Rudiger I.: Unterschied zwischen den Versionen
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Rudiger I., * etwa 1100, † 29. August 1168, war Magister sowie Chorherr und von 1167-1168 Propst des Stiftes Klosterneuburg. | Rudiger I., * etwa 1100, † 29. August 1168, war Magister sowie Chorherr und von 1167-1168 Propst des [[Stiftes Klosterneuburg]]. | ||
Rudiger war Stiefbruder des Propstes Gerhoch von Reichersberg und des Propstes Marquard. Er entstammte wahrscheinlich dem Geschlecht der Edelfreien von Weilheim, einer Nebenlinie der Aribonen. Rudiger trat zuerst mit seinem Bruder Friedrich nach 1124 in das Augsburger Domkapitel ein. Seit 1128 war er bischöflicher Notar, besonders ausgezeichnet durch gewandten Stil und Sprache, 1149 auch Archidiakon des bayrischen Sprengels, schließlich Dekan (um 1156). Da Rudiger ganz energisch im Sinn der Reform arbeitete, erhob sich bald Streit und er wurde mit seinem Bruder Friedrich aus Augsburg vertrieben. Zunächst ging er nach Reichersberg. Zwischen Herbst 1161 und Herbst 1163 folgte er der Berufung durch seinen Stiefbruder Marquard als Dekan nach Klosterneuburg. 1164 wurde Rudiger vom Bischof Hartmann von Brixen zum Propst von Neustift ausersehen; er verzichtete jedoch nach dem bald erfolgten Tod Hartmanns auf die Propstei. Dafür folgte er seinem Stiefbruder Marquard in Klosterneuburg als Propst 1167, starb jedoch schon am 29. August 1168. Rudiger betätigte sich auch literarisch (Nikolaus- und zwei Afrasequenzen). Weiters griff er schriftstellerisch in den christologischen Streit um Gerhoch von Reichersberg ein. | Rudiger war Stiefbruder des Propstes Gerhoch von [[Reichersberg]] und des Propstes Marquard. Er entstammte wahrscheinlich dem Geschlecht der Edelfreien von Weilheim, einer Nebenlinie der Aribonen. Rudiger trat zuerst mit seinem Bruder Friedrich nach 1124 in das Augsburger Domkapitel ein. Seit 1128 war er bischöflicher Notar, besonders ausgezeichnet durch gewandten Stil und Sprache, 1149 auch Archidiakon des bayrischen Sprengels, schließlich Dekan (um 1156). Da Rudiger ganz energisch im Sinn der Reform arbeitete, erhob sich bald Streit und er wurde mit seinem Bruder Friedrich aus Augsburg vertrieben. Zunächst ging er nach Reichersberg. Zwischen Herbst 1161 und Herbst 1163 folgte er der Berufung durch seinen Stiefbruder Marquard als Dekan nach Klosterneuburg. 1164 wurde Rudiger vom Bischof Hartmann von Brixen zum Propst von [[Neustift]] ausersehen; er verzichtete jedoch nach dem bald erfolgten Tod Hartmanns auf die Propstei. Dafür folgte er seinem Stiefbruder Marquard in [[Klosterneuburg]] als Propst 1167, starb jedoch schon am 29. August 1168. Rudiger betätigte sich auch literarisch (Nikolaus- und zwei Afrasequenzen). Weiters griff er schriftstellerisch in den christologischen Streit um Gerhoch von [[Reichersberg]] ein. |
Version vom 19. Oktober 2020, 14:26 Uhr
Name | Rudiger I. |
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Geschlecht | männlich
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Sterbedatum | 29.08.1168 |
Institution | Stift Klosterneuburg |
Funktion | Propst |
Quelle | Karl Holubar (Hrsg.), Das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg. Geschichtliche und statistische Daten. 3. vervollständigte Auflage, Verlag Stift Klosterneuburg 2014, S. 273-274. |
Rudiger I., * etwa 1100, † 29. August 1168, war Magister sowie Chorherr und von 1167-1168 Propst des Stiftes Klosterneuburg.
Rudiger war Stiefbruder des Propstes Gerhoch von Reichersberg und des Propstes Marquard. Er entstammte wahrscheinlich dem Geschlecht der Edelfreien von Weilheim, einer Nebenlinie der Aribonen. Rudiger trat zuerst mit seinem Bruder Friedrich nach 1124 in das Augsburger Domkapitel ein. Seit 1128 war er bischöflicher Notar, besonders ausgezeichnet durch gewandten Stil und Sprache, 1149 auch Archidiakon des bayrischen Sprengels, schließlich Dekan (um 1156). Da Rudiger ganz energisch im Sinn der Reform arbeitete, erhob sich bald Streit und er wurde mit seinem Bruder Friedrich aus Augsburg vertrieben. Zunächst ging er nach Reichersberg. Zwischen Herbst 1161 und Herbst 1163 folgte er der Berufung durch seinen Stiefbruder Marquard als Dekan nach Klosterneuburg. 1164 wurde Rudiger vom Bischof Hartmann von Brixen zum Propst von Neustift ausersehen; er verzichtete jedoch nach dem bald erfolgten Tod Hartmanns auf die Propstei. Dafür folgte er seinem Stiefbruder Marquard in Klosterneuburg als Propst 1167, starb jedoch schon am 29. August 1168. Rudiger betätigte sich auch literarisch (Nikolaus- und zwei Afrasequenzen). Weiters griff er schriftstellerisch in den christologischen Streit um Gerhoch von Reichersberg ein.