Sacra.Wiki Franz Servius Balthasar von Schwinghaimb

Franz Servius Balthasar von Schwinghaimb

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Franz Servius Balthasar von Schwinghaimb, * 15. Oktober 1790 in Linz (Oberösterreich), † 18. Februar 1850 in St. Florian (Oberösterreich), war ein Chorherr des [[Stift St. Florian|Stiftes St. Florian.

Leben

Klostereintritt und Seelsorge

Schwinghaimb trat 1811 in das Stift St. Florian ein, studierte Theologie in Linz und wurde 1815 zum Priester geweiht. Er war 1816 Kooperator in Niederranna und von 1817 an in Vöcklabruck. Im Jahr 1824 ernannten ihn seine Oberen zum Novizenmeister und Kustos der Stiftskirche, 1825 erhielt er noch das Amt eines Rentmeisters dazu. 1831 wurde er Pfarrvikar in Windhaag, 1843 kam er in gleicher Eigenschaft nach Hofkirchen. Er starb im Stift am 18. Februar 1850.

Wissenschaftliche Tätigkeiten

Schwinghaimb hatten exzellenten Ruf als Theologe, insbesonders im Bereich der Dogmatik und Bibelkunde. Zu seinem Spezialgebiet zählten die Werke von Thomas von Aquin, Bellarmin und Hosius; aber auch jene in der neueren theologischen Literatur wie etwa Bossuet, Fenelon, Pascal, Sailer. Nach seinen Exzerpten zu schließen, waren auch Plutarch und Seneca, hier Claudius, Jung-Stilling, Lavater seine Lieblingsschriftsteller. Im Auftrag des Linzer Bischofs Georg Thomas Ziegler (1770–1852) unternahm Schwinghaimb die Revision der Bibelübersetzung Alliolis, die ihn mehrere Jahre beschäftigte. Dafür sowie für seine Schrift über das Brevier wurde er 1836 zum "wirklichen geistlichen Rathe" ernannt. Er beteiligte sich auch an den Arbeiten für das neue Rituale der Diözese Linz.

Werke

Veröffentlichungen

  • Über das Brevier mit Berücksichtigung der dagegen erhobenen Einwendungen. Linz 1838.(Digitalisat) (Digitalisat) – Die Handschrift findet sich unter Cod. XI 212, S. 83–166. [1]
  • Über Kirchensprache und Landessprache in der Liturgie. Linz 1839. (Digitalisat) – Ebenso in Cod. XI 212, S. 185–233.
  • Über das Hervorsegnen unverehelichter Wöchnerinnen. In: Katholische Blätter aus Tirol, 11. Jänner 1847, Nr. 2, S. 25–40. (Digitalisat)
  • Rezension von Carl Heinrich Blumenbach: Darstellung der philosophischen theologischen Gelehrsamkeit des Herrn Dr. Gregorius Thomas Ziegler, Bischofes von Linz Hochwürdigsten Bischofes von Linz, oder Beleuchtung der Schrift desselben unter dem Titel: "Sechszehn Thesen, welche der Hochwürdigste Erzbischof von Cölln Clemens August seinem Clerus zu unterzeichnen vorgelegt hat mit den Einwendungen gegen dieselben und mit der Katholischen Dogmatik vergliechen." in: In: Athanasia 1 (1840), S. 1–45. – Ebenso handschriftlich in Cod. XI, 212 (vollendet am 4. Juli 1839), S. 236–270.

