Sacra.Wiki Franz Klaudius Kröll: Unterschied zwischen den Versionen

Franz Klaudius Kröll: Unterschied zwischen den Versionen

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Karl Rehberger u. Christiane Wunschheim (Hg.): Series Praelatorum (1740), HS 79a Stiftsarchiv St. Florian. Linz 2010, S. 174–178.
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Franz Klaudius Kröll, * 16. April 1657 in Wolfsberg (Kärnten), ✝︎ 16. April 1716, trat am 21. November 1675 in das Stift St. Florian ein und legte am 22. November 1676 die Profeß ab. Seine philosophische und theologische Bildung absolvierte er am Collegium Germanicum in Rom, wo er auch am 15. August 1682 seine Primiz feierte. Dort hatte er sich in jeder Be­ziehung so hervorgetan, daß d ie Jesuiten am Ende seiner Lauf ­ bahn im Kollegium an den damaligen Propst des Stiftes [[St. Florian]] David schrieben: » Angelum nobis misisti; hunc et virum lnfula dignum remittimus.« Kröll war zunächst Pfarrverweser im Stift, dann vom 6. Oktober 1686 bis Jänner 1687 in Hargelsberg, seit 1. Jänner 1690 in Ebelsberg und von 1695 an in Lasberg. 1697 wurde er zum Stiftsdechant und am 21. Oktober 1700 zum Propst gewählt.
Franz Klaudius Kröll, * 16. April 1657 in Wolfsberg (Kärnten), ✝︎ 16. April 1716, war Chorherr und von 1700 bis 1716 der 41. Propst des [[Stift St. Florian|Stiftes St. Florian]].
 
==Leben==
Nach Absolvierung der humanistischen Studien trat Kröll am 21. November 1675 in das Stift St. Florian ein und legte am 22. November 1676 die heilige Profess ab. Nachdem er in Linz Logik studiert hatte, absolvierte er seine philosophische und theologische Bildung am Collegium Germanico-Hungaricum in Rom, wo er am 15. August 1682 seine Primiz feierte. Dort hatte er sich so hervorgetan, dass die Jesuiten am Ende seiner Laufbahn im Kollegium an den damaligen Propst des Stiftes St. Florian, [[David Fuhrmann]] schrieben: »Angelum nobis misisti; hunc et virum lnfula dignum remittimus.«  
 
Kröll war zunächst Pfarrverweser im Stift, dann vom 6. Oktober 1686 bis Jänner 1687 in [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Hargelsberg|Hargelsberg]], seit 1. Jänner 1690 in [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Ebelsberg|Ebelsberg]] und von 1695 an in [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Lasberg|Lasberg]]. 1697 wurde er zum Stiftsdechant und am 21. Oktober 1700 wurde er mit großer Mehrheit vom Stiftskapitel zum Propst gewählt und im selben Jahr von Johann Philipp von Lamberg (Johann Philipp Reichsgraf von Lamberg, Bischof von Passau 1690-1712, ab 1700 Kardinal) in diesem Amt bestätigt.
 
Aufgrund seiner Verdienste bot Kaiser Josef I. (1705–1711) dem Propst in einem eigenhändigen Brief ein Bistum, die Ehrenstellung eines Bischofs, an, was Propst Franz ablehnte. Das Amt eines ordentlichen Deputierten verwaltete er jedoch sorgsam und ebenso erfüllte er die Tätigkeit eines Beisitzers beim obersten Gericht. Propst Franz widmete sich also sowohl öffentlichen Aufgaben als auch privaten und klösterlichen Angelegenheiten.  


