Sacra.Wiki Josef Gaisberger: Unterschied zwischen den Versionen

Josef Gaisberger: Unterschied zwischen den Versionen

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|Name=Josef Gaisberger
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|Institution=Stift St. Florian
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|Quelle=[[Berthold Otto Černík]]: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 68–73. [https://archive.org/details/dieschriftstell00mittgoog/page/n89/mode/2up (Digitalisat)]
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Josef Gaisberger, * 6. Jänner 1792 in Maria-Brunnenthal (Oberösterreich), † 5. September 1871. Der Sohn einfacher Bauern absolvierte in Linz die Gymnasialstudien und trat daraufhin in das [[Stift St. Florian]] ein. Mit dem 29. September 1811 begann sein Noviziat. Von einem französischen Bischof, der sich zu dieser Zeit im Stift aufhielt, lernte er die französische Sprache. Er studierte Theologie in Linz und Wien. Am 4. September 1816 legte er in die Hände des damaligen Propstes Michael Ziegler die feierlichen Gelübde ab, und am 22. September desselben Jahres feierte er sein erstes heiliges Messopfer. Im November kam er als Kooperator nach [[Windhag (Pfarre)|Windhag ]], von wo er nach zwei Jahren abberufen wurde, um in gleicher Stellung in der Pfarre [[Oberthalheim (Pfarre)|Oberthalheim]] zu wirken. War es bisher seine Freude gewesen, im Weinberg des Herrn für das Heil der Seelen zu arbeiten, so wurde er dieser Berufssphäre alsbald entrückt, da er noch im Jahre 1818 von seinem Oberen als Professor an das Gymnasium in Linz beordert wurde. Eine neue Bahn war hiermit seiner Tätigkeit vorgezeichnet. Dass er sich auf dieser zurechtgefunden, bezeugen die 37 Jahre lebensfrischer Wirksamkeit und unermüdlicher Arbeitsliebe auf dem Gebiet der Wissenschaft. Als er durch zehnjährige Ausübung des Lehramtes in den vier Grammatikalklassen seinen Ruf als tüchtiger Schulmann fest begründet hatte, rückte er 1828 in die Humanitätsklassen (Poesie und Rhetorik) vor. Nach vierjähriger Tätigkeit in den oberen Gymnasialklassen trat er unter die Lehrer am Lyzeum als Professor der Weltgeschichte und der lateinischen Philologie ein, und in dieser Stellung arbeitete er vom Jahre 1832 bis zum Jahre 1849. Von 1842 bis 1845 bekleidete er auch die Würde eines Rektors des Lyzeums.  
Josef Gaisberger, * 6. Jänner 1792 in Maria-Brunnenthal (Oberösterreich), † 5. September 1871, war Chorherr des [[Stift St. Florian|Stiftes St. Florian]].


In der Mitte der Dreißiger-Jahre hatte sich in Linz eine wissenschaftliche Anstalt gebildet, die Gaisberger stets unter ihre Hauptbegründer zählen wird, obwohl der bescheidene Mann von diesem Umstande in seinen Schriften keine Silbe fallen lässt, eine Anstalt, für die er leibte und lebte, der er seine ganze Arbeitskraft widmete – nämlich das Museum Francisco-Carolinum. Gaisberger erscheint schon in den Jahren 1835 bis 1838 im Verwaltungsrate des Museums, dann als adjungierter Referent für die Bibliothek, bis er im Jahr 1843 in eigener Person die Geschäfte eines Bibliothekars der Anstalt übernahm. Auf seine Anregung hin entstand das "Musealblatt", dessen Redaktion er mit aufopfernder Bemühung durch zweieinhalb Jahre führte (siehe den 6. Bericht über das Museum Franc.-Carol.). Hatte Gaisberger auch inzwischen die Stelle eines Verwaltungsrates niedergelegt, so konnte er doch der "angelegentlichsten Bitte des Ausschusses" nicht widerstehen und nahm wenn auch nicht als Mitglied, so doch als äußerst willkommener sachverständiger Ratgeber an den Ausschußsitzungen des Museums teil. 1852 erscheint er wieder neugewählt im Verwaltungsrat.
==Leben==
===Klostereintritt und Ausbildung===
Seit der Neugestaltung des Gymnasialplans (1850) trug er noch sechs Jahre lang unter Beibehaltung des Ranges und Gehaltes eines Lyzealprofessors am Obergymnasium Latein und Geschichte vor. Auch der auszeichnende Titel eines k. k. Schulrates wurde ihm zuteil. Nachdem ihm am Schlusse des Schuljahres 1855 Se. k. k. Majestät in Würdigung seiner Verdienste während eines 37jährigen Lehramtes das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens verliehen hatte (laut Diploms vom 19. Juli 1855, Wien), ging er im darauffolgenden Jahr am Schluss des ersten Semesters wegen schwankender Gesundheit und Schwäche der Augen in den Ruhestand und kehrte am 10. Februar 1856 in das Stift zurück.  
Der Sohn einfacher Bauern absolvierte in Linz die Gymnasialstudien und trat daraufhin in das Stift St. Florian ein. Mit dem 29. September 1811 begann sein Noviziat. Von einem französischen Bischof, der sich zu dieser Zeit im Stift aufhielt, lernte er die französische Sprache. Er studierte Theologie in Linz und Wien. Am 4. September 1816 legte er in die Hände des damaligen Propstes [[Johann Michael Ziegler]] die feierlichen Gelübde ab, und am 22. September desselben Jahres feierte er sein erstes heiliges Messopfer. Im November kam er als Kaplan nach [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Windhaag|Windhaag]], von wo er nach zwei Jahren abberufen wurde, um in gleicher Stellung in der Pfarre [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Oberthalheim|Oberthalheim]] zu wirken.


