Liste der Pfarren des Stiftes Suben
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Antlangkirchen
In der Kirche zum hl. Jakobus bei St. Willibald wurden nur fallweise Gottesdienste gehalten. 1786 wurde sie gesperrt, gelangte in Privatbesitz und ist seit 1839 wieder geöffnet.
Diersbach
Schon 1333 findet sich eine urkundliche Erwähnung der "Tierspäckerpfarr", doch ist darunter wohl ein Vikariat zu verstehen. Die 1432 geweihte Kirche zum hl. Martin besaß seit jeher das Tauf- und Begräbnisrecht.
Enzenkirchen
Die Filiale von Raab besitzt eine Kirche zum hl. Nikolaus aus dem 14./15. Jahrhundert. Sie besaß das Tauf- und Begräbnisrecht, die Taufen erfolgten aber bis 1784 in der Pfarrkirche.
Jebling
In der Filialkirche zum hl. Johannes dem Täufer bestand seit 1483 eine Messstiftung. Das kleine gotische Kirchlein mit barocker Ausstattung verfiel 1768 der Sperre, ist aber seit 1845 wieder geöffnet.
Maria Bründl
An einer heilkräftigen Quelle nahe Raab entstanden 1645 eine Kapelle und eine Badstube; diese ließ Graf Max Franz von Tattenbach durch ein gemauertes Badhaus ersetzen und eine Kirche erbauen, die 1734 geweiht wurde. Der Hochaltar umschließt eine Kopie des Gnadenbildes Maria mit dem geneigten Haupt. Im Zeitalter der Aufklärung trat ein Verfall der Wallfahrt ein, die Kirche war jahrelang profaniert, ist aber seit 1822 wieder geöffnet.
Pfaffing
Die Subener übernahmen den Pfarrhof und die Kapelle zur hl. Katharina in einem sehr desolaten Zustand. Sie ließen die Gebäude erneuern und die Kirche 1581 neu weihen. Nach Verlegung des Pfarrsitzes verlor die Kapelle ihren ursprünglichen Zweck, es fanden nur mehr gelegentlich Gottesdienste statt. 1785 verfiel sie der Sperre, blieb aber für den Privatgebrauch erhalten. Heute gehört sie zur Pfarre Rainbach.
Raab
In den Traditionen des Klosters Formbach wird bereits 1170 ein parrochianus de Reurippe nomine Herebertus erwähnt. Infolge des damals herrschenden Priestermangels übergab Bischof Wiguleus von Passau die Kirche zum hl. Erzengel Michael mit ihren Filialen um etwa 1515 dem Stift zur seelsorglichen Betreuung. Dafür wurden wenigstens drei Priester gebraucht, neben dem Pfarrvikar noch ein Cooperator ordinarius und ein Cooperator supernumerarius. Die Priester erreichten die Filialen zu Pferd, wofür sie mit einer Hafersammlung entschädigt wurden. Die Namen der Subener Pfarrer sind erst seit 1622 lückenlos überliefert. Unter dem Pfarrvikar Ildefons Schalkhammer entstand 1750 bis 1754 der stattliche alte Pfarrhof, in dieser Zeit kam es auch zur Umgestaltung der zweischiffigen gotischen Kirche in eine dreischiffige Barockkirche mit einer vorzüglichen Stuckierung.
Rainbach
Auch die ecclesia reinpach kommt schon in Urkunden um 1230 vor. Die gotische, öfter umgebaute Kirche zum hl. Petrus musste 1896 einem Neubau weichen.
Sigharting
An der dortigen Schlosskapelle stiftete Georg Ehrenreich von Pürching 1650 ein Beneficium für vier wöchentliche Messen. In den Verzeichnissen bis 1785 scheinen drei Subener Chorherren als Benefiziaten auf. Die Kapelle wurde 1680 und 1807 erweitert, seit 1783 ist sie Pfarrkirche.
Sinzing
In dieser zu einem abgekommenen Edelsitz gehörige Kirche wurden nur an gewissen Tagen (Kirchweih, Patrozinium, gestiftete Jahrtage) Gottesdienste gefeiert. 1786 gesperrt, war es seither dem Verfall preisgegeben, nur mehr Mauerreste erinnern an die vergangenen Zeiten.
