Sacra.Wiki Liste der Pfarren des Stiftes St. Andrä im Lavanttal

Liste der Pfarren des Stiftes St. Andrä im Lavanttal

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Das Domstift besaß nur drei inkorporierte Pfarren, St. Andrä und deren Tochterpfarren Maria Rojach und St. Lorenzen in Gemmersdorf, zu denen mehrere Filialen gehörten. 1641 wurden vom Stift neun Filialen betreut, worunter auch die Pfarren zu verstehen sind. 1710 versahen Chorherren die Expositur Pölling und das Vikariat St. Jakob ob Kollnitz, 1726 je ein Chorherr die Pfarren Maria Rojach und Pölling. 1764 werden für die Domkirche sieben Filialkirchen genannt, aber nur sechs dezidiert aufgezählt: St. Oswald in Schönweg, St. Florian in der Burg Kollnitz, alia St. Jakob d. Ä. ob Kollnitz, St. Philipp und Jakob in Jakling, St. Martin in Fischering und St. Thomas im Schloss Kollegg.

St. Andrä

St. Andrä wurde wahrscheinlich schon als königliche Eigenkirche begründet und war vor 1145 bereits Pfarre. Seit der Gründung des Stiftes gehörte sie "cum suis capellis" (so urkundlich erstmals 1244) zu diesem. Die Pfarre besaß als mittelalterliche Tochterpfarre Maria Rojach, das 1314 zusammen mit der Pfarre St. Lorenz in Gemmersdorf und den zu diesen Kirchen gehörigen Vikariaten und Kapellen als Stiftsbesitz genannt wird. Die Annahme Fresachers, auch St. Georg in St. Georgen unter Stein wäre eine mittelalterliche Tochterpfarre St. Andräs gewesen, dürfte nach der Urkunde von 1314 irrig sein. Der Sprengel der Pfarre St. Andrä grenzte im Süden an die Stiftspfarre St. Egidius des Klosters St. Paul. St. Egidius war die alte Pfarrkirche von St. Paul, die 1618 niedergerissen wurde. Schon länger bestehende Unstimmigkeiten zwischen dem Propst von St. Andrä und dem Abt von St. Paul über die Pfarrgrenzen der beiderseitigen Pfarren wurden über Vermittlung des Salzburger Erzbischofs 1319 beseitigt. Seit der Gründung des Bistums Lavant 1228 war die Pfarrkirche St. Andrä auch Domkirche. 1768 besaß das Domstift das Vogteirecht über die Pfarre, 1781 hingegen erscheint der Erzbischof von Salzburg als ihr Vogtherr, vertreten durch einen Kanoniker.

Filialen (Vikariate) von St. Andrä

St. Johann Baptist in Pölling

1314 als mit einem Vikar besetzte Filiale von St. Andrä genannt. Um 1400 gab es zw ischen dem Propst von St. Andrä und den Bewohnern von Pölling einen Streit, weil diese ihre Toten in ungeweihter Erde bestatte t hatten (anstatt sie in St. Andrä zu begraben ?). Der Streit wurde 1420 geschlichtet. Pölling war dem Dom stift inkorporiert, wird 1619 zu m letzten Mal als Filiale St. Andräs erwähnt und wurde bald darauf zur selbständigen Pfarr e erhob en. Patronat und Vogtei übte die salzburgische Herr schaft St. Andrä aus.

Filialen von Pölling: St. Georg in Lamm, St. Margareta in Tschriettes (bei Pölling)

St. Martin in Fischering

Der Ort wird 1291 erstmals urkundlich genannt und war 1334 bambergisch. 1619 Visitation durch den Administrator des Bistums Lavant. In der Literatur und vom Realschemati smus der Diözese Gurk (1933) als Filiale von St. Andrä bezeichnet, die Vogteigewalt besaß das Dom stift.

St. Johann und Paul in Jakling

In der Literatur bestehen verschiedene Meinun gen über das Alter und die Kirchenpatrone , die dazu führten , daß in Jakling sogar zwei Kirchen mit verschiedenen Patrozinien angenommen wurden. Bischof Stadion sagt aber 1687 nur, daß er die Filialkirche Johann und Paul gewe iht und in ihr einen Altar der hll. Philip und Jakob konsekriert hab e.1764 werden letztere als Kirchenpatrone bezeic hnet. Jedenfalls war die Kirche eine Filiale von St. Andrä und die Vogtei besaß das salzburgische Pflegamt St. Andrä.

