Sacra.Wiki Leopold Wolfgang Treberer: Unterschied zwischen den Versionen

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|Quelle=[[Berthold Otto Černík]]: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 14f. [https://archive.org/details/dieschriftstell00mittgoog/page/n35/mode/2up (Digitalisat)]
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|Quelle=Berthold Otto Cernik, Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag (Wien 1905) S. 14f.
Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian, S. 41–51.
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Leopold Wolfgang Treberer, * 9. Mai 1693 in Haag in Niederösterreich, † 22. September 1745, studierte die Humaniora in Linz und trat am 1. November 1717 in das Stift St. Florian ein. Nach Ablauf eines Jahres legte er die Profeß ab. An der Universität in Graz gebildet, promovierte er dort zum Magister der freien Künste und der Philosophie und zum Bakkalaureus der Theologie. Am 18.Oktober 1722 las er seine erste heilige Messe. Er wirkte nun elf Jahre an der Stiftspfarre, wurde 1733 zum Pfarrvikar in Hargelsberg ernannt und drei Jahre später, am 20. Februar 1736, zum Stiftsdechant gewählt. 1741 wurde er Pfarrvikar in Ried, 1742 in Ansfelden, wo er am 22. September 1745 plötzlich starb.
Leopold Wolfgang Treberer, * 9. Mai 1693 in Haag (Niederösterreich), † 22. September 1745, war Chorherr des [[Stift St. Florian|Stiftes St. Florian]].
 
==Leben==
Treberer studierte die Humaniora in Linz und trat am 1. November 1717 in das Stift St. Florian ein. Nach Ablauf eines Jahres legte er die Profess ab. An der Universität Graz gebildet, promovierte er dort zum Magister der freien Künste und der Philosophie und zum Bakkalaureus der Theologie. Am 18. Oktober 1722 las er seine erste heilige Messe. Er wirkte nun elf Jahre an der [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #St. Florian|Stiftspfarre]], wurde 1733 zum Pfarrvikar in [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Hargelsberg|Hargelsberg]] ernannt und drei Jahre später, am 20. Februar 1736, zum Stiftsdechant gewählt. 1741 wurde er Pfarrvikar in [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Ried in der Riedmark|Ried]] und 1742 in [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Ansfelden|Ansfelden]], wo er am 22. September 1745 plötzlich starb.
   
   
Treberer war ein trefflicher Redner. Populär, durch und durch originell in seinen Predigten, wirkte er ebensosehr auf den Verstand als auf das Gemüt und den Willen seiner Zuhörer ein.  
Die wenigen erhaltenen Predigten von Treberer behandeln etliche Schriften von Kirchenvätern, in erster Line von Lactantius, Tatian, Augustinus, Ambrosius von Mailand, Hieronymus oder Basilius. Des Weiteren bezieht er sich sehr stark auf Beda, Hrabanus Maurus, Anselm, Bernard, Thomas von Aquin, Thomas von Kempen und Suarez. Zahlreiche Bezüge stellt er auch zu römischen und griechische Autoren her, insbesondere zu Aristoteles, Seneca, Plinius, Plutarch; doch auch Cicero, Vergil und Ovid.
 
==Werke==
===Gedruckte Veröffentlichungen===
* Das ist: Heiliger Antonius von Padua, welcher In dem fridsamen Tugend-Lauff seines heiligen Lebens durch seine Jugend wider sich selbst, durch sein übriges Alter wider die Höll, und ihren Anhang, und endlich durch seine ungemeine Wunder wider die gantze Natur gesiget. An dem jährlichen hochen Fest-Tag dises Heiligen den 13. Junii 1730. Linz 1730.
* Ehren-Rede bei dem Jubel-Opffer, welches in der Löblichen Stüfft-Kirchen deren Regulirten Chor-Herrn deß Heiligen Augustini zu S. Florian nach einem 50. Jährigen Priesterthum, an dem Fest-Tag des Heil. Bischoffs und Beichtigers Martini, unter feyerlichen Gottes-Dienst 1736. Linz 1736.
 
===Handschriften in der Stiftsbibliothek St. Florian===
* [https://manuscripta.at/?ID=28044 Cod. XI, 376]: Sonntägliche, und auf ein recht christliches Leben abzihlendte Lehren.
* [https://manuscripta.at/?ID=28044 Cod. XI, 376]: Festtagspredigten.
* [https://manuscripta.at/?ID=28045 Cod. XI, 377]: Gelegenheitsreden (darunter acht lateinische).


Treberer besaß eine außerordentliche Belesenheit, und zwar nicht nur in der HI. Schrift, sondern auch in den Kirchenvätern – er zitiert Lactantius, Tatian, den heiligen Augustin, Ambrosius, Hieronymus, Basilius und andere – in den Scholastikern, Mystikern und neueren Theologen. So beruft er sich auf Beda, Hrabanus Maurus, Anselm, Bernard, Thomas v. Aquin, Thomas v. Kempen, Suarez usw. Mit Vorliebe benützte er auch Stellen aus Klassikern, namentlich Aristoteles, Seneka, Plinius, Plutarch; doch auch Cicero, Vergil und Ovid waren ihm geläufig.  
==Literatur==
* Engelbert Mühlbacher: Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Innsbruck 1905, S. 41–51.


