Sacra.Wiki Wernher: Unterschied zwischen den Versionen

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Wernher, † 22. Dezember 1195, war Chorherr und 1168 bis 1185 zum ersten Mal, 1192 bis 1194 zum zweiten Mal Propst des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes Klosterneuburg]].
Wernher, † 22. Dezember 1195, war Chorherr und 1168 bis 1185 zum ersten Mal, 1192 bis 1194 zum zweiten Mal der siebente bzw. achte Propst des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes Klosterneuburg]].


==Leben==
==Leben==
===Werdegang im Stift===
===Werdegang im Stift===
Wernher entstammte wahrscheinlich einem babenbergischen Ministerialengeschlecht und war ein Verwandter des späteren Bischofs Otto von Gurk. Schon unter Propst [[Marquard I.]] war er als Kämmerer des Stiftes tätig, wurde vor 1167 zum Dekan gewählt und im März 1167 in Friesach von Erzbischof Konrad II., einem Sohn des Markgrafen Leopold III., zum Priester geweiht. 1168 wurde Wernher Nachfolger des Propstes [[Rudiger I.]] Er war einer der bedeutendsten Pröpste des Stiftes Klosterneuburg und verschaffte dem Haus eine glänzende wirtschaftliche Stellung. Daneben veranlasste er die schriftliche Niederlegung mehrerer Werke, die unschätzbaren Wert besitzen: auf seine Zeit gehen zurück die ''Collectio Claustroneoburgensis'', die Anlegung des ersten Nekrologs und die Klosterneuburger Annalen nach 1177. Durch Wernhers Auftrag erfolgte auch die Herstellung des berühmten Verduner Altares. Vor dem 25. November 1185 entsagte Wernher seiner Würde. Warum er das Stift verließ und wo er hinging, wird nirgends erwähnt.<ref>In der Stiftschronik heißt es nur: ''Wernherus praepositus locum regiminis sui descrens alio conversari coepit''. Es wird u.a. vermutet, dass er an die Salzburger Domkirche gegangen sei.</ref>
Wernher entstammte wahrscheinlich einem babenbergischen Ministerialengeschlecht und war ein Verwandter des späteren Bischofs Otto von Gurk. Schon unter Propst [[Marquard I.]] war er als Kämmerer des Stiftes tätig, wurde vor 1167 zum Dechant gewählt und im März 1167 in Friesach von Erzbischof Konrad II., einem Sohn des Markgrafen Leopold III., zum Priester geweiht. 1168 wurde Wernher Nachfolger des Propstes [[Rudiger I.]] Er war einer der bedeutendsten Pröpste des Stiftes Klosterneuburg und verschaffte dem Haus eine glänzende wirtschaftliche Stellung. Daneben veranlasste er die schriftliche Niederlegung mehrerer Werke, die unschätzbaren Wert besitzen: auf seine Zeit gehen zurück die ''Collectio Claustroneoburgensis'', die Anlegung des ersten Nekrologs und die Klosterneuburger Annalen nach 1177. Durch Wernhers Auftrag erfolgte auch die Herstellung des berühmten Verduner Altares. Vor dem 25. November 1185 entsagte Wernher seiner Würde. Warum er das Stift verließ und wo er hinging, wird nirgends erwähnt.<ref>In der Stiftschronik heißt es nur: ''Wernherus praepositus locum regiminis sui descrens alio conversari coepit''. Es wird u. a. vermutet, dass er an die Salzburger Domkirche gegangen sei.</ref>


===Zweite Amtszeit als Propst und Tod===
===Zweite Amtszeit als Propst und Tod===
Nach dem Tod [[Gottschalk|Gottschalks]] am 30. August 1192 wurde Wernher zurückgerufen. Im Juli/August 1194 wurde er zum Bischof von Gurk und damit zum Vikar von der Steiermark und von Kärnten ernannt. Er starb am 22. Dezember 1195 und wurde im Dom zu Gurk bestattet.
Nach dem Tod [[Gottschalk|Gottschalks]] am 30. August 1192 wurde Wernher zurückgerufen. Im Juli/August 1194 wurde er zum Bischof von Gurk und damit zum Vikar von der Steiermark und von Kärnten ernannt. Er starb am 22. Dezember 1195 und wurde im Dom von Gurk bestattet.


