Sacra.Wiki Philipp Neri Puell

Philipp Neri Puell

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Philipp Neri Puell, * 25. Mai 1728 in Bozen (Südtirol), † 27. Jänner 1801 in Neustift bei Brixen (Südtirol), war Chorherr des Stiftes Neustift.

Leben

Tätigkeiten im Stift und in der Seelsorge

Puell trat 1747 im Alter von 19 Jahren in Neustift ein, wo er 1750 die feierlichen Gelübde ablegte. Nach der Primiz am 24. Oktober 1751 verblieb er bis 1753 im Kloster. Danach wirkte er als Kooperator in Pfalzen und seit 1755 in Kiens. Die drei darauf folgenden Jahre, von 1758 bis 1761 fungerte Puell als Bibliothekar, Novizenmeister und Kapitelsekretär in Neustift, von 1761 bis 1772 als Kurat in dem in der Diözese Trient befindlichen Welschnoven. Von 1773 bis 1779 war er erneut in Kiens und wirkte dort als Pfarrverweser. Danach kehrte er in sein Ordenshaus zurück, wo er vier Jahre Vizedekan war. Dann übernahm er die Leitung der Pfarre Assling, der er bis 1792 vorstand, worauf er sich auf die Pfarre Natz begab. Nach einiger Zeit kam er endgültig in das Stift zurück und versah bis zu seinem Tod am 27. Jänner 1801 das Amt eines Vizedekans.

Wissenschaftliche Leistungen

Puell widmete sich neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit der Tiroler Landesgeschichte und der Geschichtsforschung. Er durchsuchte sowohl Archiv seines Stiftes als auch anderer Archive des Landes. Zu zahlreichen, damals bedeutenden Historikern stand er im engen Austausch, so mit Anton Roschmann[1] oder Josef Resch, einem Kanoniker aus dem Kollegiatstift von Innichen. Die Leistungen Puells fanden Anerkennung durch seine Ernennung zum außerordentlichen Mitglied der Kurbayrischen Akademie der Wissenschaften.

Werke

Veröffentlichungen

  • Heiligmäßiger Lebenswandel des seligen Hartmanni, Bischofen von Brixen. Brixen 1768.[2] (Digitalisat)

Handschriften im Stiftsarchiv Neustift

  • Vier Foliobände Quellen- und Urkundenmaterial zu einer Geschichte Tirols (bis zu Ende des 15. Jahrhunderts) in Handschrift und lateinischer Sprache.
  • Ein vollendetes Tirolisches Diplornatarium. – Eine Sammlung alter Tirolischer und auf Tirol bezughabender Urkunden aus verschiedenen Archiven.
  • Examen genealogiae Comitum de Andechs et Tyroli.
  • Beweise aus ächten Urkunden, daß die Grafen von Andechs niemals Grafen von Tyrol gewesen sind, auch nicht sein konnten, noch minder Herzoge vom heutigen Meran in der Grafschaft Tyrol gewesen sind.

Literatur

  • Franz Gräffer / Johann Jakob Heinrich Czikann: Art. Puell, Philipp Nerius. In: Oesterreichische National-Encyklopädie. Band 4 (1835), S. 321. (Digitalisat)
  • Joseph von Hormayr: Biographische Züge aus dem Leben deutscher Männer. Band 1. Leipzig 1815, S. 39–40. (Digitalisat)
  • Constantin von Wurzbach: Art. Puell, Philipp Nerius. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 24 (1872), S. 55. (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Durch Roschmann wurde Puell in einen wissenschaftlichen Streit mit dem Geschichtsforscher von Roveredo Girolamo Tartarotti, dem Verfasser des Werkes: "De arte critica" und der "Geschichte über den Ursprung der Trientiner Kirche" verwickelt.
  2. Eine größere, sehr umfangreiche Arbeit Puells über Hartmann, die schon 1765 vollendet war, erschien nicht, wie es beabsichtigt war, in Druck.
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