Sacra.Wiki Rudolf Eichhorn: Unterschied zwischen den Versionen

Rudolf Eichhorn: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Mai 2020, 08:21 Uhr




Rudolf Eichhorn, * 29. November 1853 in Klein-Poppen (Niederösterreich), † 7. Februar 1925, war ein Chorherr des Stiftes Klosterneuburg und christlichsozialer Politiker.

Leben

Klostereintritt und Tätigkeiten im Stift

Eichhorn wurde am 14. September 1873 im Stift Klosterneuburg eingekleidet, legte am 23. März 1879 die feierliche Profess ab und empfing im selben Jahr am 4. Mai die heilige Priesterweihe. Er war Kooperator und später Pfarrverweser in Floridsdorf, von wo er nach Höflein an der Donau kam. Von 1895 bis 1921 war er Pfarrverweser in Nussdorf im 19. Wiener Gemeindebezirk. Von 1921 bis zu seinem Tod fungierte er als Aufseher der stiftlichen Bauten in Jedlesee. Er verstarb dort im Jedleseer Herrschaftshaus am 7. Februar 1925, das seit 1841 im Besitz des Stiftes Klosterneuburg ist.

Publizistische Tätigkeit und Reichsratsabgeordneter

Eichhorn redigierte aufgrund einer Erkrankung des Begründers und Redakteurs des Korrespondenz-Blatt für den katholischen Klerus Österreichs, Berthold Egger, den ersten Jahrgang der Zeitschrift und später nach dessem Tod von Juli bis Oktober 1891 den zehnten Jahrgang. Von ihm stammen abgesehen von zwei zwei sozialstatistischen Werken sehr viele Rezensionen und soziologische Studien im Korrespondenzblatt. Außerdem schrieb Eichhorn zahlreiche Beiträge für die von dem bekannten Soziologen Freiherrn Karl von Vogelsang (1818–1890) ins Leben gerufene Monatsschrift für christliche Social-Reform und für die vom Benediktinerstift Raigern in Mähren begründete sozialpolitische Zeitschrift Arbeiter, welche seit 1887 als Beiblatt des Österreichischen Reichsboten herausgegeben wurde.

Eichhorn engagierte sich für die Umsetzung einer christliche Sozialreform ein, insbesondere die Arbeits- und Lebensbedingungen der Floridsdorfer Bevölkerung versuchte er zu verbessern. Er thematisierte in seinen Studien sowohl die Wiener Arbeiter – etwa der Pferdetramway – als auch jene der Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (DDSG). Darüber hinaus begründete er im Jahr 1896 gründete Eremitenverein, eine Alters- und Invalidenversicherung für Geistliche und fungierte zwischen 1888 und 1890 als Abgeordneter der christlichsozialen Partei im Reichsrat.

Werke

  • Floridsdorf und Umgebung. Ein sociales Bild. Wien 1885.
  • Die weißen Sklaven der Wiener Tramway-Gesellschaft. Wien 1885.
  • Über die Sklavennot der Fabriksarbeiterschaft von Floridsdorf und Umgehung. Wien 1886.

Literatur

  • Art. Eichhorn Rudolf (Franz). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1 (1957), S. 232f. (Digitalisat)
  • Christian Koller: Streikkultur. Performanzen und Diskurse des Arbeitskampfes im schweizerisch-österreichischen Vergleich (1860–1950). Münster 2009 (Österreichische Kulturforschung, 9), S. 239–246.
  • Rudolf Kuppe [Hg.]: Pfarrer Eichhorn zur Arbeiterfrage. Eine Auslese aus seinen Schriften. Wien 1927.
  • Vinzenz Oskar Ludwig: Klosterneuburg. Kulturgeschichte eines österreichischen Stiftes. Wien 1951, S. 307f.
  • Ekkart Sauser: Art. Rudolf Eichhorn (Politiker, 1853). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22 (2003), Sp. 305–306.
  • Peter Schubert: Rudolf Franz Eichhorn. Der Schutzpatron der weißen Sklaven. Klosterneuburg 2017.

Weblinks

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