Sacra.Wiki Benedikt Paldele: Unterschied zwischen den Versionen

Benedikt Paldele: Unterschied zwischen den Versionen

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Benedikt Paldele, * 17. Februar 1807 in Sillian im Pustertal (Tirol), † 20. Dezember 1900, machte seine Gymnasialstudien er in Brixen, die philosophischen in Klagenfurt, die theologischen wieder in Brixen. Am 4. November 1826 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Neustift ein, drei Jahre später legte er die feierliche Ordensprofess ab und am 28. Februar 1830 empfing er die heilige Priesterweihe. Ein Jahr lang wirkte er hierauf als Kooperator in Welschnoven, dann war er Stiftskooperator und später Pfarrverweser im Stift. Als das Stift daranging, das Gymnasium in Brixen mit Lehrkräften aus der Zahl seiner Chorherren zu besetzen, [Näheres darüber siehe Hartmann Ammann, Geschichte des Gymnasiums zu Brixen. LII. Programm des k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1902, Weger. S. 27 ff.]  bestimmte ihn Propst Ludwig Mayr wegen seiner tiefen religiösen Bildung und seiner großen theologischen Kenntnisse zum Religionslehrer am k. k. Gymnasium in Brixen (1836). Bis 1842 versah Paldele dieses Amt zur größten Zufriedenheit aller; da wurde er von seinen Mitbrüdern auf den Posten eines Stiftsdekans berufen. Doch er konnte auf dieser Stelle das übliche Triennium nicht vollenden. Im Jahr 1844 ließ sich der Präfekt des Gymnasiums in Brixen Valentin Forer pensionieren, und der Propst von Neustift kannte keinen würdigeren Nachfolger als Benedikt Paldele. Im "Sturmjahre" 1848 stellte Paldele als Präfekt des Gymnasiums in Brixen seinen ganzen Mann. Leider zwang ihn körperliche Schwäche, im Jahr 1856 der Lehrtätigkeit für immer zu entsagen. Nachdem er sich vom Bluthusten, von dem er befallen worden war, erholt hatte, ging er wieder in die Seelsorge. Zwei Jahre lang war er Seelsorger in der kleinen Gemeinde Montal im Dekanat Bruneck, dann übernahm er die Verwaltung der Pfarre Natz, der er volle zweiundzwanzig Jahre vorstand. Vom Jahre 1880 bis 1893 bekleidete er abermals das Amt eines Stiftsdekans. Im Alter von 86 Jahren trat er in den Ruhestand. Ruhe war aber dem greisen Ordensmann etwas Unbekanntes. Von jeher war Paldele ein Mann des Gebetes und der Arbeit. Weil er nunmehr die offiziellen Arbeiten eines Amtes nicht mehr hatte, konnte er jetzt um so mehr beten. Aber er arbeitete auch, und zwar an einer Baugeschichte des Stiftes. Paldele benützte dazu nicht die Urkunden des Stiftsarchivs und andere schriftliche Quellen, und so hat sich erklärlicherweise mancher Irrtum in seine Arbeit eingeschlichen, immerhin gibt das 300 Quartseiten umfassende Manuskript Zeugnis von der großen geistigen Frische des mehr denn 90 Jahre alten Greises. Den letzten, sechs Quartseiten umfassenden Faszikel seiner Arbeit übergab er seinem Mitbruder Hartmann Ammann Ende November 1900 mit den Worten: "Es wird wohl das Letzte sein, ich merk' es, es geht zu Ende." Am 20. Dezember 1900 fand man Paldele tot in seiner Zelle.
Benedikt Paldele, * 17. Februar 1807 in Sillian im Pustertal (Tirol), † 20. Dezember 1900 in Neustift bei Brixen (Südtirol), war Chorherr des [[Kloster Neustift|Klosters Neustift]].


Das erste Programm des k. k. Gymnasiums in Brixen (Innsbruck 1851, Witting, gr. 8°) enthält von Paldele als Einleitung eine kurzgefasste Geschichte des Gymnasiums.  
==Leben==
===Klostereintritt und Lehrtätigkeit bis 1856===
Paldele absolvierte seine Gymnasialstudien in Brixen, die philosophischen in Klagenfurt, die theologischen wieder in Brixen. Am 4. November 1826 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Neustift ein, drei Jahre später legte er die feierliche Ordensprofess ab und am 28. Februar 1830 empfing er die heilige Priesterweihe. Danach wirkte er ein Jahr lang als Kaplan in [[Liste der Pfarren des Klosters Neustift #Welschnoven|Welschnoven]], dann war er Stiftskaplan und später Pfarrverweser im [[Liste der Pfarren des Klosters Neustift #Stift Neustift|Stift]]. Als das Stift daranging, das Gymnasium in Brixen mit Lehrkräften aus dem eigenen Konvent zu besetzen,<ref>Näheres darüber siehe Hartmann Ammann: Geschichte des Gymnasiums zu Brixen. In: LII. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen (1902), S. 27–29.</ref> bestimmte ihn Propst Ludwig Mayr 1836 zum Religionslehrer am k. k. Gymnasium in Brixen. Bis 1842 versah Paldele dieses Amt und er wurde von seinen Mitbrüdern zum neuen Stiftsdechant gewählt. Das im Stift übliche Triennium konnte Paldele nicht vollenden: Als sich Valentin Forer als Präfekt des Gymnasiums in Brixen im Jahr 1844 pensionieren ließ, setzte der Propst von Neustift wiederum Paldele als Nachfolger ein. Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er im Jahr 1856 die Lehrtätigkeit endgültig einstellen.
 
