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Rudolf Eichhorn, * 29. November 1853 in Klein-Poppen (Niederösterreich), | Rudolf Eichhorn, * 29. November 1853 in Klein-Poppen (Niederösterreich), † 7. Februar 1925, war ein Chorherr des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes Klosterneuburg]] und christlichsozialer Politiker. | ||
Eichhorn redigierte | ==Leben== | ||
===Klostereintritt und Tätigkeiten im Stift=== | |||
Eichhorn wurde am 14. September 1873 im [[Stift Klosterneuburg]] eingekleidet, legte am 23. März 1879 die feierliche Profess ab und empfing im selben Jahr am 4. Mai die heilige Priesterweihe. Er war Kooperator und später Pfarrverweser in [[Liste der Pfarren des Stiftes Klosterneuburg #Wien, Floridsdorf|Floridsdorf]], von wo er nach [[Liste der Pfarren des Stiftes Klosterneuburg #Höflein an der Donau|Höflein an der Donau]] kam. Von 1895 bis 1921 war er Pfarrverweser in [[Liste der Pfarren des Stiftes Klosterneuburg #Wien, Nussdorf|Nussdorf]] im 19. Wiener Gemeindebezirk. Von 1921 bis zu seinem Tod fungierte er als Aufseher der stiftlichen Bauten in Jedlesee. Er verstarb dort im Jedleseer Herrschaftshaus am 7. Februar 1925, das seit 1841 im Besitz des Stiftes Klosterneuburg ist. | |||
===Publizistische Tätigkeit und Reichsratsabgeordneter=== | |||
Eichhorn redigierte aufgrund einer Erkrankung des Begründers und Redakteurs des ''Korrespondenz-Blatt für den katholischen Klerus Österreichs'', [[Berthold Egger]], den ersten Jahrgang der Zeitschrift und später nach dessem Tod von Juli bis Oktober 1891 den zehnten Jahrgang. Von ihm stammen abgesehen von zwei zwei sozialstatistischen Werken sehr viele Rezensionen und soziologische Studien im ''Korrespondenzblatt''. Außerdem schrieb Eichhorn zahlreiche Beiträge für die von dem bekannten Soziologen Freiherrn Karl von Vogelsang (1818–1890) ins Leben gerufene ''Monatsschrift für christliche Social-Reform'' und für die vom Benediktinerstift Raigern in Mähren begründete sozialpolitische Zeitschrift ''Arbeiter'', welche seit 1887 als Beiblatt des ''Österreichischen Reichsboten'' herausgegeben wurde. | |||
Außerdem setzte sich Eichhorn für eine christliche Sozialreform ein: Er begründete im Jahr 1896 gründete ''Eremitenverein'', eine Alters- und Invalidenversicherung für Geistliche und fungierte zwischen 1888 und 1890 als Abgeordneter der christlichsozialen Partei im Reichsrat. | |||
==Werke== | ==Werke== | ||
* Floridsdorf und Umgebung. Ein sociales Bild. 1885 | * Floridsdorf und Umgebung. Ein sociales Bild. Wien 1885. | ||
* Die weißen Sklaven der Wiener Tramway-Gesellschaft. 1. | * Die weißen Sklaven der Wiener Tramway-Gesellschaft. Wien 1885. | ||
* Über die Sklavennot der Fabriksarbeiterschaft von Floridsdorf und Umgehung. Wien 1886. | |||
==Literatur== | |||
* Art. Eichhorn Rudolf (Franz). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1 (1957), S. 232f. [https://www.biographien.ac.at/oebl_1/232.pdf (Digitalisat)] | |||
* Christian Koller: Streikkultur. Performanzen und Diskurse des Arbeitskampfes im schweizerisch-österreichischen Vergleich (1860–1950). Münster 2009 (Österreichische Kulturforschung, 9), S. 239–246. | |||
* Rudolf Kuppe [Hg.]: Pfarrer Eichhorn zur Arbeiterfrage. Eine Auslese aus seinen Schriften. Wien 1927. | |||
* [[Vinzenz Oskar Ludwig]]: Klosterneuburg. Kulturgeschichte eines österreichischen Stiftes. Wien 1951, S. 307f. | |||
* Ekkart Sauser: Art. Rudolf Eichhorn (Politiker, 1853). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22 (2003), Sp. 305–306. | |||
* Peter Schubert: Rudolf Franz Eichhorn. Der Schutzpatron der weißen Sklaven. Klosterneuburg 2017. | |||
==Weblinks== | |||
* [https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/index.php?title=Rudolf_Eichhorn&oldid=389796 Rudolf Eichhorn] auf ''Wien Geschichte Wiki'' (2. Mai 2020) | |||
[[Kategorie:Geboren in Niederösterreich]] | |||
[[Kategorie:Politiker]] | |||
[[Kategorie: Reichsratsabgeordneter]] |
Version vom 2. Mai 2020, 09:44 Uhr
Name | Rudolf Franz Eichhorn |
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Geschlecht | männlich |
Geburtsdatum | 29.11.1853 |
Geburtsort | Klein-Poppen (Niederösterreich) |
Einkleidung | 14.09.1873 |
Profess | 23.03.1879 |
Primiz | 04.05.1879 |
Sterbedatum | 07.02.1925 |
Sterbeort | Wien |
Institution | Stift Klosterneuburg |
Funktion | Chorherr |
GND | http://d-nb.info/gnd/129169730 |
Quelle | Berthold Otto Černik: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 267–268. (Digitalisat) |
Rudolf Eichhorn, * 29. November 1853 in Klein-Poppen (Niederösterreich), † 7. Februar 1925, war ein Chorherr des Stiftes Klosterneuburg und christlichsozialer Politiker.
