum Ausbau der Festung Braunau.

Im 19. Jahrhundert wurden nach der Aufhebung und der damit verbundenen Profanierung des Stiftes der nördliche und der östliche Teil des Konventgebäudes abgetragen. 1859 brannte der Turm der ehemaligen Stiftskirche aus, wobei die Barockorgel völlig zerstört wurde. Die spitze Helmform, welche der Turm beim Wiederaufbau erhielt, könnte als unbeholfener Versuch einer Regotisierung gemeint gewesen sein.

Bildende Kunst

Abgesehen von den kunstgeschichtlich wertvollen romanischen Handschriften sind nur ganz wenige mittelalterliche Denkmäler der bildenden Kunst aus Ranshofen erhalten geblieben. Zu nennen sind hier zunächst jene drei Medaillonbilder im sogenannten "Rollgang" an der südlichen Außenmauer des Chores der ehemaligen Stiftskirche vom Beginn des 14. Jahrhunderts. Sie wurden in der älteren Literatur als Apostelköpfe gedeutet, zuletzt wurde auch erwogen, ob man sie nicht mit einer Notiz Aventins in Zusammenhang bringen könnte, nach der die Bischöfe Reginbert von Passau und Heinrich von Regensburg auf Fresken dargestellt waren. Dem gleichen Zeitabschnitt sind stilistisch jene zwei säulentragenden Portallöwen aus Ranshofen zuzuordnen, die heute die Besuchergarderobe im Braunauer Bezirksmuseum behüten. In der Stiftskirche selbst ist noch die schön gestaltete gotische Grabplatte des Propstes Blasius Rosenstingl, die dem Salzburger Bildhauer Hans Valkenauer zugeschrieben wird, zu sehen. Rosenstingls Verehrung der Gottesmutter – er hat ja auch den Neubau der Marienkapelle durchgeführt – findet darauf in einer Darstellung der hl. Maria, die von zwei musizierenden Engeln begleitet wird, beredten Ausdruck.

Im Umkreis der Ranshofener Filialkirchen wären noch zwei qualitativ hervorragende Holzreliefs mit Darstellungen des Marientodes in Hochburg (um 1490) und in Neukirchen/Enknach (um 1510) hervorzuheben sowie eine Monstranz aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert, die der heutigen Pfarrkirche in Handenberg gehört, ferner der "Bäckeraltar" in der Braunauer Stadtpfarrkirche. Obwohl für die Zeit des beginnenden Barock mehrfach über Altarerneuerungen in Ranshofen berichtet wird, ist kaum etwas namhaft zu machen, was aus dieser Periode an kunstgeschichtlich Bedeutsamem erhalten wäre. In jüngerer Zeit hat allerdings Lipp die Herkunft einer im Braunauer Bezirksmuseum aufgestellten Holzplastik aus Ranshofen aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts von einem Ranshofener Altarwerk zur Diskussion gestellt. Diese wollte man aufgrund der Krone und der Reichsinsignien früher als eine Darstellung des Kaisers Arnulf ansehen. Lipp deutete sie als den heilig gesprochenen Kaiser Heinrich II., der ja im klostereigenen Geschichtsverständnis einen besonderen Stellenwert einnahm.

Zusammenhänge mit einem Altarwerk der Stiftskirche werden auch für Holzplastiken des hl. Pankratius und vier Engelfiguren aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts vermutet, die heute als Aufsatzfiguren der Orgel dienen. Zwei herausragende Stücke kunstgewerblicher Arbeit sind schließlich noch die Monstranz und der Kelch, welche 1682 durch Propst Benno Meier bei dem Augsburger Goldschmied Georg Reischle in Auftrag gegeben wurden. Beide Geräte sind aus Silber gefertigt, teilweise vergoldet und mit Halbedelsteinen geschmückt. Zahlreiche Emailmedaillons mit Szenen aus dem Leben Christi gehören zur künstlerischen Ausstattung des Ensembles. Dazu kommen weitere Medaillons mit Grisaillebildern der Rosenkranzgeheimnisse, welche das herzförmige Fenster der Monstranz einrahmen.

