Sacra.Wiki Rudolf Eichhorn: Unterschied zwischen den Versionen

Rudolf Eichhorn: Unterschied zwischen den Versionen

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|Name=Rudolf Eichhorn
|Name=Rudolf Franz Eichhorn
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|Quelle=Berthold Otto Černik: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 267–268.
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Nekrolog der Österreichischen Kongregation der Lateranensischen Augustinerchorherren 1907-1957. Hg. im Auftrag von [[Gebhard Koberger]], S. 13.
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Rudolf Eichhorn, * 29. November 1853 in Klein-Poppen (Niederösterreich), wurde am 14. September 1873 im Stift Klosterneuburg eingekleidet, legte am 23. März 1879 die feierliche Profess ab und empfing im selben Jahr am 4. Mai die heilige Priesterweihe. Er war Kooperator und später Pfarrverweser in Floridsdorf, von wo er nach Höflein kam. Seit August 1895 ist er Pfarrverweser in Nußdorf (Wien, XIX. Bezirk).  
Rudolf Eichhorn, * 29. November 1853 in Klein-Poppen (Niederösterreich), † 7. Februar 1925, war Inspektor in Jedlesee, Chorherr des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes Klosterneuburg]] und christlichsozialer Politiker.
 
==Leben==
===Klostereintritt und Tätigkeiten im Stift===
Eichhorn wurde am 14. September 1873 im Stift Klosterneuburg eingekleidet, legte am 23. März 1879 die feierliche Profess ab und empfing im selben Jahr am 4. Mai die heilige Priesterweihe. Er war Kaplan und später Pfarrverweser in [[Liste der Pfarren des Stiftes Klosterneuburg #Wien, Floridsdorf|Floridsdorf]], von wo er nach [[Liste der Pfarren des Stiftes Klosterneuburg #Höflein an der Donau|Höflein an der Donau]] kam. Von 1895 bis 1921 war er Pfarrverweser in [[Liste der Pfarren des Stiftes Klosterneuburg #Wien, Nussdorf|Nussdorf]] im 19. Wiener Gemeindebezirk. Von 1921 bis zu seinem Tod fungierte er als Aufseher der stiftlichen Bauten in Jedlesee. Er verstarb dort im Jedleseer Herrschaftshaus am 7. Februar 1925, das seit 1841 im Besitz des Stiftes Klosterneuburg ist.
 
===Publizistische Tätigkeit und Reichsratsabgeordneter===
Eichhorn redigierte aufgrund einer Erkrankung des Begründers und Redakteurs des ''Korrespondenz-Blatt für den katholischen Klerus Österreichs'', [[Berthold Egger]], den ersten Jahrgang der Zeitschrift und später nach dessen Tod von Juli bis Oktober 1891 den zehnten Jahrgang. Von ihm stammen abgesehen von zwei sozialstatistischen Werken sehr viele Rezensionen und soziologische Studien im ''Korrespondenzblatt''. Außerdem schrieb Eichhorn zahlreiche Beiträge für die von dem bekannten Soziologen Freiherr Karl von Vogelsang (1818–1890) ins Leben gerufene ''Monatsschrift für christliche Social-Reform'' und für die vom Benediktinerstift Raigern in Mähren begründete sozialpolitische Zeitschrift ''Arbeiter'', welche seit 1887 als Beiblatt des ''Österreichischen Reichsboten'' herausgegeben wurde.


Eichhorn redigierte während der Erkrankung des Begründers und Redakteurs des "Korrespondenz-Blatt für den katholischen Klerus Österreichs" den ersten Jahrgang dieser Zeitschrift und später nach dem Tode Eggers von Juli bis Oktober 1891 den zehnten Jahrgang. Von ihm stammen sehr viele Rezensionen und soziologische Studien im Korrespondenzblatt. Wir verweisen namentlich auf seine unter der Rubrik "Der Clerus und die sociale Frage" erschienenen Artikel. Außerdem schrieb Eichhorn viele Arbeiten für die von dem bekannten Soziologen Freiherrn Karl von Vogelsang ins Leben gerufene "Monatsschrift für christliche Social-Reform" und für die vom Benediktinerstift Raigern in Mähren begründete sozialpolitische Zeitschrift "Arbeiter", welche seit 1887 als Beiblatt des "Österreichischen Reichsboten" herausgegeben wurde. Verdient um die christliche Sozialreform machte sich Eichhorn auch durch seine beiden sozialstatistischen Werke.
Eichhorn engagierte sich für die Umsetzung einer christlichen Sozialreform, insbesondere die Arbeits- und Lebensbedingungen der Floridsdorfer Bevölkerung versuchte er zu verbessern. Er thematisierte in seinen Studien sowohl die Wiener Arbeiter – etwa der Pferdetramway – als auch jene der Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (DDSG). Darüber hinaus begründete er im Jahr 1896 den ''Eremitenverein'', eine Alters- und Invalidenversicherung für Geistliche und fungierte zwischen 1888 und 1890 als Abgeordneter der christlichsozialen Partei im Reichsrat.


==Werke==  
==Werke==  
* Floridsdorf und Umgebung. Ein sociales Bild. 1885, Selbstverlag.  
* Floridsdorf und Umgebung. Ein sociales Bild. Wien 1885.
* Die weißen Sklaven der Wiener Tramway-Gesellschaft. 1. u. 2. Auflage 1885, Selbstverlag.
* Die weißen Sklaven der Wiener Tramway-Gesellschaft. Wien 1885.
* Über die Sklavennot der Fabriksarbeiterschaft von Floridsdorf und Umgehung. Wien 1886.
 
