Johannes Chrysostomus Mitterrutzner: Unterschied zwischen den Versionen
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Mitterrutzner war der Sohn eines Wirtschaftsbesitzers. Seine Mutter war eine Schwester des ausgezeichneten Pädagogen und Gymnasialpräfekten zu Brixen Valentin Forer. Unter dessen Aufsicht wurde er später herangezogen, als er in Brixen das Gymnasium besuchte. Im Jahr 1837 verließ er mit Auszeichnung das Gymnasium, um in Innsbruck Philosophie zu studieren (1837 bis 1839). Dann begab er sich wieder nach Brixen, wo er drei Jahre Theologie studierte, und am 7. September 1842 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Neustift. Nach der Profess und der Priesterweihe am 8. und 24. September 1843 musste Mitterrutzner noch den IV. Jahrgang des theologischen Kursus beenden | ===Klostereintritt und Ausbildung=== | ||
Mitterrutzner war der Sohn eines Wirtschaftsbesitzers. Seine Mutter war eine Schwester des ausgezeichneten Pädagogen und Gymnasialpräfekten zu Brixen Valentin Forer. Unter dessen Aufsicht wurde er später herangezogen, als er in Brixen das Gymnasium besuchte. Im Jahr 1837 verließ er mit Auszeichnung das Gymnasium, um in Innsbruck Philosophie zu studieren (1837 bis 1839). Dann begab er sich wieder nach Brixen, wo er drei Jahre Theologie studierte, und am 7. September 1842 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Neustift. Nach der Profess und der Priesterweihe am 8. und 24. September 1843 musste Mitterrutzner noch den IV. Jahrgang des theologischen Kursus beenden. | |||
===Studium in Rom und Lehrtätigkeit=== | |||
Im Februar 1846 sandte der hochsinnige Propst von Neustift Ludwig Mayr den jungen Priester wegen seiner hervorragenden Geistesanlagen und seiner ungewöhnlichen Sprachengabe zur weiteren Ausbildung nach Rom. Hier betrieb Mitterrutzner fast anderthalb Jahre lang theologische und linguistische Studien, und zwar pflegte er jetzt vorzugsweise das Studium der neueren Sprachen; die Kenntnis der orientalischen Sprachen, wie Hebräisch, Arabisch, Chaldäisch und Syrisch, hatte er sich, unterstützt von seinem Sprachentalent, bereits als Theologe in Brixen angeeignet. Kardinal Mezzofanti, der größte Polyglott aller Zeiten, dessen Verkehr sich Mitterrutzner erfreute, war das Vorbild, dem er nacheiferte. Am 16. Juni 1846 wurde Mitterrutzner an der Sapienza zum Doktor der Theologie promoviert. Im Juni 1847 kehrte er in sein Kloster zurück, wurde jedoch schon im Oktober desselben Jahres dem Gymnasium in Brixen als Professor der klassischen Philologie und der Geschichte zugeteilt. Zwanzig Jahre hindurch lehrte er in der Folgezeit Latein in der siebenten und achten Klasse, Griechisch einigemal in der dritten und vierten, Geschichte durch 24 Jahre am Obergymnasium. Aber auch in Freifächern unterwies er die studierende Jugend mit Eifer, wie in Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch, ja selbst in Stenographie in den Jahren 1855 und 1856. So wirkte er 26 Jahre lang auf das segensreichste als Professor und setzte dann als Direktor und Rektor des Chorherrenkollegiums in Brixen (seit 1873) sein erfolgreiches Wirken fort, dabei auf den verschiedensten Gebieten mit der Feder rastlos tätig, bis ihn eine schwere Krankheit zum Rücktritt vom Lehramte nötigte (1891). Zwei Jahre verblieb Dr. Mitterrutzner noch Rektor des Kollegiums in Brixen, worauf er (am 21. Juli 1893), mit dem Titel eines Schulrates ausgezeichnet, in das Kloster Neustift zurückkehrte. | |||
Wegen dieser seiner hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der afrikanischen Sprachenkunde wurde Mitterrutzner bald darauf zum Président d'Honneur des "Institut d'Afrique" in Paris ernannt. | ===Katholische Missionierung in Afrika und wissenschaftliche Leistungen=== | ||
