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|Geburtsort=Marburg an der Drau (Slowenien) | |Geburtsort=Marburg an der Drau (Slowenien) | ||
|Einkleidung=1867-08-22 | |||
|Profess=1871-09-01 | |||
|Primiz=1871-09-28 | |||
|Sterbedatum=1928-11-05 | |||
|Sterbeort=Festenburg (Steiermark) | |||
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|Funktion=Chorherr | |Funktion=Chorherr | ||
|Quelle=Berthold Otto Černík: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 329–332. | |GND=http://d-nb.info/gnd/118722026 | ||
|Quelle=[[Berthold Otto Černík]]: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 329–332. [https://archive.org/details/dieschriftstell00mittgoog/page/n349/mode/2up Digitalisat] | |||
Ferdinand Hutz: Nekrolog der Vorauer Chorherren seit 1900. In: 825 Jahre Chorherrenstift Vorau 1163-1988. Vorau 1988 (In Unum Congregati 3-4), S. 54. | |||
Ferdinand Hutz: Stift Vorau im 20. Jahrhundert. Stift Vorau 2004, S. 226. | |||
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Ottokar Otto Kernstock, * 25. Juli 1848 in Marburg an der Drau (Slowenien), | Dr. Ottokar Otto Kernstock, * 25. Juli 1848 in Marburg an der Drau (Slowenien), † 5. November 1928 in Festenburg (Steiermark), war Chorherr des [[Stift Vorau|Stiftes Vorau]]. | ||
Im Oktober 1877 begab sich Kernstock wieder als Kaplan in die Seelsorge, und zwar nach St. Lorenz. Dort war er bis zum Jahr 1883, in welchem er nach Dechantskirchen versetzt wurde. Seit 1887 versah er die Missarstelle | ==Leben== | ||
Kernstock wandte sich nach seinen 1866 in Graz absolvierten Gymnasialstudien dem juridischen Fach zu, trat aber bereits am 22. August des Jahres 1867 in das Chorherrenstift Vorau ein. Während seiner theologischen Lehrjahre in Graz genoss er dort auch am steiermärkischen Landesarchiv durch dessen Direktor Josef von Zahn einen gründlichen Unterricht in der Urkundenlehre und Paläographie. Am 1. September 1871 legte Kernstock die Profess ab, am 28. September 1871 wurde er ordiniert. Ein Jahr später erhielt er die Stelle eines Archivars im Stift, als welcher er eine wertvolle Pergamentrolle entdeckte, nämlich den Heiratsbrief des Astronomen Johannes Kepler. Diese Urkunde diente als Bucheinband. Im Jahr 1873 ging Kernstock als Kaplan auf die Pfarre [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #Waldbach|Waldbach]], von wo er jedoch schon nach kurzer Zeit krank ins Stift zurückkehrte. Drei Jahre lang weilte er nun im Stift und beschäftigte sich viel mit wissenschaftlichen Arbeiten und Forschungen. Vom Glück begünstigt, machte er im Stift neuerdings mehrere wertvolle literarische Funde. So fand er ein Bruchstück eines lateinischen Mysterienspieles aus dem 12. Jahrhundert "Ordo de Isaak et Rebecca et filiis eorum", ferner entdeckte er ziemlich umfangreiche, zu Vorsteckblättern und zu Falzen verwendete Bruchstücke des "Wigalois" Wirnt von Gravenberg aus dem 13. Jahrhundert sowie Kompositionen deutscher Minnelieder (Heinrichs Frauenlob, Bartels Regenbogen und anderer) aus dem 14. Jahrhundert mit neumatischen Notenzeichen. | |||
Im Oktober 1877 begab sich Kernstock wieder als Kaplan in die Seelsorge, und zwar nach [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #St. Lorenzen am Wechsel|St. Lorenz]]. Dort war er bis zum Jahr 1883, in welchem er nach [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #Dechantskirchen|Dechantskirchen]] versetzt wurde. Seit 1887 versah er die Missarstelle in Reinberg. 1889 übernahm er die in tiefer Waldeinsamkeit gelegene Pfarre [[Liste der Pfarren des Stiftes Vorau #Festenburg|Festenburg]]. Dort starb er am 5. November 1928. | |||