Das Erscheinungsbild, das heute den Besucher der ehemaligen Stiftskirche in Ranshofen empfängt, ist geprägt von der großzügigen Umgestaltung, welche das Innere im Hinblick auf die 800-Jahr-Feier von 1699 erfahren hat. Dies gilt sowohl von den damals neu aufgestellten Altären als auch von den Deckenfresken im Haupt- und im nördlichen Seitenschiff. Die Bilder des monumental wirkenden Hochaltars, die Enthauptung des hl. Pankraz und darüber (als Aufsatzbild) die hl. Dreifaltigkeit darstellend, stammen von dem in Braunau geborenen bayerischen Hofmaler Johann Kaspar Sing. Sie werden von einem Aufbau aus gewundenen Säulen, Akanthusranken und einer Reihe von Heiligenfiguren eingerahmt, der dem Braunauer Bildhauer Sebastian Hagenauer zugeschrieben wird.

Ein genaueres Hinsehen verdient die Deckengestaltung mit der Stukkaturverzierung und den beiden Freskenzyklen zur Pankrazvita (im Chor und im Hauptschiff) und zum Marienleben (im nördlichen Seitenschiff). Das Besondere daran sind eine Fülle kleiner Emblembilder, die um die erzählenden Hauptbilder herum gruppiert sind und das dort dargestellte Geschehen kommentieren bzw. erläutern, eine Darstellungsform, die sich im Hochbarock einer gewissen Beliebtheit erfreute und der zahlreiche Handbücher gewidmet waren.

Die Reihe der Pankrazbilder etwa beginnt im Chorraum über dem Hochaltar mit einem Mittelbild, das die Unterweisung des jungen Pankraz durch den Papst zeigt. In zwei kleineren, flankierenden Seitenbildern wird die Landung des aus Phrygien stammenden Jünglings mit seiner Begleitung in Ostia bzw. der Empfang der Reisegruppe am Tor des päpstlichen Palastes geschildert. Die dazugehörenden Emblembilder zeigen eine Uhr, eine Sonnenblume, eine Feuerwerksrakete und eine Nachteule. Die Uhr, deren im Gehäuse verborgenes Werk die Zeiger treibt, symbolisiert die geheime Kraft, die den jungen Pankraz auf seine Reise trieb. Die Sonnenblume, die sich sogar der hinter Wolken versteckten Sonne zuwendet, verweist auf den Weg zum Glauben, den er auch durch Hindernisse unbeirrt geht. Die brennend zum Himmel aufsteigende Feuerwerksrakete ist ein Bild für den Feuereifer, mit dem der junge Mann seinen Weg zu Gott sucht. Die Nachteule schließlich, die von der aufgehenden Sonne vertrieben wird, zeigt seine Erleuchtung durch den päpstlichen Religionsunterricht an.

Wer dieses komplizierte Bildprogramm entworfen hat, wissen wir nicht. Am ehesten ist an Propst Ivo Kurzbauer selbst zu denken. Die Ausführung der Bilder schreibt Martin in der Kunsttopographie des Bezirkes Braunau aufgrund einer Eintragung in den Ehematriken der Ranshofener Kirche dem Laienbruder Christof Lehrl aus dem bayerischen Chorherrenstift Högelwörth zu. Lehrl wird dort zusammen mit zwei Stukkateuren als Trauzeuge bei der Hochzeit des Malers Josef Pöckl aus Teisendorf, der später in Uttendorf ansässig war, genannt. Dass dieser Pöckl auch an den Fresken mitgemalt haben dürfte, ist Martin entgangen.

Eine Signatur "I.P." bei einem der Fresken des Seitenschiffs könnte aber mit "Iosephus Pöckl" aufzulösen sein. Dieses Monogramm findet sich übrigens auch bei einem der "Autorenbilder", mit denen zur gleichen Zeit die Decke der Bibliothek im Konventtrakt ausgeschmückt wurde, wieder. Unter Propst Augustin II. Pariser wurde um 1730 die Rosenkranzkapelle mit Fresken ausgeschmückt, in den letzten Jahrzehnten des Bestehens des Chorherrenstiftes ist dann noch die Ausgestaltung von Teilen des Prälatentraktes mit Stuckverzierung von Johann Baptist Modler aus Kößlarn hervorzuheben.