An die hervorragenden Verdienste Mitterrutzners um die Jugendbildung und die Wissenschaft reihen sich seine ebenbürtigen Verdienste um die Mission in Zentralafrika und um die Arbeiten des vatikanischen Konzils. Mitterrutzner hatte während seiner Studien in Rom den späteren apostolischen Provikar der katholischen Mission in Zentralafrika, den "Apostel Innerafrikas", Dr. lgnaz Knoblecher [Siehe Mitterrutzner, Dr. Ignaz Knoblecher, apostolischer Provicar der katholischen Mission in Central-Afrika. Eine Lebensskizze. Brixen 1869, Weger], kennen gelernt, der ihn für diese Mission so begeisterte, dass er einer ihrer eifrigsten und werktätigsten Freunde wurde. Seine Liebe zu dieser Mission und sein Eifer, mit dem er für sie arbeitete, war so groß, dass er im Jahre 1856, als der Generalvikar der katholischen Mission Innerafrikas Josef Gostner ihm aus Chartum schrieb, Dr. Knoblecher habe beschlossen, acht der tüchtigsten Neger der Missionsschule zur weiteren Ausbildung nach Europa zu schicken, Mitterrutzner möge daher einen verlässlichen Mann nach Ägypten senden, der die Schwarzen von Alexandria nach Europa führen solle, selbst Ende August nach Alexandria reiste und die schwarzen Studenten nach Europa brachte. Er wies ihnen auch, wie Gostner wünschte, Obdach und Unterhalt an, und zwar zweien in der Propaganda, zweien bei dem Redakteur der Zgodnija Danica (Morgenstern) in Laibach Lukas Jeran und schließlich den übrigen vier bei Don Nik. Mazza in Verona, einem Don Bosco im Kleinen. Als am 13. April 1858 der Provikar Dr. Knoblecher und drei Tage später darauf der Generalvikar der katholischen Mission Innerafrikas Josef Gostner unvermutet starben, verhinderte es Mitterrutzner nur durch seine Energie, dass die Mission in Zentralafrika aufgehoben wurde. [I. c. S. 40.] Wie sehr ihm diese Mission am Herzen lag, ersehen wir auch daraus, dass er es unternahm, die Sprachen der Bari-Neger und des Stammes der Dinka-Neger in Zentralafrika zu ergründen und zum Nutzen der künftigen Glaubensboten Innerafrikas in Grammatiken zu hinterlegen. Durch die äußerst rege Korrespondenz mit den meisten Missionären Innerafrikas, durch die Benützung ihrer Manuskripte und endlich durch den Verkehr mit dem talentvollen Missionsschüler und Bari-Neger Franz X. Logwit-lo-Ladú, der 1863 vom Missionär Franz Morlang nach Brixen gebracht worden war und dort schon nach drei Jahren starb, ist es ihm auch in trefflicher Weise gelungen (1866, 1867). 1866 erschien von ihm die Grammatik der Dinkasprache und 1867 die der Barisprache. Wegen dieser seiner hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der afrikanischen Sprachenkunde wurde Mitterrutzner bald darauf zum Président d'Honneur des "Institut d'Afrique" in Paris ernannt. | |||
===Persönliches Netzwerk=== | |||
Im Jahr 1852 hatte der geistvolle Chorherr von Neustift, der damals schon Mitglied der "Academia di religione cattolica" (Akademie der katholischen Religion) in Rom war, in den "Annali delle scienze religiose" über die berühmte Patrologie des damaligen Theologieprofessors in Brixen und späteren Bischofs von Sankt Pölten Feßler, welcher später als Bischof Generalsekretär beim vatikanischen Konzil war (1870), eine bogenlange Rezension veröffentlicht. Diese Rezension machte einerseits den Professor Feßler in Rom vorteilhaft bekannt und trug anderseits dem Chorherrn Dr. Mitterrutzner eine intime Freundschaft mit ihm ein. Dieser Freundschaft und selbstverständlich auch seiner Gelehrtheit sowie seinen großen Sprachkenntnissen – er beherrschte mehr oder weniger gegen achtzehn Sprachen in Wort und Schrift – hatte es Mitterrutzner zu verdanken, dass er mit Erlaubnis des Papstes beim vatikanischen Konzil (1870) als "Geheimschreiber" des Generalsekretärs Mons. Bischof Feßler arbeiten durfte. Mitterrutzner hatte vor allem den Hauptinhalt aller französischer, spanischer und englischer Einläufe lateinisch in Regestenform abzufassen. Dann ernannte ihn Mons. Feßler zum epistolographus ad Episcopos. Die Briefe, respektive Antworten, deren Inhalt Feßler selbst oder, wenn notwendig, der Papst bestimmte, wurden, nachdem sie Mitterrutzner konzipiert und Feßler unterschrieben hatte, von zwei berittenen Dragonern in die Wohnungen der Konzilsväter gebracht. Außerdem fertigte Mitterrutzner auf speziellen Wunsch des Heiligen Vaters ein Verzeichnis derjenigen Bischöfe an, welche beim Konzil nicht erschienen waren; ferner schrieb er für das päpstliche Archiv die "Summa rerum gestarum in Congregationibus generalibus" auf Zeichenpapier, und endlich wurde er öfters von Bischof Feßler zu einzelnen Vätern mit wichtigen geheimen Depeschen oder auch als mündlicher Internuntius gesandt. Jene Auszeichnung brachte also