Die Bedeutung des Schriftstellers Kernstock liegt ganz besonders in seinen poetischen Erzeugnissen. Die ersten Anregungen zum dichterischen Schaffen empfing er wohl von seinem Vater, einem k. k. Beamten, den seine vorzügliche Erzählungsgabe in gleicher Weise auszeichnete wie seine Liebe zur Natur und zur schönen Literatur. Großen Einfluss auf die Geistesfähigkeiten und auf die dichterische Anlage Kernstocks hatten auch mehrere Professoren des Grazer Gymnasiums, das er besuchte, vor allem unter den Benediktinern aus Admont, welche an jenem unterrichteten, der Philologe Dr. Bußwald, in dem, wie Kernstock schreibt, ein Humanist der Renaissance wiedererstanden zu sein schien, der hochbegabte Odendichter Edmund Rieder, welcher seine Schüler für das Studium der mittelhochdeutschen Sprache und Literatur begeisterte, und andere. Aber auch seinen weltlichen Gymnasialprofessoren verdankt Kernstock manche Anregung, zum Beispiel dem Mathematiker Krischek, der seine Schüler zu streng logischem Denken anleitete, und dem gefeierten Historiker und Universitätsprofessor Dr. Krones (†), welcher es wie kein zweiter verstand, seine Schüler für das Geschichtsstudium zu erwärmen. | Die Bedeutung des Schriftstellers Kernstock liegt ganz besonders in seinen poetischen Erzeugnissen. Die ersten Anregungen zum dichterischen Schaffen empfing er wohl von seinem Vater, einem k. k. Beamten, den seine vorzügliche Erzählungsgabe in gleicher Weise auszeichnete wie seine Liebe zur Natur und zur schönen Literatur. Großen Einfluss auf die Geistesfähigkeiten und auf die dichterische Anlage Kernstocks hatten auch mehrere Professoren des Grazer Gymnasiums, das er besuchte, vor allem unter den Benediktinern aus Admont, welche an jenem unterrichteten, der Philologe Dr. Bußwald, in dem, wie Kernstock schreibt, ein Humanist der Renaissance wiedererstanden zu sein schien, der hochbegabte Odendichter Edmund Rieder, welcher seine Schüler für das Studium der mittelhochdeutschen Sprache und Literatur begeisterte, und andere. Aber auch seinen weltlichen Gymnasialprofessoren verdankt Kernstock manche Anregung, zum Beispiel dem Mathematiker Krischek, der seine Schüler zu streng logischem Denken anleitete, und dem gefeierten Historiker und Universitätsprofessor Dr. Krones (†), welcher es wie kein zweiter verstand, seine Schüler für das Geschichtsstudium zu erwärmen. | ||
Als Kaplan in St. Lorenz am Wechsel trat Ottokar Kernstock im Jahr 1878 mit den Münchener "Fliegenden Blättern" in Verbindung und seither ist er ein geschätzter Mitarbeiter derselben. In den "Fliegenden Blättern" veröffentlichte er damals sein erstes mittelhochdeutsches Gedicht: "Wie ez deme gesellen des liutpfaffen ze sant Gilgen ergie, dô er zer alme wolte varen", dem viele andere Gedichte, ohne Zweifel "wahre Perlen deutscher Lyrik", folgten. Die meisten seiner Gedichte erschienen in den "Fliegenden Blättern". Manche seiner Dichtungen, in denen wir oft die alten trauten Weisen der Minnesänger vernehmen, wurden auch vertont, so von C. Hirsch seine Landsknechtlieder, herausgegeben unter dem Titel "Die wehrhafte Nachtigall", von Ernst Höller das Weihnachtsdrama "Verloren und wiedergefunden" und andere mehr. Eine Sammlung seiner schönsten Gedichte, zu einem gar lieblich duftenden Blumenstrauß "Aus dem Zwingergärtlein" vereint, bot | Als Kaplan in St. Lorenz am Wechsel trat Ottokar Kernstock im Jahr 1878 mit den Münchener "Fliegenden Blättern" in Verbindung und seither ist er ein geschätzter Mitarbeiter derselben. In den "Fliegenden Blättern" veröffentlichte er damals sein erstes mittelhochdeutsches Gedicht: "Wie ez deme gesellen des liutpfaffen ze sant Gilgen ergie, dô er zer alme wolte varen", dem viele andere