Sacra.Wiki Possidius Fent: Unterschied zwischen den Versionen

Possidius Fent: Unterschied zwischen den Versionen

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|Quelle=Berthold Otto Černik: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 294.
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Possidius Fent, * 28. Jänner 1742 in Bozen (Süditalien), † 11. Dezember 1826, trat unter Propst Antonius Steigenberger (1737 bis 1767) in das Chorherrenstift Neustift ein (1761). Er legte 1765 die Profess ab und wurde 1767 zum Priester geweiht. Noch in diesem Jahr wurde er von Steigenbergers gelehrtem Nachfolger Propst Leopold I. Zanna von Königstein (1767 bis 1787), der selbst vor seiner Wahl zum Vorsteher längere Zeit als Professor der Theologie und Philosophie die Stiftskleriker für ihren priesterlichen Beruf vorbereitet hatte, zugleich mit seinem Mitbruder Chrysostomus Pertinger zur weiteren Ausbildung seiner hervorragenden Geistesgaben in das berühmte Chorherrenstift Pollingen an der Amper in Oberbayern gesandt.  
Possidius Fent, * 28. Jänner 1742 in Bozen (Südtirol), † 11. Dezember 1826, war Chorherr des [[Kloster Neustift|Klosters Neustift]] und Komponist.


Pollingen, dessen Ruhm, trotzdem es schon nahezu hundert Jahre lang als Chorherrenstift nicht mehr besteht, wegen der vielen Gelehrten, die aus seinen Chorherren hervorgingen, noch immer währt, besaß damals in dem Propst Franz Toepsl [Über Toepsl siehe Brunner, "Ein Chorherrenbuch". Würzburg 1883, L. Woerl. S. 77 f.] einen seiner größten Gelehrten.  
==Leben==
===Klostereintritt und Ausbildung===
Fent trat 1761 unter Propst Antonius Steigenberger (1737–1767) in das Augustiner Chorherrenstift Neustift ein. 1765 legte er die Profess ab und wurde 1767 zum Priester geweiht. Noch in diesem Jahr wurde er von Steigenbergers Nachfolger, Propst Leopold I. Zanna von Königstein (1767–1787), der selbst vor seiner Wahl zum Vorsteher längere Zeit als Professor für Theologie und Philosophie die Stiftskleriker unterrichtet hatte, zugleich mit seinem Mitbruder Chrysostomus Pertinger zur weiteren Ausbildung in das Chorherrenstift Pollingen an der Amper nach Oberbayern gesandt.  


Im Jahr 1770 wurde Fent in seinem Ordenshause repetitor philosophiae und ein Jahr darauf Professor der Theologie (Kirchengeschichte). Nach fünfzehnjähriger Lehrtätigkeit wurde er zum Vikarius in Natz und 1787 zum Pfarrvikar in Pfalzen ernannt. Dann war er im Jahre 1791 Pfarrverweser in Natz [Natz wurde vom Stift aus pastoriert] und Professor der Theologie im Stift, seit 1792 Pfarrverweser in Aßling, seit 1797 Stiftsdekan und von 1800 an versah er die Seelsorge in der Pfarre Olang. 1807 kehrte er ins Stift zurück, wo ihm aber nicht ruhige Tage beschieden waren, denn im selben Jahr fand die Aufhebung des Klosters Neustift durch die bayrische Regierung statt (17. September) [Siehe Brunners "Chorherrenbuch", S. 439 ff.]. Possidius Fent erlebte aber auch noch die Restaurierung von Neustift (1816) und starb am 11. Dezember 1826.  
===Tätigkeiten im Stift und Ableben===
Im Jahr 1770 wurde Fent in seinem Ordenshaus Repetitor Philosophiae und ein Jahr darauf Professor für Kirchengeschichte. Nach fünfzehnjähriger Lehrtätigkeit wurde er zum Vikar in [[Liste der Pfarren des Klosters Neustift #Natz|Natz]] und 1787 zum Pfarrvikar in [[Liste der Pfarren des Klosters Neustift #Pfalzen|Pfalzen]] ernannt. Dann war er im Jahr 1791 Pfarrverweser in Natz (Natz wurde vom Stift aus pastoriert) und Professor der Theologie im Stift, seit 1792 Pfarrverweser in [[Liste der Pfarren des Klosters Neustift #Assling|Assling]], seit 1797 Stiftsdechant und von 1800 an versah er die Seelsorge in der Pfarre [[Liste der Pfarren des Klosters Neustift #Olang|Olang]]. 1807 kehrte er ins Stift zurück, wo noch im selben Jahr am 17. September die Aufhebung des Klosters durch die bayrische Regierung stattfand. Fent erlebte aber noch die Restaurierung von Neustift knapp zehn Jahre später. Er verstarb am 11. Dezember 1826.  