Mitterrutzner, wie wir ersehen, viel Anstrengung und Mühe; nichtsdestoweniger war sie für ihn, wie er selbst versichert, ein beneidenswertes Glück. Besonders beglückte ihn das "Secretum Pontificium", welches ihm der Papst erteilte, nämlich das Recht mit den Vätern des Konzils und ihren Theologen über Konzilssachen vertraulich zu sprechen. Ende Juni erkrankte Dr. Mitterrutzner infolge der großen Anstrengung und Hitze, so dass er genötigt war, in seine Heimat zurückzukehren. Bevor er abreiste, erhielt er noch Audienz beim Papst Pius IX., der ihm für seine Arbeiten auf dem Konzil herzlichen Dank abstattete und eine schöne silberne Konzilsmedaille mit den Worten überreichte: "Ecco un piccolo ricordo della mia riconoscenza. lddio vi benedica." | Im Jahr 1852 hatte der geistvolle Chorherr von Neustift, der damals schon Mitglied der "Academia di religione cattolica" (Akademie der katholischen Religion) in Rom war, in den "Annali delle scienze religiose" über die berühmte Patrologie des damaligen Theologieprofessors in Brixen und späteren Bischofs von Sankt Pölten Feßler, welcher später als Bischof Generalsekretär beim vatikanischen Konzil war (1870), eine bogenlange Rezension veröffentlicht. Diese Rezension machte einerseits den Professor Feßler in Rom vorteilhaft bekannt und trug anderseits dem Chorherrn Dr. Mitterrutzner eine intime Freundschaft mit ihm ein. Dieser Freundschaft und selbstverständlich auch seiner Gelehrtheit sowie seinen großen Sprachkenntnissen – er beherrschte mehr oder weniger gegen achtzehn Sprachen in Wort und Schrift – hatte es Mitterrutzner zu verdanken, dass er mit Erlaubnis des Papstes beim vatikanischen Konzil (1870) als "Geheimschreiber" des Generalsekretärs Mons. Bischof Feßler arbeiten durfte. Mitterrutzner hatte vor allem den Hauptinhalt aller französischer, spanischer und englischer Einläufe lateinisch in Regestenform abzufassen. Dann ernannte ihn Mons. Feßler zum epistolographus ad Episcopos. Die Briefe, respektive Antworten, deren Inhalt Feßler selbst oder, wenn notwendig, der Papst bestimmte, wurden, nachdem sie Mitterrutzner konzipiert und Feßler unterschrieben hatte, von zwei berittenen Dragonern in die Wohnungen der Konzilsväter gebracht. Außerdem fertigte Mitterrutzner auf speziellen Wunsch des Heiligen Vaters ein Verzeichnis derjenigen Bischöfe an, welche beim Konzil nicht erschienen waren; ferner schrieb er für das päpstliche Archiv die "Summa rerum gestarum in Congregationibus generalibus" auf Zeichenpapier, und endlich wurde er öfters von Bischof Feßler zu einzelnen Vätern mit wichtigen geheimen Depeschen oder auch als mündlicher Internuntius gesandt. Jene Auszeichnung brachte also Mitterrutzner, wie wir ersehen, viel Anstrengung und Mühe; nichtsdestoweniger war sie für ihn, wie er selbst versichert, ein beneidenswertes Glück. Besonders beglückte ihn das "Secretum Pontificium", welches ihm der Papst erteilte, nämlich das Recht mit den Vätern des Konzils und ihren Theologen über Konzilssachen vertraulich zu sprechen. Ende Juni erkrankte Dr. Mitterrutzner infolge der großen Anstrengung und Hitze, so dass er genötigt war, in seine Heimat zurückzukehren. Bevor er abreiste, erhielt er noch Audienz beim Papst Pius IX., der ihm für seine Arbeiten auf dem Konzil herzlichen Dank abstattete und eine schöne silberne Konzilsmedaille mit den Worten überreichte: "Ecco un piccolo ricordo della mia riconoscenza. lddio vi benedica." | ||
Der Ruf Mitterrutzners drang auch zu Papst Leo XIII. Der apostolische Vikar der zentralafrikanischen Mission Bischof Daniel Comboni, der Mitterrutzner schon während des vatikanischen Konzils zu Rom fast täglich besucht hatte, rühmte ihn nämlich im Jahre 1880 vor dem Papst als den größten Förderer seiner Mission und berichtete auch von seinen Arbeiten auf dem vatikanischen Konzil. Leo XIII. wollte ihn daher kennen lernen und ließ ihm diesen seinen Wunsch durch seinen Geheimkämmerer Baron Schönberg bekanntgeben. Ende Juli 1880 reiste nun Mitterrutzner nach Rom, wo er am 29. dieses Monates vom Papst im Vatikan aufs freundlichste empfangen wurde. Der Papst sprach mit ihm über die zentralafrikanische Mission, über das vatikanische Konzil, über Fürstbischof Gasser, "quel modello dei Vescovi", wie