Weit entfernt, jetzt auf den Lorbeeren seiner wissenschaftlichen Arbeit auszuruhen, trat er mit dieser nun erst noch in ein neues Stadium. In einem Alter, in dem andere ihre Tätigkeit einstellen, begann bei ihm eine neue Periode zum Teil veränderter, aber an Frische nichts fehlen lassender Wirksamkeit. Am 1. März übertrug ihm nämlich Propst Friedrich Mayer die Pflege des Münzkabinetts. Obwohl mit der antiken Archäologie ungemein vertraut, hatte sich Gaisberger doch der viel spezielleren Numismatik bisher nie ganz zugewendet. So machte er sich denn nun, ein zweiter Cato, in einem Alter von mehr als 60 Jahren an das ABC dieser Wissenschaft. Binnen Jahresfrist hatte er es durch numismatischen Selbstunterricht so weit gebracht, dass er daran gehen konnte, den bis zum 21. Tribunat des Antoninus Pius reichenden Münzenkatalog fortzusetzen, ihn im Jahre 1857 bis Diokletian und im folgenden Jahre bis zur Auflösung des weströmischen Reiches fortzuführen. Im Jahr 1859 kam auch die Katalogisierung der Münzen des oströmischen Kaisertums zustande. Dann ging es an die Ordnung der mittelalterlichen und neueren Münzen und Medaillen, die er, nachdem er sie geschaffen, alsbald wieder abänderte, weil er es im Einverständnisse mit Fachmännern, die er konsultiert hatte, für passender hielt, Medaillen und Münzen nicht getrennt voneinander zu ordnen. Auf sein Betreiben wurde auch die Verschönerung der Münzfädchen in Angriff genommen und im Laufe einiger Jahre vollständig durchgeführt (1862). Im Jahr 1868 begann er Vorbereitungen zur Reinschrift des Katalogs der neueren Münzen und Medaillen zu treffen, die schon im folgenden Jahr fertig auflag. Als Archäologe schon längst gefeiert, hatte sich Gaisberger in kurzer Zeit auf dem Felde der Numismatik einen solchen Namen erworben, dass man auch hierin seine Autorität anerkannte und ihm selbst vom Ausland Münzen zur Bestimmung vorlegte. Es sei noch erwähnt, dass unter Gaisberger die Münzsammlung des Stiftes um beinahe 500 Stücke bereichert wurde, und dass auf seine Anregung hin für das numismatische Fach vorzügliche und kostspielige Werke – wir nennen nur Mionett – angeschafft wurden.  
===Lehrtätigkeit als Professor===
1818 wurde Gaisberger als Professor an das Gymnasium in Linz beordert. Er unterrichtete zehn Jahre in den vier Grammatikalklassen und rückte 1828 in die Humanitätsklassen (Poesie und Rhetorik) vor. Nach vierjähriger Tätigkeit in den oberen Gymnasialklassen trat er unter die Lehrer am Lyzeum als Professor der Weltgeschichte und der lateinischen Philologie ein, und in dieser Stellung arbeitete er von 1832 bis 1849. Von 1842 bis 1845 bekleidete er auch die Würde eines Rektors des Lyzeums. Seit der Neugestaltung des Gymnasialplans (1850) trug er noch sechs Jahre lang unter Beibehaltung des Ranges und Gehaltes eines Lyzealprofessors am Obergymnasium Latein und Geschichte vor. Auch der auszeichnende Titel eines k. k. Schulrates wurde ihm verliehen. Nachdem ihm am Schluss des Schuljahres 1855 Se. k. k. Majestät in Würdigung seiner Verdienste während eines 37-jährigen Lehramtes das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen hatte (laut Diplom vom 19. Juli 1855, Wien), ging er im darauffolgenden Jahr am Schluss des ersten Semesters aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand und kehrte am 10. Februar 1856 in das Stift zurück. Gaisberger starb am 5. September 1871.


Nebenbei las Gaisberger mit den Novizen eifrig römische und griechische Klassiker. Auf die drei Unterrichtsstunden, die er den Novizen wöchentlich gab, bereitete er sich sorgfältig vor. Wie nicht leicht jemand verstand er es, die klassische Lektüre durch ausgezeichnete Einleitungen und passend angebrachte historische und archäologische Notizen zu einem kulturhistorischen Gemälde der antiken Völker umzugestalten.  
===Engagement bei der Gründung des Museums Francisco-Carolinum===
Gaisberger zählt zu den Hauptbegründern des Linzer Museums Francisco-Carolinum, einer wissenschaftlichen Anstalt, die in den 1830er Jahren gegründet wurde. Er erscheint schon in den Jahren 1835 bis 1838 im Verwaltungsrat des Museums, dann als adjungierter Referent für die Bibliothek, bis er im Jahr 1843 in eigener Person die Geschäfte eines Bibliothekars der Anstalt übernahm. Auf seine Anregung hin entstand das "Musealblatt", dessen Redaktion er durch zweieinhalb Jahre führte (siehe den 6. Bericht über das Museum Francisco-Carolinum). 1852 erscheint er wieder neugewählt im Verwaltungsrat.