Musikpflege

Die einzige zur Gänze erhaltene mittelalterliche Musikhandschrift aus dem Chorherrenstift Ranshofen ist ein "Breviarium sive ordo" genannter Kodex des 13. Jahrhunderts in München (Bayerische Staatsbibliothek, Clm. 12635 B). Sie verzeichnet und erläutert die Reihenfolge der Gesänge für das Stundengebet und die Messe für die einzelnen Festtage im Verlauf des Kirchenjahres. Als Vorlage des Ranshofener Kodex ist ein "Ordinarium" des Salzburger Domstiftes aus dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts anzusehen (Universitätsbibliothek Salzburg, Cod. M II 6). Über weite Strecken textgleich mit der Ranshofener Handschrift ist außerdem der Vorauer Cod. 99, der ebenfalls dem 13. Jahrhundert angehört.

Besonderes Interesse seitens der Wissenschaft fand in diesen miteinander verwandten Handschriften die Aufzeichnung der "Visitatio sepulcri", eines gesungenen geistlichen Spiels innerhalb der Osternachtsliturgie, in dem der Besuch der Frauen am Grab Jesu, ihre Botschaft an Petrus und Johannes und deren Wettlauf zum leeren Grab in einer sehr zeremoniösen Weise dargestellt werden. Den Schluss bildet das vom Volk gesungene deutschsprachige Osterlied "Christ ist erstanden".

Man sieht in dieser sogenannten "Liturgischen Osterfeier" eine wesentliche Wurzel für die Entwicklung des mittelalterlichen Dramas. Aus inzwischen verlorengegangenen mittelalterlichen Liturgiebüchern hat schließlich noch im 17. Jahrhundert Hieronymus Mayr die Texte einer Sequenz ("Ante thronum majestatis") und eines spätmittelalterlichen Reimoffiziums zum Pankrazfest in sein "Antiquarium Ranshovianum" kopiert. Schon für diesen Zeitraum ist eine intensive Musikpflege innerhalb der Stiftsschule vorauszusetzen.

Neben der musikalischen Theorie, die im Rahmen der Unterweisung aus den "Sieben freien Künsten" vermittelt wurde, erfuhren die Klosterschüler eine gründliche Schulung in der Praxis des Singens, sodass sie beim Gottesdienst die Chorherren unterstützen, manchmal sogar vertreten konnten. Seit dem 16. Jahrhundert lassen sich dann auch für die Musikpflege in Ranshofen Erscheinungen beobachten, die mit der Ausbreitung der humanistischen Bewegung in Zusammenhang stehen. So traten in der Klosterschule an die Stelle des geistlichen "Scholasticus" weltliche Lehrer, die zusammen mit ihren Schülern auch in der Kirche sangen, wobei die mehrstimmigen Musikformen der Renaissance rasch in das Repertoire eindrangen. Die Wurzeln dafür kann man bis in die Regierungszeit des Propstes Kaspar Türndl zurückverfolgen. Er ließ für die „Präbendisten" – die auf Kosten des Stiftes ausgebildeten Sängerknaben – eine eigene Unterkunft erbauen.

Unter seinem Nachfolger, Propst Augustin Münich, wirkte hier vor 1550 ein Magister Johann Kappenstill als Lehrer, der später als Stadtschreiber in Passau im Umkreis des dortigen Humanismus große Wertschätzung genoss und zum Freundeskreis um Leonhard Päminger gehört hat. Seinem Nachfolger, Magister Stephan Vokenrieder, hat Päminger sogar zwei Spruchmotetten gewidmet, die später in die gedruckte Ausgabe der Pämingerschen "Cantiones ecclesiaticae" aufgenommen wurden.

Ein umfassendes Bild der schulischen Verhältnisse in Ranshofen um die Mitte des 16. Jahrhunderts vermittelt das Passauer Visitationsprotokoll von 1559/60. Der "cantor" hielt sich zur Zeit der Kirchenvisitation überhaupt von den Musikaufführungen fern (singt nicht zu Chor). Mit den Schülern, welche er unterrichtete, sang er jedoch regelmäßig vor Beginn des Unterrichts das "Veni, sancte Spiritus" und das "Veni creator".