er ihn nannte, und über anderes mehr. Zum Schluss erklärte Leo XIII.: "Da Sie beim Konzil so tätig waren, gebe ich Ihnen das prachtvolle Werk von Cecconi: La storia del Concilio Vaticano" (vier starke Bände). Daran knüpfte er die Bemerkung: "Dieses Werk ist nicht käuflich, sondern nur als Andenken für die Konzilsväter bestimmt. Jedoch ist es billig, daß auch Sie ein Exemplar erhalten." Dieses Werk bildet jetzt eine Zierde der Neustifter Stiftsbibliothek. | Der Ruf Mitterrutzners drang auch zu Papst Leo XIII. Der apostolische Vikar der zentralafrikanischen Mission Bischof Daniel Comboni, der Mitterrutzner schon während des vatikanischen Konzils zu Rom fast täglich besucht hatte, rühmte ihn nämlich im Jahre 1880 vor dem Papst als den größten Förderer seiner Mission und berichtete auch von seinen Arbeiten auf dem vatikanischen Konzil. Leo XIII. wollte ihn daher kennen lernen und ließ ihm diesen seinen Wunsch durch seinen Geheimkämmerer Baron Schönberg bekanntgeben. Ende Juli 1880 reiste nun Mitterrutzner nach Rom, wo er am 29. dieses Monates vom Papst im Vatikan aufs freundlichste empfangen wurde. Der Papst sprach mit ihm über die zentralafrikanische Mission, über das vatikanische Konzil, über Fürstbischof Gasser, "quel modello dei Vescovi", wie er ihn nannte, und über anderes mehr. Zum Schluss erklärte Leo XIII.: "Da Sie beim Konzil so tätig waren, gebe ich Ihnen das prachtvolle Werk von Cecconi: La storia del Concilio Vaticano" (vier starke Bände). Daran knüpfte er die Bemerkung: "Dieses Werk ist nicht käuflich, sondern nur als Andenken für die Konzilsväter bestimmt. Jedoch ist es billig, daß auch Sie ein Exemplar erhalten." Dieses Werk bildet jetzt eine Zierde der Neustifter Stiftsbibliothek. | ||
===Letzten Jahre und Ableben=== | |||
Seit 1893, nach Jahren voll unermüdlicher Tätigkeit, verbrachte der große Gelehrte von Neustift, der vom Kaiser mit dem Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens und mit der goldenen Medaille für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet wurde, den Abend seines Lebens im Kloster. Der Lebensabend des greisen Geistesmannes war aber nicht ungetrübt. Nur zu sehr musste er an sich selbst die Wahrheit der Worte erfahren: "Multa senem circumveniunt incommoda" (Horatius ad Pis. 169). Nichtsdestoweniger ertrug er gottergeben und heiteren Sinnes alle Mühseligkeit des Alters, gestärkt von dem Bewusstsein, die ernste Mahnung: "War dir Kraft, von allen Kräften hast du Rechenschaft zu geben" (Weber, Dreizehnlinden) stets beherzigt zu haben. Am 15. April 1903 um 10 Uhr vormittags schloß er seine müden Augen zur ewigen Ruhe, beweint von seinen Mitbrüdern und allen, die das Glück hatten, sein goldenes Herz kennen zu lernen und an ihm sich zu erwärmen. | |||
==Literatur== | ==Literatur== |
Version vom 24. Mai 2020, 08:55 Uhr
Name | Johannes Chrysostomus Mitterrutzner |
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Geschlecht | männlich |
Geburtsdatum | 30.05.1818 |
Geburtsort | Tils bei Brixen (Südtirol) |
Einkleidung | 07.09.1842 |
Profess | 08.09.1843 |
Primiz | 24.09.1843 |
Sterbedatum | 15.04.1903 |
Sterbeort | Neustift bei Brixen (Südtirol) |
Institution | Stift Neustift |
Funktion | Chorherr |
GND | https://d-nb.info/gnd/100849725 |
Quelle | Berthold Otto Černík: Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, S. 300–306. |
Dr. Johannes Chrysostomus Mitterrutzner, * 30. Mai 1818 in Tils bei Brixen (Tirol), † 15. April 1903, war Chorherr des Stiftes Neustift und Linguist.
Leben
Klostereintritt und Ausbildung
Mitterrutzner war der Sohn eines Wirtschaftsbesitzers. Seine Mutter war eine Schwester des ausgezeichneten Pädagogen und Gymnasialpräfekten zu Brixen Valentin Forer. Unter dessen Aufsicht wurde er später herangezogen, als er in Brixen das Gymnasium besuchte. Im Jahr 1837 verließ er mit Auszeichnung das Gymnasium, um in Innsbruck Philosophie zu studieren (1837 bis 1839). Dann begab er sich wieder nach Brixen, wo er drei Jahre Theologie studierte, und am 7. September 1842 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Neustift. Nach der Profess und der Priesterweihe am 8. und 24. September 1843 musste Mitterrutzner noch den IV. Jahrgang des theologischen Kursus beenden.