Gaisberger, der als Gelehrter die verkörperte Bescheidenheit war und Auszeichnungen, weit entfernt, sie zu suchen, sogar floh, schied trotzdem reich an solchen aus dem Leben. Er war Ehrenmitglied des Historischen Vereines von Unterfranken und Aschaffenburg (laut Diploms vom 2. Oktober 1841, Würzburg), Ehrenmitglied des Hennebergschen altertumsforschenden Vereines (laut Diploms vom 14. November 1841, Meiningen), ordentliches Mitglied des Industrie- und Gewerbsvereines in lnnerösterreich (laut Diploms vom 13. Juli 1842, Grätz), korrespondierendes Mitglied des Historischen Vereines für Oberpfalz und Regensburg (laut Diploms vom 9. Juli 1844, Regensburg), Ehrenmitglied des Königlich schlesischen Vereines zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altertümer (laut Diploms vom 2. August 1852, Dresden), korrespondierendes Mitglied in der philosophisch-historischen Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (laut Diploms vom 31. Dezember 1852, Wien), Mitglied des Altertumsvereines in Wien (laut Diploms vom 20. Mai 1854, Wien), geistlicher Rat, ernannt vom Bischof in Linz am 31. Mai 1861, ordentliches Mitglied dell' institute di corrispondenza archäologica (laut Diploms vom 21. April 1867, Roma, Berlino & Parigi), ordentliches Mitglied der Numismatischen Gesellschaft in Wien (laut Diploms vom 20. Mai 1870).  
===Leitung der stiftlichen Münzsammlungen===
Am 1. März 1856 übertrug ihm Propst [[Friedrich Mayer]] die Pflege des Münzkabinetts. Nach einem Jahr hatte er es durch numismatischen Selbstunterricht so weit gebracht, dass er daran gehen konnte, den bis zum 21. Tribunat des Antoninus Pius reichenden Münzenkatalog fortzusetzen, ihn im Jahre 1857 bis Diokletian und im folgenden Jahre bis zur Auflösung des weströmischen Reiches fortzuführen. Im Jahr 1859 kam auch die Katalogisierung der Münzen des oströmischen Kaisertums zustande. Dann ging es an die Ordnung der mittelalterlichen und neueren Münzen und Medaillen. Auf sein Betreiben wurde auch die Verschönerung der Münzfädchen in Angriff genommen und im Lauf einiger Jahre vollständig durchgeführt (1862). Im Jahr 1868 begann er Vorbereitungen zur Reinschrift des Katalogs der neueren Münzen und Medaillen zu treffen, die schon im folgenden Jahr fertig auflag. Als Archäologe schon längst gefeiert, hatte sich Gaisberger in kurzer Zeit auf dem Feld der Numismatik einen solchen Namen erworben, dass man auch hierin seine Autorität anerkannte und ihm selbst vom Ausland Münzen zur Bestimmung vorlegte. Unter Gaisberger wurde die Münzsammlung des Stiftes um beinahe 500 Stücke bereichert und auf seine Anregung hin wurden für das numismatische Fach vorzügliche und kostspielige Werke angeschafft.


Allein nicht bloß ein Gelehrter in des Wortes eminentester Bedeutung war Gaisberger, sondern auch Priester und Ordensmann. Tiefe Pietät gegen Wohltäter, liebevolle Freundlichkeit und fast beschämende Zuvorkommenheit gegen alle, die in näherer Beziehung zu ihm standen, innige Religiosität, wahre Frömmigkeit, echt kirchlicher Geist mussten ihm die Achtung und Liebe der Welt, ganz besonders aber seiner Mitbrüder, sichern. Er starb am 5. September 1871.  
==Auszeichnungen und Mitgliedschaften==
Gaisberger war Ehrenmitglied des Historischen Vereines von Unterfranken und Aschaffenburg (laut Diploms vom 2. Oktober 1841, Würzburg), Ehrenmitglied des Hennebergschen altertumsforschenden Vereines (laut Diploms vom 14. November 1841, Meiningen), ordentliches Mitglied des Industrie- und Gewerbsvereines in lnnerösterreich (laut Diploms vom 13. Juli 1842, Grätz), korrespondierendes Mitglied des Historischen Vereines für Oberpfalz und Regensburg (laut Diploms vom 9. Juli 1844, Regensburg), Ehrenmitglied des Königlich-schlesischen Vereines zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altertümer (laut Diploms vom 2. August 1852, Dresden), korrespondierendes Mitglied in der philosophisch-historischen Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (laut Diploms vom 31. Dezember 1852, Wien), Mitglied des Altertumsvereines in Wien (laut Diploms vom 20. Mai 1854, Wien), geistlicher Rat, ernannt vom Bischof in Linz am 31. Mai 1861, ordentliches Mitglied dell' institute di corrispondenza archäologica (laut Diploms vom 21. April 1867, Roma, Berlino & Parigi), ordentliches Mitglied der Numismatischen Gesellschaft in Wien (laut Diploms vom 20. Mai 1870).


==Werke==
==Werke==
* Oratio de utilitate et necessitate conjunctionis litterarum Graecarum cum reliquis disciplinis. Inauguralrede 1831. Mskr. 12 S. 4°.  
===Manuskripte und selbstständige Veröffentlichungen===
* Worte an Josef und Maria Gaisberger zur Feier ihrer Jubelhochzeit am 23. Mai 1836 in ihrer Pfarrkirche zu Maria-Brunnenthal bei Scheerding, gesprochen von ihrem Sohne Josef Gaisberger. Linz 1836, Druck von Joh. Huemer. 9 S. 8°.  
* Oratio de utilitate et necessitate conjunctionis litterarum Graecarum cum reliquis disciplinis. Inauguralrede 1831 (Manuskript).
* Systematischer Katalog der Bücher des Francisco-Carolinum in Linz. Linz 1845. 8°.  
* Worte an Josef und Maria Gaisberger zur Feier ihrer Jubelhochzeit am 23. Mai 1836 in ihrer Pfarrkirche zu Maria-Brunnenthal bei Scheerding, gesprochen von ihrem Sohne Josef Gaisberger. Linz 1836.
* Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz. Aus Veranlassung der Feier der einhundertjährigen Grundsteinlegung. Linz 1846, in Kommission bei Haslinger. 96 S. 12°.  
* Systematischer Katalog der Bücher des Francisco-Carolinum in Linz. Linz 1845.
* Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz. Aus Veranlassung der Feier der einhundertjährigen Grundsteinlegung. Linz 1846.
* Ferdinand Mayer, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarrer zu Feldkirchen. Nekrolog, 1859.  
* Ferdinand Mayer, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarrer zu Feldkirchen. Nekrolog, 1859.  
* Zur Geschichte des Münz-Kabinets. (Autobiographische Notizen, die sich in Gaisbergers Nachlasse vorfanden und vom Jahre 1856 bis zu seinem Tode reichen.)
* Zur Geschichte des Münz-Kabinets (Autobiographische Notizen, die sich in Gaisbergers Nachlasse vorfanden und vom Jahre 1856 bis zu seinem Tode reichen).  
* Materialien für Geschichte des Schulwesens, gesammelt von Prof. Gaisberger. Mskr. im Stiftsarchiv. 98 S. in 4° und 8°.  
* Materialien für Geschichte des Schulwesens, gesammelt von Prof. Gaisberger. – Handschrift im Stiftsarchiv.  
* Für Friedrich Kenners Werk: "Die Münzsammlung des Stiftes St. Florian in Oberösterreich. In einer Auswahl ihrer wichtigsten Stücke beschrieben und erklärt", Wien 1871, Braumüller, XXXII u. 221 S. 4°, schrieb Gaisberger "eine die Geschichte der Sammlung betreffende Einleitung", S. VII-XXVIII.  
* Die Münzsammlung des Stiftes St. Florian in Oberösterreich. In einer Auswahl ihrer wichtigsten Stücke beschrieben und erklärt. Wien 1871, S. VII–XXVIII. [http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10684821-4 (Digitalisat)]
Gaisberger redigierte in den Jahren 1839, 1840 und 1841 das "Musealblatt". Im "Musealblatt" oder in der "Zeitschrift des Museums Francisco-Carolinum", unter welchem Titel das "Musealblatt" seit 1842 erschien, veröffentlichte Gaisberger folgende Artikel:
 