Unter seiner Amtszeit wurden die von seinem Vorgänger Propst [[Matthäus von Weißenberg]] begonnene Bauarbeiten am neuen Stiftsgebäude fortgesetzt­ und die ganze westliche Hauptseite mit dem Portal und dem Stiegenhaus vollendet. An der Kirche ließ Propst Franz den Frauenturm errichten. In dieser Zeit finden sich zahlreiche Maler, Bildhauer und andere Kunsthandwerker aus dem römischen-deutschen Reich und Italien, die im Auftrag von St. Florian, für die Gestaltung und Ausstattung der Innenräume zuständig waren. Außerdem ließ Propst Franz noch das Schloß zu Marbach und den Pfarrhof zu Wind­hag bauen, nachdem er diesen Ort vom Verband mit Grünbach getrennt und zur Pfarre erhoben hatte. Kaiser Josef I. bot in einem eigenhändigen Brief ein Bistum an, was Propst Franz ablehnte. Er starb am 16. April 1716.
In seiner Amtszeit wurden die von seinem Vorgänger, Propst [[Johannes Matthäus I. von Weissenberg|Johannes Matthäus von Weissenberg]], begonnenen Bauarbeiten am neuen Stiftsgebäude fortgesetzt­ und die ganze westliche Hauptseite (Westtrakt des Stiftes) mit dem Portal und dem Stiegenhaus vollendet. An der Kirche ließ Propst Franz den Frauenturm errichten. In dieser Zeit fanden sich zahlreiche Maler, Bildhauer und andere Kunsthandwerker aus dem römischen-deutschen Reich und Italien ein, die im Auftrag von St. Florian für die Gestaltung und Ausstattung der Innenräume zuständig waren. Außerdem ließ Propst Franz noch eine Kapelle in Rohrbach (Marktgemeinde St. Florian), das Schloss Marbach (Gemeinde Ried in der Riedmark) und den Pfarrhof von [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Wind­haag bei Freistadt|Windhaag bei Freistadt]] bauen, nachdem er diesen Ort vom Verband mit [[Liste der Pfarren des Stiftes St. Florian #Grünbach|Grünbach]] getrennt und zur Pfarre erhoben hatte. Um einige tausend Gulden kaufte Propst Franz heilige Geräte und stattete die Sakristei mit wertvollen Paramenten aus. Er starb am 16. April 1716 infolge fortgeschrittener Wassersucht.
 
==Wappen==
Bei Franz Klaudius Kröll findet sich in der Series Praelatorum zum ersten Mal das persönliche Wappen eines Propstes. Sein Wappentier ist der nach rechts aufsteigende silberne Greif auf rotem Grund. In der Helmzier wird das Motiv wiederholt.


==Reden==
==Reden==
* Sol Benedictinus oder Hellglantzender Sonnen-Planet deß Benedictinischen Himmels an dem Oärstnerischen Horizonte, das ist: Unvergleichliche Wunder­ und Tugend-Strahlen deß Heiligen Bertholdi, sonderbahren Schutz-Patron und
* Sol Benedictinus oder Hellglantzender Sonnen-Planet deß Benedictinischen Himmels an dem Gärstnerischen Horizonte, das ist: Unvergleichliche Wunder­ und Tugend-Strahlen deß Heiligen Bertholdi, sonderbahren Schutz-Patron und Ersten Abbtens des Löblichen Stifft und Closters Gärsten in Österreich ob der Ennß. Den 27. July 1704 als an dessen Hochfeyerlichen Solennitet in seinem Ehren-Tempel allda mit schuldigister Lob-Rede scheinbahr vorgestellt von Francisco Probsten der Regulierten Chor-Herren zu St. Florian. Linz 1705. [https://books.google.at/books?id=2kZhAAAAcAAJ&lpg=PP1&ots=ZksAZTNo9d&dq=Sol%20Benedictinus%20oder%20Hellglantzender%20Sonnen-Planet%20de%C3%9F%20Benedictinischen&hl=de&pg=PP1#v=onepage&q&f=false (Digitalisat)]
* Statua quaedam specialia Canoniae ad s. Florianum publice in capitulo 16. Decembris 1701. – Als Manuskript überliefert in der Stiftsbibliothek St. Florian, Cod. XI 181A.


==Literatur==
==Literatur==
* Max Mustermann, etc.
* Constantin Wurzbach: Art. Kröll, Franz Claudius. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 13 (1865), S. 243. [http://www.literature.at/alo?objid=11816 (Digitalisat)]
 
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[[Kategorie:Geboren in Kärnten]]
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Aktuelle Version vom 19. Jänner 2022, 15:19 Uhr




Franz Klaudius Kröll, * 16. April 1657 in Wolfsberg (Kärnten), ✝︎ 16. April 1716, war Chorherr und von 1700 bis 1716 der 41. Propst des Stiftes St. Florian.

