Engelbert II. Hoffmann
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Name | Engelbert Hoffmann |
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Geschlecht | männlich |
Geburtsdatum | 16.01.1708 |
Geburtsort | Seittendorf (Schlesien) |
Profess | 28.10.1738 |
Primiz | 27.03.1740 |
Sterbedatum | 11.07.1766 |
Sterbeort | Linz (Oberösterreich) |
Institution | Stift St. Florian |
Funktion | Propst |
GND | http://d-nb.info/gnd/14382743X |
Quelle | Berthold Otto Černík: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 17f. (Digitalisat), Karl Rehberger u. Christiane Wunschheim (Hg.): Series Praelatorum (1740), HS 79a Stiftsarchiv St. Florian. Linz 2010, S. 190–196. |
Engelbert II. Hoffmann, * 16. Jänner 1708 in Seittendorf (Grafschaft Schweidnitz in Schlesien, heute Polen), † 11. Juli 1766 in Linz (Oberösterreich), war Chorherr und 1755-1766 der 44. Propst des Stiftes St. Florian.
Nachdem Hoffmann in Schweidnitz und Breslau die humanistischen und höheren Studien absolviert hatte, studierte er Philosophie und Rechtswissenschaft in Breslau und Wien, trat am 28. Oktober 1737 in das Stift St. Florian ein, legte ein Jahr später die Profess ab und brachte am 27. März 1740 sein erstes heiliges Messopfer dar. Vom Jahr 1741 an war er Vikar der Stiftspfarre, vom 20. November 1751 Stiftsdechant, seit 1754 zugleich Novizenmeister und am 3. September 1755 wurde Hoffmann zum Propst gewählt.
Als Prälat stellte er für das Haus die Kanzel aus schwarzem Marmor in der Kirche auf, was schon sein Vorgänger in die Wege geleitet hatte, und vermehrte den Kirchenschatz durch kostbare Ornate. Dazu kamen zwei gleiche, überaus prächtige Reliquienschreine. Später wurden auf seine Kosten zwei schwere silberne Statuen der Heiligen Andreas Avellinus und Thekla gegossen.
Die ersten Jahre seiner Regierung wurden durch den Siebenjährigen Krieg (1756-1763) und die steuerlichen Forderungen, die an die Klöster gestellt wurden, stark belastet. Dennoch verschaffte Engelbert dem Stift viele Güter. Er kaufte die Herrschaften Tillysburg (Schloss Tillysburg, Marktgemeinde St. Florian) und Stein (Schloss Stein, Marktgemeinde St. Florian) und errichtete im Stift eine theologische Lehranstalt für die Stiftskleriker, welche zuvor in Wien, Rom oder an anderen entfernten Anstalten ausgebildet wurden. Neben dem Krieg und seiner angegriffenen Gesundheit schlug auch ein Blitz in einen Kornspeicher in Freindorf (Stadtgemeinde Ansfelden) ein, wobei die Getreidevorräte vernichtet wurden. Nach einem Besuch der Thermen in Baden bei Wien verschlechterte sich sein Gesundheitszustand weiter und nach oftmaligem Beichten, gestärkt durch Salbung und heilige Kommunion, starb Propst Engelbert am 11. Juli 1766 in Linz. Er wurde im Stift St. Florian begraben.
Sein Wappenschild wird durch einen siebenfach in Gold und Silber tingierten Balken zweigeteilt: im unteren Feld drei Granatäpfel, im oberen die strahlende Sonne. Bekrönt wird das Wappen von einem Spangenhelm mit einem Engel ("Engelbert") als Helmzier.
Werke
Gedruckte Predigten
- Das Frohlocken der Gerechten in dem Lob Gottes [...]. Vorgetragen bey den wohlehrwürdigen P. P. Capucinern im Weingarten zu Linz. Linz 1774.