* Vorwort der Redaction. Musealblatt 1839, Nr. 1, S. 1–2.  
===Beiträge im ''Musealblatt'' und allen Nachfolgern===
* Unter der Rubrik zur Chronik des Francisco-Carolinum: Germanische Alterthümer. (Keltische Bronzesichel.) Musealblatt 1840, Nr. 2, S. 5–7.  
* Vorwort der Redaction. In: Musealblatt 1(1839), S. 1–2.  
* Großmüthige Sorgfalt der obder-ennsischen Landstände für die Zustandebringung eines Diplomatars. Ebd. Nr. 9, S. 41.  
* Unter der Rubrik zur Chronik des Francisco-Carolinum: Germanische Alterthümer. (Keltische Bronzesichel). In: Musealblatt 2 (1840), S. 5–7.  
* Medaille auf die Ankunft der Gemahlin Karls VI. zu Linz. 1713. Ebd. Nr. 9, S. 41–42 und Nr. 10, S. 45–47.  
* Großmüthige Sorgfalt der obder-ennsischen Landstände für die Zustandebringung eines Diplomatars. In: Musealblatt 9 (1840), S. 41.  
* Schönes Gebetbuch des Grafen Joachim von Windhaag. Ebd. Nr. 12, S. 57–58.  
* Medaille auf die Ankunft der Gemahlin Karls VI. zu Linz. 1713. In: Musealblatt 9 (1840), S. 41–42 und 10 (1840), S. 45–47.  
* Besuch der Anstalt durch die kais. Prinzen Franz Josef Karl und Karl Ludwig, Söhne des durchlauchtigsten Herrn Protektors. Ebd. Nr. 16, S. 73–74.  
* Schönes Gebetbuch des Grafen Joachim von Windhaag. In: Musealblatt 12 (1840), S. 57–58.  
* Medaille auf Gottfried Bessel. Ebd. Nr. 22, S. 105–107.  
* Besuch der Anstalt durch die kais. Prinzen Franz Josef Karl und Karl Ludwig, Söhne des durchlauchtigsten Herrn Protektors. In: Musealblatt 16 (1840), S. 73–74.  
* Karte des Bisthums Linz. Musealblatt 1841, Nr. 14, S. 55–56.  
* Medaille auf Gottfried Bessel. In: Musealblatt 22 (1840), S. 105–107.  
* Ausgrabung römischer Alterthümer zu Linz. Ebd. Nr. 20, S. 77–78, und Nr. 21, S. 85.  
* Karte des Bisthums Linz. In: Musealblatt 14 (1841), S. 55–56.  
* Besuch der Anstalt durch den durchlauchtigsten Herrn Protektor, S. k. Hoheit den Erzherzog Franz Karl. Ebd. Nr. 21, S. 81.  
* Ausgrabung römischer Alterthümer zu Linz. In: Musealblatt 20 (1841), S. 77–78, und 21 (1841), S. 85.  
* Siebente allgemeine Versammlung. Ebd. Nr. 22, S. 87–88.  
* Besuch der Anstalt durch den durchlauchtigsten Herrn Protektor, S. k. Hoheit den Erzherzog Franz Karl. In: Musealblatt 21 (1841), S. 81.  
* Der Krieg um die spanische Erbfolge, insoweit auch das Land ob der Enns dessen Schauplatz war. "Zeitschrift des Museums Francisco-Carolinum" 1842, Nr. 1, S. 2–4; Nr. 2, S. 5–6; Nr. 3, S. 10–11; Nr. 7, S. 28; Nr. 8, S. 29–30; Nr. 9. S. 35; Nr. 10, S. 37–39; Nr. 25, S. 103–104; Nr. 26, S. 109–110; Nr. 27, S. 111–112; Nr. 28, S. 116–118. [Diese Beiträge erschienen auch als Sonderabdruck unter dem Titel: Der Krieg um die spanische Erbfolge und der Aufstand des baierischen Landvolkes gegen die Kaiserlichen im Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns deren Schauplatz war. Linz 1844, Feichtinger. 86 S. 8°.]  
* Siebente allgemeine Versammlung. In: Musealblatt 22 (1841), S. 87–88.  
* Römische Sepulchral-Monumente. Ebd. 1843, Nr. 1, S. 1–3; Nr. 2, S. 7–8; Nr. 3, S. 9–11. Mit Abbildungen.  
* Der Krieg um die spanische Erbfolge, insoweit auch das Land ob der Enns dessen Schauplatz war. In: Zeitschrift des Museums Francisco-Carolinum (1842, 1), S. 2–4; (1842, 2), S. 5–6; (1842, 3), S. 10–11; (1842, 7), S. 28; (1842, 8), S. 29–30; (1842, 9), S. 35; (1842, 10), S. 37–39; (1842, 25), S. 103–104; (1842, 26), S. 109–110; (1842, 27), S. 111–112; (1842, 28), S. 116–118. (Diese Beiträge erschienen auch als Sonderabdruck unter dem Titel: Der Krieg um die spanische Erbfolge und der Aufstand des baierischen Landvolkes gegen die Kaiserlichen im Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns deren Schauplatz war. Linz 1844.)  
* Der Aufstand des baierischen Landvolkes gegen die Kaiserlichen im Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns dessen Schauplatz ward. Ebd. Nr. 32, S. 125–128; Nr. 33, S. 131–132; Nr. 34, S. 133–136; Nr. 35, S. 141–143; Nr. 36, S. 145–147.  
* Römische Sepulchral-Monumente. c, S. 1–3; (1843, 2), S. 7–8; (1843, 3), S. 9–11. Mit Abbildungen.  
In den "Berichten über das Museum Francisco-Carolinum" finden wir folgende Beiträge von Gaisberger:
* Der Aufstand des baierischen Landvolkes gegen die Kaiserlichen im Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns dessen Schauplatz ward. In: Zeitschrift des Museums Francisco-Carolinum (1843, 32), S. 125–128; (1843, 33), S. 131–132; (1843, 34), S. 133–136; (1843, 35), S. 141–143; (1843, 36), S. 145–147.
* Bericht über die Ausgrabung römischer Alterthümer zu Schlögen und die Lage des alten Joviacum – vorgelesen in der 5. Generalversammlung der Mitglieder des Museum Francisco-Carolinum zu Linz. 4. Bericht, 1. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1840, Eurich. S. 11–35. (Auch separat gedruckt. 25 Seiten mit 2 lithogr. Tafeln.)  
 