Handschriftlicher Nachlass in der Stiftsbibliothek St. Florian

  • Cod. XI 212:
    • Über die Stelle aus dem zweyten Briefe des hl. Apostel Paulus an die Korinther, XII. Capitel, 7. bis 9. Vers, geschrieben am 1. August 1815, S. 5–10.
    • Über die Erbsünde. Geschrieben am 27. Juni 1815, S. 11–12.
    • Dreyeinigkeit (geschrieben vom 29. November bis 1. Dezember 1820 mit Zusätzen vom 25. Dezember 1822 und 29. April 1834), S. 12–15.
    • Über die in Dr. Jahn's Nachträgen zu seinen theologischen Werken (Tübingen 1821) enthaltene Abhandlung: "Was that Jesus während der vierzig Tage von seiner Auferstehung bis zu seiner glorreichen Auffahrt." Geschrieben vom 10. bis 15. Dezember 1821 (mit einer Widmung an Franz Josef Freindaller), S. 17–31.
    • Bemerkungen über die Ordensgelübde nach den drey gewöhnlichen evangelischen Räthen, als Beförderungs-Mittel einer höheren Stufe der christlichen Tugend. 1822–1824, S. 35–82.
    • Recensio operis P. Antonii Viehboeck intitulati: Sacrae Litterae Novi Foederis per integrum ad nostrum genium exhibitae[2], S. 167–184.
    • Über die Definition der Erbsünde in P. Weninger's, S. J. "Summa doctrinae Christianae" (zwei Briefe an P. Weninger vom 15. Februar 1845 und 6. März 1846.), S. 233–236 und 273–280.
    • Rezension des Werkes: Über die kirchlichen Psalmen von Pfarrer Englmann. Hg. von Pfarrer Köppl in Pram 1846 (6 Seiten).
    • Über das Hervorsegnen unverehelichter Wöchnerinnen, S. 281–293.
    • Liebe Landsleute! (10 Seiten).
    • An meine lieben Landsleute! besonders die Hofkirchner!, geschrieben am 29. März 1848 (8 Seiten).
    • An die Redaction des mit der Linzerzeitung verbundenen Volksblattes!, geschrieben 10. April 1848 (4 Seiten).
    • Rezension des Werkes: Die allgemeinen Grundsätze der wahren menschlichen Auslegung dargestellt und vorzüglich zum Behufe der Sachauslegung der Bücher des Neuen Bundes erläutert von Michael Arneth (12 Seiten).
    • Über den Cölibat (17 Seiten).
  • Cod. XI 295 A:
    • Predigt gehalten in der Stadtpfarrkirche zu Freystadt bey Gelegenheit des von Sr. Heiligkeit Pabst Gregor XVI. aus Anlaß des dort neu erbauten Kreuzweges verliehenen vollkommenen Ablasses. Gehalten am 3. July 1844 am 5. Tage der Feyerlichkeit (16 Seiten).
    • Schulunterricht für die zweite Klasse im Winterkurse 1819 (16 Seiten).
    • Religions-Unterricht für die zweyte Klasse im Schuljahre 1820 (8 Seiten).
    • Katechetischer Unterricht für die II. Klasse zu Vöcklabruck, bearbeitet mit fortlaufender Vergleichung des alten Katechismus mit Sellners Lehrbuch, dann mit Schrifttexten und bibl. Geschichte fortwährend erläutert. 1820/21 (23 Seiten).
    • Über die in Dr. Jahn's Nachträgen zu seinen theologischen Werken (Tübingen 1821) enthaltene Abhandlung: "Was that Jesus während der vierzig Tage von seiner Auferstehung bis zu seiner glorreichen Auffahrt." Geschrieben vom 10. bis 15. Dezember 1821 mit einer Widmung an Freindaller (36 Seiten).
    • Predigt am Neujahrstage 1822. Geschrieben am 31. Dezember 1821 (12 Seiten).
    • Predigt bey der 700jährigen Jubelfeyer des Klosters Gleink, ebendort gehalten am 4. August 1845 (15 Seiten).
    • Predigt am Feste des Heiligen Franz von Sales, Bischofes und Stifters des Ordens von der Heimsuchung Mariä. Vollendet am 22. Jänner 1846 (13 Seiten).
    • Material für den katechetischen Unterricht (63 Seiten).
    • Predigt am 17. Sonntage nach Pfingsten gehalten bey dem ersten Meßopfer des H. Jakob Fleischanderl den 10. September 1826, geschrieben den 8. September 1826 (23 Seiten).
    • Predigt am 11. Sonntag nach Pfingsten, offerente hac die primum Missae Sacrificium D. Laurentio Hartmann, 23. August 1829, geschrieben den 20. und 21. August 1829 (16 Seiten).

Texte in nicht ausgewiesenen Handschriften

  • Natur und Gnade. 7 Hefte.
  • Ein Wort über Wunder in den gegenwärtigen Zeiten (unvollendet).
  • Philosophische Vorbegriffe zur Moral nach Reinhard.
  • Über das Wesen der Seele. 1814.
  • Über das Wesen der Tugend. – Das eigenhändige Manuskript ist in Schwinghaimb Nachlass unter dem Titel: Vom Verfasser der Schrift: Über das Wesen der Tugend. St. Florian 1815. eine Antikritik gegen "die vor Kurzem in Wien erschienene Recension dieses kleinen Versuches", zwar von anderer Hand geschrieben, aber von Schwinghaimb korrigiert.]

Literatur

  • Engelbert Mühlbacher: Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian. Innsbruck 1905, S. 153–160.
  • Benedikt Pillwein: Linz einst und jetzt. Von den ältetesten bis auf die neuesten Tage, nebst Blicken auf die geschichtlichen Ereignisse in ganz Ober-Oesterreich. Band 2. Linz 1846, S. 40. (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Eine Rezension von Joseph Reither in: Neue theologische Zeitschrift 12/1 (1839), S. 109–127.
  2. Im Dezember 1833 von Bischof Ziegler dazu aufgefordert.
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