Gedichte, ohne Zweifel "wahre Perlen deutscher Lyrik", folgten. Die meisten seiner Gedichte erschienen in den "Fliegenden Blättern". Manche seiner Dichtungen, in denen wir oft die alten trauten Weisen der Minnesänger vernehmen, wurden auch vertont, so von C. Hirsch seine Landsknechtlieder, herausgegeben unter dem Titel "Die wehrhafte Nachtigall", von Ernst Höller das Weihnachtsdrama "Verloren und wiedergefunden" und andere mehr. Eine Sammlung seiner schönsten Gedichte, zu einem gar lieblich duftenden Blumenstrauß "Aus dem Zwingergärtlein" vereint, bot Kernstock im Jahr 1901. | ||
Der bekannte Literaturkenner und Literaturforscher P. Dr. Anselm Salzer von Seitenstetten bezeichnete ihn als einen Dichter von Gottes Gnaden und schrieb über seine Gedichte "Aus dem Zwingergärtlein": "Vom Herzen wünsche ich, daß die Weisen, die Kernstock gesungen, allerorts erklingen, wo man Sinn und Gefühl für wahre Poesie im Getriebe des Alltagsleben noch nicht verloren hat... Es sind durchwegs wirkungsvolle Tone, die der Sänger hier seiner Harfe entlockt, und sie gehören zu den schönsten und zartesten der neueren Lyrik." [Siehe "Augustinus, Literaturblatt zum Correspondenz-Blatt für den katholischen Clerus Oesterreichs". XX. Jg. Wien 1901, Nr. 14, Sp. 89.] | Der bekannte Literaturkenner und Literaturforscher P. Dr. Anselm Salzer von Seitenstetten bezeichnete ihn als einen Dichter von Gottes Gnaden und schrieb über seine Gedichte "Aus dem Zwingergärtlein": "Vom Herzen wünsche ich, daß die Weisen, die Kernstock gesungen, allerorts erklingen, wo man Sinn und Gefühl für wahre Poesie im Getriebe des Alltagsleben noch nicht verloren hat... Es sind durchwegs wirkungsvolle Tone, die der Sänger hier seiner Harfe entlockt, und sie gehören zu den schönsten und zartesten der neueren Lyrik." [Siehe "Augustinus, Literaturblatt zum Correspondenz-Blatt für den katholischen Clerus Oesterreichs". XX. Jg. Wien 1901, Nr. 14, Sp. 89.] | ||
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Außerdem viele Rezensionen, besonders im "Augustinus", Literaturblatt zum "Korrespondenz-Blatt für den kath. Klerus Österreichs" und in dem von Dr. Fr. Schnürer redigierten "Allgemeinen Literaturblatt". | Außerdem viele Rezensionen, besonders im "Augustinus", Literaturblatt zum "Korrespondenz-Blatt für den kath. Klerus Österreichs" und in dem von Dr. Fr. Schnürer redigierten "Allgemeinen Literaturblatt". | ||
==Literatur== | |||
* Allram und Rebay, Ottokar Kernstock, der Sänger im Talar. Ein Lebensbild aus der deutschen Literatur. In "Deutsche Kunst- und Musik-Zeitung". Wien 1902. XXIX. Jahrg. § 34 ff. | |||
[[Kategorie:Geboren in Slowenien]] | |||
[[Kategorie:Stift Vorau]] | |||
[[Kategorie:Archivar]] | |||
[[Kategorie:Kaplan]] | |||
[[Kategorie:Schriftsteller]] |
Aktuelle Version vom 25. Juni 2023, 14:46 Uhr
Name | Ottokar Otto Kernstock |
---|---|
Geschlecht | männlich |
Geburtsdatum | 1848 |
Geburtsort | Marburg an der Drau (Slowenien) |
Einkleidung | 22.08.1867 |
Profess | 01.09.1871 |
Primiz | 28.09.1871 |
Sterbedatum | 1928 |
Sterbeort | Festenburg (Steiermark) |
Institution | Stift Vorau |
Funktion | Chorherr |
GND | http://d-nb.info/gnd/118722026 |
Quelle | Berthold Otto Černík: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 329–332. Digitalisat, Ferdinand Hutz: Nekrolog der Vorauer Chorherren seit 1900. In: 825 Jahre Chorherrenstift Vorau 1163-1988. Vorau 1988 (In Unum Congregati 3-4), S. 54., Ferdinand Hutz: Stift Vorau im 20. Jahrhundert. Stift Vorau 2004, S. 226. |
Dr. Ottokar Otto Kernstock, * 25. Juli 1848 in Marburg an der Drau (Slowenien), † 5. November 1928 in Festenburg (Steiermark), war Chorherr des Stiftes Vorau.