Über den "scholasticus" erfahren wir, dass er mit den Schülern eine "Comoedia de coena Domini" ("Spiel vom Herrenmahl") aufgeführt habe: ein Hinweis auf die Pflege des Schultheaters in Ranshofen. Die Größe der Stiftsschule wird daran erkennbar, dass neben dem Schulmeister und dem Kantor noch ein Magister Thomas Winter genannt wird. Er wird als "ludirector" bezeichnet, hatte also wohl neben dem Schuldienst auch noch die Leitung der Kirchenmusik zu versehen.

Über das Musikrepertoire sind wir leider nur sehr bruchstückhaft informiert. Vorauszusetzen ist die fortlaufende Pflege des Gregorianischen Chorals. Daneben werden verschiedene protestantische Gemeindelieder genannt, die zunächst wohl einstimmig, fallweise vermutlich von der Schulkantorei in mehrstimmigen Sätzen gesungen wurden, in denen sie schon sehr früh Verbreitung gefunden hatten. Gewiss sang man daneben aber auch mehrstimmige lateinische Messkompositionen.

Eine Orgel hat es damals hier ebenfalls schon gegeben, denn im Visitationsbericht wird bereits ein Organist unter den Klosterdienern aufgezählt. Die noch in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts einsetzende Gegenreformation beginnt dann das Erscheinungsbild des Schulwesens und der Musikpflege alsbald zu verändern. In einer staatlichen Schulordnung von 1569 wurde für die Lateinschulen wieder das Singen der alten Choralweisen vorgeschrieben. Die gefälschten Psalmen und Lieder – gemeint sind die protestantischen Kirchenlieder – wurden aus Kirche und Schule verbannt. Ein Zeugnis dieser vorerst nur zögernd einsetzenden Entwicklung ist für Ranshofen der Visitationsbericht des römischen Kurienkardinals "Commendone" aus dem Jahr 1569. Nach ihm unterrichteten damals immer noch drei Lehrer etwa achtzig Schüler in Grammatik und Musik.

Die Chorherren sangen das Offizium schön und mit Andacht auf dem alten Konventchor oberhalb der Sakristei. Während der Woche wurde die Messe nur gelesen. An Sonn- und Feiertagen jedoch sangen sie die Chorknaben in der Pfarrkirche St. Michael. Eine weitere wichtige Umstellung des Schulwesens erfolgte zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Nach dem Vorbild der Jesuitengymnasien übernahm jetzt wieder ein Geistlicher die Leitung der Schule und das Amt des "regens chori". Weltliche Lehrer sind fortan nur noch in untergeordneter Stellung anzutreffen. Der erste geistliche Chorregent in Ranshofen, den wir dem Namen nach kennen, ist der spätere Propst Philipp Vetterl.

Das "Antiquarium Ranshovianum" berichtet von argen Missständen, die damals im Kloster geherrscht hätten. So habe Frater Philippus das Offizium, besonders die abendliche Vesper, häufig mit den Chorknaben allein gesungen, während sich die übrigen Stiftsangehörigen in Wirtshäusern und Spelunken herumgetrieben hätten. Nach seiner Wahl zum Propst begann er jedoch zielstrebig das Kloster zu erneuern.

1622 wurde auf der neugebauten Musikempore der Stiftskirche eine neue Orgel aufgestellt. Noch die Grabinschrift des Propstes rühmt das Werk wegen der Größe der Pfeifen und der Lieblichkeit seines Klanges. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wirkte Sebastian Widerstain als Stiftsorganist in Ranshofen. Nach einem Musikalienkatalog des Münchener Buchhändlers Paul Parsdorffer gab er eine Sammlung von "Miserere" für vier bis acht Singstimmen, zwei Violinen und Orgel im Druck heraus, denen noch eine "Lauretanische Litanei" hinzugefügt ist. Die Besetzung der leider nirgends erhaltenen Sammlung Widerstains zeigt, dass damals bereits Musikformen des Frühbarock mit selbständig geführten instrumentalen Begleitstimmen im Raum Ranshofen verbreitet waren.