St. Jakob ob Kollnitz

Fresacher meint in den Erläuterungen zur Kirchenkarte Kärnten s, daß es diese Kirche des hl. Jakob gewesen sei, die - nach der bei Tang! zitierten „Collectio" - bereits zur Zeit der Gründung des Stiftes St. Paul 1091 bestandenhabeund (wieder nach der „Collectio") die älteste Tochterkirche St. Andräs gewesen sei. Denn anfangs habe es im ganz en oberen Lavanttal bis St. Andrä keine andere Kirche gegeben. St. Jakob lag infra civitatem S. Andreae und dort mußten die Bauern ex pago Teissenegg (Vorder-, Hint ertheiß enegg , OG Wolfsberg i. L.) ihre Toten begraben. Dement spre chend hält Tang! diese Kirche und die in derselben Nachricht der „Collectio" erw ähnt e Kapelle zum hl. Paulu s (auf dem Hügel St. Paul, jetzt Stift) für jene zwei Kapellen, die 888 als königliche Schenkung an den Priester Adalold kamen. Anderer seits gibt es einen Bericht, won ach die Bewohner von Theißeneg g (später?) ihre Toten in St. Andrä selbst bestat ten muß ten, was glaub würdi ger erscheint, da man die Toten sons t an St. Andrä vorbei in das südli cher gelegene St. Jakob hätte führen müssen. Die Kirche St.Jakob wird allerdings ers t 1392 urkund lich gena nnt. Im 18. Jahrhund ert besaß das Domstift die Vogtei über die Kirche.

St. Oswald in Schönweg

Ortsname Semik um 1150 bezeugt, Alter der Kirche unbekannt, die jetzige ist gotisch. Das Patronat übte der Domprop st, die Vogtei das Domstift aus.

Kapelle zum hl. Thomas im Schloß Kollegg

1619 als Filiale der Pfarre St. Andrä erwähnt.

Kapelle St. (Pankraz und) Florian in der Burg Kollnitz

Die Kape lle der schon 1145 in Salzburg er Besitz befindlichen Burg ist 1314 durch einen Kaplan ers tmals bezeugt. 1319 wies der Erzbischof in einem Streit zwischen der Pfarre St. Andrä und dem Stift St. Paul die Kapelle dem Doms tift zu, das sie excurrendo durch einen Domh errn versehen ließ. Dies blieb so bis zur Pfarrregulierung unter Joseph II. Die Vogtei über die Kapelle besaß St. Paul. Schloß und Kape lle existieren nicht mehr.

St. Magdalena in Theißenegg

Der Kirchenp atron war bis ins 15. Jahrhund ert der hl. Andreas . Dies und der Umsta nd, daß die Bewohner von Theißenegg ihre Toten ursprün glich in St. Andr ä i. L. begra ben mußt en, weist auf ein Tochterverhältni s Theißenegg s zu St. Andrä i. L. hin. Klebei dagegen hielt die Kirche für eine mittelalterliche Tochterpfarre von St. Marein. 1464 war die Kirche bereits Pfarre. Der Zeitpunkt des Patrozinium swech sels ist unb ekannt. Das Patronat übte das Bistum Lavant, die Vogtei die Herrscha ft Waldenstein aus.

Maria Himmelfahrt in Rojach

Sehr alte Kirche und (nach Klebel) mitt elalterliche Tochterpfarre St. Andräs. 1314 erstmals erwähnt. 1319 noch nicht Pfarre, erst 1480 ausdr ücklich als solche bezeichnet. Sie war bis zur Aufhebung des Domstiftes diesem inkorp oriert und mit einem Kanoniker besetzt. 1642 wur de an der Pfarre eine Kaplanei gestiftet. Das Patronat übte das Domstift, die Vogtei das Kloster St. Paul aus.

St. Seba stian und Rochus in Siebending

Die Kirche war ursprünglich romani sch und bestand schon 1228. 1480 von den Türken niedergebrannt. Derze itige Kirche gotisch-barock. Die Kirche wird 1499 als capella sanctorum Sebastiani [et] Nicolai in Subenting erwähnt, im 18. Jahrhundert als den Heili gen Fabian und Sebastian gewei ht bezeichnet. 1687 war sie noch Filiale von Maria Rojach und wurde vorn Fürstbischof Stadion konsekr iert, jetzt ist sie Filiale von St. Andrä. Vogtei beim Domstift.

St. Ulrich an der Goding

Gründung sdatum der ursprüngli ch roman ischen, später gotischen Kirche unbe kannt. 1313 erstmal s erwä hnt, bis 1789 Filiale von Maria Rojach (,,St. Ulrich unt er Hartn eidstein"), dann Erhebung zur selbstständige n Pfarre. Patronat und Vogtei bis 1789 beim Domstift.

St. Urban in Reideben

1361 erstmals erwähnt und bis 1789 Filiale von Maria Rojach, dann von St. Ulrich an der Goding. Vogteünh aber war das Domstift.

St. Lorenzen in Gemmersdorf

1145 erstmals erwä hnt, damals noch Filiale von St. Andrä. 1314 schon Pfarre genannt und dem Dom stift inkorporie rt. 1660 Neubau der Kirche. Vogteiinhaber war das Domstift. 1841 war die Kirche eine Filiale von Maria Rojach.

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