===Tätigkeiten in der Seelsorge===
Paldele wurde sich nach erfolgreicher Rehabilitation für zwei Jahre Seelsorger in der Gemeinde [[Liste der Pfarren des Klosters Neustift #Montal|Montal]] im Dekanat Bruneck. Darauf folgte die Verwaltung der Pfarre [[Liste der Pfarren des Klosters Neustift #Natz|Natz]], der er mehr als zweiundzwanzig Jahre vorstand. Von 1880 bis 1893 bekleidete er abermals das Amt eines Stiftsdekans. Im Alter von 86 Jahren trat Paldele schließlich in den Ruhestand und erarbeitete eine Baugeschichte des Stiftes. Das mehr als 300 Quartseiten umfassende Manuskript übergab er seinem Mitbruder [[Hartmann Ammann]]. Am 20. Dezember 1900 verstarb Paldele schließlich im Stift.
 
==Werke==
* Geschichte des Gymnasiums. In: I. Programm des k. k. Gymnasiums in Brixen (1851), S. ##.


==Literatur==
==Literatur==
* Nekrolog auf Paldele von Hartmann Amman siehe LI. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1901, Weger. S. 43 ff.
* [[Hartmann Ammann]]: Nekrolog auf Benedikt Paldele. In: LI. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen (1901), S. 43–45.
 
==Einzelnachweise==
 
[[Kategorie:Geboren in Tirol]]
[[Kategorie:Kloster Neustift]]
[[Kategorie:Kaplan]]
[[Kategorie:Pfarrverweser]]
[[Kategorie:Dechant]]
[[Kategorie:Religionslehrer]]

Aktuelle Version vom 22. März 2022, 10:57 Uhr




Benedikt Paldele, * 17. Februar 1807 in Sillian im Pustertal (Tirol), † 20. Dezember 1900 in Neustift bei Brixen (Südtirol), war Chorherr des Klosters Neustift.

Leben

Klostereintritt und Lehrtätigkeit bis 1856

Paldele absolvierte seine Gymnasialstudien in Brixen, die philosophischen in Klagenfurt, die theologischen wieder in Brixen. Am 4. November 1826 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Neustift ein, drei Jahre später legte er die feierliche Ordensprofess ab und am 28. Februar 1830 empfing er die heilige Priesterweihe. Danach wirkte er ein Jahr lang als Kaplan in Welschnoven, dann war er Stiftskaplan und später Pfarrverweser im Stift. Als das Stift daranging, das Gymnasium in Brixen mit Lehrkräften aus dem eigenen Konvent zu besetzen,[1] bestimmte ihn Propst Ludwig Mayr 1836 zum Religionslehrer am k. k. Gymnasium in Brixen. Bis 1842 versah Paldele dieses Amt und er wurde von seinen Mitbrüdern zum neuen Stiftsdechant gewählt. Das im Stift übliche Triennium konnte Paldele nicht vollenden: Als sich Valentin Forer als Präfekt des Gymnasiums in Brixen im Jahr 1844 pensionieren ließ, setzte der Propst von Neustift wiederum Paldele als Nachfolger ein. Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er im Jahr 1856 die Lehrtätigkeit endgültig einstellen.

Tätigkeiten in der Seelsorge

Paldele wurde sich nach erfolgreicher Rehabilitation für zwei Jahre Seelsorger in der Gemeinde Montal im Dekanat Bruneck. Darauf folgte die Verwaltung der Pfarre Natz, der er mehr als zweiundzwanzig Jahre vorstand. Von 1880 bis 1893 bekleidete er abermals das Amt eines Stiftsdekans. Im Alter von 86 Jahren trat Paldele schließlich in den Ruhestand und erarbeitete eine Baugeschichte des Stiftes. Das mehr als 300 Quartseiten umfassende Manuskript übergab er seinem Mitbruder Hartmann Ammann. Am 20. Dezember 1900 verstarb Paldele schließlich im Stift.

Werke

  • Geschichte des Gymnasiums. In: I. Programm des k. k. Gymnasiums in Brixen (1851), S. ##.

Literatur

  • Hartmann Ammann: Nekrolog auf Benedikt Paldele. In: LI. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen (1901), S. 43–45.

Einzelnachweise

  1. Näheres darüber siehe Hartmann Ammann: Geschichte des Gymnasiums zu Brixen. In: LII. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen (1902), S. 27–29.
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