Studium in Rom und Lehrtätigkeit
Im Februar 1846 sandte der hochsinnige Propst von Neustift Ludwig Mayr den jungen Priester wegen seiner hervorragenden Geistesanlagen und seiner ungewöhnlichen Sprachengabe zur weiteren Ausbildung nach Rom. Hier betrieb Mitterrutzner fast anderthalb Jahre lang theologische und linguistische Studien, und zwar pflegte er jetzt vorzugsweise das Studium der neueren Sprachen; die Kenntnis der orientalischen Sprachen, wie Hebräisch, Arabisch, Chaldäisch und Syrisch, hatte er sich, unterstützt von seinem Sprachentalent, bereits als Theologe in Brixen angeeignet. Kardinal Mezzofanti, der größte Polyglott aller Zeiten, dessen Verkehr sich Mitterrutzner erfreute, war das Vorbild, dem er nacheiferte. Am 16. Juni 1846 wurde Mitterrutzner an der Sapienza zum Doktor der Theologie promoviert. Im Juni 1847 kehrte er in sein Kloster zurück, wurde jedoch schon im Oktober desselben Jahres dem Gymnasium in Brixen als Professor der klassischen Philologie und der Geschichte zugeteilt. Zwanzig Jahre hindurch lehrte er in der Folgezeit Latein in der siebenten und achten Klasse, Griechisch einigemal in der dritten und vierten, Geschichte durch 24 Jahre am Obergymnasium. Aber auch in Freifächern unterwies er die studierende Jugend mit Eifer, wie in Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch, ja selbst in Stenographie in den Jahren 1855 und 1856. So wirkte er 26 Jahre lang auf das segensreichste als Professor und setzte dann als Direktor und Rektor des Chorherrenkollegiums in Brixen (seit 1873) sein erfolgreiches Wirken fort, dabei auf den verschiedensten Gebieten mit der Feder rastlos tätig, bis ihn eine schwere Krankheit zum Rücktritt vom Lehramte nötigte (1891). Zwei Jahre verblieb Dr. Mitterrutzner noch Rektor des Kollegiums in Brixen, worauf er (am 21. Juli 1893), mit dem Titel eines Schulrates ausgezeichnet, in das Kloster Neustift zurückkehrte.
Katholische Missionierung in Afrika und wissenschaftliche Leistungen
An die hervorragenden Verdienste Mitterrutzners um die Jugendbildung und die Wissenschaft reihen sich seine ebenbürtigen Verdienste um die Mission in Zentralafrika und um die Arbeiten des vatikanischen Konzils. Mitterrutzner hatte während seiner Studien in Rom den späteren apostolischen Provikar der katholischen Mission in Zentralafrika, den "Apostel Innerafrikas", Dr. lgnaz Knoblecher [Siehe Mitterrutzner, Dr. Ignaz Knoblecher, apostolischer Provicar der katholischen Mission in Central-Afrika. Eine Lebensskizze. Brixen 1869, Weger], kennen gelernt, der ihn für diese Mission so begeisterte, dass er einer ihrer eifrigsten und werktätigsten Freunde wurde. Seine Liebe zu dieser Mission und sein Eifer, mit dem er für sie arbeitete, war so groß, dass er im Jahre 1856, als der Generalvikar der katholischen Mission Innerafrikas Josef Gostner ihm aus Chartum schrieb, Dr. Knoblecher habe beschlossen, acht der tüchtigsten Neger der Missionsschule zur weiteren Ausbildung nach Europa zu schicken, Mitterrutzner möge daher einen verlässlichen Mann nach Ägypten senden, der die Schwarzen von Alexandria nach Europa führen solle, selbst Ende August nach Alexandria reiste und die schwarzen Studenten nach Europa brachte. Er wies ihnen auch, wie Gostner wünschte, Obdach und Unterhalt an, und zwar zweien in der Propaganda, zweien bei dem Redakteur der Zgodnija Danica (Morgenstern) in Laibach Lukas Jeran und schließlich den übrigen vier bei Don Nik. Mazza in Verona, einem Don Bosco im Kleinen. Als am 13. April 1858 der Provikar Dr. Knoblecher und drei Tage später darauf der Generalvikar der katholischen Mission Innerafrikas Josef Gostner unvermutet starben, verhinderte es Mitterrutzner nur durch seine Energie, dass die Mission in Zentralafrika aufgehoben wurde. [I. c. S. 40.] Wie sehr ihm diese Mission am Herzen lag, ersehen wir auch daraus, dass er es unternahm, die Sprachen der Bari-Neger und des Stammes der Dinka-Neger in Zentralafrika zu ergründen und zum Nutzen der künftigen Glaubensboten Innerafrikas in Grammatiken zu hinterlegen. Durch die äußerst rege Korrespondenz mit den meisten Missionären Innerafrikas, durch die Benützung ihrer Manuskripte und endlich durch den Verkehr mit dem talentvollen Missionsschüler und Bari-Neger Franz X. Logwit-lo-Ladú, der 1863 vom Missionär Franz Morlang nach Brixen gebracht worden war und dort schon nach drei Jahren starb, ist es ihm auch in trefflicher Weise gelungen (1866, 1867). 1866 erschien von ihm die Grammatik der Dinkasprache und 1867 die der Barisprache. Wegen dieser seiner hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der afrikanischen Sprachenkunde wurde Mitterrutzner bald darauf zum Président d'Honneur des "Institut d'Afrique" in Paris ernannt.