St. Margarethen
Die älteste und durch fast vier Jahrhunderte einzige Pfarre von Suben lag weit entfernt in der Steiermark, südlich von Graz. Sie kam im Zuge der großen Schenkungen des Bischofs Altmann an das Stift. Dieses besetzte die Pfarre nach Möglichkeit mit Chorherren und bezog von dort auch die Einkünfte. Bis Anfang des 16. Jahrhunderts sind keine Namen von Subener Pfarrvikaren bekannt, erst im Jahr 1528 scheint der Chorherr Christian Rabitzer auf. Die Kirche wurde 1705 bis 1707 barockisiert, der Pfarrhof und die Wirtschaftsgebäude 1716 bis 1720 erneuert. Zum Pfarrhof gehörten Äcker, Wiesen und ein Weinberg "am Lechenberg", ferner ein Wald "am Dexenberg". Der Kapitalswert der Leistungen der Untertanen betrug bei der Aufhebung des Stiftes 386 Gulden.
St. Willibald
Auch diese Filiale mit einer schönen zweischiffigen Kirche aus dem 14. Jahrhundert wurde von Raab aus betreut. Bedingt durch die Entfernung und die Straßen- und Wetterverhältnisse gab es oft Ausfälle, was zu Protesten der Bewohnerinnen und Bewohner führte. So verlangte der Geistliche Rat in München 1611 vom Stift Auskunft darüber, warum der Gottesdienst in St. Willibald nicht regelmäßig gehalten werde.
Suben
Wird gelegentlich als Filiale von Schärding (1303) oder von St. Marienkirchen (1581) bezeichnet, doch ist auch, wie bei Reichersberg, für den Klosterbereich die seelsorgliche Exemtion anzunehmen. Wieweit die 1429 und später wieder 1775 geweihte Marienkirche vor dem Stiftstor pfarrlichen Funktionen diente, lässt sich nicht eindeutig feststellen. Nach der Aufhebung des Stiftes wurde sie profaniert und in ein Wohnhaus umgebaut. Erster Pfarrer der 1784 errichteten Pfarre wurde der letzte Stiftsdechant Joseph Sinzinger bis 1800, nach ihm Gregor Hobezeder bis 1808 und Ambros Traunbauer bis 1810. Dann übernahmen Weltpriester die Seelsorge, von 1856 bis 1989 war sie den Franziskanern anvertraut.
Taufkirchen an der Pram
Für diesen uralten Seelsorgssprengel sind seit 1210 Pfarrer nachweisbar. Der Pfarrsitz befand sich in Pfaffing, ca. eine Gehstunde von Taufkirchen entfernt, aber relativ zentral gelegen im Hinblick auf die beiden Filialen Rainbach und Diersbach, die auch von hier aus betreut werden mussten. Um das Jahr 1575 inkorporierte Bischof Urban von Trenbach die Pfarre dem Stift Suben. Dieses verlegte 1585 den Pfarrhof näher zur Pfarrkirche (Maria Verkündigung). Auch diese große Pfarre benötigte zwei Kapläne, trotzdem konnten sie den Wünschen der Filialen nicht immer nachkommen, was zu endlosen Differenzen mit dem Stift führte, die erst durch die Erhebung der Filialen zu selbständigen Pfarren 1783 ein Ende fanden.
Wagholming
In dieser Kapelle, die zur Herrschaft Schwendt gehörte, waren eine Reihe von gestifteten Messen zu lesen. 1716 erhielt sie eine neue Einrichtung. Als Privatkapelle verfiel sie nicht der Aufhebung.
Zell an der Pram
1483 wandten sich die Herren von Zell an den Pfarrer von Raab mit der Bitte, ihnen wegen der großen Entfernung zur Pfarrkirche einen eigenen Seelsorger zu gestatten. Seither war Zell ein relativ selbständiges Vikariat, seit 1629 wird es als Pfarre bezeichnet. Die alte Kirche war 1771 bereits einsturzgefährdet und wurde abgebrochen. Auf Betreiben des Grafen Ferdinand Joseph von Tattenbach, der auch das Schloss neu erbaute, erhielt der kurfürstliche Oberbaumeister Franz de Cuvillies den Auftrag für eine große klassizistische Kirche, die 1777 zu Ehren der Himmelfahrt Mariens geweiht wurde.