Philipp Neri Puell
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Name | Philipp Neri Puell |
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Geschlecht | männlich |
Geburtsdatum | 25.05.1728 |
Geburtsort | Bozen (Südtirol) |
Einkleidung | 22.11.1747 |
Profess | 22.11.1750 |
Primiz | 24.10.1751 |
Sterbedatum | 27.01.1801 |
Sterbeort | Neustift bei Brixen (Südtirol) |
Institution | Stift Neustift bei Brixen |
Funktion | Chorherr |
Quelle | Berthold Otto Černik: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 293. |
Philipp Neri Puell, * 25. Mai 1728 in Bozen (Südtirol), † 27. Jänner 1801 in Neustift bei Brixen (Südtirol), trat im Alter von 19 Jahren 1747 in Neustift ein, wo er 1750 die feierlichen Gelübde ablegte. Nach der Primiz am 24. Oktober 1751 verblieb er bis 1753 im Kloster. Dann wirkte er als Kooperator in Pfalzen und seit 1755 in Kiens. Hierauf weilte Puell drei Jahre (1758 bis 1761) als Bibliothekar, Novizenmeister und Kapitelsekretär in Neustift, von 1761 bis 1772 als Kurat in Welschnoven (Diözese Trient) und von 1773 bis 1779 als Pfarrverweser in Kiens. Nun kehrte er wieder in sein Ordenshaus zurück, wo er vier Jahre Vizedekan war. Dann übernahm er die Leitung der Pfarre Aßling, der er bis 1792 vorstand, worauf er sich auf die Pfarre Natz begab. Nach einiger Zeit kam er endgültig in das Stift zurück und versah bis zu seinem Tod am 27. Jänner 1801 das Amt eines Vizedekans.
Der Chorherr Philipp Puell war ein überaus eifriger Geschichtsforscher. Der Geschichte seines Vaterlandes widmete er alle seine freien Stunden. Eifrig durchforschte er das Archiv seines Stiftes und andere Archive des Landes. Er stand mit bedeutenden Historikern in wissenschaftlichem Verkehr, so mit Anton Roschmann und mit Josef Resch, Kanonikus von Innichen. Durch ersteren wurde Puell in einen wissenschaftlichen Streit mit dem Geschichtsforscher von Roveredo Girolamo Tartarotti, dem Verfasser des Werkes: "De arte critica" und der "Geschichte über den Ursprung der Trientiner Kirche" verwickelt. [Siehe C. v. Wurzbach, Biograph. Lexikon unter Puell.]
Die historische Tätigkeit Puells fand Anerkennung durch seine Ernennung zum außerordentlichen Mitglied der Kurbayrischen Akademie der Wissenschaften.
Werke
- Heiligmäßiger Lebenswandel des seligen Hartmanni, Bischofen von Brixen. Brixen 1768, Cass. Krapf. (Eine größere, sehr umfangreiche Arbeit Puells über Hartmann, die schon 1765 vollendet war, erschien nicht, wie es beabsichtigt war, in Druck.)
- Vier Foliobände Quellen- und Urkundenmaterial zu einer Geschichte Tirols (bis zu Ende des 15. Jahrhunderts) in Handschrift und lateinischer Sprache. (Im Archiv des Klosters Neustift.)
- Ein vollendetes Tirolisches Diplornatarium. – Eine Sammlung alter Tirolischer und auf Tirol bezughabender Urkunden aus verschiedenen Archiven.
- Examen genealogiae Comitum de Andechs et Tyroli. (Diese Abhandlung sandte Puell an die Kurbayrische Akademie der Wissenschaften, die ihm daraufhin das Diplom eines außerordentlichen Mitgliedes verlieh.)
- Beweise aus ächten Urkunden, daß die Grafen von Andechs niemals Grafen von Tyrol gewesen sind, auch nicht sein konnten, noch minder Herzoge vom heutigen Meran in der Grafschaft Tyrol gewesen sind.