Sacra.Wiki Johann Kanty Chodani: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Kanty Chodani, * 16. Oktober 1769 in Krakau (Polen), war das Kind einer armen italienischen Familie. Er studierte an der Krakauer Akademie und erlangte wegen seiner Beredsamkeit bald als Prediger der Krakauer Kathedralkirche Berühmtheit. Aber auch als Professor der Dogmatik und der Hl. Schrift an der Jagellonischen Universität hatte er einen bedeutenden Ruf. Im Jahr 1804 erhielt er die Erlaubnis, aus dem Orden der Augustiner-Chorherren in den Weltpriesterstand zu treten ("obtinuit saecularisationem"). Schon im folgenden Jahr verlieh ihm die Akademie zu Wilna das Amt eines Predigers an der Kirche des heiligen Johann und im Jahre 1808 wurde er zum außerordentlichen Professor der Moral- und Pastoraltheologie an dem berühmten Seminarium in Wilna ernannt. Seit dem Jahr 1809 besaß er ein Kanonikat an der Kathedralkirche in Wilna. Chodani starb in dieser Stadt am 31. Juli 1831. Seine reiche Bibliothek ging in den Besitz der Wilnaer Universität über.
Johann Kanty Chodani, * 16. Oktober 1769 in Krakau (Polen), in Wilna (Litauen), war Chorherr des [[Stift Krakau|Stiftes Krakau]].


==Leben==
Chodani war das Kind einer armen italienischen Familie. Er studierte an der Krakauer Akademie und erlangte wegen seiner Beredsamkeit bald als Prediger der Krakauer Kathedralkirche Berühmtheit. Aber auch als Professor der Dogmatik und der Heiligen Schrift an der Jagellonischen Universität hatte er einen bedeutenden Ruf. Im Jahr 1804 erhielt er die Erlaubnis, aus dem Orden der Augustiner-Chorherren in den Weltpriesterstand zu treten ("obtinuit saecularisationem"). Schon im folgenden Jahr verlieh ihm die Akademie in Wilna das Amt eines Predigers an der Kirche des heiligen Johann und im Jahr 1808 wurde er zum außerordentlichen Professor der Moral- und Pastoraltheologie an dem berühmten Seminarium in Wilna ernannt. Seit dem Jahr 1809 besaß er ein Kanonikat an der Kathedralkirche in Wilna. Chodani starb in dieser Stadt am 31. Juli 1831. Seine reiche Bibliothek ging in den Besitz der Wilnaer Universität über.
==Tätigkeit als Übersetzer==
Beeinflusst von den liberalen Ideen seiner Zeit übersetzte Johann Chodani, als er noch in Krakau weilte, Voltaires Werke, so 1800 ''Discours sur l'homme'' (''Wiersz o człowieku'') und 1803 die ''Henriade'' (''Henriada'') ins Polnische. In Krakau erschien von ihm 1800 auch eine Übersetzung von Geßners ''Idyllen'' (''Sielanki''). Seine polnischen Übersetzungen von Lessings ''Nathan der Weise'' sowie von Wielands ''Oberon'' und ''Musarion'' blieben jedoch ungedruckte Manuskripte.  
Beeinflusst von den liberalen Ideen seiner Zeit übersetzte Johann Chodani, als er noch in Krakau weilte, Voltaires Werke, so 1800 ''Discours sur l'homme'' (''Wiersz o człowieku'') und 1803 die ''Henriade'' (''Henriada'') ins Polnische. In Krakau erschien von ihm 1800 auch eine Übersetzung von Geßners ''Idyllen'' (''Sielanki''). Seine polnischen Übersetzungen von Lessings ''Nathan der Weise'' sowie von Wielands ''Oberon'' und ''Musarion'' blieben jedoch ungedruckte Manuskripte.  


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Aktuelle Version vom 1. September 2021, 12:41 Uhr




Johann Kanty Chodani, * 16. Oktober 1769 in Krakau (Polen), † in Wilna (Litauen), war Chorherr des Stiftes Krakau.