Leben
Klostereintritt und Tätigkeiten im Stift
Eichhorn wurde am 14. September 1873 im Stift Klosterneuburg eingekleidet, legte am 23. März 1879 die feierliche Profess ab und empfing im selben Jahr am 4. Mai die heilige Priesterweihe. Er war Kooperator und später Pfarrverweser in Floridsdorf, von wo er nach Höflein an der Donau kam. Von 1895 bis 1921 war er Pfarrverweser in Nussdorf im 19. Wiener Gemeindebezirk. Von 1921 bis zu seinem Tod fungierte er als Aufseher der stiftlichen Bauten in Jedlesee. Er verstarb dort im Jedleseer Herrschaftshaus am 7. Februar 1925, das seit 1841 im Besitz des Stiftes Klosterneuburg ist.
Publizistische Tätigkeit und Reichsratsabgeordneter
Eichhorn redigierte aufgrund einer Erkrankung des Begründers und Redakteurs des Korrespondenz-Blatt für den katholischen Klerus Österreichs, Berthold Egger, den ersten Jahrgang der Zeitschrift und später nach dessem Tod von Juli bis Oktober 1891 den zehnten Jahrgang. Von ihm stammen abgesehen von zwei zwei sozialstatistischen Werken sehr viele Rezensionen und soziologische Studien im Korrespondenzblatt. Außerdem schrieb Eichhorn zahlreiche Beiträge für die von dem bekannten Soziologen Freiherrn Karl von Vogelsang (1818–1890) ins Leben gerufene Monatsschrift für christliche Social-Reform und für die vom Benediktinerstift Raigern in Mähren begründete sozialpolitische Zeitschrift Arbeiter, welche seit 1887 als Beiblatt des Österreichischen Reichsboten herausgegeben wurde.
Außerdem setzte sich Eichhorn für eine christliche Sozialreform ein: Er begründete im Jahr 1896 gründete Eremitenverein, eine Alters- und Invalidenversicherung für Geistliche und fungierte zwischen 1888 und 1890 als Abgeordneter der christlichsozialen Partei im Reichsrat.
Werke
- Floridsdorf und Umgebung. Ein sociales Bild. Wien 1885.
- Die weißen Sklaven der Wiener Tramway-Gesellschaft. Wien 1885.
- Über die Sklavennot der Fabriksarbeiterschaft von Floridsdorf und Umgehung. Wien 1886.
Literatur
- Art. Eichhorn Rudolf (Franz). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1 (1957), S. 232f. (Digitalisat)
- Christian Koller: Streikkultur. Performanzen und Diskurse des Arbeitskampfes im schweizerisch-österreichischen Vergleich (1860–1950). Münster 2009 (Österreichische Kulturforschung, 9), S. 239–246.
- Rudolf Kuppe [Hg.]: Pfarrer Eichhorn zur Arbeiterfrage. Eine Auslese aus seinen Schriften. Wien 1927.
- Vinzenz Oskar Ludwig: Klosterneuburg. Kulturgeschichte eines österreichischen Stiftes. Wien 1951, S. 307f.
- Ekkart Sauser: Art. Rudolf Eichhorn (Politiker, 1853). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22 (2003), Sp. 305–306.
- Peter Schubert: Rudolf Franz Eichhorn. Der Schutzpatron der weißen Sklaven. Klosterneuburg 2017.
Weblinks
- Rudolf Eichhorn auf Wien Geschichte Wiki (2. Mai 2020)