Leben

Nach Absolvierung der humanistischen Studien trat Kröll am 21. November 1675 in das Stift St. Florian ein und legte am 22. November 1676 die heilige Profess ab. Nachdem er in Linz Logik studiert hatte, absolvierte er seine philosophische und theologische Bildung am Collegium Germanico-Hungaricum in Rom, wo er am 15. August 1682 seine Primiz feierte. Dort hatte er sich so hervorgetan, dass die Jesuiten am Ende seiner Laufbahn im Kollegium an den damaligen Propst des Stiftes St. Florian, David Fuhrmann schrieben: »Angelum nobis misisti; hunc et virum lnfula dignum remittimus.« 

Kröll war zunächst Pfarrverweser im Stift, dann vom 6. Oktober 1686 bis Jänner 1687 in Hargelsberg, seit 1. Jänner 1690 in Ebelsberg und von 1695 an in Lasberg. 1697 wurde er zum Stiftsdechant und am 21. Oktober 1700 wurde er mit großer Mehrheit vom Stiftskapitel zum Propst gewählt und im selben Jahr von Johann Philipp von Lamberg (Johann Philipp Reichsgraf von Lamberg, Bischof von Passau 1690-1712, ab 1700 Kardinal) in diesem Amt bestätigt.

Aufgrund seiner Verdienste bot Kaiser Josef I. (1705–1711) dem Propst in einem eigenhändigen Brief ein Bistum, die Ehrenstellung eines Bischofs, an, was Propst Franz ablehnte. Das Amt eines ordentlichen Deputierten verwaltete er jedoch sorgsam und ebenso erfüllte er die Tätigkeit eines Beisitzers beim obersten Gericht. Propst Franz widmete sich also sowohl öffentlichen Aufgaben als auch privaten und klösterlichen Angelegenheiten.

In seiner Amtszeit wurden die von seinem Vorgänger, Propst Johannes Matthäus von Weissenberg, begonnenen Bauarbeiten am neuen Stiftsgebäude fortgesetzt­ und die ganze westliche Hauptseite (Westtrakt des Stiftes) mit dem Portal und dem Stiegenhaus vollendet. An der Kirche ließ Propst Franz den Frauenturm errichten. In dieser Zeit fanden sich zahlreiche Maler, Bildhauer und andere Kunsthandwerker aus dem römischen-deutschen Reich und Italien ein, die im Auftrag von St. Florian für die Gestaltung und Ausstattung der Innenräume zuständig waren. Außerdem ließ Propst Franz noch eine Kapelle in Rohrbach (Marktgemeinde St. Florian), das Schloss Marbach (Gemeinde Ried in der Riedmark) und den Pfarrhof von Windhaag bei Freistadt bauen, nachdem er diesen Ort vom Verband mit Grünbach getrennt und zur Pfarre erhoben hatte. Um einige tausend Gulden kaufte Propst Franz heilige Geräte und stattete die Sakristei mit wertvollen Paramenten aus. Er starb am 16. April 1716 infolge fortgeschrittener Wassersucht.

Wappen

Bei Franz Klaudius Kröll findet sich in der Series Praelatorum zum ersten Mal das persönliche Wappen eines Propstes. Sein Wappentier ist der nach rechts aufsteigende silberne Greif auf rotem Grund. In der Helmzier wird das Motiv wiederholt.

Reden

  • Sol Benedictinus oder Hellglantzender Sonnen-Planet deß Benedictinischen Himmels an dem Gärstnerischen Horizonte, das ist: Unvergleichliche Wunder­ und Tugend-Strahlen deß Heiligen Bertholdi, sonderbahren Schutz-Patron und Ersten Abbtens des Löblichen Stifft und Closters Gärsten in Österreich ob der Ennß. Den 27. July 1704 als an dessen Hochfeyerlichen Solennitet in seinem Ehren-Tempel allda mit schuldigister Lob-Rede scheinbahr vorgestellt von Francisco Probsten der Regulierten Chor-Herren zu St. Florian. Linz 1705. (Digitalisat)
  • Statua quaedam specialia Canoniae ad s. Florianum publice in capitulo 16. Decembris 1701. – Als Manuskript überliefert in der Stiftsbibliothek St. Florian, Cod. XI 181A.

Literatur

  • Constantin Wurzbach: Art. Kröll, Franz Claudius. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 13 (1865), S. 243. (Digitalisat)
VorgängerFunktionNachfolger
Johannes Matthäus I. von WeissenbergPröpste des Stiftes St. Florian
1700–1716
Johann Baptist III. Födermayr
NN1Dechanten des Stiftes St. Florian
1697–1700
NN2
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