Persönliches Netzwerk
Im Jahr 1852 hatte der geistvolle Chorherr von Neustift, der damals schon Mitglied der "Academia di religione cattolica" (Akademie der katholischen Religion) in Rom war, in den "Annali delle scienze religiose" über die berühmte Patrologie des damaligen Theologieprofessors in Brixen und späteren Bischofs von Sankt Pölten Feßler, welcher später als Bischof Generalsekretär beim vatikanischen Konzil war (1870), eine bogenlange Rezension veröffentlicht. Diese Rezension machte einerseits den Professor Feßler in Rom vorteilhaft bekannt und trug anderseits dem Chorherrn Dr. Mitterrutzner eine intime Freundschaft mit ihm ein. Dieser Freundschaft und selbstverständlich auch seiner Gelehrtheit sowie seinen großen Sprachkenntnissen – er beherrschte mehr oder weniger gegen achtzehn Sprachen in Wort und Schrift – hatte es Mitterrutzner zu verdanken, dass er mit Erlaubnis des Papstes beim vatikanischen Konzil (1870) als "Geheimschreiber" des Generalsekretärs Mons. Bischof Feßler arbeiten durfte. Mitterrutzner hatte vor allem den Hauptinhalt aller französischer, spanischer und englischer Einläufe lateinisch in Regestenform abzufassen. Dann ernannte ihn Mons. Feßler zum epistolographus ad Episcopos. Die Briefe, respektive Antworten, deren Inhalt Feßler selbst oder, wenn notwendig, der Papst bestimmte, wurden, nachdem sie Mitterrutzner konzipiert und Feßler unterschrieben hatte, von zwei berittenen Dragonern in die Wohnungen der Konzilsväter gebracht. Außerdem fertigte Mitterrutzner auf speziellen Wunsch des Heiligen Vaters ein Verzeichnis derjenigen Bischöfe an, welche beim Konzil nicht erschienen waren; ferner schrieb er für das päpstliche Archiv die "Summa rerum gestarum in Congregationibus generalibus" auf Zeichenpapier, und endlich wurde er öfters von Bischof Feßler zu einzelnen Vätern mit wichtigen geheimen Depeschen oder auch als mündlicher Internuntius gesandt. Jene Auszeichnung brachte also Mitterrutzner, wie wir ersehen, viel Anstrengung und Mühe; nichtsdestoweniger war sie für ihn, wie er selbst versichert, ein beneidenswertes Glück. Besonders beglückte ihn das "Secretum Pontificium", welches ihm der Papst erteilte, nämlich das Recht mit den Vätern des Konzils und ihren Theologen über Konzilssachen vertraulich zu sprechen. Ende Juni erkrankte Dr. Mitterrutzner infolge der großen Anstrengung und Hitze, so dass er genötigt war, in seine Heimat zurückzukehren. Bevor er abreiste, erhielt er noch Audienz beim Papst Pius IX., der ihm für seine Arbeiten auf dem Konzil herzlichen Dank abstattete und eine schöne silberne Konzilsmedaille mit den Worten überreichte: "Ecco un piccolo ricordo della mia riconoscenza. lddio vi benedica."
Der Ruf Mitterrutzners drang auch zu Papst Leo XIII. Der apostolische Vikar der zentralafrikanischen Mission Bischof Daniel Comboni, der Mitterrutzner schon während des vatikanischen Konzils zu Rom fast täglich besucht hatte, rühmte ihn nämlich im Jahre 1880 vor dem Papst als den größten Förderer seiner Mission und berichtete auch von seinen Arbeiten auf dem vatikanischen Konzil. Leo XIII. wollte ihn daher kennen lernen und ließ ihm diesen seinen Wunsch durch seinen Geheimkämmerer Baron Schönberg bekanntgeben. Ende Juli 1880 reiste nun Mitterrutzner nach Rom, wo er am 29. dieses Monates vom Papst im Vatikan aufs freundlichste empfangen wurde. Der Papst sprach mit ihm über die zentralafrikanische Mission, über das vatikanische Konzil, über Fürstbischof Gasser, "quel modello dei Vescovi", wie er ihn nannte, und über anderes mehr. Zum Schluss erklärte Leo XIII.: "Da Sie beim Konzil so tätig waren, gebe ich Ihnen das prachtvolle Werk von Cecconi: La storia del Concilio Vaticano" (vier starke Bände). Daran knüpfte er die Bemerkung: "Dieses Werk ist nicht käuflich, sondern nur als Andenken für die Konzilsväter bestimmt. Jedoch ist es billig, daß auch Sie ein Exemplar erhalten." Dieses Werk bildet jetzt eine Zierde der Neustifter Stiftsbibliothek.