* Lauriacum und seine römischen Alterthümer. 5. (vom 9. Bericht über das Museum Francisco-Carolinum getrennte) Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1846, Eurich. V u. 69 S. 8°.  
===Beiträge in den ''Berichten über das Museum Francisco-Carolinum''===
* Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. 10. Bericht, 6. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde." 1848, VI und 56 S.  
* Bericht über die Ausgrabung römischer Alterthümer zu Schlögen und die Lage des alten Joviacum – vorgelesen in der 5. Generalversammlung der Mitglieder des Museum Francisco-Carolinum zu Linz. 4. Bericht, 1. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1840, S. 11–35. (Auch separat gedruckt. 25 Seiten mit 2 lithogr. Tafeln.)  
* Römische Inschriften im Lande ob der Enns. 13. Ber., 8. Lief. der "Beiträge etc.", 1853. IV und 88 S.  
* Lauriacum und seine römischen Alterthümer. 5. (vom 9. Bericht über das Museum Francisco-Carolinum getrennte) Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1846.  
* Geschichte des k. k. akademischen Gymnasiums zu Linz. 15. Ber., 10. Lief. der "Beiträge etc.", 1855, IV und 124 S. Erschien auch selbständig.  
* Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. 10. Bericht, 6. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1848.  
* Die römischen Gräber bei Wels im Lande ob der Enns, mit 2 lithogr. Tafeln. 17. Ber., 12. Lief. der "Beiträge etc.", 1857, S. 257–276.  
* Römische Inschriften im Lande ob der Enns. 13. Bericht, 8. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1853.
* Alterthümer aus dem Strombette der Donau. Mit 1 lithogr. Tafel. 18. Ber., 13. Lief. der "Beiträge etc.", 1858, S. 155–171.  
* Geschichte des k. k. akademischen Gymnasiums zu Linz. 15. Bericht, 10. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1855. Erschien auch selbständig.  
* Zur Geschichte milder Stiftungen im Lande ob der Enns: a) Das Seminarium St. Ignatii zu Linz. b) Das Collegium Nordicum zu Linz. 19. Ber., 14. Lief. der "Beiträge etc.", 1859, S. 1–60.  
* Die römischen Gräber bei Wels im Lande ob der Enns, mit 2 lithogr. Tafeln. 17. Bericht, 12. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1857, S. 257–276.  
* Ehemalige Waisenanstalten in Linz. 20. Ber., 15. Lief. der "Beiträge etc.", 1860, S. 1–71: a) Das Linzer Bürgerspital und die damit vereinigten Stiftungen. 22. Ber., 17. Lief. der "Beiträge etc.", 1862, S. 169–231.  
* Alterthümer aus dem Strombette der Donau. Mit 1 lithogr. Tafel. 18. Bericht, 13. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1858, S. 155–171.  
* Archaeologische Nachlese. 24. Ber., 19. Lief. der "Beiträge etc.", 1864, S. 1–76; 25. Ber., 20. Lief. der "Beiträge etc.", 1865, S. 33–64; 28. Ber., 23. Lief. der "Beiträge etc.", 1869, S. 229–306.  
* Zur Geschichte milder Stiftungen im Lande ob der Enns: a) Das Seminarium St. Ignatii zu Linz. b) Das Collegium Nordicum zu Linz. 19. Bericht, 14. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1859, S. 1–60.  
* Ovilaba und die damit in nächster Verbindung stehenden römischen Alterthümer. In den Denkschriften der K. Akademie der Wissenschaften in Wien. Philos.-histor. Klasse. III. Band, 2. Abteilung, S. 1–20, 4°. Mit 3 lithogr. und lithochrom. Tafeln. Auch besonders abgedruckt 18 S.  
* Ehemalige Waisenanstalten in Linz. 20. Bericht, 15. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1860, S. 1–71.
* Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. Notizenblatt der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. VIII. Jahrg. Nr. 17, S. 324–328; Nr. 19, S. 364–369.  
* Das Linzer Bürgerspital und die damit vereinigten Stiftungen. 22. Bericht, 17. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1862, S. 169–231.  
Ferner verfaßte Gaisberger noch Artikel für das "Österreichische Bürgerblatt", seit 1839 "Die Warte an der Donau" genannt, für die "Linzer Zeitung", für die "Österreichische Revue" und für die Linzer "Theologisch-praktische Quartalschrift", in welcher unter anderem von ihm erschien:  
* Archaeologische Nachlese. 24. Bericht, 19. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1864, S. 1–76; 25. Bericht, 20. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1865, S. 33–64; 28. Bericht, 23. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1869, S. 229–306.  
* Erinnerung an Franz Freindaller. Jahrg. 1848, II, S. 3–32, und III, S. 3–27. Davon erschien auch ein Separatabzug.  
* Ovilaba und die damit in nächster Verbindung stehenden römischen Alterthümer. In den Denkschriften der K. Akademie der Wissenschaften in Wien. Philos.-histor. Klasse. III. Band, 2. Abteilung, S. 1–20, 4°. Mit 3 lithogr. und lithochrom. Tafeln.  
Schließlich sei von Gaisberger noch eine Arbeit in dem am Schlusse des Schuljahres 1834 herausgegebenen Jahresbericht (S. 3–14) des k. k. akademischen Gymnasiums in Linz erwähnt:  
* Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. Notizenblatt der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. VIII. Jahrg. Nr. 17, S. 324–328; Nr. 19, S. 364–369.
* Das k. k. akademische Gymnasium zu Linz in seinen sechs ersten Jahrzehnten.
 
