Sacra.Wiki Gottfried Schreitter: Unterschied zwischen den Versionen

Gottfried Schreitter: Unterschied zwischen den Versionen

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|Primiz=1834-12-14
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|Sterbedatum=1872-04-03
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|Quelle=[[Berthold Otto Černík]]: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 324–325.
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Gottfried Schreitter, * 2. November 1811 in Graz (Steiermark), † 3. April 1872, war Chorherr des [[Stift Vorau|Stiftes Vorau]].
Gottfried Schreitter, * 2. November 1811 in Graz (Steiermark), † 3. April 1872 in Vorau (Steiermark), war Chorherr des [[Stift Vorau|Stiftes Vorau]].


==Leben==
==Leben==
Schreitter trat nach Vollendung der Gymnasial- und Philosophiestudien in Graz am 20. September 1829 in das Stift Vorau ein, wo er am 17. April 1833 die feierlichen Gelübde ablegte. Am 7. Dezember 1834 erhielt er die heilige Priesterweihe und am 14. Dezember 1834 feierte er seine Primiz. Nachdem er als Hilfspriester in der Seelsorge auf verschiedenen dem Stift inkorporierten Pfarren Verwendung gefunden hatte, bekleidete er von 1847 bis 1851 die Stelle eines Bibliothekars im Stift. Von 1851 bis 1856 war er Pfarrverweser in [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #St. Lorenzen am Wechsel|St. Lorenzen am Wechsel]]. Kränklichkeit zwang ihn, auf seine Pfarre zu verzichten und er zog sich auf die Missarstelle in [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #Pinggau|Pinggau]], einer Filiale von [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #Friedberg|Friedberg]], zurück, von wo er im Jahr 1863 in das Stift zurückkehrte. Schreitter, der ein guter Redner und feinfühliger Musikkenner war, beschäftigte sich von nun an viel mit Naturwissenschaften. Er war ein ausgezeichneter Botaniker und ein vorzüglicher Entomologe. Ihm gelang es, eine neue Spezies eines Käfers zu entdecken, die nun seinen Namen führt. Er wurde daher nach seiner Rückkehr in das Stift zum Kustos des Naturalien- und Münzenkabinetts ernannt, das er durch seine kostbare Käfersammlung bereicherte. Diese Sammlung besitzt viele Duplikate und Triplikate.
Schreitter trat nach Vollendung der Gymnasial- und Philosophiestudien in Graz am 20. September 1829 in das Stift Vorau ein, wo er am 17. April 1833 die feierlichen Gelübde ablegte. Am 7. Dezember 1834 erhielt er die heilige Priesterweihe und am 14. Dezember 1834 feierte er seine Primiz. Nachdem er als Hilfspriester in der Seelsorge auf verschiedenen dem Stift inkorporierten Pfarren Verwendung gefunden hatte, bekleidete er von 1847 bis 1851 die Stelle eines Bibliothekars im Stift. Von 1851 bis 1856 war er Pfarrverweser in [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #St. Lorenzen am Wechsel|St. Lorenzen am Wechsel]]. Kränklichkeit zwang ihn, auf seine Pfarre zu verzichten und er zog sich auf die Missarstelle in [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #Pinggau|Pinggau]], einer Filiale von [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #Friedberg|Friedberg]], zurück, von wo er im Jahr 1863 in das Stift zurückkehrte. Schreitter, der ein guter Redner und feinfühliger Musikkenner war, beschäftigte sich von nun an viel mit Naturwissenschaften. Er war ein ausgezeichneter Botaniker und ein vorzüglicher Entomologe. Ihm gelang es, eine neue Spezies eines Käfers zu entdecken, die nun seinen Namen führt. Er wurde daher nach seiner Rückkehr in das Stift zum Kustos des Naturalien- und Münzenkabinetts ernannt, das er durch seine kostbare Käfersammlung bereicherte. Diese Sammlung besitzt viele Duplikate und Triplikate.
   
   
Als Mitglied des Zoologisch-botanischen Vereines in Wien und der entomologischen Vereine in Stettin und Berlin lieferte er manche Beiträge für die Publikationen dieser Vereine.<ref>Siehe dessen Nennung in derMitgliederliste von1863 in Berliner entomologische Zeitschrift 7 (1863), S. 14. [https://books.google.at/books?id=-hQUAAAAYAAJ&pg=PR14&dq=Gottfried+Schreitter&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi1_sKgzfL2AhUzh_0HHYUyD5UQ6AF6BAgJEAI#v=onepage&q&f=false (Digitalisat)]</ref> Höchst interessant und wertvoll sind Schreitters Aufzeichnungen und die Korrespondenzen, welche er mit verschiedenen naturhistorischen Vereinen, deren Mitglied er war, und mit hervorragenden Gelehrten führte. Sie blieben leider nur Manuskript und harren im Stiftsarchiv ihrer Sichtung. Schreitter starb am 3. April 1872.
Als Mitglied des Zoologisch-botanischen Vereines in Wien und der entomologischen Vereine in Stettin und Berlin lieferte er manche Beiträge für die Publikationen dieser Vereine.<ref>Siehe dessen Nennung in der Mitgliederliste von1863 in Berliner entomologische Zeitschrift 7 (1863), S. 14. [https://books.google.at/books?id=-hQUAAAAYAAJ&pg=PR14&dq=Gottfried+Schreitter&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi1_sKgzfL2AhUzh_0HHYUyD5UQ6AF6BAgJEAI#v=onepage&q&f=false (Digitalisat)]</ref> Höchst interessant und wertvoll sind Schreitters Aufzeichnungen und die Korrespondenzen, welche er mit verschiedenen naturhistorischen Vereinen, deren Mitglied er war, und mit hervorragenden Gelehrten führte. Sie blieben leider nur Manuskript und harren im Stiftsarchiv ihrer Sichtung. Schreitter starb am 3. April 1872.
 