==Literatur==
* Art. Eichhorn Rudolf (Franz). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1 (1957), S. 232f. [https://www.biographien.ac.at/oebl_1/232.pdf (Digitalisat)]
* Christian Koller: Streikkultur. Performanzen und Diskurse des Arbeitskampfes im schweizerisch-österreichischen Vergleich (1860–1950). Münster 2009 (Österreichische Kulturforschung, 9), S. 239–246.
* Rudolf Kuppe (Hg.): Pfarrer Eichhorn zur Arbeiterfrage. Eine Auslese aus seinen Schriften. Wien 1927.
* [[Vinzenz Oskar Ludwig]]: Klosterneuburg. Kulturgeschichte eines österreichischen Stiftes. Wien 1951, S. 307f.
* Ekkart Sauser: Art. Rudolf Eichhorn (Politiker, 1853). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22 (2003), Sp. 305–306.
* Peter Schubert: Rudolf Franz Eichhorn. Der Schutzpatron der weißen Sklaven. Klosterneuburg 2017.
 
==Weblinks==
* [https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/index.php?title=Rudolf_Eichhorn&oldid=389796 Rudolf Eichhorn] auf ''Wien Geschichte Wiki'' (2. Mai 2020)
* [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++b700cfb7-3467-40f3-960f-da23774e51dcVERA#Akt_____b700cfb7-3467-40f3-960f-da23774e51dcVERA Meldezettel von Rudolf Eichhorn] im Wiener Stadt- und Landesarchiv (Einzelstück vom 19. August 1893)
 
[[Kategorie:Geboren in Niederösterreich]]
[[Kategorie:Stift Klosterneuburg]]
[[Kategorie:Inspektor]]
[[Kategorie:Kaplan]]
[[Kategorie:Pfarrverweser]]
[[Kategorie:Korrespondenzblatt für den katholischen Klerus Österreichs‏‎]]
[[Kategorie: Abgeordneter (Reichsrat)]]
[[Kategorie:Christlichsoziale Partei Österreichs]]

Aktuelle Version vom 20. Mai 2022, 08:28 Uhr




Rudolf Eichhorn, * 29. November 1853 in Klein-Poppen (Niederösterreich), † 7. Februar 1925, war Inspektor in Jedlesee, Chorherr des Stiftes Klosterneuburg und christlichsozialer Politiker.

Leben

Klostereintritt und Tätigkeiten im Stift

Eichhorn wurde am 14. September 1873 im Stift Klosterneuburg eingekleidet, legte am 23. März 1879 die feierliche Profess ab und empfing im selben Jahr am 4. Mai die heilige Priesterweihe. Er war Kaplan und später Pfarrverweser in Floridsdorf, von wo er nach Höflein an der Donau kam. Von 1895 bis 1921 war er Pfarrverweser in Nussdorf im 19. Wiener Gemeindebezirk. Von 1921 bis zu seinem Tod fungierte er als Aufseher der stiftlichen Bauten in Jedlesee. Er verstarb dort im Jedleseer Herrschaftshaus am 7. Februar 1925, das seit 1841 im Besitz des Stiftes Klosterneuburg ist.

Publizistische Tätigkeit und Reichsratsabgeordneter

Eichhorn redigierte aufgrund einer Erkrankung des Begründers und Redakteurs des Korrespondenz-Blatt für den katholischen Klerus Österreichs, Berthold Egger, den ersten Jahrgang der Zeitschrift und später nach dessen Tod von Juli bis Oktober 1891 den zehnten Jahrgang. Von ihm stammen abgesehen von zwei sozialstatistischen Werken sehr viele Rezensionen und soziologische Studien im Korrespondenzblatt. Außerdem schrieb Eichhorn zahlreiche Beiträge für die von dem bekannten Soziologen Freiherr Karl von Vogelsang (1818–1890) ins Leben gerufene Monatsschrift für christliche Social-Reform und für die vom Benediktinerstift Raigern in Mähren begründete sozialpolitische Zeitschrift Arbeiter, welche seit 1887 als Beiblatt des Österreichischen Reichsboten herausgegeben wurde.

Eichhorn engagierte sich für die Umsetzung einer christlichen Sozialreform, insbesondere die Arbeits- und Lebensbedingungen der Floridsdorfer Bevölkerung versuchte er zu verbessern. Er thematisierte in seinen Studien sowohl die Wiener Arbeiter – etwa der Pferdetramway – als auch jene der Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (DDSG). Darüber hinaus begründete er im Jahr 1896 den Eremitenverein, eine Alters- und Invalidenversicherung für Geistliche und fungierte zwischen 1888 und 1890 als Abgeordneter der christlichsozialen Partei im Reichsrat.

Werke

  • Floridsdorf und Umgebung. Ein sociales Bild. Wien 1885.
  • Die weißen Sklaven der Wiener Tramway-Gesellschaft. Wien 1885.
  • Über die Sklavennot der Fabriksarbeiterschaft von Floridsdorf und Umgehung. Wien 1886.

Literatur

  • Art. Eichhorn Rudolf (Franz). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1 (1957), S. 232f. (Digitalisat)
  • Christian Koller: Streikkultur. Performanzen und Diskurse des Arbeitskampfes im schweizerisch-österreichischen Vergleich (1860–1950). Münster 2009 (Österreichische Kulturforschung, 9), S. 239–246.
  • Rudolf Kuppe (Hg.): Pfarrer Eichhorn zur Arbeiterfrage. Eine Auslese aus seinen Schriften. Wien 1927.
  • Vinzenz Oskar Ludwig: Klosterneuburg. Kulturgeschichte eines österreichischen Stiftes. Wien 1951, S. 307f.
  • Ekkart Sauser: Art. Rudolf Eichhorn (Politiker, 1853). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22 (2003), Sp. 305–306.
  • Peter Schubert: Rudolf Franz Eichhorn. Der Schutzpatron der weißen Sklaven. Klosterneuburg 2017.

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