==Literatur==
==Literatur==
* Roland Kubanda: Herkunft, Stand und Kirchenpolitik der Pröpste von Klosterneuburg zur Zeit der Babenberger. In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N.F. 17 (1999), S. 221–278.
* Roland Kubanda: Herkunft, Stand und Kirchenpolitik der Pröpste von Klosterneuburg zur Zeit der Babenberger. In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N.F. 17 (1999), S. 221–278.
* Gerhard Rill: Die Pröpste des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N.F. 1 (1961), S. 11–68.
* Gerhard Rill: Die Pröpste des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N.F. 1 (1961), S. 11–68.
* Stefan Weinfurter: Salzburger Bistumsreform und Bischofspolitik im 12. Jahrhundert. Der Erzbischof Konrad I. von Salzburg (1106–1147) und die Regularkanoniker. Köln und Wien 1975 (Kölner Historische Abhandlungen 24), S. 81.
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Aktuelle Version vom 30. November 2021, 11:03 Uhr




Wernher, † 22. Dezember 1195, war Chorherr und 1168 bis 1185 zum ersten Mal, 1192 bis 1194 zum zweiten Mal der siebente bzw. achte Propst des Stiftes Klosterneuburg.

Leben

Werdegang im Stift

Wernher entstammte wahrscheinlich einem babenbergischen Ministerialengeschlecht und war ein Verwandter des späteren Bischofs Otto von Gurk. Schon unter Propst Marquard I. war er als Kämmerer des Stiftes tätig, wurde vor 1167 zum Dechant gewählt und im März 1167 in Friesach von Erzbischof Konrad II., einem Sohn des Markgrafen Leopold III., zum Priester geweiht. 1168 wurde Wernher Nachfolger des Propstes Rudiger I. Er war einer der bedeutendsten Pröpste des Stiftes Klosterneuburg und verschaffte dem Haus eine glänzende wirtschaftliche Stellung. Daneben veranlasste er die schriftliche Niederlegung mehrerer Werke, die unschätzbaren Wert besitzen: auf seine Zeit gehen zurück die Collectio Claustroneoburgensis, die Anlegung des ersten Nekrologs und die Klosterneuburger Annalen nach 1177. Durch Wernhers Auftrag erfolgte auch die Herstellung des berühmten Verduner Altares. Vor dem 25. November 1185 entsagte Wernher seiner Würde. Warum er das Stift verließ und wo er hinging, wird nirgends erwähnt.[1]

Zweite Amtszeit als Propst und Tod

Nach dem Tod Gottschalks am 30. August 1192 wurde Wernher zurückgerufen. Im Juli/August 1194 wurde er zum Bischof von Gurk und damit zum Vikar von der Steiermark und von Kärnten ernannt. Er starb am 22. Dezember 1195 und wurde im Dom von Gurk bestattet.

Literatur

  • Roland Kubanda: Herkunft, Stand und Kirchenpolitik der Pröpste von Klosterneuburg zur Zeit der Babenberger. In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N.F. 17 (1999), S. 221–278.
  • Gerhard Rill: Die Pröpste des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N.F. 1 (1961), S. 11–68.
  • Stefan Weinfurter: Salzburger Bistumsreform und Bischofspolitik im 12. Jahrhundert. Der Erzbischof Konrad I. von Salzburg (1106–1147) und die Regularkanoniker. Köln und Wien 1975 (Kölner Historische Abhandlungen 24), S. 81.

Einzelnachweise

  1. In der Stiftschronik heißt es nur: Wernherus praepositus locum regiminis sui descrens alio conversari coepit. Es wird u. a. vermutet, dass er an die Salzburger Domkirche gegangen sei.
VorgängerFunktionNachfolger
Rudiger I.Propst des Stiftes Klosterneuburg
1168–1185
Gottschalk
GottschalkPropst des Stiftes Klosterneuburg
1192–1194
Otto III.
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