- Luna triformis oder Lob- und Ehren-Rede über das in seinem Wachsthum geseegnet, in seinem Abnehmen standhafft und endlich in seiner Völle glorwürdig, uhr-alt und berühmte Stifft und Closter Monndsee, des Ordens des heiligen Patriarchen Benedicti, als selbiges sein grosses Saeculum oder tausend-jährigen Zeitlauff in alldasiger Stift- und Closter-Kirchen ad Sancti Michaëlem Archangelum et sanctorum apostolorum Petrum et Paulum den 29. September Anno 1748 hochfeyerlich celebriret. Linz 1749. (Digitalisat)
- Die Glücklich ausgefallene, und Glorreich aufgenommene Wahl des Seligen Priesters Josephi von Cupertino, des Mindern Conventual-Orden des Heiligen seraphischen Vaters Francisci, als in dem Lobwürdigen Gottes-Haus deren Wohl-Ehrwürdigen PP. Conventual-Minoriten zu Lintz, dessen Seligsprechung den 16. 17. und 18. Septembris Anno 1753. Linz 1753. (Digitalisat)
- Ehr- und Sitten-Rede am hohen Fest der Heiligen Jungfrau, und Martyrin Catharinae. Als der Hoch-Wohl-Ehrwürdig-Wohl-Edl, auch Hochgelehrte Herr Petrus de Alcantara Müllner, der Regulirt-Lateranensischen Chor-Herrn Ord. S. Aug. zu St. Florian Professus, in aldasig-Löblicher Collegiat-Stifts- und Pfarr-Kirchen Anno 1754. Linz 1754.
- Ehren-Rede als an dem Hohen Fest der glorreichen Auffahrt Christi der Hochwürdig-Wohl- Edl- und Hochgelehrte Herr Joseph Bernard Weidinger, Regulirt-Lateranensischer Chor-Herr Ord. S. Augustini zu Sanct Florian, Jubilirter Professus, Senior und Pfarrer zu Niderwaldkirchen, nach Hinterlegten 56. Jahren seines Geistlichen Stands, 49. seiner Seelsorg, und 50. seines Priesterthums in allhiesig-Löbl. Stifts- und Collegiat-Kirchen den 8. May im Jahr 1755. Linz 1755
Handschriften in der Stiftsbibliothek St. Florian
- Cod. XI 177: Unvollendete, lateinische Übersetzung des französischen asketischen Werkes "Le Glaneur ascétique et moral ou un recueil des pensées vives et touchantes pour faire la salut de son ame avec plus d'empressement tiré des discours du Révérend Père Jean Je Jeune de l'oratoire de Jesus et décrit en latin par un Novice des Chanoines Réguliers du St. Augustin".
- Cod. XI 379: Vermischte Predigten aus den Jahren 1740–49, die in St. Florian und in benachbarten Orten gehalten wurden (2 Bände).
- Cod. XI 380 (1753): Florilegium Similitudinum et Sententiarum sacrarum et profanarum ex variorum scriptorum hortis transumptum ad exornandas Panegyres cujuscunque generis perquam commodum et horis subsecivis collectum [...].
- Cod. IC: Historia domestica.
- Cod. XI 515 (1762):Protocollum eines löblichen O. Oe. Raith-Raths Collegii de 10. Decembris anni 1762 über die 1761jährige sowohl Particular als Einnehmer-Ambts-Hauptrechnungen sub praesidio Illustrissimi D. D. Ernesti Comitis de et in Sprinzenstein, beschrieben und geführt von mir Engelbert II [...] als den hochseligsten Herrn Prälaten von Schlögel supplirenden Raith-Rath.
- Cod. XI 513: Specification der natural Kostquoad quantum, Sodenen Herrn Canonicis ad St. Florianum abzuraichen.
Engelbert Hoffmann setzte Johann Georg Wiesmayrs Aufzeichnungen über die Stiftsgeschichte und die Landtagsverhandlungen, den Catalogus desselben und sein Subsidium ad Catalogum fort.
Literatur
- Jodok Stülz: Geschichte des regulirten Chorherren-Stiftes St. Florian. Ein Beitrag zur Geschichte des Landes Österreich ob der Enns. Linz 1835, S. 180, 192. (Digitalisat)
Vorgänger | Funktion | Nachfolger |
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Johann Georg Wiesmayr | Propst des Stiftes St. Florian 1755–1766 | Matthäus II. Gogl |