Sacra.Wiki Liste der Pfarren des Stiftes Ranshofen

Liste der Pfarren des Stiftes Ranshofen

Aus Sacra.Wiki



Die mittelalterliche kirchliche Organisation Ranshofens stand in ihren Grundzügen Ende des 13. Jahrhunderts fest. Neben den dem Stift inkorporierten Pfarrkirchen Ranshofen/St. Michael, Braunau, Geretsberg, Handenberg und Neukirchen an der Enknach gehörten damals schon mehrere kleinere Filialkirchen bzw. Kapellen zum Kloster, die aber zum Teil früh wieder aufgegeben wurden.

Braunau

Als Siedlung urkundlich um 1100 genannt. Dortige Besitzungen kamen 1125 durch die herzogliche Schenkung an das Stift. Während des 12. Jahrhunderts erscheint die hier gebaute Stephanskirche in verschiedenen Papsturkunden als zum Chorherrenkloster gehörige capella, 1336 Ranshofener Stiftspfarre.

Geretsberg

Begegnet urkundlich um 1120. Bildete nach 1150 zusammen mit Hochburg, das der Salzburger Erzbischof Ranshofen geschenkt hatte und das bereits im Besitz der Pfarrrechte war, eine Art Doppelpfarre. Während Hochburg zunächst noch im Bereich des Erzbistums verblieb, wurde es später als Filiale Geretsberg zugeordnet und ging damit an die Diözese Passau über.

Handenberg

Urkundlich um 1110, erscheint als Filialkirche von Ranshofen 1142. In den mittelalterlichen Passauer Bistumsmatrikeln wird es als inkorporierte Stiftspfarre geführt.

Hochburg

Vgl. dazu Geretsberg.

Neukirchen an der Enknach

Als Ankinacha bereits im 8. Jahrhundert urkundlich genannt. Eine dort gebaute Kirche kam 1125 durch die Schenkung von Herzog Heinrich IX. an Ranshofen. Sie wird dabei als ecclesia bezeichnet. Die Namensänderung zu Neukirchen (Nova ecclesia) um die Mitte des 12. Jahrhunderts ist wohl auf einen Neubau zurückzuführen.

Ranshofen/St. Michael

Die in den zwei Urkunden Kaiser Heinrichs III. von 1040 enthaltene Umschreibung der Grenzen der Pfarre Ranshofen gilt als Fälschung aus der Zeit gegen 1195. Der Bestand einer Pfarre ist erst aus den ältesten Traditionsnotizen, die der Zeit vor 1100 angehören, nachzuweisen. Pfarrkirche war damals noch die alte Pfalzkapelle zum hl. Pankraz. Nach der Einrichtung des Regularkanonikerklosters wurde alsbald die Seelsorgekirche St. Michael erbaut. Sie ist als solche 1147 erstmals urkundlich belegt. In der Zeit des Josephinismus wurde sie abgebrochen und die Stiftskirche wieder als Pfarrkirche verwendet.


Von den übrigen Filialkirchen wurden Gilgenberg, Haselbach, Hochburg und Schwand durch die josephinischen Pfarrgründungen 1784/85 als Stiftspfarren eingerichtet. Die im Mittelalter Ranshofen zugehörigen Kapellen in Neukirchen an der Alz, Nonsbach bei Geinberg und Oberrohr im Kremstal wurden schon früh an andere kirchliche Einrichtungen übertragen, und zwar Neukirchen an der Alz an das Zisterzienserstift Raitenhaslach, Nonsbach an die Pfarrkirche Geinberg bzw. Altheim und Oberrohr an das Benediktinerstift Kremsmünster.

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Sacra.Wiki. Durch die Nutzung von Sacra.Wiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.