Sacra.Wiki Liste der Pröpste des Stiftes Stainz

Liste der Pröpste des Stiftes Stainz

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Die Reihe der Pröpste und deren Regierungszeiten werden sowohl in der ältesten Literatur (A. J. Caesar, Marian), als auch bei neueren Autoren z.T. höchst unterschiedlich bzw. falsch angegeben. Die folgende Propstreihe wurde auf Grund der Urkundenreihe des StLA und anderer Quellen erstellt. Als grobe Irrtümer in den bisherigen Propstreihen jüngerer Autoren sind folgende zu nennen: Pitter, Wilfinger und Lackner lassen die Regierungszeiten der mittelalterlichen Pröpste unmittelbar mit der letzten urkundlichen Nennung ihrer Vorgänger beginnen bzw. dehnen die Regierungszeiten der Pröpste immer bis zur ersten urkundlichen Nennung ihrer Nachfolger aus, was nicht zu vertreten ist. Es werden daher als Regierungsjahre der Pröpste nur die Jahre ihrer urkundlichen Nennungen angeführt. Die Intervalle dazwischen bedeuten selbstverständlich "bis".

Der von Lackner als Gegenpropst bezeichnete Johann I. Staindorfer (1392–1397), von Selak als Propst geführte Johann Reindorfer, starb 1397 und von Kohlbach zu 1392 als Propst angegebene Johann Steindorfer war nach einer Urkunde des StLA (AUR 3765e) 1393 "schaffer dez gotzhaws ze Stencz", also Verwalter der Stiftsgüter, und daher weder Propst noch Gegenpropst, sonst hätte er sich in der Urkunde Propst oder prepositus genannt. Weitere Nennungen Staindorfers sind in der AUR des StLA nicht enthalten. Nach dem Nekrolog von Eberndorf starb Staindorfer jedoch am 1. November (1397) als Propst (AöG 68/1886, 256). Pitter, Wilfinger und Lackner nennen Andreas I., 1429, "Gegenpropst". Andreas (Andre) wird aber, wie Selak und Kohlbach richtig angeben, im genannten Jahr Propst genannt (StLA, AUR 5179d). 1475 (VIII 17 Stainz) richtete das Kapitel an den Seckauer Bischof die Bitte um Konfirmation des nach dem Tod des Propstes Thomas Enser gewählten Propstes Augustin (DAG, Pfarrurkunden R2, n. 64). Zu 1526 bzw. 1525 bis 1528 wird von Pitter, Lackner und Wilfinger ein Gegenpropst Wolfgang erwähnt. Pitter nennt dafür eine Urkunde vom 21. Juni 1526, derzufolge Propst Wolfgang und der Konvent von Stainz mit Christoph von Racknitz einen Gütertausch vorgenommen haben sollen, mit Besiegelung der Urkunde durch Wolfgang von Weisseneck, den Pitter deshalb als wahrscheinlichen Gegenpropst bezeichnet. Es handelt sich aber um eine Fehlinterpretation Pitters. Im Jahr 1526 war Johann Macher (alleiniger) Propst und Wolfgang von Weisseneck konnte schon deshalb nicht Gegenpropst gewesen sein, weil er verheiratet war, eine Tochter hatte, 1519 (II 7 Graz, StLA, AUR) Mitglied der steirischen Stände im Ritterstand war und als solcher, nicht als Chorherr, noch 1537 lebte (vgl. ZHVSt 89/90 (1998/1999), 230,257). Zudem findet sich bei der Visitation der Kanonie am 20. Juni 1528 keine Erwähnung eines Gegenpropstes oder einer vorangegangenen Spaltung des Konventes, dem damals kein Wolfgang von Weisseneck angehörte.

Propst Simon Eberhard soll nach Lackner und Fitter 1649, nach Selak und Kohlbach aber (am 2. März) 1650 gestorben sein. Der Grabstein des Propstes in der Stainzer Pfarrkirche trägt als Sterbedatum den 2. März 1649. Propst Jöchlinger ist nach dem Sterbebuch der Grazer Stadtpfarre zum Heiligen Blut am 7. Juli 1683 im Grazer Stainzerhof gestorben und nach Stainz zum Begräbnis übergeführt worden. Wilfinger und Lackner irrten bezüglich der Schreibung "Jöchlingen" und 1684 als Sterbejahr. Pitter und Wilfinger haben in ihren Propstreihen zu (28. September) 1689 einen Gegenpropst Leonhard. Die von Pitter dazu zitierte Urkunde vom genannten Tag aus dem StLA, Archiv Hornegg, Herrschaft, S4, H7, nennt eindeutig Johann Bernhard als Propst und Leonhard ist daher ein Lese- oder Abschreibfehler Pitters. Die Wahl des Propstes Carminelli erfolgte erst Anfang 1705, nicht schon 1704.


Name von bis
Gerold 1229, 1233
Berthold 1242, 1243
Konrad Nithard 1251 1267 (resign.)
Ulrich 1268, 1271 († 1275?)
Peter 1275, 1277
Wildung 1285, 1287
Sighard 1296, 1298 (resign.)
Heinrich 1304
Nikolaus Polan 1308 1324
Nikolaus (Heckelmann) 1324 1344
Peter von Eppendorf 1345 1361
Martin 1362 1363
Rueger 1363 1375
Ulrich 1377
Berthold 1377 1396
Johann Staindorfer 1397
Konrad Torseuler 1398
Gebhard 1398 1412
Erhard 1415 1425
Andreas 1429
Sigmund von Lemsitz 1438 1461
Thomas Enser von Reichenthal 1463 1475
Augustin Sittich 1475 1494
Andreas Schmelzer 1494 1501
Wolfgang Pruner 1501 1518
Johannes Macher 1518 1533
Bernhardin Ambering (Emering) 1533 1553
Johannes Buchfink 1553 1563
Leonhard Grasmair 1563 1585
Sebastian Fuchs 1585 1596
Jakob Rosolenz 1596 1629
Simon Eberhard 1629 1649
Georg Christoph Purgstaller 1649 1653
Georg Treitler 1653 1666
Georg Seyfried Freiherr Jöchlinger 1666 1683
Johann Berhard Freiherr von Paumgarten 1683 1704
Christoph Horatius Carminelli 1705 1724
Amand Joseph Freiherr von Paumgarten 1724 1748
Johann Anton de Angelis 1748 1782
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