==Werke==  
==Werke==  
* Dissertatio de Theologia ejusque recto usu. Brixen 1777.  
* Dissertatio de Theologia ejusque recto usu. Brixen 1777.  
* Conspectus historiae ecclesiasticae. 2 Bände. Innsbruck / Brixen 1782–1784.  [http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10024262-1 (Digitalisat von Band 1] und [https://books.google.at/books?id=26gAAAAAcAAJ&lpg=PP3&ots=Pe6u9kOZCq&dq=de&pg=PP3#v=onepage&q&f=false Band 2)]
* Conspectus historiae ecclesiasticae. 2 Bände. Innsbruck / Brixen 1782–1784.  [http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10024262-1 (Digitalisat von Band 1] und [https://books.google.at/books?id=26gAAAAAcAAJ&lpg=PP3&ots=Pe6u9kOZCq&dq=de&pg=PP3#v=onepage&q&f=false Band 2)]
==Literatur==
* Manfred Brandl: Die deutschen katholischen Theologen der Neuzeit. Band 2: Aufklärung. Salzburg 1978, S. 65.
* Rainhard Domanegg / Hans Kienzl: Die Pfarrbibliotheken Niederolang und Assling. Brixen 2007 (Erschließung historischer Bibliotheken in Südtirol, 2), S. 98 u. 133.
* Christian Fastl: Art. [https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_F/Fent_Possidius.xml Fent, Possidius CanReg (Josef)]. In: Oesterreichisches Musiklexikon online (letzter Zugriff 23. Mai 2020).
* Ernst Knapp: Kirchenmusik Südtirols. Südtiroler Kirchenmusikkomponisten im musikgeschichtlichen Zusammenhang. Band 1. Bozen 1993, S. 90.
* Walter Senn: Aus dem Kulturleben einer süddeutschen Kleinstadt: Musik, Schule und Theater der Stadt Hall in Tirol in der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Innsbruck 1938, S. 200.


==Weblinks==
==Weblinks==
[http://wappen.tiroler-landesmuseen.at:81/index34a.php?wappen_id=11306 Wappen von Fent Possidius] in der Fischnaler Wappenkartei des Tiroler Landesmuseums (letzter Zugriff am 23. Mai 2020)
* [http://wappen.tiroler-landesmuseen.at:81/index34a.php?wappen_id=11306 Wappen von Fent Possidius] in der Fischnaler Wappenkartei des Tiroler Landesmuseums (letzter Zugriff am 23. Mai 2020)
 
[[Kategorie:Kloster Neustift]]
[[Kategorie:Komponist]]
[[Kategorie:Pfarrverweser]]
[[Kategorie:Dechant]]
[[Kategorie:Hauslehranstalt Kloster Neustift]]

Aktuelle Version vom 27. September 2022, 10:37 Uhr




Possidius Fent, * 28. Jänner 1742 in Bozen (Südtirol), † 11. Dezember 1826, war Chorherr des Klosters Neustift und Komponist.

Leben

Klostereintritt und Ausbildung

Fent trat 1761 unter Propst Antonius Steigenberger (1737–1767) in das Augustiner Chorherrenstift Neustift ein. 1765 legte er die Profess ab und wurde 1767 zum Priester geweiht. Noch in diesem Jahr wurde er von Steigenbergers Nachfolger, Propst Leopold I. Zanna von Königstein (1767–1787), der selbst vor seiner Wahl zum Vorsteher längere Zeit als Professor für Theologie und Philosophie die Stiftskleriker unterrichtet hatte, zugleich mit seinem Mitbruder Chrysostomus Pertinger zur weiteren Ausbildung in das Chorherrenstift Pollingen an der Amper nach Oberbayern gesandt.

Tätigkeiten im Stift und Ableben

Im Jahr 1770 wurde Fent in seinem Ordenshaus Repetitor Philosophiae und ein Jahr darauf Professor für Kirchengeschichte. Nach fünfzehnjähriger Lehrtätigkeit wurde er zum Vikar in Natz und 1787 zum Pfarrvikar in Pfalzen ernannt. Dann war er im Jahr 1791 Pfarrverweser in Natz (Natz wurde vom Stift aus pastoriert) und Professor der Theologie im Stift, seit 1792 Pfarrverweser in Assling, seit 1797 Stiftsdechant und von 1800 an versah er die Seelsorge in der Pfarre Olang. 1807 kehrte er ins Stift zurück, wo noch im selben Jahr am 17. September die Aufhebung des Klosters durch die bayrische Regierung stattfand. Fent erlebte aber noch die Restaurierung von Neustift knapp zehn Jahre später. Er verstarb am 11. Dezember 1826.

Werke

  • Dissertatio de Theologia ejusque recto usu. Brixen 1777.
  • Conspectus historiae ecclesiasticae. 2 Bände. Innsbruck / Brixen 1782–1784. (Digitalisat von Band 1 und Band 2)

Literatur

  • Manfred Brandl: Die deutschen katholischen Theologen der Neuzeit. Band 2: Aufklärung. Salzburg 1978, S. 65.
  • Rainhard Domanegg / Hans Kienzl: Die Pfarrbibliotheken Niederolang und Assling. Brixen 2007 (Erschließung historischer Bibliotheken in Südtirol, 2), S. 98 u. 133.
  • Christian Fastl: Art. Fent, Possidius CanReg (Josef). In: Oesterreichisches Musiklexikon online (letzter Zugriff 23. Mai 2020).
  • Ernst Knapp: Kirchenmusik Südtirols. Südtiroler Kirchenmusikkomponisten im musikgeschichtlichen Zusammenhang. Band 1. Bozen 1993, S. 90.
  • Walter Senn: Aus dem Kulturleben einer süddeutschen Kleinstadt: Musik, Schule und Theater der Stadt Hall in Tirol in der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Innsbruck 1938, S. 200.

Weblinks

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