Letzten Jahre und Ableben
Seit 1893, nach Jahren voll unermüdlicher Tätigkeit, verbrachte der große Gelehrte von Neustift, der vom Kaiser mit dem Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens und mit der goldenen Medaille für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet wurde, den Abend seines Lebens im Kloster. Der Lebensabend des greisen Geistesmannes war aber nicht ungetrübt. Nur zu sehr musste er an sich selbst die Wahrheit der Worte erfahren: "Multa senem circumveniunt incommoda" (Horatius ad Pis. 169). Nichtsdestoweniger ertrug er gottergeben und heiteren Sinnes alle Mühseligkeit des Alters, gestärkt von dem Bewusstsein, die ernste Mahnung: "War dir Kraft, von allen Kräften hast du Rechenschaft zu geben" (Weber, Dreizehnlinden) stets beherzigt zu haben. Am 15. April 1903 um 10 Uhr vormittags schloß er seine müden Augen zur ewigen Ruhe, beweint von seinen Mitbrüdern und allen, die das Glück hatten, sein goldenes Herz kennen zu lernen und an ihm sich zu erwärmen.
Literatur
Theologische Arbeiten
- Die Wunder und Weissagungen unserer heiligen Religion und der animalische Magnetismus. In den "Katholischen Blättern aus Tirol". Herausgegeben von Ingenuin Weber, Innsbruck, Wagner. Jahrg. 1844. S. 213–221 u. S. 245–255.
- Immerwährender katholischer Hauskalender für katholische Familien. Innsbruck 1848, Wagner. 2 tom. 4°. (Von Mitterrutzner ist das Kirchengeschichtliche, die Legende, Erklärung der Zeremonien und die Beschreibung Roms; das übrige verfasste Professor Rothmiller.)
- Annalisi dell' opera: Institutiones Patrologiae del Dottor G. Feßler. In "Annali delle scienze religiose", Rom 1852.
- Introductio in libros N. F. Aus dem Nachlasse Meßmers. [Über Meßmer siehe Herders "Kirchenlexikon", 2. Aufl. B. 8. Sp. 1422.] Innsbruck 1858. Wagner. VIII. und 148 S. 8°.
- Erklärung des Johannes-Evangeliums. Aus dem Nachlasse Meßmers. Innsbruck 1860, Wagner. XII u. 446 S. 8°.
- Erklärung des ersten Korinther-Briefes. Aus dem Nachlasse Meßmers. Innsbruck 1862, F. Rauch. VI u. 312 S. 8°.
- Erklärung des Briefes an die Galater. Aus dem Nachlasse Meßmers. Brixen 1862, Weger. IV u. 192 S.
- Erklärung des Colosser- und Jakobus-Briefes. Aus dem Nachlasse Meßmers. Brixen 1869, Weger, V u. 107 S. 8°.
- Conspectus Hierarchiae Catholicae tempore Concilli Vaticani. XXI. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1871, Weger. Pag. 64, 8°.
Biographische Arbeiten
- Erinnerung an Cardinal Mezzofanti. In "Phönix", Zeitschrift für Literatur, Kunst, Geschichte, Vaterlandskunde, Wissenschaft, Theater. Redig. von Zingerle. Innsbruck 1850.
- Leben des ehrwürdigen Dieners Gottes Vincenz M. Strambi, Bischofs von Macerata und Tolentino. Nach den Akten des Seligsprechungsprocesses bearbeitet. Schaffhausen 1854, Hurter. XVI und 336 S. 8°.
- Gregor XVI. Eine Lebensskizze. Im "Neuen Sion", Zeitschrift für katholisches Leben und Wissen. Augsburg 1854.
- Kurze Lebensbeschreibung des Alois Haller, apostolischen Missionärs zu Chartum in Centralafrika. Innsbruck 1855, Wagner. VII und 72 S. 8°.
- Leben des seligen (heil.) Paul vom Kreuze, Stifters der Passionisten. Innsbruck 1859, F. Rauch.
- Aloys Meßmer, Professor der Theologie zu Brixen. Ein Lebensbild, gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank, herausgegeben von J. C. Mitterrutzner. Brixen 1860–1862, Weger. 2 Bd. 8°.
- Dr. lgnaz Knoblecher, apostolischer Provicar der katholischen Mission in Centralafrika. Eine Lebensskizze. Brixen 1869, Weger. 43 S. 8°.
- Fragmentum poeticum Valentini Forer autobiographicum. Im XXVII. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1877, Weger. Pag. 16, 8°.
- Ein Blatt der Erinnerung an Dr. Joseph Resch. Im XXXII. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1882, Weger. 9 S. 8°.
- Joseph Cardinal Mezzofanti, der große Polyglott. Eine Lebensskizze mit Porträt. XXXV. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1885, Weger. 46 S. 8°.
- Fragmente aus dem Leben des Fragmentisten (Philipp Jakob Fallmerayer). Im XXXVII. Progr. des k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1887, Weger. 42 S. 8°.
- Ein Blatt der Erinnerung an Monsignor Jos. Grasser, weiland Bischof von Verona, vom Jahre 1807–1810 Professor und Rector unseres Gymnasiums in Brixen. Im XXXVIII. Progr. d. k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1888, Weger.
