Sacra.Wiki Friedrich Gustav Piffl: Unterschied zwischen den Versionen

Friedrich Gustav Piffl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Mai 2020, 10:17 Uhr




Friedrich Piffl, * 15. Oktober 1864 in Landskron (Böhmen), † 21. April 1932 war Chorherr und Propst des Stiftes Klosterneuburg sowie von 1913 bis 1932 Erzbischof von Wien.

Leben

Klostereintritt und Ausbildung

Piffl absolvierte als Sohn eines Buchbinders das Gymnasium sowohl in seinem Heimatort Landskron als auch in Wien. Nachdem er als Einjährig-Freiwilliger in der k.u.k. Armee gedient hatte, trat Piffl am 7. Oktober 1883 in das Stift Klosterneuburg ein, legte hier am 9. Oktober 1887 die feierliche Profess ab und beging am 15. Jänner 1888 die Feier seiner Primiz. Nachdem er als Kooperator in Floridsdorf und [[Liste der Pfarren des Stiftes Klosterneuburg #Wien, Heiligenstadt|Heiligenstadt] einige Zeit in der Seelsorge gewirkt hatte, wurde er 1892 zum Professor für Moraltheologie an der Lehranstalt des Stiftes Klosterneuburg ernannt, an welcher er bis 1901 dozierte. In diesem Jahr kam er als Verwalter der stiftlichen Güter in Ungarn nach Súúr im Veszprimer Komitat. 1906 folgte Piffls Wechsel in die Kanzleidirektion, nur ein Jahr später wurde er einstimmig zum Propst des Stiftes gewählt.

Ernennung zum Wiener Erzbischof 1913

Kaiser Franz Josef ernannte Piffl – nach erfolgreicher Intervention des Thronfolgers Franz Ferdinand – am 1. April 1913 zum Erzbischof des Erzbistums Wien, der am 1. Juni in der Stiftskirche von Klosterneuburg durch Nuntius in Österreich-Ungarn, die Bischofsweihe empfing. Papst Pius X. nahm Piffl schließlich am 25. Mai 1914 als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Marco in das Kardinalskollegium auf. Nachdem die Landnahme des Burgenlandes und damit die Angliederung an Österreich 1921 erfolgte, wurde Piffl am 18. Mai 1922 zum Apostolischen Administrator des Burgenlandes ernannt. In seiner Zeit als Erzbischof und förderte er verschiedene Sozial- und Hilfsorganisationen, darunter die Caritas Österreich, das Kolpingwerk oder die 1927 gegründete Katholische Aktion in Österreich. Darüber hinaus setzte er sich für die Reorganisation der Seelsorge ein, u.a. kam es so zur Gründung des Wiener Seelsorgeinstituts, des heutigen Österreichischen Pastoralinstituts. Piffl verstarb am 21. April 1932 und wurde in Kranichberg, das als Sommerresidenz der Wiener Erzbischof fungierte, beigesetzt.

Weitere Tätigkeiten als Chorherr

Friedrich Piffl war Mitarbeiter der Augsburger Postzeitung, redigierte von 1895 bis 1901 die in Klosterneuburg erscheinende Zeitung für Stadt und Land und arbeitete an dem von Franz Schnürer redigierten Allgemeinen Literaturblatt der Leogesellschaft mit.

Werke

  • Predigt am Feste des heiligen Leopold, Landespatrones von Österreich, am 15. November 1903 in der Stiftskirche der reg. lat. Chorherren zu Klosterneuburg. Wien 1903.

Literatur

  • Hellmut Butterweck: Österreichs Kardinäle. Von Anton Gruscha bis Christoph Schönborn. Wien 2000.
  • Rudolf Hellmer: Erzbischof Kardinal Dr. Piffl. Der Fürst der fürstlosen Zeit. Wien 1931.
  • August Maria Knoll: Kardinal Fr. G. Piffl und der österreichische Episkopat zu sozialen und kulturellen Fragen. 1913–1932. Quellensammlung. Wien / Leipzig 1932.
  • Martin Krexner: Kardinal Friedrich Gustav Piffl. Biographie eines Volksbischofs und seiner Zeit. Das kirchliche Leben in der Erzdiözese Wien 1913–1932. Phil.-Diss. Univ. Wien. Wien 1987.
  • Franz Loidl: Art. Piffl, Friedrich (Gustav). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8 (1983), S. 70f. (Digitalisat)
  • Josef Tzöbel: Kardinal Kardinal Piffl. Ein Lebensbild des großen Wiener Volksbischofs. Wien 1932.
  • Erika Weinzierl: Art. Piffl, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20 (2001), S. 435f. (Digitalisat)
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