Leben
Kernstock wandte sich nach seinen 1866 in Graz absolvierten Gymnasialstudien dem juridischen Fach zu, trat aber bereits am 22. August des Jahres 1867 in das Chorherrenstift Vorau ein. Während seiner theologischen Lehrjahre in Graz genoss er dort auch am steiermärkischen Landesarchiv durch dessen Direktor Josef von Zahn einen gründlichen Unterricht in der Urkundenlehre und Paläographie. Am 1. September 1871 legte Kernstock die Profess ab, am 28. September 1871 wurde er ordiniert. Ein Jahr später erhielt er die Stelle eines Archivars im Stift, als welcher er eine wertvolle Pergamentrolle entdeckte, nämlich den Heiratsbrief des Astronomen Johannes Kepler. Diese Urkunde diente als Bucheinband. Im Jahr 1873 ging Kernstock als Kaplan auf die Pfarre Waldbach, von wo er jedoch schon nach kurzer Zeit krank ins Stift zurückkehrte. Drei Jahre lang weilte er nun im Stift und beschäftigte sich viel mit wissenschaftlichen Arbeiten und Forschungen. Vom Glück begünstigt, machte er im Stift neuerdings mehrere wertvolle literarische Funde. So fand er ein Bruchstück eines lateinischen Mysterienspieles aus dem 12. Jahrhundert "Ordo de Isaak et Rebecca et filiis eorum", ferner entdeckte er ziemlich umfangreiche, zu Vorsteckblättern und zu Falzen verwendete Bruchstücke des "Wigalois" Wirnt von Gravenberg aus dem 13. Jahrhundert sowie Kompositionen deutscher Minnelieder (Heinrichs Frauenlob, Bartels Regenbogen und anderer) aus dem 14. Jahrhundert mit neumatischen Notenzeichen.
Im Oktober 1877 begab sich Kernstock wieder als Kaplan in die Seelsorge, und zwar nach St. Lorenz. Dort war er bis zum Jahr 1883, in welchem er nach Dechantskirchen versetzt wurde. Seit 1887 versah er die Missarstelle in Reinberg. 1889 übernahm er die in tiefer Waldeinsamkeit gelegene Pfarre Festenburg. Dort starb er am 5. November 1928.
Die Bedeutung des Schriftstellers Kernstock liegt ganz besonders in seinen poetischen Erzeugnissen. Die ersten Anregungen zum dichterischen Schaffen empfing er wohl von seinem Vater, einem k. k. Beamten, den seine vorzügliche Erzählungsgabe in gleicher Weise auszeichnete wie seine Liebe zur Natur und zur schönen Literatur. Großen Einfluss auf die Geistesfähigkeiten und auf die dichterische Anlage Kernstocks hatten auch mehrere Professoren des Grazer Gymnasiums, das er besuchte, vor allem unter den Benediktinern aus Admont, welche an jenem unterrichteten, der Philologe Dr. Bußwald, in dem, wie Kernstock schreibt, ein Humanist der Renaissance wiedererstanden zu sein schien, der hochbegabte Odendichter Edmund Rieder, welcher seine Schüler für das Studium der mittelhochdeutschen Sprache und Literatur begeisterte, und andere. Aber auch seinen weltlichen Gymnasialprofessoren verdankt Kernstock manche Anregung, zum Beispiel dem Mathematiker Krischek, der seine Schüler zu streng logischem Denken anleitete, und dem gefeierten Historiker und Universitätsprofessor Dr. Krones (†), welcher es wie kein zweiter verstand, seine Schüler für das Geschichtsstudium zu erwärmen.