==Literatur==
* Michael Ladenburger: Zeitgenössischen Haydn-Quellen in Stift Vorau/Steiermark. Ein Beitrag zur Pflege der Werke Joseph Haydns in österreichischen Stiften. In: Studien zur Musikwissenschaft 41 (1992), S. 197-243.
* Karl Mitterschiffthaler: Das Musikarchiv des Stiftes Vorau: die Handschriften (18.-20. Jh.). Wien 2006 (Tabulae musicae Austriacae, 15).
* Anton L. Schuller: Der alte "Pfarrhof" von Pinggau. In: Blätter für Heimatkunde 55 (1981), S. 10f. [https://www.historischerverein-stmk.at/wp-content/uploads/B_Jg55_Anton-L.-SCHULLER-Der-alte-„Pfarrhof“-von-Pinggau.pdf (Digitalisat)]


[[Kategorie:Geboren in der Steiermark]]
[[Kategorie:Geboren in der Steiermark]]

Aktuelle Version vom 20. September 2022, 14:16 Uhr




Gottfried Schreitter, * 2. November 1811 in Graz (Steiermark), † 3. April 1872 in Vorau (Steiermark), war Chorherr des Stiftes Vorau.

Leben

Schreitter trat nach Vollendung der Gymnasial- und Philosophiestudien in Graz am 20. September 1829 in das Stift Vorau ein, wo er am 17. April 1833 die feierlichen Gelübde ablegte. Am 7. Dezember 1834 erhielt er die heilige Priesterweihe und am 14. Dezember 1834 feierte er seine Primiz. Nachdem er als Hilfspriester in der Seelsorge auf verschiedenen dem Stift inkorporierten Pfarren Verwendung gefunden hatte, bekleidete er von 1847 bis 1851 die Stelle eines Bibliothekars im Stift. Von 1851 bis 1856 war er Pfarrverweser in St. Lorenzen am Wechsel. Kränklichkeit zwang ihn, auf seine Pfarre zu verzichten und er zog sich auf die Missarstelle in Pinggau, einer Filiale von Friedberg, zurück, von wo er im Jahr 1863 in das Stift zurückkehrte. Schreitter, der ein guter Redner und feinfühliger Musikkenner war, beschäftigte sich von nun an viel mit Naturwissenschaften. Er war ein ausgezeichneter Botaniker und ein vorzüglicher Entomologe. Ihm gelang es, eine neue Spezies eines Käfers zu entdecken, die nun seinen Namen führt. Er wurde daher nach seiner Rückkehr in das Stift zum Kustos des Naturalien- und Münzenkabinetts ernannt, das er durch seine kostbare Käfersammlung bereicherte. Diese Sammlung besitzt viele Duplikate und Triplikate.

Als Mitglied des Zoologisch-botanischen Vereines in Wien und der entomologischen Vereine in Stettin und Berlin lieferte er manche Beiträge für die Publikationen dieser Vereine.[1] Höchst interessant und wertvoll sind Schreitters Aufzeichnungen und die Korrespondenzen, welche er mit verschiedenen naturhistorischen Vereinen, deren Mitglied er war, und mit hervorragenden Gelehrten führte. Sie blieben leider nur Manuskript und harren im Stiftsarchiv ihrer Sichtung. Schreitter starb am 3. April 1872.

Literatur

  • Michael Ladenburger: Zeitgenössischen Haydn-Quellen in Stift Vorau/Steiermark. Ein Beitrag zur Pflege der Werke Joseph Haydns in österreichischen Stiften. In: Studien zur Musikwissenschaft 41 (1992), S. 197-243.
  • Karl Mitterschiffthaler: Das Musikarchiv des Stiftes Vorau: die Handschriften (18.-20. Jh.). Wien 2006 (Tabulae musicae Austriacae, 15).
  • Anton L. Schuller: Der alte "Pfarrhof" von Pinggau. In: Blätter für Heimatkunde 55 (1981), S. 10f. (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Siehe dessen Nennung in der Mitgliederliste von1863 in Berliner entomologische Zeitschrift 7 (1863), S. 14. (Digitalisat)
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