1699 wurde zum 800-Jahr-Fest des Bestehens der Pankrazkapelle im oberen Konventchor eine kleine Chororgel aufgestellt. Das musikalische Programm der Gottesdienste, die im Verlauf der eine Woche dauernden Festlichkeiten stattfanden, ist leider nicht im Detail überliefert. Von Biber ist in Kremsmünster die Abschrift einer "Missa Sti. Henrici" erhalten. Es ist nicht auszuschließen, dass sie in diesem Zusammenhang von Ranshofen in Auftrag gegeben worden ist, verehrte man doch damals den heiligen Kaiser Heinrich II. – wenn auch nur irrtümlich – als einen der Gründer des Stiftes.

Ein Vierteljahrhundert später begegnet in Wilhelm Ganspeckh (1687–1770) der erste und gleichzeitig einzige Ranshofener Chorherr, der nachweisbar auch als Komponist tätig gewesen ist. Der Vater und zwei seiner Brüder waren unter Kurfürst Max Emanuel Musiker an der Bayerischen Hofmusikkapelle. Nach seinen Studien und der Priesterweihe war er lange Zeit Chorregent im Kloster. Von seinen musikalischen Werken ist einzelnes erhalten geblieben, vor allem ein Druck mit acht Messen und einem Requiem, der 1724 unter dem Titel "Octiduum sacrum" erschienen ist. Als zweiter Teil sind noch zwölf Offertorien angehängt. Die Messen sind nach den Altarheiligen der Stiftskirche benannt.

Zur Sekundiz des letzten Ranshofener Propstes Johann Nepomuk Kierl wurde 1805 noch eine eigens dafür komponierte Kantate ("Heut möge jede Brust das mächtige Gefühl der Freude schwellen") eines unbekannten Komponisten aufgeführt, deren Partitur erhalten ist. Sie ist das letzte Zeugnis der Musikpflege im Kloster.

Archivalien

Das Ranshofener Stiftsarchiv enthielt seinerzeit eine große Zahl von Originalurkunden, dazu mehrere Kopialbücher, andere Handschriften und sonstige Akten. Das meiste davon kam bei der Aufhebung 1811 nach München in das jetzige Bayerische Hauptstaatsarchiv. Kleinere Aktenbestände befanden sich außerdem im Staatsarchiv in Landshut, wurden von dort aber in der Zwischenzeit ebenfalls an das Hauptstaatsarchiv in München abgegeben. Nur weniges ist im Ranshofener Pfarrhof zurückgeblieben.

Die älteste erhaltene Urkunde ist die von Kaiser Arnulf über die "Verleihung" der Pfalzkapelle an den Priester Ellimprecht (Bayr. HStA München, Kaiserselekt 87 = Ranshofen Urk. 1) aus dem Jahr 898. Sie muss seit der Karolingerzeit durchgehend an der Pankrazkirche aufbewahrt worden sein. Im Bayerischen Hauptstaatsarchiv befindet sich auch die Urkunde Herzog Heinrichs IX. von 1125, der sogenannte „Stiftbrief" des Augustiner-Chorherrenklosters (Ranshofen Urk. 2), neben weiteren Königs- und Herzogsurkunden. Auch päpstliche Privilegien für Ranshofen liegen dort auf.

Von den Handschriften des Archivs ist jene des alten Traditionskodex seit der Aufhebung des Klosters leider verschollen. Die einzige auf das Originalmanuskript zurückgehende Textedition ist die der "Monumenta Boica" von 1764. Diese Textform wurde dann 1852 im ersten Band des Urkundenbuches des Landes ob der Enns neuerlich abgedruckt. Etwa gleichzeitig fand der St. Florianer Chorherr Jodok Stülz im "Antiquarium Ranshovianum" des Hieronymus Mayr eine große Zahl von Traditionen, die Mayr um 1650 aus dem Traditionskodex kopiert hatte. Ein Reihe von weiteren Notizen sind darin in regestenartiger Form wiedergegeben. Diese Überlieferung wertete Konrad Schiffmann 1905 in einer Neuedition aus und erläuterte seine daraus abgeleiteten Erkenntnisse in einer ausführlichen Einleitung. Zum einen kann man nämlich aus dem Vergleich der verschiedenen Überlieferungen erkennen, dass im Monumenta-Boica-Text eine Reihe von Notizen ausgelassen wurde. Zum anderen lassen sich aus den von Mayr gemachten Angaben über die Folien, auf denen er die einzelnen Traditionen gefunden hatte, wertvolle Hinweise auf die ursprüngliche Zusammensetzung des Kodex gewinnen. Dabei wird deutlich, dass die Handschrift aus mehreren vorerst voneinander unabhängig bestehenden Lagen schließlich zu einem Kodex verbunden wurde. Einzelne Lagen erscheinen hinsichtlich der Chronologie falsch aneinandergereiht. Außerdem begegnen die Notizen der ersten Lage in einem späteren Teil ein zweites Mal, wobei die älteste Lage mit der Notiz über die vom Bayernherzog Welf II. getätigte Schenkung von Besitzungen in Handenberg an die Pankrazkirche und die als zugehörige Filialkirche zu denkende Jakobikapelle in Handenberg (Schiffmann II 1, um 1110) eröffnet worden sein dürfte.