- Ein Blatt der Erinnerung an die Missionäre aus Tirol in Central-Afrika [...], ein Beitrag zur Chronik unseres Gymnasiums. Im XL. Progr. d. k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1890, Weger.
- Aus dem Schatze der Erinnerungen eines glücklichen Menschen. Eine Autobiographie des Seniors der Chorherren von Neustift Dr. Johannes Chrys. Mitterrutzner. Manuskr. Veröffentlicht und ergänzt von Eduard Jochum, Chorherrn und Gymnasialprofessor zu Brixen (s. d.) Brixen 1903, Weger.
Sprachwissenschaftliche Untersuchungen
- Leichte Methode für Lateiner, Italienisch zu lernen, oder die Abstammung und Verwandtschaft der italienischen Sprachen. Mit vorausgehenden Bemerkungen über den Indogermanischen Sprachstamm. I. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Innsbruck 1851, Witting. 21 S. 8°.
- Die rätholadinischen Dialecte in Tirol und ihre Lautbezeichnung. VI. Progr. d. k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1856, Weger. 30 S. 8°.
- Die Dinka-Sprache in Central-Afrika. Grammatik, Text und dinkaisch-deutsch-italienisches Wörterbuch. Brixen 1866, Weger. XV und 308 S. 8°.
- Die Sprache der Bari in Central-Afrika. Grammatik, Text und Wörterbuch. Brixen 1867, Weger. XXV und 262 S. 8°.
- Slavisches aus dem östlichen Pusterthal. XXIX. Progr. d. k. k. Gymnasiums in Brixen. Brixen 1879, Weger. 30 S. 8°.
Geographie
- Reiseblätter. Aus dem Nachlasse Meßmer's. Innsbruck 1858, Wagner. 3 Bdchen. 12°. 1. B. XII und 372 S., 2. B. 3 Bl. und 304 S., 3. B. VII und 275 S.
- Geographische Notizen aus dem Apostolischen Vicariate in Central-Afrika. Mit einer Karte des Gebietes am Bahr-el-Abiád. XI. Progr. d. k. k. Gymn. in Brixen 1861. Weger. 18 S.
Übersetzungen
- Hirtenbrief des Bischofs von Rio-Janeiro, Grafen Iraja. Aus dem Portugiesischen. Im "Neuen Sion" Jahrg. 1847.
- Das Glück der Völker, ein Ausfluß des Evangeliums. 12 Reden von Tavazzi aus dem Italienischen übersetzt. Ebend. 1854.
- Meditationes ad usum Cleri. Aus dem Italienischen des Scotti. Innsbruck 1854 und 1856, Wagner. 4 tom.
- Leben und Verehrung der hlg. Agnes. Aus dem Italienischen. Innsbruck 1859, F. Rauch.
- Betrachtungen für Priester oder der Priester geheiligt durch die Übung des Gebetes von P. Chaignon S. J. Mit Autorisation des Verfassers aus dem Französischen nach der 9. Aufl. Brixen 1891, Weger, 5 tom. 4. Aufl.
- Chrysostomus', Erzbischofs von Korinth, ausgewählte Schriften. (Siehe Bibliothek der Kirchenväter. Kempten, Kösel.) 1. Band. (Leben des hlg. Chrysostomus. Sechs Bücher vom Priesterthume. Von dem jungfräulichen Stande. Neun Homilien über die Buße.) 2. Band. (Einundzwanzig Homilien über die Bildsäulen), 3. Band im Verein mit Matth. Schmitz übersetzt. (Ausgewählte Reden, Briefe an Papst Innocentius und an Olympias). 5. Band. (Homilien über die Briefe des hl. Apostels Paulus, Bd. II) und 10. Band. (Homilien über die Briefe des hl. Apostels Paulus, Bd. VII).
Sonstiges
- Außerdem verfasste Mitterrutzner zum goldenen Priesterjubiläum des Propstes Dominikus Irschara den Catalogus Canonicorum S. Augustini Reg. Lateran. in colleg. ecclesia ad B. V. Mariae Ad Gratias Neocellae prope Brixinam in Tiroli. MDCCCLXXVIII. Brixinae. Typ. Wegerianis. 46 pag.
- Folgende Artikel aus der zweiten Auflage des Herderschen Kirchenlexikons:
- Brixen.
- Feßler Joseph.
- Galura.
- Gasser.
- Manharter.
- Meßmer.
- Mezzofanti.
- Mission (A. 2.)
- Nas.
- Rautenstrauch, Franz Stephan.
- Rautenstrauch, Johann.
Literatur
Diese Skizze ist nach persönlichen Mitteilungen Mitterrutzners gearbeitet. Siehe über Mitterrutzner auch den Artikel: "Eine Zierde des Ordens der Augustiner-Chorherren in Österreich", vom Verfasser dieser Schrift in der "Reichspost". Wien, VIII. Jahrg. 1901, Nr. 22.
- Leo Santifaller: Art. Mitterrutzner, Johannes Chrysostomus (Josef). In: Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL) 1815–1950. Band 6 (1975), S. 325–326. (Digitalisat)