===Artikel in diversen Zeitschriften===
* Ferner verfasste Gaisberger noch Artikel für das "Österreichische Bürgerblatt", seit 1839 "Die Warte an der Donau" genannt, für die "Linzer Zeitung", für die "Österreichische Revue" und für die Linzer "Theologisch-praktische Quartalschrift", in welcher unter anderem von ihm erschien: Erinnerung an Franz Freindaller. In: Theologisch-praktische Quartalschrift (1848, II), S. 3–32, und (1848, III), S. 3–27. Davon erschien auch ein Separatabzug.  
* Schließlich sei von Gaisberger noch eine Arbeit in dem am Schlusse des Schuljahres 1834 herausgegebenen Jahresbericht (S. 3–14) des k. k. akademischen Gymnasiums in Linz erwähnt: Das k. k. akademische Gymnasium zu Linz in seinen sechs ersten Jahrzehnten.


==Literatur==
==Literatur==
Wurzbach, Biographisches Lexikon V. S. 56 und Gitlbauer "Erinnerung an Josef Gaisberger" im 30. Bericht über das Museum Francisco-Carolinum in Linz 1871, welche Arbeit unserer Skizze zugrunde liegt. Über seine Schriften siehe Arneths Bericht in den Sitzungsberichten der K. Akademie der Wissenschaften in Wien IV, 1, S. 255–262 und S. 313–321, Almanach der K. Akad. der Wissensch. IV, 292 ff. und Kenner "Archäologische Funde im Lande ob der Enns" in den "Mitteilungen der Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale" 11. Jahrg. Juli- und Augustheft.
* Joseph Arneth: Bericht über die WErke des Herrn Joseph Gaisberger. In: Sitzungsberichten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Phil.-Hist. Klasse in Wien 4/1 (1850), S. 255–262, 313–321. [https://books.google.at/books?id=bIoAAAAAYAAJ&vq=Arneth&hl=de&pg=RA1-PA255#v=onepage&q&f=false (Digitalisat)]
* [[Michael Gitlbauer]]: Erinnerung an Josef Gaisberger. In: Bericht über das Museum Francisco-Carolinum 30 (1871), S. 1–27.
* Lambert  Guppenberger:  Bibliographie  des  Klerus  der Diözese Linz, 1785–1893. Linz  1893, S. 71—73.
* Gerhard Winkler: Josef Gaisberger – Zum 100. Todestag. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins 117/2 (1972), S. 22–26. [https://www.zobodat.at/biografien/Gaisberger_Josef_JOM_117b_0023-0026.pdf (Digitalisat)]
* Constantin von Wurzbach: Art. Gaisberger, Josef. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 5 (1859), S. 56. [http://data.onb.ac.at/rep/108543C8 (Digitalisat)]
 
[[Kategorie:Geboren in Oberösterreich]]
[[Kategorie:Stift St. Florian]]
[[Kategorie:Kaplan]]
[[Kategorie:Professor (Gymnasium)]]
[[Kategorie:Rektor]]
[[Kategorie:Klassische Philologie]]
[[Kategorie:Franz-Joseph-Orden]]
[[Kategorie:Museum Francisco-Carolinum]]
[[Kategorie:Münzsammlung]]
[[Kategorie:Geistlicher Rat]]
[[Kategorie:Österreichische Akademie der Wissenschaften]]

Aktuelle Version vom 14. Dezember 2021, 15:31 Uhr




Josef Gaisberger, * 6. Jänner 1792 in Maria-Brunnenthal (Oberösterreich), † 5. September 1871, war Chorherr des Stiftes St. Florian.

Leben

Klostereintritt und Ausbildung

Der Sohn einfacher Bauern absolvierte in Linz die Gymnasialstudien und trat daraufhin in das Stift St. Florian ein. Mit dem 29. September 1811 begann sein Noviziat. Von einem französischen Bischof, der sich zu dieser Zeit im Stift aufhielt, lernte er die französische Sprache. Er studierte Theologie in Linz und Wien. Am 4. September 1816 legte er in die Hände des damaligen Propstes Johann Michael Ziegler die feierlichen Gelübde ab, und am 22. September desselben Jahres feierte er sein erstes heiliges Messopfer. Im November kam er als Kaplan nach Windhaag, von wo er nach zwei Jahren abberufen wurde, um in gleicher Stellung in der Pfarre Oberthalheim zu wirken.

Lehrtätigkeit als Professor

1818 wurde Gaisberger als Professor an das Gymnasium in Linz beordert. Er unterrichtete zehn Jahre in den vier Grammatikalklassen und rückte 1828 in die Humanitätsklassen (Poesie und Rhetorik) vor. Nach vierjähriger Tätigkeit in den oberen Gymnasialklassen trat er unter die Lehrer am Lyzeum als Professor der Weltgeschichte und der lateinischen Philologie ein, und in dieser Stellung arbeitete er von 1832 bis 1849. Von 1842 bis 1845 bekleidete er auch die Würde eines Rektors des Lyzeums. Seit der Neugestaltung des Gymnasialplans (1850) trug er noch sechs Jahre lang unter Beibehaltung des Ranges und Gehaltes eines Lyzealprofessors am Obergymnasium Latein und Geschichte vor. Auch der auszeichnende Titel eines k. k. Schulrates wurde ihm verliehen. Nachdem ihm am Schluss des Schuljahres 1855 Se. k. k. Majestät in Würdigung seiner Verdienste während eines 37-jährigen Lehramtes das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen hatte (laut Diplom vom 19. Juli 1855, Wien), ging er im darauffolgenden Jahr am Schluss des ersten Semesters aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand und kehrte am 10. Februar 1856 in das Stift zurück. Gaisberger starb am 5. September 1871.