Von den erhalten gebliebenen Handschriften des Archivs ist das "Registrum" des Propstes Konrad I. von 1277/1303 die wichtigste (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Ransh. Lit. 1). Sie enthält neben den beiden – bereits oben im Abschnitt über die wirtschaftliche Entwicklung gestreiften – Urbaren zwei Kopialbücher mit wichtigen Urkundenabschriften. Die vier Teile wurden vermutlich erst im 17. Jahrhundert zu einem Kodex zusammengebunden. Die beiden Kopialbücher enthalten wertvolle Zeugnisse zum Ranshofener Urkundenwesen, darunter Kopien von heute verschollenen Originalurkunden, wie etwa die Abschriften jener beiden Urkundentexte, die als verfälschte Fassungen eines Diploms Kaiser Heinrichs III. für Ranshofen anzusehen sind. Auf fol. 47ff. finden sich Angaben über verschiedene Altarweihen, die Schiffmann im Anhang seiner Ranshofener Baugeschichte publiziert hat ("Die Kirchweih-Chronik von Ranshofen"). Zwei weitere Kopialbücher schrieb am Beginn des 15. Jahrhunderts der Chorherr Christian Perger aus Eggenfelden (Ransh. Lit. 4 bzw. 3).

Ein von Propst Philipp Vetterl 1623 angelegtes Urkundenbuch befindet sich im Braunauer Stadtpfarrkirchenarchiv. Es enthält zunächst Kopien von Urkunden, die sich auf die Braunauer Stadtpfarre St. Stephan beziehen, im weiteren Verlauf sind auch andere Stiftungen zugunsten des Klosters oder seiner Filialkirchen in den Text aufgenommen. Zum Archivbestand haben wohl auch der Bericht des Propstes Benno Meier über die niederösterreichischen Besitzungen von 1670 und das von ihm angelegte "Inventarium" von 1665/1687 gehört (vgl. oben die Abschnitte "Wirtschaftliche Verhältnisse" und "Bibliothek").