Als Kaplan in St. Lorenz am Wechsel trat Ottokar Kernstock im Jahr 1878 mit den Münchener "Fliegenden Blättern" in Verbindung und seither ist er ein geschätzter Mitarbeiter derselben. In den "Fliegenden Blättern" veröffentlichte er damals sein erstes mittelhochdeutsches Gedicht: "Wie ez deme gesellen des liutpfaffen ze sant Gilgen ergie, dô er zer alme wolte varen", dem viele andere Gedichte, ohne Zweifel "wahre Perlen deutscher Lyrik", folgten. Die meisten seiner Gedichte erschienen in den "Fliegenden Blättern". Manche seiner Dichtungen, in denen wir oft die alten trauten Weisen der Minnesänger vernehmen, wurden auch vertont, so von C. Hirsch seine Landsknechtlieder, herausgegeben unter dem Titel "Die wehrhafte Nachtigall", von Ernst Höller das Weihnachtsdrama "Verloren und wiedergefunden" und andere mehr. Eine Sammlung seiner schönsten Gedichte, zu einem gar lieblich duftenden Blumenstrauß "Aus dem Zwingergärtlein" vereint, bot Kernstock im Jahr 1901.
Der bekannte Literaturkenner und Literaturforscher P. Dr. Anselm Salzer von Seitenstetten bezeichnete ihn als einen Dichter von Gottes Gnaden und schrieb über seine Gedichte "Aus dem Zwingergärtlein": "Vom Herzen wünsche ich, daß die Weisen, die Kernstock gesungen, allerorts erklingen, wo man Sinn und Gefühl für wahre Poesie im Getriebe des Alltagsleben noch nicht verloren hat... Es sind durchwegs wirkungsvolle Tone, die der Sänger hier seiner Harfe entlockt, und sie gehören zu den schönsten und zartesten der neueren Lyrik." [Siehe "Augustinus, Literaturblatt zum Correspondenz-Blatt für den katholischen Clerus Oesterreichs". XX. Jg. Wien 1901, Nr. 14, Sp. 89.]
Werke
I. Kunsthistorisches.
- Beitrag zur Geschichte der hl. Gräber. "Kirchenschmuck", 1874.
- Eine Frohnleichnamsprocession im 14. Jahrhundert. Ebend., 1875.
- Die älteren Chorbücher des Stiftes Vorau. Ebend., 1876.
- Kunst und Künstler in Oststeiermark. "Oststeirische Zeitung", 1884.
- J. C. Hackhofers Festenburger Gemälde. Separatabdruck aus dem "Kirchenschmuck" mit einem Titelbild und 5 Tafeln. Graz 1903, Styria. 25 S. 8°.
II. Homiletisches.
- Drei Trauungsreden: 1872, 1873, 1888.
III. Geschichtliches.
- Zur Vervollständigung der Lavanter Bischofsreihe. "Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen", 1876.
- Aus den Erlebnissen eines deutschen Arztes. "Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Organ des German. Museums in Nürnberg", 1876.
- Chronikalisches aus dem Stifte Vorau. "Beiträge zur Kunde steiermärk. Geschichtsquellen", 1877.
- Beiträge zur Geschichte der östlichen Steiermark. "Mitteilungen des historischen Vereines für Steiermark", 1877.
- Das Protocollum Voraviense antiquissimum. "Beiträge zur Kunde steiermärk. Geschichtsquellen", 1887.
- Burg Thalberg. "Mittheilungen des hist. Vereines für Steierm.", 1887.
- Thalberger Reminiscenzen. Ebend., 1887.