Die wenigen lateinischen Reden Treberers zeigen gründliche klassische Bildung und eine nicht gewöhnliche Eleganz.  
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==Werke==
[[Kategorie:Geboren in Niederösterreich]]
* Der Frid unter denen Waffen. Das ist: Heiliger Antonius von Padua, welcher in dem fridsamen Tugend-Lauff seines heiligen Lebens durch seine Jugend wider sich selbst, durch sein übriges Alter wider die Höll, und ihren Anhang, und endlich durch seine ungemeine Wunder wider die gantze Natur gesiget. An dem jährlichen hochen Fest-Tag dises Heiligen den 13. Junii 1730. bey denen Wohl-Ehrwürdigen P. P. Minoriten zu Ennß vorgetragen von ... Lintz, gedr. bey Joh. Casp. Leidenmayr ... 19 S. 4°.
[[Kategorie:Stift St. Florian]]
* Ehren-Rede bei dem Jubel-Opffer, welches in der Löbl. Stüfft-Kirchen deren Regulirten Chor-Herrn deß. Heil. Augustini zu S. Florian nach einem 50. Jährigen Priesterthum, an dem Fest-Tag des Heil. Bischoffs und Beichtigers Martini, unter feyerlichen Gottes-Dienst 1736. vorgestellet hat der Hoch-Ehrwürdige Herr Leonardus Fischer deß besagten Stüffts Capitular, Professus jubilatus und Senior ... Lintz, gedr. bey Johann Caspar Leidenmayr, ... 18 S. 4°.
[[Kategorie:Magister (Philosophie)]]
* Sonntägliche, und auf ein recht christliches Leben abzihlendte Lehren. Mskr. XI, 376. 267 Bl. 4°.
[[Kategorie:Bakkalaureus (Theologie)]]
* Festtagspredigten. Mskr. XI, 376. 362 Bl. 4°.
[[Kategorie:Klassische Philologie]]
* Gelegenheitsreden (darunter acht lateinische). Mskr. XI. 377. 143 Bl. 4°.
[[Kategorie:Dechant]]
Alle Autographa. Entstehungszeit die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts.
[[Kategorie:Universität Graz]]

Aktuelle Version vom 3. Dezember 2021, 06:10 Uhr




Leopold Wolfgang Treberer, * 9. Mai 1693 in Haag (Niederösterreich), † 22. September 1745, war Chorherr des Stiftes St. Florian.

Leben

Treberer studierte die Humaniora in Linz und trat am 1. November 1717 in das Stift St. Florian ein. Nach Ablauf eines Jahres legte er die Profess ab. An der Universität Graz gebildet, promovierte er dort zum Magister der freien Künste und der Philosophie und zum Bakkalaureus der Theologie. Am 18. Oktober 1722 las er seine erste heilige Messe. Er wirkte nun elf Jahre an der Stiftspfarre, wurde 1733 zum Pfarrvikar in Hargelsberg ernannt und drei Jahre später, am 20. Februar 1736, zum Stiftsdechant gewählt. 1741 wurde er Pfarrvikar in Ried und 1742 in Ansfelden, wo er am 22. September 1745 plötzlich starb.

Die wenigen erhaltenen Predigten von Treberer behandeln etliche Schriften von Kirchenvätern, in erster Line von Lactantius, Tatian, Augustinus, Ambrosius von Mailand, Hieronymus oder Basilius. Des Weiteren bezieht er sich sehr stark auf Beda, Hrabanus Maurus, Anselm, Bernard, Thomas von Aquin, Thomas von Kempen und Suarez. Zahlreiche Bezüge stellt er auch zu römischen und griechische Autoren her, insbesondere zu Aristoteles, Seneca, Plinius, Plutarch; doch auch Cicero, Vergil und Ovid.

Werke

Gedruckte Veröffentlichungen

  • Das ist: Heiliger Antonius von Padua, welcher In dem fridsamen Tugend-Lauff seines heiligen Lebens durch seine Jugend wider sich selbst, durch sein übriges Alter wider die Höll, und ihren Anhang, und endlich durch seine ungemeine Wunder wider die gantze Natur gesiget. An dem jährlichen hochen Fest-Tag dises Heiligen den 13. Junii 1730. Linz 1730.
  • Ehren-Rede bei dem Jubel-Opffer, welches in der Löblichen Stüfft-Kirchen deren Regulirten Chor-Herrn deß Heiligen Augustini zu S. Florian nach einem 50. Jährigen Priesterthum, an dem Fest-Tag des Heil. Bischoffs und Beichtigers Martini, unter feyerlichen Gottes-Dienst 1736. Linz 1736.

Handschriften in der Stiftsbibliothek St. Florian

Literatur

  • Engelbert Mühlbacher: Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Innsbruck 1905, S. 41–51.
VorgängerFunktionNachfolger
NN1Dechant des Stiftes St. Florian
1736–1741
Ignaz Josef Fux
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