Literatur

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  • Günter Brucher: Gotische Baukunst in Österreich. Salzburg 1990.
  • Heinrich Fichtenau: Das Urkundenwesen in Österreich vom 8. bis zum frühen 13. Jahrhundert. Wien 1971 (Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung Ergänzungsbände, 23).
  • Rudolf Guby: Die Kunstdenkmäler des oberösterreichischen Innviertels. Wien 1921.
  • Siegfried Haider: Zum Problem karolingischer Pfalzen in Oberösterreich. In: Baiern, Ungarn und Slawen im Donauraum. Hg. von Willibald Katzinger / Marckhgott, Gerhart. Linz 1991 (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, 4), S. 11–16.
  • Peter Herde: Ranshofener Urkundenstudien. In: Zeitschrift für bayrische Landesgeschichte 24 (1961), S. 183–228. (Digitalisat)
  • Kurt Holter: Die mittelalterliche Buchkunst der Chorherrenstifte am Inn. In: 900 Jahre Stift Reichersberg. Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg. Katalog der Ausstellung des Landes Oberösterreich, 26. April bis 28. Oktober 1984 im Stift Reichersberg am Inn. Hg. von Dietmar Straub. Linz 1984, S. 205–231.
  • Elisabeth Klemm: Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Teil 1: Die Diözesen Regensburg, Passau und Salzburg. Wiesbaden 1980.
  • Sigrid Krämer: Die Bibliothek von Ranshofen im frühen und hohen Mittelalter. Band 2. In: The Role of Book in Medieval Culture. Hg. von Peter Felix Ganz. Turnhout 1986 (Bibliologia Elementa ad Librorum Studia Pertinantia, 4), S. 41–72.
  • Grete Lesky: Barocke Embleme der Chorherrenkirche in Ranshofen. In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N.F. 6 (1966), S. 179–219.
  • Wilfried L. Lipp: Das ehemalige Augustiner Chorherrenstift Ranshofen - Ein Beitrag zur Kunstgeschichte. In: 900 Jahre Stift Reichersberg. Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg. Katalog der Ausstellung des Landes Oberösterreich, 26. April bis 28. Oktober 1984 im Stift Reichersberg am Inn. Hg. von Dietmar Straub. Linz 1984, 149–160.
  • Walther Lipphardt: Studien zur Musikpflege in den mittelalterlichen Augustiner-Chorherrenstiften des deutschen Sprachgebietes. In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N.F. 7 (1971), S. 7–102.
  • Alfred Marks: Oberösterreich in alten Ansichten. Linz 1968.
  • Franz Martin (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Braunau. Wien 1947 (Österreichische Kunsttopographie, 30).
  • August Prenninger: Hinweise zur Bevölkerungsstruktur Ranshofens vom Mittelalter bis zur Bauernbefreiung 1848. In: Rantesdorf 788-1988, 1200 Jahre Ranshofen. Ausstellung vom 28. Mai bis 17. Juli 1988. Hg. von Walter Pilshofer / Rudolf Schmidt. Braunau am Inn 1988, S. 39–44.
  • Franz Xaver Pritz: Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des heiligen Augustin zu Ranshofen in Oberösterreich. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen 17 (1857), S. 327–435. (Digitalisat)
  • Konrad Schiffmann: Die Baugeschichte des Augustiner-Chorherrenstiftes Ranshofen. In: Archiv für die Geschichte der Diözese Linz 5/1 (1908), S. 3–26.
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  • Rudolf Wolfgang Schmidt: Die Überlieferung der Ranshofener Traditionen. Vorbemerkungen zu einer künftigen Neuedition In: Mitteilungen des oberösterreichischen Landesarchivs 16 (1990), S. 5–16. (Digitalisat)
  • Rudolf Wolfgang Schmidt: Das Ranshofener Evangeliar in Oxford (Manuscript Canonici Bible Latin 60 der Bodleian Library). Ranshofen 2012.
  • Rudolf Wolfgang Schmidt: Probleme der Chronologie und Genealogie in den jüngeren Teilen des Ranshofener Traditionskodex. In: Mitteilungen des oberösterreichischen Landesarchivs 22 (2011), S. 291–320.
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  • Hubert Schopf: Die Geschichte des Augustiner-Chorherrenstiftes Ranshofen am Inn im Mittelalter 1125–1426. Diss. Univ. Innsbruck. Innsbruck 1985.
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  • Georg Swarzenski: Die Salzburger Malerei von den ersten Anfängen bis zur Blütezeit des romanischen Stils. Leipzig 1908.
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  • Margareta Vyoral-Tschapka: Die Klosteranlage des ehemaligen Augustiner Chorherrenstiftes Ranshofen. In: Jahrbuch der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich 160: Festschrift für Georg Heilingsetzer zum 70. Geburtstag (2015), S. 577–616.
  • Stefan Weinfurter: Salzburger Bistumsreform und Bischofspolitik im 12. Jahrhundert. Köln 1975 (Kölner historische Abhandlungen, 24).
  • Alois Zauner: Königsherzogsgut in Oberösterreich. In: Mitteilungen des oberösterreichischen Landesarchivs 3 (1954), S. 101–145.
  • Rudolf Zinnhobler: Zur Rechtsgeschichte des Stiftes Ranshofen und seiner Pfarreien. In: 900 Jahre Stift Reichersberg. Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg. Katalog der Ausstellung des Landes Oberösterreich, 26. April bis 28. Oktober 1984 im Stift Reichersberg am Inn. Hg. von Dietmar Straub. Linz 1984, S. 161–170.
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