Engagement bei der Gründung des Museums Francisco-Carolinum

Gaisberger zählt zu den Hauptbegründern des Linzer Museums Francisco-Carolinum, einer wissenschaftlichen Anstalt, die in den 1830er Jahren gegründet wurde. Er erscheint schon in den Jahren 1835 bis 1838 im Verwaltungsrat des Museums, dann als adjungierter Referent für die Bibliothek, bis er im Jahr 1843 in eigener Person die Geschäfte eines Bibliothekars der Anstalt übernahm. Auf seine Anregung hin entstand das "Musealblatt", dessen Redaktion er durch zweieinhalb Jahre führte (siehe den 6. Bericht über das Museum Francisco-Carolinum). 1852 erscheint er wieder neugewählt im Verwaltungsrat.

Leitung der stiftlichen Münzsammlungen

Am 1. März 1856 übertrug ihm Propst Friedrich Mayer die Pflege des Münzkabinetts. Nach einem Jahr hatte er es durch numismatischen Selbstunterricht so weit gebracht, dass er daran gehen konnte, den bis zum 21. Tribunat des Antoninus Pius reichenden Münzenkatalog fortzusetzen, ihn im Jahre 1857 bis Diokletian und im folgenden Jahre bis zur Auflösung des weströmischen Reiches fortzuführen. Im Jahr 1859 kam auch die Katalogisierung der Münzen des oströmischen Kaisertums zustande. Dann ging es an die Ordnung der mittelalterlichen und neueren Münzen und Medaillen. Auf sein Betreiben wurde auch die Verschönerung der Münzfädchen in Angriff genommen und im Lauf einiger Jahre vollständig durchgeführt (1862). Im Jahr 1868 begann er Vorbereitungen zur Reinschrift des Katalogs der neueren Münzen und Medaillen zu treffen, die schon im folgenden Jahr fertig auflag. Als Archäologe schon längst gefeiert, hatte sich Gaisberger in kurzer Zeit auf dem Feld der Numismatik einen solchen Namen erworben, dass man auch hierin seine Autorität anerkannte und ihm selbst vom Ausland Münzen zur Bestimmung vorlegte. Unter Gaisberger wurde die Münzsammlung des Stiftes um beinahe 500 Stücke bereichert und auf seine Anregung hin wurden für das numismatische Fach vorzügliche und kostspielige Werke angeschafft.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Gaisberger war Ehrenmitglied des Historischen Vereines von Unterfranken und Aschaffenburg (laut Diploms vom 2. Oktober 1841, Würzburg), Ehrenmitglied des Hennebergschen altertumsforschenden Vereines (laut Diploms vom 14. November 1841, Meiningen), ordentliches Mitglied des Industrie- und Gewerbsvereines in lnnerösterreich (laut Diploms vom 13. Juli 1842, Grätz), korrespondierendes Mitglied des Historischen Vereines für Oberpfalz und Regensburg (laut Diploms vom 9. Juli 1844, Regensburg), Ehrenmitglied des Königlich-schlesischen Vereines zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altertümer (laut Diploms vom 2. August 1852, Dresden), korrespondierendes Mitglied in der philosophisch-historischen Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (laut Diploms vom 31. Dezember 1852, Wien), Mitglied des Altertumsvereines in Wien (laut Diploms vom 20. Mai 1854, Wien), geistlicher Rat, ernannt vom Bischof in Linz am 31. Mai 1861, ordentliches Mitglied dell' institute di corrispondenza archäologica (laut Diploms vom 21. April 1867, Roma, Berlino & Parigi), ordentliches Mitglied der Numismatischen Gesellschaft in Wien (laut Diploms vom 20. Mai 1870).

Werke

Manuskripte und selbstständige Veröffentlichungen

  • Oratio de utilitate et necessitate conjunctionis litterarum Graecarum cum reliquis disciplinis. Inauguralrede 1831 (Manuskript).
  • Worte an Josef und Maria Gaisberger zur Feier ihrer Jubelhochzeit am 23. Mai 1836 in ihrer Pfarrkirche zu Maria-Brunnenthal bei Scheerding, gesprochen von ihrem Sohne Josef Gaisberger. Linz 1836.
  • Systematischer Katalog der Bücher des Francisco-Carolinum in Linz. Linz 1845.
  • Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz. Aus Veranlassung der Feier der einhundertjährigen Grundsteinlegung. Linz 1846.
  • Ferdinand Mayer, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarrer zu Feldkirchen. Nekrolog, 1859.
  • Zur Geschichte des Münz-Kabinets (Autobiographische Notizen, die sich in Gaisbergers Nachlasse vorfanden und vom Jahre 1856 bis zu seinem Tode reichen).
  • Materialien für Geschichte des Schulwesens, gesammelt von Prof. Gaisberger. – Handschrift im Stiftsarchiv.
  • Die Münzsammlung des Stiftes St. Florian in Oberösterreich. In einer Auswahl ihrer wichtigsten Stücke beschrieben und erklärt. Wien 1871, S. VII–XXVIII. (Digitalisat)