- Gebwin, Propst zu Vorau. "Vereinsgabe des kath. Preßvereines der Diöcese Seckau", 1892.
- Conrad II., Propst von Vorau. "Vereinsgabe des k. Preßv. d. D. Seckau", 1893.
- Gottfried, Prior in Linz. "Vereinsgabe usw.", 1892.
- Artikel "Vorau" in dem von der Leogesellschaft herausgegebenen Werke: Das sociale Wirken der katholischen Kirche in Österreich. Diöcese Seckau. (Von Alois Stradner.) Wien 1897, Mayer und C.
- Ein Capitel aus der österreichischen Kirchengeschichte. "Correspondenzblatt f. d. kath. Clerus Österreichs", 1897.
- Vor 300 Jahren. Ebend. 1898.
IV. Soziales.
- Ein echter Patriot muß wohl manchmal ungeduldig werden. "Correspondenzblatt f. d. k. Clerus Österr.", 1898.
- Volksbibliotheken und Lesehallen. Ebenda, 1899.
- Der bildungsfeindliche Clerus. Ebenda, 1900.
- Wie man in der Marine über Religion und Sittlichkeit denkt. Ebenda, 1901, Sp. 276–278.
- Hochnothpeinliches. Ebenda, 1901, Sp. 729–730.
- Was liest der deutsche Arbeiter? Ebenda, 1902, Sp. 517–521.
V. Literaturgeschichtliche Abhandlungen.
- Mittelalterliche Liedercompositionen. "Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Organ des Germ. Museums in Nürnberg", 1877.
- Dramatische Reliquien. Ebenda, 1877.
- Der kath. Clerus und die Literatur "Correspondenzbl. f. d. kath. Clerus Österreichs", 1897.
- Gute Belletristik. Ebenda, 1898.
- Dramatische Juden. Ebenda, 1898.
- Das Theater am Ganges. Ebenda, 1898.
- Paris. Ebenda, 1898.
- Freidenkergedanken. Ebenda, 1898.
- Der Priester auf der Bühne. Ebenda, 1898.
- Steht die kathol. Belletristik auf der Höhe der Zeit? Ebenda, 1899.
- Tausend Jahre. Ebenda, 1899.
- Veremundus vindex. Ebenda, 1900.
- Ein verbotenes Stück. Ebenda, 1900.
- Ein antiker Feuilletonist. Ebenda, 1900.
- Ein geistlicher Sänger Altösterreichs (Michael Denis). Ebenda, 1902, Sp. 376–379.
- Neulateiner. Ebenda, 1902.
- Ein "Los von Rom"-Roman. Ebenda, 1903.
- Der Nationaldichter der "Hienzen". S. "Grazer Volksblatt" 36. J., 1903, Nr. 105 und 106.
- Geschichten zum "Giften". "Correspondenzbl. f. d. kath. Clerus." 1903.
VI. Belletristisches.
- Des Dreißigjährigen Krieges Friedensfeier. "Deutscher Hausschatz", 1876.
- Die Memoiren eines Folianten. Ebenda, 1878.
- Ein Weihnachtsmärchen. Dramatisches Gedicht. Graz 1894, Wagner.
- Die Wahrheit wird euch frei machen. "Arbeiterkalender", 1898.
- Im "Einsiedlerkalender". Gedichte zu Bildern von Gehrts, 1900.
- Aus dem Zwingergärtlein. Gesammelte Gedichte. München 1901, Braun und Schneider. 181 S. 8°. 2. Aufl. 1904.
- Viele Gedichte und Lieder in den Münchener "Fliegenden Blättern" und in anderen Zeitschriften.
Außerdem viele Rezensionen, besonders im "Augustinus", Literaturblatt zum "Korrespondenz-Blatt für den kath. Klerus Österreichs" und in dem von Dr. Fr. Schnürer redigierten "Allgemeinen Literaturblatt".
Literatur
- Allram und Rebay, Ottokar Kernstock, der Sänger im Talar. Ein Lebensbild aus der deutschen Literatur. In "Deutsche Kunst- und Musik-Zeitung". Wien 1902. XXIX. Jahrg. § 34 ff.