Leben

Chodani war das Kind einer armen italienischen Familie. Er studierte an der Krakauer Akademie und erlangte wegen seiner Beredsamkeit bald als Prediger der Krakauer Kathedralkirche Berühmtheit. Aber auch als Professor der Dogmatik und der Heiligen Schrift an der Jagellonischen Universität hatte er einen bedeutenden Ruf. Im Jahr 1804 erhielt er die Erlaubnis, aus dem Orden der Augustiner-Chorherren in den Weltpriesterstand zu treten ("obtinuit saecularisationem"). Schon im folgenden Jahr verlieh ihm die Akademie in Wilna das Amt eines Predigers an der Kirche des heiligen Johann und im Jahr 1808 wurde er zum außerordentlichen Professor der Moral- und Pastoraltheologie an dem berühmten Seminarium in Wilna ernannt. Seit dem Jahr 1809 besaß er ein Kanonikat an der Kathedralkirche in Wilna. Chodani starb in dieser Stadt am 31. Juli 1831. Seine reiche Bibliothek ging in den Besitz der Wilnaer Universität über.

Tätigkeit als Übersetzer

Beeinflusst von den liberalen Ideen seiner Zeit übersetzte Johann Chodani, als er noch in Krakau weilte, Voltaires Werke, so 1800 Discours sur l'homme (Wiersz o człowieku) und 1803 die Henriade (Henriada) ins Polnische. In Krakau erschien von ihm 1800 auch eine Übersetzung von Geßners Idyllen (Sielanki). Seine polnischen Übersetzungen von Lessings Nathan der Weise sowie von Wielands Oberon und Musarion blieben jedoch ungedruckte Manuskripte.

Werke

  • Etyka chrześcijanska, czyłi teologia moralna do użycia szkolnego zastosowana przez A. K. Reybergera, przekład z łacińskiego. 3 Bände. Wilna 1821–1822. [Christliche Ethik oder Moraltheologie für den Schulgebrauch lateinisch bearbeitet von A. K. Reyberger. Aus dem Lateinischen übersetzt von Chodani. Wilna 1821–1822. 3 Bände.]
  • Nauka chrześcijańskiej katolickiej religii w trzech częściach ułożona. Wilno 1823. [Lehrbuch der katholischen Religion in drei Teilen. Wilna 1823.]
  • Teologia pasterska podług Giftschütza. Wilno 1824. [Pastoraltheologie im Sinne Giftschütz'. Wilna 1824.]
  • Kazania Ks. Jana Chodaniego z pozostalych po śmierci rękopismów. Wydanie drugie 1832, 2 tomy. [Predigten des Joannes Chodani aus hinterlassenen Manuskripten nach seinem Tode herausgegeben. Zweite Auflage 1832. 2 Bände.]

Rzut oka na celniejsze zasady nauki obyczajowej, przekład z Gawre. (Mskr.) [Ein Blick auf die wichtigeren Prinzipien der Moraltheologie von Gavre, übersetzt von Chodani.] O wymowie Kaznodziejskiey, tłómaczenie ks. Maury. (Mskr.) [Kanzelberedsamkeit von Maury, übersetzt von Chodani.] Historya biblijna dla młodzierzy przekład z ks. Schmida. (Mskr.) [Handbuch der biblischen Geschichte für die Jugend von Schmid, übersetzt von Chodani.]

Literatur

  • Michael Nowodworski: Art. Chodani. In: Kirchliche Enzyklopädie. Band 3 (####), S. ##.
  • Gertraud Marinelli-König: Polen und Ruthenen in den Wiener Zeitschriften und Almanachen des Vormärz (1805–1848). Wien 1992 (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Phil.-Hist. Klasse, 599; Veröffentlichungen der Kommission für Literaturwissenschaft 13), S. 6, 61 u. 165.
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