Beiträge im Musealblatt und allen Nachfolgern

  • Vorwort der Redaction. In: Musealblatt 1(1839), S. 1–2.
  • Unter der Rubrik zur Chronik des Francisco-Carolinum: Germanische Alterthümer. (Keltische Bronzesichel). In: Musealblatt 2 (1840), S. 5–7.
  • Großmüthige Sorgfalt der obder-ennsischen Landstände für die Zustandebringung eines Diplomatars. In: Musealblatt 9 (1840), S. 41.
  • Medaille auf die Ankunft der Gemahlin Karls VI. zu Linz. 1713. In: Musealblatt 9 (1840), S. 41–42 und 10 (1840), S. 45–47.
  • Schönes Gebetbuch des Grafen Joachim von Windhaag. In: Musealblatt 12 (1840), S. 57–58.
  • Besuch der Anstalt durch die kais. Prinzen Franz Josef Karl und Karl Ludwig, Söhne des durchlauchtigsten Herrn Protektors. In: Musealblatt 16 (1840), S. 73–74.
  • Medaille auf Gottfried Bessel. In: Musealblatt 22 (1840), S. 105–107.
  • Karte des Bisthums Linz. In: Musealblatt 14 (1841), S. 55–56.
  • Ausgrabung römischer Alterthümer zu Linz. In: Musealblatt 20 (1841), S. 77–78, und 21 (1841), S. 85.
  • Besuch der Anstalt durch den durchlauchtigsten Herrn Protektor, S. k. Hoheit den Erzherzog Franz Karl. In: Musealblatt 21 (1841), S. 81.
  • Siebente allgemeine Versammlung. In: Musealblatt 22 (1841), S. 87–88.
  • Der Krieg um die spanische Erbfolge, insoweit auch das Land ob der Enns dessen Schauplatz war. In: Zeitschrift des Museums Francisco-Carolinum (1842, 1), S. 2–4; (1842, 2), S. 5–6; (1842, 3), S. 10–11; (1842, 7), S. 28; (1842, 8), S. 29–30; (1842, 9), S. 35; (1842, 10), S. 37–39; (1842, 25), S. 103–104; (1842, 26), S. 109–110; (1842, 27), S. 111–112; (1842, 28), S. 116–118. (Diese Beiträge erschienen auch als Sonderabdruck unter dem Titel: Der Krieg um die spanische Erbfolge und der Aufstand des baierischen Landvolkes gegen die Kaiserlichen im Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns deren Schauplatz war. Linz 1844.)
  • Römische Sepulchral-Monumente. c, S. 1–3; (1843, 2), S. 7–8; (1843, 3), S. 9–11. Mit Abbildungen.
  • Der Aufstand des baierischen Landvolkes gegen die Kaiserlichen im Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns dessen Schauplatz ward. In: Zeitschrift des Museums Francisco-Carolinum (1843, 32), S. 125–128; (1843, 33), S. 131–132; (1843, 34), S. 133–136; (1843, 35), S. 141–143; (1843, 36), S. 145–147.

Beiträge in den Berichten über das Museum Francisco-Carolinum

  • Bericht über die Ausgrabung römischer Alterthümer zu Schlögen und die Lage des alten Joviacum – vorgelesen in der 5. Generalversammlung der Mitglieder des Museum Francisco-Carolinum zu Linz. 4. Bericht, 1. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1840, S. 11–35. (Auch separat gedruckt. 25 Seiten mit 2 lithogr. Tafeln.)
  • Lauriacum und seine römischen Alterthümer. 5. (vom 9. Bericht über das Museum Francisco-Carolinum getrennte) Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1846.
  • Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. 10. Bericht, 6. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1848.
  • Römische Inschriften im Lande ob der Enns. 13. Bericht, 8. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1853.
  • Geschichte des k. k. akademischen Gymnasiums zu Linz. 15. Bericht, 10. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1855. Erschien auch selbständig.
  • Die römischen Gräber bei Wels im Lande ob der Enns, mit 2 lithogr. Tafeln. 17. Bericht, 12. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1857, S. 257–276.
  • Alterthümer aus dem Strombette der Donau. Mit 1 lithogr. Tafel. 18. Bericht, 13. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1858, S. 155–171.
  • Zur Geschichte milder Stiftungen im Lande ob der Enns: a) Das Seminarium St. Ignatii zu Linz. b) Das Collegium Nordicum zu Linz. 19. Bericht, 14. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1859, S. 1–60.
  • Ehemalige Waisenanstalten in Linz. 20. Bericht, 15. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1860, S. 1–71.
  • Das Linzer Bürgerspital und die damit vereinigten Stiftungen. 22. Bericht, 17. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1862, S. 169–231.
  • Archaeologische Nachlese. 24. Bericht, 19. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1864, S. 1–76; 25. Bericht, 20. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1865, S. 33–64; 28. Bericht, 23. Lieferung der "Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg". Linz 1869, S. 229–306.
  • Ovilaba und die damit in nächster Verbindung stehenden römischen Alterthümer. In den Denkschriften der K. Akademie der Wissenschaften in Wien. Philos.-histor. Klasse. III. Band, 2. Abteilung, S. 1–20, 4°. Mit 3 lithogr. und lithochrom. Tafeln.
  • Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. Notizenblatt der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. VIII. Jahrg. Nr. 17, S. 324–328; Nr. 19, S. 364–369.

Artikel in diversen Zeitschriften

  • Ferner verfasste Gaisberger noch Artikel für das "Österreichische Bürgerblatt", seit 1839 "Die Warte an der Donau" genannt, für die "Linzer Zeitung", für die "Österreichische Revue" und für die Linzer "Theologisch-praktische Quartalschrift", in welcher unter anderem von ihm erschien: Erinnerung an Franz Freindaller. In: Theologisch-praktische Quartalschrift (1848, II), S. 3–32, und (1848, III), S. 3–27. Davon erschien auch ein Separatabzug.
  • Schließlich sei von Gaisberger noch eine Arbeit in dem am Schlusse des Schuljahres 1834 herausgegebenen Jahresbericht (S. 3–14) des k. k. akademischen Gymnasiums in Linz erwähnt: Das k. k. akademische Gymnasium zu Linz in seinen sechs ersten Jahrzehnten.

Literatur

  • Joseph Arneth: Bericht über die WErke des Herrn Joseph Gaisberger. In: Sitzungsberichten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Phil.-Hist. Klasse in Wien 4/1 (1850), S. 255–262, 313–321. (Digitalisat)
  • Michael Gitlbauer: Erinnerung an Josef Gaisberger. In: Bericht über das Museum Francisco-Carolinum 30 (1871), S. 1–27.
  • Lambert Guppenberger: Bibliographie des Klerus der Diözese Linz, 1785–1893. Linz 1893, S. 71—73.
  • Gerhard Winkler: Josef Gaisberger – Zum 100. Todestag. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins 117/2 (1972), S. 22–26. (Digitalisat)
  • Constantin von Wurzbach: Art. Gaisberger, Josef. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 5 (1859), S. 56. (Digitalisat)
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